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«Kontext» ist der Podcast zu relevanten Themen aus Kultur und Gesellschaft. Dienstag und Freitag um 9 Uhr und 18.30 Uhr auf SRF 2 Kultur setzt «Kontext» eine halbe Stunde lang einen Akzent gegen die kurzatmige, schnell konsumierte Berichterstattung – hintergründig, mutig und überraschend. Leitung: Rajan Autze Redaktion: Igor Basic, Katrin Becker, Sabine Bitter, Katharina Brierley, Vanda Dürring, Gisela Feuz, Nicole Freudiger, Irene Grüter, Brigitte Häring, Alice Henkes, Sarah Herwig, Anna Jungen, Ellinor Landmann, Bernard Senn, Michael Sennhauser, Dagmar Walser, Raphael Zehnder. Programmassistenz: Nicole Schürmann Kontakt: kontext@srf.ch
- 1835 - Von Fehldiagnosen und unerkanntem Leidensdruck: ADHS im Alter
Dass ADHS nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betrifft, weiss man schon länger. Doch ADHS im Alter ist noch weitgehend unbekannt. Und: Die Kompensationsmechanismen, mit denen sich Betroffene ein Leben lang über Wasser gehalten haben, versagen. Der Leidensdruck ist gross – das Wissen klein. Doris Surber war schon als Kind verträumt, fiel als Jugendliche durch die Lehrabschlussprüfung als Schneiderin und hat sich ein Leben lang mit Hilfsjobs durchgeschlagen. Die Familie mit zwei Kindern hatte sie im Griff, wenn sie sich aber bei der Arbeit konzentrieren musste, etwa um die Arbeitszeit zu erfassen, oder für Schneiderarbeiten rechnen sollte, dann fiel ihr das schwer. Auch Termine einzuhalten, war nie leicht. Erst mit der Pensionierung erfuhr sie warum: Doris Surber hat ADHS. Das Thema ist bei Seniorinnen und Senioren weitgehend unerkannt. Fachleute gehen aber davon aus, dass rund drei Prozent betroffen sind. Oft werden ältere Betroffene fehldiagnostiziert, mit Depressionen oder Demenz. Und Medikamente, die für Patientinnen und Patienten über 65 zugelassen sind, gibt es nicht. Der «Kontext» beleuchtet, welche zusätzlichen Probleme ADHS im Alter mit sich bringt und erzählt die Geschichte von Doris Surber. Im Podcast zu hören sind: * Doris Surber, Seniorin mit ADHS * Rolf Surber, ihr Mann * Ana Buadze, leitende Ärztin für das Spezialambulatorium ADHS an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich Weiterführende Informationen: * SRF-Sendung «Puls» zu ADHS im Erwachsenenalter * ADHS Organisation * Schweizerische Fachgesellschaft ADHS Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 19 Apr 2024 - 1834 - Unbehagen der Endzeit. Das Theater von Alexander Giesche
Alexander Giesche hat im Theater alles erreicht: Einladungen, Preise, eine unverkennbare Handschrift. Seine Visual Poems sind mit kleiner Geste, aber grosser Präzision verwobene Folgen berückender und zwingender Bilder, mit Nachhall fürs eigene Nachdenken. Nun kehrt er dem Theaterbetrieb den Rücken. * Wer ist Alexander Giesche, was fasziniert an seiner Theaterarbeit? * «Der Mensch erscheint im Holozän»: Das erste grosse Stück zur Klimakatastrophe * Theater an der Schnittstelle von Mensch, Technik, Natur * Der institutionelle Theaterbetrieb hinkt seinen Ansprüchen hinterher * In der persönlichen Krise spiegeln sich strukturelle Verwerfungen Im Podcast zu hören sind: * Alexander Giesche, Theaterregisseur * Karin Pfammatter, Schauspielerin Zum Kontext «Das Theater mit den Kindern» . Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 16 Apr 2024 - 1833 - Cybercrime – Gefahren im Netz
Cybercrime-Fälle sind erschreckend häufig. «Es kann jeden treffen», sagt Serdar Günal Rütsche, Chef Cybercrime der Kantonspolizei Zürich. Interpol schätzt den weltweiten Schaden durch digitale Kriminalität pro Jahr auf 10 Billionen US-Dollar. Das sind 10'000 Milliarden. * Gehts um Geld oder um «Datenaktualisierung»? Vorsicht! * Was zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist nicht wahr. * Strafanzeigen, leicht gemacht. * Die Polizei sucht die Nadel im Heuhaufen. * Das Vier-Augen-Prinzip: Bei Unsicherheit mit jemandem sprechen. Im Podcast zu hören sind: * Serdar Günal Rütsche, Chef Cybercrime Kantonspolizei Zürich * Marc* (22), Elektriker, Opfer eines Online-Jobbetrugs * Jasmin* (23), Studentin, hat gefälschte Computer-Hotline angerufen *Namen geändert Tipps der Schweizerischen Kriminalprävention: https://www.skppsc.ch/de/themen/internet/ Online-Anlagebetrug. Beitrag von «Kassensturz»: https://www.srf.ch/play/suche?query=Betrug+mit+Online-Anlagen Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 12 Apr 2024 - 1832 - Fürs Klima vor Gericht (W)
Rosmarie Wydler-Wälti verlangt mit den Klima-Seniorinnen von der Schweiz mehr Klimaschutz. Sie sind bei den Gerichten jedoch abgeblitzt und an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gelangt. Heute wird das Urteil publik. «Kontext» blickt zurück auf den Gang der Frauen nach Strassburg. * Erstmals wurde vor einem Jahr eine Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg verhandelt. * Die Klima-Seniorinnen waren bei den Gerichten in der Schweiz abgeblitzt und haben deshalb eine Klage in Strassburg eingereicht. * Das Urteil, das heute publik werden soll, wird für die europäischen Staaten wegweisend sein und aufzeigen, wozu sie beim Klimaschutz verpflichtet sind. * Die europäischen Länder schauen mit Spannung auf das Urteil, das in der Rechtssprechung zu einem historischen Präzedenzfall wird. Im Podcast zu hören sind: * Rosmarie Wydler-Wälti, Klima-Seniorin, Psychologin * Pia Hollenstein, Klima-Seniorin und ehemalige St. Galler Nationalrätin der Grünen * Alain Chablais, Jurist, Bundesamt für Justiz * Franz Perrez, Umweltamabassador, Bundesamt für Umwelt (BAFU) * Jessica Simor, Menschenrechtsanwältin, Grossbritannien * Siofra O'Leary, Präsidentin des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Strassburg * Prof. Helen Keller, Völker- und Europarechtsspezialistin, Universität Zürich * Studentin (Altea, 23) und Student (Basil, 23) der Universität Lausanne Erstsendung: 14.4.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 09 Apr 2024 - 1831 - Kultur-Talk: Das Einhorn – das coolste Tier, das es nicht gibt
Einhornforschung – ein Pferd mit Stirnhorn und Bambiblick trappelt seit Jahrtausenden durch die Geschichte der Menschheit. Oft gejagt, aber unsterblich, dient es als Projektionsfläche für den Traum vom Unschuldigen und Wilden, von Liebe und Einzigartigkeit und sonstigen Sehnsüchten jeglicher Art. Das Pferd mit dem Horn auf der Stirn beflügelt die menschliche Fantasie seit Jahrtausenden. Einige wollen es gesehen haben. Andere haben davon gehört. Und angefasst haben es bisher nur Jungfrauen. Das Tier, dessen Horn wundersame entgiftende Eigenschaften nachgesagt werden, wird bereits in der Antike von Gelehrten beschrieben. Im Mittelalter erhält es sogar einen Platz auf der Arche Noah. Heute ist es Cashcow der Spielzeugindustrie und Maskottchen der LGBTQ+ Community. Einhornforscherin Julia Weitbrecht hat das unfassbare Wesen wissenschaftlich eingefangen.
Sun, 07 Apr 2024 - 1830 - Mundartboom in der Musik
Mundart ist «in» – auch in der Musik. Zum Mundartmusik-Kanon von Mani Matter und Co gesellen sich immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler, die ihre Songs im Dialekt singen – von Pop bis Electronic ist alles dabei. Auch Riana: Die Appenzeller Sängerin erzählt, warum sie auf Dialekt singt. * Längst hat der Dialekt die Popwelt der Schweiz erobert – nun wird Mundartmusik vielfältiger und genreübergreifend. * Warum das Texte-Schreiben auf Mundart schwieriger sein kann. * Woher kommt der Mundartboom? * Warum gibt es so viel Mundartmusik auf Berndeutsch? * Die Geschichte der Mundartmusik von den «Liedermachern» bis heute. Im Podcast zu hören sind: * Riana, Musikerin * em. o. Prof. Dr. Helen Christen, Linguistin und Autorin (bis 2021 Professorin an der Universität Freiburg) Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 05 Apr 2024 - 1829 - Castingshows: Sprungbrett oder Durchlauferhitzer?
2004 produziert SRF nach anfänglichem Zögern die erste Schweizer Casting-Show. Ein Millionenpublikum schaut zu, wie Carmen Fenk zum MusicStar gekürt wird. Was folgt, ist eine emotionale Achterbahnfahrt, denn der Übertritt von der Fernsehbühne ins Musikerinnenleben ist schwierig. * MusicStar * Erste Schweizer Castingshow * Mechanismen von Talentshows * Musikbusiness Im Podcast zu hören sind: * Carmen Fenk, Musikerin, Sängerin, Produzentin * Sebastian «Baschi» Bürgin, Popsänger * Sabine Schweizer, selbständige Showproduzentin Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 26 Mar 2024 - 1828 - Kultur-Talk: Verteidigung des Humanismus – Gespräch mit Omri Boehm
In Zeiten polarisierter Debatten tritt der israelische Philosoph Omri Boehm gegen identitäres Denken an und beruft sich dabei auf Immanuel Kant. Für sein vieldiskutiertes Buch «Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität» bekommt er nun den «Leipziger Buchpreis für Verständigung». Für welche Grundwerte stehen wir ein in liberalen Demokratien? Omri Boehm schlägt den Bogen von der Philosophie zur gegenwärtigen Politik und erinnert in seinem streitbaren Buch an das Erbe der Aufklärung und Kants universalistischen Humanismus. Dabei kritisiert er identitäres Denken quer durch das politische Spektrum und mahnt an, sich nicht mit Konformismus zu begnügen. Omri Boehm führt aus, was seine universalistische Position in Bezug auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina bedeutet und warum es eine Pflicht zur Hoffnung gibt, wenn man nicht bei einer Dystopie enden will.
Sun, 24 Mar 2024 - 1827 - Wie russische Menschenrechtler gegen Putins Regime kämpfen
OVD-Info ist eine der grössten russischen Menschenrechtsorganisationen: 5000 Freiwillige engagieren sich für das mehrfach preisgekrönte Projekt. Ihr Ziel: die politischen Repressionen im Land beenden. OVD-Info dokumentiert und analysiert die Verhaftungen politischer Kritiker:innen in Russland. * Wie haben Grigory Okhotin und Daniil Beilinson OVD-Info 2011 gegründet? * Warum existiert OVD-Info trotz der Repressionen durch das russische Regime immer noch? * Wie haben sich die russischen Repressionen gegen die Zivilgesellschaft in den vergangenen zehn Jahren verschärft? * Wie ist die Stimmung innerhalb der russischen Gesellschaft? Im Podcast zu hören sind: * Grigory Okhotin, Gründer von OVD-Info und Journalist * Daniil Beilinson, Gründer von OVD-Info und Programmierer * Stefan Melle, Leiter des Dialogbüros für zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit Ost- und Südosteuropa, langjähriger Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Austauschs Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 22 Mar 2024 - 1826 - Mutiger Modernisierer – wie Karl Bürkli die Schweiz veränderte (W)
Karl Bürkli (1823-1901) ist einer der ersten, der sich in der Schweiz für die direkte Demokratie einsetzt. Ausserdem prägt der Sozialist die Genossenschaftsbewegung in der Schweiz und gründet die Zürcher Kantonalbank mit. Wieso ist er bis heute vergleichsweise unbekannt? Themen in diesem Kontext: * Karl Bürkli begeistert sich für die Theorien des französischen Frühsozialisten Charles Fourier: Der entwickelt eine Utopie, die «Luxus für alle» verspricht. * Vorreiter für die direkte Demokratie: Karl Bürkli ist der erste, der Initiative und Referendum zusammenbringt. * 1851 gründet Bürkli in Zürich den Konsumverein, eine Art Genossenschaft. Das Ziel: Die Menschen sollen günstig an Brot und andere Produkte kommen, ohne Zwischenhandel. * Abenteuer in Texas: Mitte der 1850er-Jahre wandert Bürkli in die USA aus. Zusammen mit Gleichgesinnten will er dort die utopische Gesellschaft in die Tat umsetzen, von der Charles Fourier geträumt hatte. * Bürkli eröffnet einen neuen Blick auf das 19. Jahrhundert. Viele meinen, vor allem liberale Politiker wie Alfred Escher hätten die Schweiz in dieser Zeit geprägt. Doch auch linksbürgerliche Kräfte und Sozialistinnen hinterliessen ihre Spuren. Im Podcast zu hören sind: * Urs Hafner, Historiker, Journalist und Autor einer neuen Biographie über Karl Bürkli: «Der Sozialist vom Paradeplatz», Echtzeit Verlag, 2023 * Bernard Degen, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Basel Erstsendung: 20.10.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 19 Mar 2024 - 1825 - Bruder Augustin und die Zukunft Taiwans: Asiens beste Demokratie
Im entlegenen Südosten Taiwans wirkt Bruder Augustin von der Missionsgesellschaft Bethlehem SMB seit über 60 Jahren für die Entwicklung in Asiens demokratischstem Staat, der bis heute von China bedroht wird. * Schweizer Missionare trafen in autoritärem, verarmten Taiwan ein. * Heute gehört das Land zu den wohlhabendsten und demokratischsten der Welt. * Bruder Augustins Reise von einem Bauernhof im Rheintal an die Pazifikküste ist auch eine Reise Taiwans. * Impulse aus der Schweiz haben Taiwan inspiriert und stark gemacht: Berufsbildung, Gesundheitswesen und Minderheitenschutz. * Heute steht Missionshaus und Taiwan stark da, aber Zukunft ist unsicher. * Bildung und Partizipation als Schlüssel für eine resiliente Demokratie. Im Podcast sind zu hören: * Bruder Augustin Büchel, Leiter des Bethlehem Missionshauses in Taitung, Taiwan * Y, Jia-Ruei; Hou, YAn-Cheng; Zhang, Yi-Zhen, Schülerinnen und Schüler der San Min Junior High School in Taipei * Claudia Fontana Tobiassen, Direktorin des Swiss Trade Office in Taiwan * Eve Chiu, Chefredaktorin, Taiwan Fact Checking Center Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 15 Mar 2024 - 1824 - Taylor Swift: Eine Frau stiehlt allen die Show
Swift gilt als einer der wirkungsmächtigsten Menschen der Welt – ganz ohne politisches Amt. Sie bewegt die Massen und das Feuilleton rätselt: Warum eigentlich? «Kontext» begibt sich auf Spurensuche nach ihrer unbegreiflichen Strahlkraft. * Taylor Swift: Die bodenständige Geschichtenerzählerin und strategische Geschäftsfrau * Taylor Swift: Eine Emanzipationsgeschichte? * Taylor Swift: Eine politische Grösse? Im Podcast zu hören sind: * Mara Schwab, «Swiftie» und Journalistin * Jenni Zylka, freie Journalistin mit Schwerpunkt Film und Musik * Karl Fluch, Kulturredakteur bei der Wiener Tageszeitung «Der Standard» Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 12 Mar 2024 - 1823 - Kultur-Talk: Und plötzlich ist alles anders – vom Umgang mit Krisen
Egal ob geplant oder plötzlich: Veränderungen im Leben sind meist eine Herausforderung. Unser Umfeld verändert sich, und wir verändern uns mit. Wie uns Krisen stark machen, davon schreibt die Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello in ihrem neuen Buch «Own your age». Manche Veränderungen fühlen sich leicht und befreiend an, andere sind schmerzlich und manchmal haben wir das Gefühl, daran fast zu zerbrechen. Weniger bekannt ist, dass Krisen immunisierend wirken, dass das, was uns herausfordert, auch stark machen kann. Die Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello beschreibt im Gespräch nicht nur die drei Lebensphasen ab der Lebensmitte, sie fokussiert vor allem auf die Lebensübergänge. Und so viel sei bereits verraten: Wer Krisen und Umbrüche bewusst anpackt, ist auch mit Blick auf die verlustreichen Veränderungen im Alter gut gewappnet. Hinweis zum Buch: Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello: Own your age. Die Psychologie der Lebensübergänge nutzen. Beltz Verlag, 285 Seiten.
Sun, 10 Mar 2024 - 1822 - Sima Samar: Die verlorenen Freiheiten afghanischer Frauen
Die prominente afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar lebt seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 im Exil. Sie blickt mit Erschrecken auf die «Geschlechterapartheid» in ihrem Land. * Frauenrechtlerin im Exil * Totalitäres Taliban-Regime * Verlorene Freiheiten * Verletzte Menschenrechte * Diskriminierung der Frauen: «Geschlechterapartheid» * Neue Taliban-Männergeneration Im Podcast zu hören sind: * die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar, ehemalige Frauenministerin und ehemalige Vorsitzende der afghanischen Menschenrechtskommission und Trägerin des Alternativen Friedensnobelpreises 2012 * Afghanistan-Experte und Journalist Emran Feroz * Archiv-O-Töne Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 08 Mar 2024 - 1821 - Kultur-Talk: Antisemitismus heute: Altes Gift in neuen Schläuchen?
Antijüdische Hasspropaganda grassiert online und auf der Strasse. Der Antisemitismus kommt von rechts, von links und aus der Mitte. Wir besuchen die jüdische Schule Noam in Zürich und fragen deren Rektor Zsolt Zsolt Balkanyi-Guery, welchem Antisemitismus er begegnet und woher der kommt. Gast im Kultur-Talk ist der Historiker Zsolt Balkanyi: Er ist Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, Rektor der jüdischen Schule Noam in Zürich, Familienvater und jüdischer Armeeseelsorger. Balkanyi hat sich als Forscher mit der Geschichte von Antisemitismus in der Schweiz befasst. Er erlebt antisemitische Attacken aber auch im Alltag, mit seiner Familie und im Umfeld der jüdischen Schule Noam. Wie hält er das aus? Als Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA hat Zsolt Balkanyi die ganze Schweiz im Blick. Hier hat Antisemitismus hat neue Dimensionen angenommen: er wird laut artikuliert und gewalttätig ausagiert. Was hat die Schweiz, was haben Bildungssystem und Zivilgesellschaft hier versäumt? Die antijüdischen Hass-Stereotype sind Jahrhunderte alt, neu werden sie in digitalen Schläuchen millionenfach reproduziert. Wie konnte das passieren? Weitere Beiträge auf SRF zum Thema: https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-religion/video/antisemitismus-und-muslimfeindlichkeit-in-der-schweiz?urn=urn:srf:video:33a1b163-fd1c-4b10-9e57-9903b7063f2a https://www.srf.ch/audio/perspektiven/evangelikale-und-israel-ist-das-echte-zionsliebe?id=12480654 https://www.srf.ch/audio/kontext/kultur-talk-davos-ferien-vom-antisemitismus?id=12502512
Tue, 05 Mar 2024 - 1820 - Schichtarbeit: Feierabend am Morgen (W)
Ein Fünftel der Erwerbstätigen in der Schweiz arbeiten Schicht: in der Pflege, im öffentlichen Verkehr, bei Polizei und Feuerwehr, in der Reinigung, als Pizzakurier ... Laut Staatssekretariat für Wirtschaft verlassen 20% davon den Schicht-Job im ersten Jahr, die übrigen kommen damit zurecht. * Regelmässige Schichtdienste ermüden weniger. * Genügend Ruhetage sind essentiell. * Planung ist das A und O. * Frei haben, wenn andere arbeiten. * Pflege und Polizei machen nicht um 17 Uhr Feierabend. * Von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft. Im Podcast zu hören sind: * Fränzi Gall, Pflegeassistentin, arbeitet Schicht * Elia Perler, Polizist, arbeitet Schicht * Sibylle Marti, Historikerin, Universität Bern Erstsendung: 1.9.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 01 Mar 2024 - 1819 - Kultur-Talk: Erik Wegerhoff: Wie das Auto die Architektur prägt
Blicken wir aus dem Fenster, wandern wir durch die Stadt, sehen wir Gebäude, Strassen und Autos. Erik Wegerhoff erkundet in seinem Buch «Automobil und Architektur» das Spannungsfeld der beweglichen Fortbewegungsmaschine und der unbewegten Bauwerke, und dies fast übers ganze 20. Jahrhundert. Auf die Erfindung des Autos hätten die Architekten im frühen 20. Jahrhundert zunächst mit Panik reagiert, sagt Erik Wegerhoff, Dozent für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Denn die engen Städte taugten nicht für das schnelle Verkehrsmittel. Wegerhoff denkt anhand dreier Kapitel – «Beschleunigen», «Schalten», «Abbremsen» – darüber nach, wie sich das Automobil auf Gebäude, Städte, Strassen ausgewirkt hat. Der einstige Geschwindigkeitsrausch sei längst einer Planung gewichen, die auch dem langsamen Verkehr, den Radfahrerinnen und Fussgängern, grossen Stellenwert beimisst. Buchhinweis: Erik Wegerhoff: «Automobil und Architektur», Berlin: Wagenbach.
Tue, 27 Feb 2024 - 1818 - Kultur-Talk: Kritikerrunde von der 74. Berlinale
Ein letztes Mal verantwortet der einstige Locarno-Leiter Carlo Chatrian das Programm der Berliner Filmfestspiele. Ein Drittel weniger Filme aus Spargründen, deutlich mehr Arthouse-Produktionen und politische Misstöne im Vorfeld. Nichts mehr zu verlieren oder ein Abschied in Ehren? Die 74. Berlinale ist die letzte des Leitungsduos Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Sparmassnahmen, schwindende Infrastruktur, das Absägen des einst als Hoffnungsträger geholten künstlerischen Leiters und die politischen Misstöne um wieder ausgeladene AfD-Parlamentarier drückten auf die Stimmung vor Europas grösstem Publikumsfestival. Dafür ist das Filmprogramm in allen Sektionen anspruchsvoller geworden und ambitionierter. Nutzt Chatrian das Programm als trotzige Abschiedsvorstellung? Michael Sennhauser fragt nach bei den Berlinale-Runde-Stammgästen Katja Nicodemus und Peter Claus.
Sun, 25 Feb 2024 - 1817 - Öko Dschihad – was Klimaschutz im Namen des Islams bewirken kann (W)
Esra Doganay will als Muslimin positive Spuren hinterlassen auf der Welt. Sie setzt sich deshalb für den Klimaschutz ein, mit dem Islam als wichtige Motivationsquelle. Öko Dschihad heisst die Bewegung und will Menschen sensibilisieren, die von Klimaschutzbemühungen sonst wenig angesprochen werden. Weniger Abfall, grüne Energien, klimafreundliches Reisen: Die Themen des Öko Dschihads unterscheiden sich nicht von jenen anderer Klimaschutzbewegungen. Die Argumentation hingegen schon: Der Öko Dschihad setzt auf die Werte des Islams, etwa die Bewahrung der Schöpfung. Oder eben den sogenannten «inneren Dschihad», also das Bemühen, für Gott ein besserer Mensch zu werden. Die Religion kann mit ihren Werten und den Emotionen, die sie anspricht, Menschen motivieren, ein klimafreundlicheres Leben zu führen, sind die Verfechterinnen des Öko Dschihads überzeugt. Unter ihnen auch Esra Doganay, die sich für die muslimische Klimaschutzorganisation Nour Energy für den Klimaschutz einsetzt. Themen in diesem Kontext: * Was ist Öko Dschihad? * Was sagt der Koran zum Klimaschutz? * Wie sieht Klimaschutz im Namen des Islams konkret aus? * Welche Menschen werden angesprochen? * Weshalb braucht es die Religion im Kampf gegen den Klimawandel in unserer immer säkulareren Gesellschaft? Im Podcast zu hören sind: * Esra Doganay, Umweltingenieurin und Klimaaktivistin bei Nour Energy * Asmaa al Maaroufi, Juniorprofessorin für islamische Ethik an der Universität Münster Erstsendung: 22.8.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 23 Feb 2024 - 1816 - Die Last der Meinung – die Kultur und der Krieg in Nahost
Der Krieg in Nahost spaltet den Kulturbetrieb. In einer Musikhochschule in Berlin studieren Israelis und Araber Seite an Seite. «Es ist ein Versuch in Utopie», sagt die Leiterin Regula Rapp. Hier soll die Musik richten, was dem Rest der Welt nicht gelingt. Denn Ideologien scheinen gerade stärker zu sein als die Kunst. * Debattenkultur in der Kulturbranche * Antisemitismus und Rassismus * Musik als Verständigung * Nahost-Konflikt Im Podcast zu hören sind * Regula Rapp, Leiterin der Barenboim-Said Akademie * Karin Stögner, Soziologin, Universität Passau und Wien * Jurriaan Cooiman, Leiter des Culturescapes Festival in Basel Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 20 Feb 2024 - 1815 - Erich Kästner und die Diktatur
Berlin, Anfang Dreissigerjahre. Kästner steht auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Dann die Zäsur. Die Nazis übernehmen die Macht. Kästners Bücher werden verbrannt. Er erhält Publikationsverbot. Trotzdem bleibt er und versucht, über die Runden zu kommen, was ihm recht gut gelingt. Das wirft Fragen auf. Fragen, die der Podcast behandelt: * Warum bleibt er? * Wie verhält er sich unter den Bedingungen von Diktatur und Krieg? * Welches sind seine Strategien und wovon lebt er? * Wie entgeht er der Repression? * Wie entwickelt sich seine Literatur in den zwölf Jahren der Naziherrschaft? * Worin bestehen allfällige Kompromisse? * Wie sieht er seine Rolle nach dem Ende des Dritten Reichs? Im Podcast zu hören sind: * Tobias Lehmkuhl. Literaturkritiker und Autor. Verfasser der aktuellen Kästner-Biografie «Der doppelte Erich – Kästner im Dritten Reich» * Prof. Dr. Sven Hanuschek. Literaturwissenschaftler, Publizist und Professor an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Erich Kästner-Spezialist und -Biograf * Prof. Dr. Katrin Meyer. Philosophin. Habilitation über Machttheorien von Michel Foucault und Hannah Arendt. Oberassistentin Gender Studies und Koordinatorin des interuniversitären Doktorprogramms Gender Studies an der Universität Zürich
Fri, 16 Feb 2024 - 1814 - Armut und Jugend: Zum Beispiel Vian Tobal
«Meine Kindheit und Jugend war von Armut geprägt», erzählt Vian Tobal. Schon mit 13 beginnt sie neben der Schule zu jobben, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Armut sei ein Gefühl, als schwämme man mitten im Ozean und versuche nicht zu ertrinken, so Vian. Das ist ihre Geschichte. * Armut in der Schweiz * Gründe und Entwicklungen * Jugend und Armut * Armut und Bildung/Schule Im Podcast zu hören sind: * Vian Tobal, 21, in einer Banklehre * Yann Bochsler, Institut für Sozialplanung FHNW, Armutsforscher * Thomas Oetiker, Rektor Sekundarschule Binningen Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 13 Feb 2024 - 1813 - Kultur-Talk: Warum Grundeigentum?
Am Anfang war die Erde wüst und leer – und gehörte als Gemeineigentum allen. Als die Menschen sesshaft wurden, begann sich das zu ändern. Und heute bezahlen wir Miete oder Hypothekarzinsen für die Fläche, die wir bewohnen, weil wir nicht unter der sprichwörtlichen Brücke schlafen können. Warum? Francis Cheneval, Professor für politische Philosophie an der Universität Zürich, und der emeritierte Anthropologe Carel van Schaik unterhalten sich darüber, wie es kam, dass der Boden zum Privateigentum wurde. Sie denken über Ungleichheit nach und über die Frage, wann Gewinnstreben auf Kosten der Mieterinnen und Mieter unethisch wird. Und weshalb das Eigentum in allen grundlegenden Texten von der Bundesverfassung bis zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als Grundrecht gilt.
Sun, 11 Feb 2024 - 1812 - Bildung selbstverständlich? Ein Autodidakt gegen alle Widerstände
Jakob Senn wuchs Mitte des 19. Jahrhunderts im Zürcher Oberland auf. Der Junge aus armen Verhältnissen hatte einen ungewöhnlich grossen Bildungshunger. Obwohl er fast keine Schulbildung erhielt und Bücher auf dem Land Mangelware waren, erreichte er sein Ziel Schriftsteller zu werden. Jakob Senn konnte nur die Primarschule besuchen, danach musste er in seiner Familie bei der Heimweberei mitarbeiten. An Bücher kam er nur auf umständliche Weise, Zeit zum Lesen blieb ihm oft nur in der Nacht. Aus diesem bildungsfernen Milieu gelang ihm der Weg zum Schriftsteller. In Zürich schrieb er sein Hauptwerk, den Entwicklungsroman «Hans Grünauer». Der Roman ist jetzt zum 200. Geburtstag von Jakob Senn im Limmat Verlag neu aufgelegt worden. An Jakob Senn lässt sich viel über die Entwicklung der Schule in der Schweiz ablesen. Die Volksschule ist eine Folge des liberalen Umschwungs, der zur Gründung des Bundesstaates 1948 führte. Bis das Schulwesen professionalisiert war, dauerte es aber noch Jahrzehnte. Im Podcast zu hören sind: * Matthias Peter: Leiter der Kellerbühne St. Gallen. Der Publizist, Schauspieler und Regisseur hat Jakob Senns Leben erforscht und dokumentiert. * Dr. Christina Rothen: Bildungshistorikerin und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Bern Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 09 Feb 2024 - 1811 - Wie Designer Hiro Murase die Shibori-Färbetechnik Japans rettet
Viele kennen die Technik aus der Hippiezeit: Shibori ist ein altes Kunsthandwerk, um Stoffe zu färben. Hiruyoki Murase stammt aus einer Shibori-Familie. Der Modedesigner hat, als er nach Europa ging, begriffen, dass die Kunst seiner Ahnen zu verschwinden droht. Da hatte er einen Plan, sie zu retten. * Shibori ist Japanisch und bedeutet abbinden, auspressen. Es ist eine Färbetechnik, bei der der Stoff abgeschnürt, genäht oder abgeklemmt wird. * Hiroyuki Murase stammt aus Arimatsu aus Japan. Die Familien dort hatten jahrhundertelang das Exklusivrecht zum Stofffärben mittels Shibori-Technik. * Der heute 41-Jährige wollte nicht ins Familienunternehmen seines Vaters eintreten und ging fürs Kunststudium nach Europa. * Als Hiroyuki Murase realisierte, dass Shibori der Nachwuchs fehlt, hat er sein Modelabel Suzusan in Düsseldorf gegründet und die alte Tradition modernisiert. * Heute gibt es wieder Nachwuchs für diese alte Handwerkstradition in Arimatsu. * Was in Japan Shibori heisst, gibt es unter anderem Namen in verschiedenen Kontinenten: Es ist eine Technik, die dem Bedürfnis des Menschen zur Stoffgestaltung entspricht, weltweit. Im Podcast zu hören sind: * Hiroyuki Murase, Modedesigner in Düsseldorf. Der 41-Jährige stammt aus Arimatsu und aus einer Shibori-Färberfamilie in fünfter Generation. * Stephanie Lovász, Ethnologin und Kuratorin für Süd-, Zentral- und Ostasien am Museum der Kulturen Basel. Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 06 Feb 2024 - 1810 - Die Sportbegeisterung der Jugend
Seit 20 Jahren boomt im Land der Sport. Nur 16 Prozent der Bevölkerung geben an, nie Sport zu treiben. 18 Prozent dagegen tun es wöchentlich 7 Stunden oder länger. Besonders sportlich sind Menschen in der zweiten Lebenshälfte und die Jungen. Diese trimmen sich oft frei und nicht organisiert. * Viele Junge trainieren im Kraftraum und im Fitnessstudio. * Einzelsport und Vereinssport. * Stolz auf die Leistung und die Selbstdisziplin. * Das gute Gefühl nach der körperlichen Anstrengung. * Sport hilft beim Abschalten vom Alltagsstress. * Der sportliche Körper hat in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert. * Frauen treiben gleich viel Sport wie Männer. Im Podcast zu hören sind: * Amerie Tran (18), Gymnasiastin, treibt viel Sport * Felix Harenberg (19), Maturand, treibt viel Sport * Rahel Bürgi, Soziologin, unterrichtet Sportsoziologie an der ETH Zürich, Mitverfasserin u.a. Studie «Sport Schweiz 2022» Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 02 Feb 2024 - 1809 - Ein Bild und seine Geschichte #2: Coortes Wiederentdeckung
1707 starb der Künstler Adriaen Coorte und wurde schnell vergessen. Das änderte sich 2014: Ein Stillleben des niederländischen Altmeisters wurde für über 5 Mio. Dollar versteigert. Wie kam es dazu? Mit einer kleinen Ausstellung in der holländischen Provinz begann 1958 Adriaen Coortes wundersame Wiederentdeckung. Im Jahr 2008 findet eine Retrospektive statt und Coortes Gemälde erleben eine starke Wertsteigerung. In einer Doppelfolge geht Kontext der Geschichte des «Stilllebens mit vier Kastanien» von Adriaen Coorte nach – von seiner Entstehung bis heute. Was braucht ein Künstler, damit es zu seiner Wiederentdeckung kommt? Wer betreibt sie? Und warum faszinieren Coortes Bilder noch heute? Darum geht es in Folge 2. Im Podcast zu hören sind: * Philippe Büttner (Sammlungskurator Kunsthaus Zürich) * Quentin Buvelot (Kurator Mauritshuis, Den Haag) * Susanne Schreiber (Kunstmarktredakteurin Handelsblatt) Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 30 Jan 2024 - 1808 - Kultur-Talk: Die 59. Solothurner Filmtage
Jedes Jahr im Januar versammelt sich die Schweizer Filmwelt in Solothurn: Seit bald 60 Jahren wird hier jährlich Bilanz über das Schweizer Filmschaffen gezogen. Die «Filmernte» des letzten Jahres, Premieren und Reprisen werden in der Barockstadt während einer Woche gezeigt. Auch das Gespräch über das Schweizer Kino, über die gezeigten Filme, aber auch über filmpolitische und andere Themen wird in Solothurn gesucht und geboten. Zum zweiten Mal verantwortet der Tessiner Niccolò Castelli als künstlerischer Leiter das Programm – und er lädt jeden Vormittag zum öffentlichen Gespräch über die laufenden Filme ins Restaurant Kreuz. Funktionieren diese Publikumsgespräche? Was bewegt die Schweizer Filmwelt aktuell? Und welche Filme sind an dieser 59. Ausgabe besonders aufgefallen? Ein Bilanzgespräch, direkt von den Solothurner Filmtagen.
Sun, 28 Jan 2024 - 1807 - Mundart im Theater: Wenn Antigone Berndeutsch spricht
Auf den grossen Schweizer Theaterbühnen wird meist Hochdeutsch gesprochen. Der Basler Theatermacher Lucien Haug stellt diese historische Tradition in Frage. Seine Stücke auf Mundart stehen derzeit am Schauspielhaus Zürich, dem junges theater basel und dem Theater Basel auf dem Programm. Mit Erfolg. Lucien Haugs Theaterkarriere hat am junges theater basel begonnen. Zuerst als Zuschauer, dann als Spieler, heute als Autor. Er hat dort ein Theater kennengelernt, in dem selbstverständlich Mundart gesprochen wird. Das hat ihn als Autor geprägt. Fürs Theater Basel hat Lucien Haug zwei Klassiker ins Schweizerdeutsche übersetzt: Tschechovs «Onkel Wanja» und Sophokles «Antigone». Die Berner Schauspielerin Vera Flück hat in München die Schauspielschule besucht und ist seit drei Jahren im Ensemble des Theater Basel. Sie erzählt, weshalb es ihr zuerst schwergefallen ist, auf der Bühne Schweizerdeutsch zu sprechen und wie ihr dadurch die Figur der Antigone nähergekommen ist. Die Trennung zwischen Bühnendeutsch, das im Stadttheater gesprochen wird, und Mundart im Volkstheater, Kinder- und Jugendtheater oder der Kleinkunst hat historische Gründe. Aber macht sie auch Sinn? Schliesst Mundart das Theaterpublikum aus, das kein Schweizerdeutsch spricht? Oder öffnet sich – im Gegenteil – das Theater damit einer Schicht von Zuschauer:innen, die sonst keinen Zugang zum klassischen Theater finden? Im Podcast zu hören sind: * Lucien Haug, Autor, Regisseur, Theatermacher. Sein neues Stück fürs junges theater basel hat im März Premiere. * Suna Gürler, Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich. Auch sie hat ihre Theaterkarriere am jungen theater basel gestartet. * Vera Flück, Schauspielerin, Ensemblemitglied am Theater Basel. Dort spielt sie auf Berndeutsch Sophokles «Antigone». Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 26 Jan 2024 - 1806 - Ein Bild und seine Geschichte #1: In der DDR geraubt
1982 transportierten Mitarbeiter der Stasi Helmuth Meissners riesige Kunstsammlung aus Dresden ab und verkauften sie in den Westen. Auch in die Schweiz. Die Kulturgutentziehungen in der DDR sind kaum bekannt. Um Devisen zu erwirtschaften, wurden Sammlerinnen und Sammler wie Meissner systematisch beraubt. Wie kam es dazu und welche Rolle spielte dabei der Schweizer Kunsthandel? In einer Doppelfolge geht Kontext der Geschichte des «Stilllebens mit vier Kastanien» von Adriaen Coorte nach – von seiner Entstehung bis heute. Das Bild hing einst in Meissners Sammlung und gelangte über Lugano und eine Tarnfirma der DDR in den Kunsthandel. Welche Rolle spielt die Schweiz als Drehschiebe für den Handel mit dubioser Kunst? Darum geht es in Folge 1. Im Podcast zu hören sind: * Bernd Isphording (Deutsches Bundesarchiv, Berlin) * Gilbert Lupfer (Vorstand Deutsches Zentrum Kulturgutverluste) Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 23 Jan 2024 - 1805 - Schweizer Weltkino: 100 Jahre Präsens Film
Mit der «Präsens-Film» wurde in der Schweiz vor 100 Jahre eine Produktionsfirma gegründet, die in ihren besten Zeiten Oscars in die Schweiz holte. Titel wie «Gilberte de Courgenay», «Die letzte Chance», der Welterfolg «Heidi» oder Franz Schnyders Gotthelf-Verfilmungen gehören zum Schweizer Filmerbe. Der jüdische Einwanderer Lazar Wechsler gründete 1924 die Präsens-Film, als die etablierten Schweizer Wirtschaftsgrössen das Filmgeschäft noch für anrüchige Volksverblödung hielten. Aber wie die Studiopioniere in Hollywood hatte Wechsler die richtige Nase und ein Gespür für die politischen Notwendigkeiten. So war er bereit, als die Schweiz sich mit der «geistigen Landesverteidigung» und dem Reduit gegen Nazideutschland wappnete. Und auch nach dem Krieg wieder, als es galt, den Ruf des Landes als Nation pseudoneutraler Kriegsgewinnler mit humanistischer Völkerverständigung aufzupolieren. Die wechselvolle Geschichte der Präsens-Film ist (auch) eine Schweizer Kultur- und Sozialgeschichte. * Füsilier Wipf * Gilberte de Courgenay * Landamman Stauffacher * Die letzte Chance * The Search * Ueli der Pächter * Heidi * Heidi und Peter * Es geschah am helllichten Tag * Heiri Gretler * Annemarie Blanc * Zarli Carigiet * Liselotte Pulver * Geistige Landesverteidigung Im Podcast zu hören sind: * Benedikt Eppenberger, Filmhistoriker, Autor von «Heidi, Hellebarden & Hollywood – die Praesens-Film-Story» (NZZ Libro, 2024) * Corinne Rossi, Co-Geschäftsführerin und Mitinhaberin von Präsens-Film Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 19 Jan 2024 - 1804 - Etty Hillesum – die unbekannte Tagebuchschreiberin aus Amsterdam
Die jüdische Niederländerin Etty Hillesum ist eine starke Frau. Sie studiert Jura, lebt ein freies Leben. In der Shoah findet sie zu Gott. Sie wolle das Massenschicksal ihres Volkes teilen, schreibt sie ins Tagebuch. Im Lager Westerbork hilft sie allerorts. Bis auch sie nach Auschwitz muss. * Etty Hillesum wird am 15. Januar 1914 in einer Kleinstadt in den Niederlanden geboren. Sie stammt aus einer assimilierten Familie, studiert in Amsterdam und lebt ein ungewöhnliches und emanzipiertes Leben. * Als die deutsche Wehrmacht die Niederlanden überfällt, findet sie zu Gott. * Als Sozialarbeiterin des Judenrats ist sie vor Deportation vorerst geschützt und kann anderen Menschen im Durchgangslager Westerbork helfen. Denn sie will sich weder verstecken noch retten. * Etty Hillesum will als Chronistin ihre Zeit dokumentieren und schreibt Tagebücher und Briefe. * Mit nur 29 Jahren kommt sie in Auschwitz um. * Jetzt ist ihr Gesamtwerk aus Tagebüchern und Briefen erstmals auf Deutsch erschienen. Im Podcast zu hören sind: * Etty Hillesum durch ihre Tagebücher und Briefe * Pierre Bühler, emeritierter Theologieprofessor und Herausgeber der deutschen Gesamtausgabe von Etty Hillesums Werk (Ich will die Chronistin dieser Zeit sein. Sämtliche Tagebücher und Briefe 1941–1943, C. H. Beck Verlag, aus dem Niederländischen übersetzt von Christina Siever und Simone Schroth) * Katja Happe, Historikerin und Leiterin der KZ-Gedenkstätte Ladelund Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 16 Jan 2024 - 1803 - Kultur-Talk: Putin, Trump und Co.: Sylvia Sasse über verkehrte Wahrheiten
Putin bekämpft in der Ukraine ein faschistisches Regime. In den USA haben Demokratiefeinde Trump die Wahl gestohlen. Propagandalügen, welche die Realität ins Gegenteil verkehren, haben Konjunktur. Felix Münger unterhält sich mit der Slawistin Sylvia Sasse über die toxische Mechanik des Lügens. Die Wahrheit ins Gegenteil zu verkehren, sei bei autoritären Machthabern seit jeher beliebt, sagt Sylvia Sasse. Sie ist Autorin eines aktuellen Essays zum Thema. Verdrehungen und Fakenews würden sich zunehmend auch in liberale Demokratien fressen. Dies verunsichere die Menschen und untergrabe zuletzt deren Vertrauen in ihre demokratisch gewählten Exponentinnen und Exponenten. Es gelte, Verkehrungen zu entlarven, zu benenen – und ihnen so ihre Wirkung zu nehmen. Buchhinweis: Sylvia Sasse: Verkehrungen ins Gegenteil. Über Subversion als Machttechnik, Matthes und Seitz 2023.
Sun, 14 Jan 2024 - 1802 - Viele schöne Seiten – wer macht eigentlich Kunstbücher?
Kunstbücher sind wie kleine Ausstellungen für die Couch. Sie sind aber auch eine Handelsware. Der Markt für Kunstbände steckt im Wandel. Publikumsinteressen ändern sich. Der Wettbewerb wird härter. Dennoch ist bei Macherinnen und Machern viel Leidenschaft fürs Produkt spürbar: für das schöne Buch. * Wie macht man erfolgreiche Kunstbücher? Besuch bei Scheidegger & Spiess in Zürich. * Wie finden Künstler zum Verlag? Und wie finden die Bücher zu den Leserinnen? * Raum für Experimente: Die edition clandestin hat sich als Kleinverlag auf Kunstbücher spezialisiert. * Nicht nur ein Buch, sondern ein Kunstprojekt: die Künstlerin Corinne Odermatt. Im Podcast zu hören sind: * Corinne Odermatt, Künstlerin, Luzern * Judith Luks, Verlegerin edition clandestin, Biel/Bienne * Thomas Kramer, Verlagsleiter Scheidegger & Spiess * Antonie de Groot, Presseverantwortliche Scheidegger & Spiess Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 12 Jan 2024 - 1801 - Pathé'O – der westafrikanische Designer, der Mandela einkleidete
Ernstzunehmende Mode muss aus Paris kommen. Diese Auffassung herrschte lange Jahre in afrikanischen Ländern vor. Auch an der Elfenbeinküste, wo PathéO sich mit seinem Label auf traditionelles Handwerk und heimische Produktion besann. So erfolgreich, dass selbst Nelson Mandela seine Hemden trug. * Pathé Ouédraogo wird 1950 in eine Bauernfamilie in Guibaré, einem kleinen Dorf in Burkina Faso, hineingeboren. * Mit seinem Bruder bricht er 15-jährig nach Abidjan, Elfenbeinküste, auf, um eine Schneiderlehre zu machen. * Als er sich mit seinem Label PathéO 1975 selbständig macht, will er die afrikanische Mode revolutionieren: heimische Handwerkstechniken und Muster statt Nachahmung der Mode aus Paris. * Sängerin Miriam Makeba schenkt dem südafrikanischen Präsidenten Hemden, die PathéO mit traditionellen afrikanischen Mustern kreiert hat. Das ist sein Durchbruch als Modedesigner. * Das renommierte französische Label Dior suchte 2019 die Zusammenarbeit mit PathéO. Letztlich eine schwierige Kooperation. * PathéO kämpft dafür, dass die heimische Baumwollproduktion staatlich stattlich gefördert statt exportiert wird. Die Politik seines Landes interessiert dies nicht. * Modedesignerin Susann Schweizer will die lokale Produktion in Westafrika ebenfalls stärken. Deswegen produziert sie ihre Kollektionen in Kleinbetrieben vor Ort. Im Podcast zu hören sind: * Pathé Ouédraogo, genannt PathéO, Modedesigner aus Abidjan, Elfenbeinküste * Susann Schweizer, Modedesignerin mit ihrem Label «Poplin Project» aus Zürich Buchhinweis: Pathé'O, Flurina Rothenberger, Hammer, Catherine Morand: «Pathé'O». Edition Patrick Frey, 2023. Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 09 Jan 2024 - 1800 - Das Theater mit den Kindern
Ins Leben des Künstlergenies passen Kinder nicht rein. Im Theater machen sie darum Eltern unsichtbar, denn das Theater ist die Familie, und Theaterschaffende sind ersetzbar. Langsam bewegt sich aber die hierarchische Theaterwelt: Eine Sendung über Vereinbarkeit und soziale Sicherheit am Theater. * Die fehlende Perspektive: Warum es für Carearbeitende so schwierig ist am Theater zu arbeiten. * Die junge Regisseurin: Wie sie versucht, Theater und Familie zu verbinden und das auch noch gleich zum Thema ihrer Kunst macht. * Die Historie, das Bild des Künstlergenies prägt noch immer. * Die grosse Konkurrenz am Theater und wie sie Veränderung hemmt. * Die Bewegung, wie sich Schauspielerinnen in verschiedenen Netzwerken organisieren und zum Beispiel Betreuungskosten sichtbar machen. * Blick in ein Haus: Wie das Luzerner Theater versucht, sich anders zu organisieren. Im Podcast zu hören sind: * Camille Hafner, Regisseurin und Mutter * Andrea Zimmermann, Geschlechterforscherin * Salva Leutenegger, Geschäftsleiterin SzeneSchweiz * Katja Langenbach, Schauspieldirektorin am Luzerner Theater Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 05 Jan 2024 - 1799 - Kultur-Talk: Auch Kinderschmerzen können gross und stark sein
Schmerzen bei Kindern waren lange kein Thema. Bis in die 1980er Jahre wurden Babys ohne Narkose operiert. Man sprach ihnen das Schmerzempfinden ab. Noch heute findet der Schmerz von Kindern wenig Beachtung. Helen Koechlin erforscht den Schmerz der Kleinen und den blinden Fleck der Erwachsenen. Jedes Kind hat Schmerzen. Hin und wieder. Das wissen wir. Weniger bekannt ist dagegen, dass auch bei Kindern nicht jeder Schmerz nachlässt. Jedes vierte Kind leidet unter chronischen Schmerzen – oft nicht diagnostiziert und nicht behandelt. Selbst Fachleute unterschätzen den Schmerz der Kleinen. Im Schnitt vergehen zwei Jahre, bis ein Kind in die Schmerzsprechstunde kommt. Dann hat sich das Leiden schon tief eingegraben: Im Gehirn, im Alltag, in der Psyche. Ängste, Depression und Suizidalität gehen oft mit dem Schmerz einher. Und der Schmerz bleibt oft bis ins Erwachsenenalter.
Sun, 31 Dec 2023 - 1798 - Wie viel Hund braucht der Mensch?
Hunde sind im Trend – doch wie passen sie in eine moderne Gesellschaft? Corona hat sichtbar werden lassen, was sich vorher schon abzeichnete: ein Trend zum Hund als Haustier. Damit verbunden sind Probleme wie illegaler Welpenhandel, überforderte Hundehalter:innen und überfüllte Tierheime. Trotzdem scheint das Interesse am Hund ungebrochen: Warum eigentlich? In seiner ursprünglichen Funktion als Schutz-, Hüte- oder Jagdhunde ist das älteste Haustier des Menschen zwar immer noch im Arbeitseinsatz, doch im Privathaushalt sind weniger deren jahrhundertelang gezüchteten Qualitäten gefragt als vielmehr ihre emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Da geht es um Liebe. Doch Hund und Mensch sprechen nicht dieselbe Sprache, reden oft aneinander vorbei. Beissunfälle, Tierquälerei, Gekläff sind einige der Folgen. Passen Hunde, diese begnadeten Anpassungskünstler, wirklich noch in unsere komplexe Gesellschaft? Ja, wenn wir uns die Mühe nehmen, ihre Sprache besser zu verstehen. Die Wissenschaft jedenfalls hat sie schon ziemlich weit entschlüsselt. Im Podcast zu hören sind: * Annette, tapfere Mutter eines 16-jährigen Jungen, der sich sehnlichst einen Hund wünscht, mit ihm aber restlos überfordert war * Cassy, eine schöne, aber höchst verhaltensgestörte Malinoishündin aus unseriöser Welpenproduktion auf dem Weg zur Besserung * Alain und Shirin Scheidegger, zwei passionierte Hundetrainer, deren Spezialität schwierige Hunde und deren Menschen sind Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 29 Dec 2023 - 1797 - Eine Komponistin, dem Vergessen entrissen: Charlotte Sohy (W)
Charlotte Sohy (1887–1955), zeitlebens erfolgreiche Komponistin, wäre heute vergessen, hätte ihr Enkel nicht eine Edition ihrer Noten veranlasst. Mitbeteiligt an der Verbreitung von Sohys Werk, wie überhaupt dem komponierender Frauen, ist das Institut Palazetto Bru Zane. * Wie viele Komponistinnen, sind auch die Werke Charlotte Sohys zeitlebens nicht verlegt worden. Gedruckte Ausgaben aber sind heutzutage fast Bedingung, um aufgeführt zu werden. Ihr Enkel hat sich zum Glück, wenn auch spät, darum gekümmert. * Sohy schrieb nicht nur, wie von komponierenden Frauen erwartet wurde, Lieder und kleinformatige Kammermusik, sondern auch eine grosse Sinfonie. * Diese Sinfonie, zusammen mit Musik von weiteren 20 Komponistinnen der so genannt grossen romantischen Epoche (1820 bis 1920), hat das Institut Palazzetto Bru Zane auf einer 8-CD Box herausgegeben. * Palazzetto Bru Zane setzt sich somit ganz konkret für die Verbreitung dieser Musik ein. Nicht nur mit CD-Editionen, sondern auch mit Konzerten und selbst verlegten Notenausgaben. * Da taucht Musik auf, die äusserst reichhaltig ist und ihren Weg in die Konzertsäle mehr als verdient hat. Im Podcast zu hören ist: * Etienne Jardin, wissenschaftlicher Co-Direktor des Palazetto Bru Zane, Zentrum für französische romantische Musik (Venedig/Paris) Erstsendung: 18.7.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 26 Dec 2023 - 1796 - Kultur-Talk: Davos: Ferien vom Antisemitismus?
Seit 150 Jahren ist Davos Feriendestination. Genauso lang zieht der Kurort auch jüdische Gäste an: aus dem In- und Ausland. Rund 4'000 jüdisch-orthodoxe Menschen suchten diesen Sommer Erholung in Davos. Doch es kam zu Knatsch und Negativschlagzeilen wie: «Juden unerwünscht». Was steckt dahinter? Jonathan Kreutner vom jüdischen Verband der Schweiz SIG ist schockiert: Pauschalisierende Posts werfen «den» jüdischen Gäste Littering vor. Davos stieg aus dem Vermittlungsprojekt des SIG aus, das Verständnis schaffen wollte zwischen jüdisch-orthodoxen Gästen aus dem Ausland und Davoser Hoteliers. Was sagt Landammann Philipp Wilhelm dazu? Er steht für ein weltoffenes Davos. Die Geschichte von Davos ist schillernd: Juden und Jüdinnen fanden hier Erholung von Tuberkulose und Antisemitismus. Zugleich war Davos Hotspot der Nationalsozialisten. Nicole Freudiger befragt SRF-Religionsexpertin Judith Wipfler über die Hintergründe. In der Sendung zu hören sind: * Jonathan Kreutner (Jg. 1978), Davos-Tourist seit Kindertagen, seit 2009 Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG, Mit-Initiant des Vermittlungsprojekts Likrat Public in Schweizer Ferienorten; Doktorat zum Verhältnis Schweiz Israel * Landammann Philipp Wilhelm (Jg. 1988), Architekt ETH, Gemeindepräsident Davos, Mitglied Grosser Rat GR; Mitbegründer des Vereins IG offenes Davos, der sich insbesondere für Geflüchtete einsetzt; engagiert für ein soziales, grünes und kulturell lebendiges Davos
Sun, 24 Dec 2023 - 1795 - Flavia Kleiner – ein Echo auf «Helvetia ruft!»
Die Politaktivistin Flavia Kleiner initiierte die Kampagne «Helvetia ruft!» mit dem Ziel, den Frauenanteil im Parlament zu steigern. Die Kampagne war bei den Wahlen 2019 sehr erfolgreich, der Frauenanteil im Nationalrat stieg auf 42% – ein Erfolg, der sich 2023 nicht halten liess. Was ist passiert? * Frauenvertretung im Parlament * Politische Kampagne * Eidgenössische Wahlen * Geschlechterdebatte * Demokratie Im Podcast zu hören sind: * Flavia Kleiner, Historikerin, Politaktivistin, Mitinitiantin von «Helvetai ruft!» * Cloé Jans, Politologin, GfS-Forschungsinstitut Bern * Singer-Songwriterin Lilian Heimberg im hist. O-Ton * Maya Graf, BL-Ständerätin (Grüne) im hist. O-Ton * Nachrichtensprecherin im hist. O-Ton Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 22 Dec 2023 - 1794 - Antti Siegmann – der Traum vom eigenen Film
Seit seinen Jugendtagen im Berner Seeland träumt Antti Siegmann davon, im Filmbusiness Fuss zu fassen. Er arbeitete daran in Liverpool, in Peru, in London und in Kolumbien. Und seit ein paar Jahren will er in einem Science-Fiction-Film in Bogotà Gangs und Aliens aufeinandertreffen lassen. Während andere nach ihrer Berufslehre in der Schweiz ihre lokale Laufbahn optimierten, lebte Antti Siegmann in Liverpool und London, arbeitete in Peru und in Kolumbien, als Gleisarbeiter für die Londoner U-Bahn oder als Casting-Assistent für die Netflix-Serie «Narcos» in Bogotà. Und dies alles stets mit dem Ziel, einst ein Filmprofi zu werden. Heute hat er viel Erfahrung, weiterhin grosse Pläne und die ungebrochene Hartnäckigkeit, für seinen Traum zu kämpfen. * Filmkarriere * Reiselust * Casting-Erfahrung * Filmfan * Netflix, Narcos * Attack the Block, Critters * Pragmatismus und Optimismus * Learning by doing Im Podcast zu hören ist: * Antti Siegmann, aspirierender Filmemacher und Lebenskünstler Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 19 Dec 2023 - 1793 - Kultur-Talk: Fotos mit Haltung. Pia Zanetti im Gespräch
Sie war eine der ersten Frauen, die in der Schweiz die Fotografie zum Beruf machten. Und Pia Zanettis Fotos erzählen immer Geschichten: tragische, lustige, menschliche. Ein neues Buch liefert einen Überblick über das Werk der Fotografin, die dieses Jahr ihren 80. Geburtstag feierte. Der Schalk blitzt in ihren Augen. Pia Zanetti hat Humor. Oft genug entstehen die Geschichten, die ihre Bilder erzählen, weil die fotografierten Menschen auf Zanetti reagieren. Seit über 60 Jahren fotografiert sie auf der halben Welt, mit einem offenen Blick für die Situation der Ärmsten. Einen Überblick über ihr Gesamtwerk liefert nach der Ausstellung in der Schweizer Fotostiftung 2021 nun das Buch «Pia Zanetti», erschienen im Verlag Galleria Edizioni Periferia. Warum Neugierde alles ist und wieso ihr digital mehr liegt als analog, darüber spricht Pia Zanetti im Kultur-Talk.
Sun, 17 Dec 2023 - 1792 - Mieten: Teuer, teurer, verdrängt – Stella Bogoni muss raus aus Zürich (W)
Seit Jahren steigen die Mieten nach Sanierungen oder bei Neubauten. Besonders in Städten wie Zürich, Genf oder Basel wird Wohnen immer teurer. Warum ist das so? Und was bedeutet das für die Städte und für Menschen wie Stella Bogoni, die sich das Wohnen in der Stadt Zürich nicht mehr leisten kann? * Was bedeutet die Wohnungsnot für Menschen mit knappem Budget? * Warum spitzt sich die Wohnungsnot zu? Warum steigen die Mieten seit Jahren überdurchschnittlich? * Welche Rolle spielen institutionelle Eigentümer wie die Swiss Life im Immobilienmarkt? * Welche Lösungen gibt es für bezahlbaren Wohnraum und gegen die Verdrängung? Im Podcast zu hören sind: * Stella Bogoni, pensionierte Kindergärtnerin. Wegen Renovierungen wurde ihr mehrmals die Wohnung gekündigt. In der Zwischenzeit kann sie sich die Mieten in Zürich nicht mehr leisten. Jetzt wohnt sie im Aargau. * Paolo di Stefano, Leiter Immobiliengeschäft bei der Swiss Life. Die Swiss Life ist die führenden institutionelle Immobilieninvestorin der Schweiz. * Beat Leuthardt, Senior Consultant beim Basler Mieterinnen- und Mieterverband * David Kaufmann, Assistenzprofessor für Raumentwicklung und Stadtpolitik an der ETH Zürich Erstsendung: 14.7.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 15 Dec 2023 - 1791 - Aynur – gefeiert und verboten
Aynur bringt kurdische Volksmusik auf die grossen Bühnen der Welt. Von der Elbphilharmonie in Hamburg bis in die Carnegie Hall in New York. In der Türkei ist sie eine Ikone und hat ein Publikum weit über die kurdische Community hinaus. Den türkischen Behörden aber ist sie ein Dorn im Auge. * Von Dersim in die Elbphilharmonie – Biografie der kurdischen Sängerin Aynur. * Seit der Gründung der modernen Türkei unterdrückt der türkische Staat kurdische Kultur und Kunst. Die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre. * 100 Jahre Türkische Republik: Wie steht es in der Türkei generell um die Kulturlandschaft und Zivilgesellschaft? Im Podcast zu hören sind: * Aynur * Asena Günal, Soziologin und Geschäftsführerin von Anadolu Kültür, eines der bedeutendsten unabhängigen Kunst- und Kulturzentren in Istanbul Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 12 Dec 2023 - 1790 - Das ewige Ungenügend – wie Frauen auf ihren Körper blicken
Wieso empfinden fast alle Frauen ihren Körper als unzulänglich? Wieso entdecken sie immer neue «Problemzonen», die geformt, gestrafft und schlimmstenfalls wegoperiert werden müssen? Die Schauspielerin Saralisa Volm hat sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Themen in diesem Podcast: * Bodyshaming: Wieso es dazu führt, dass Menschen vereinsamen und sich aus der Gesellschaft zurückziehen. * Schönheitsideale und Kapitalismus: Wie die Schönheitsindustrie gezielt bestimmte Körperregionen beschämt. * Schönheitsideale und das Patriarchat: Wie Vorstellungen von «Normschönheit» genutzt werden, um Kontrolle auszuüben. * Body Positivity und Body Neutrality: Wie die Bewegungen entstanden sind und was sie bringen. Im Podcast zu hören sind: * Saralisa Volm: Schauspielerin, Filmemacherin, Kuratorin und Autorin des Buches «Das ewige Ungenügend. Eine Bestandsaufnahme des weiblichen Körpers.» * Elisabeth Lechner: Kulturwissenschaftlerin, Promotion zu «ekligen» weiblichen Körpern und Body Positivity an der Universität Wien, Autorin des Buches «Riot, dont diet! Aufstand der widerspenstigen Körper.» Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 08 Dec 2023 - 1789 - Kultur-Talk: Mal tief Luft holen. Eine kulturelle Annäherung an die Pause
Zeit für eine Pause? Zu oft nehmen wir uns nicht die Zeit dazu. Dabei passiert in der Pause so viel – im Sport, im Theater, am Mittag. «Ohne Pausen gibt es keine Musik. Und das sagt doch schon alles», sagt Autorin Andrea Gerk. Eine Annäherung an die unterschätzte Unterbrechung des Alltäglichen. Wir alle brauchen sie, wie die Luft zum Atmen: die Pause. Ob in der Schule, oder am Mittag, ob die berühmte Rauchpause, im Theater, die Kunstpause – die Pause scheint nichtig und kann doch alles sein. In ihr werden Ideen gesponnen, Freundschaften geknüpft, Körper und Seele regeneriert. Die Pause ist meist völlig unterschätzt. Und immer wieder scheitern wir am Pausemachen. «Das kleine Glück dazwischen» nennt die Autorin und Moderatorin Andrea Gerk die Pause. Sie nähert sich ihr in essayistischen Betrachtungen. Andrea Gerk ist bei Noëmi Gradwohl zu Gast im Kultur-Talk. Andrea Gerk und Moni Port: «Pause! Das kleine Glück dazwischen». Kein und Aber Verlag 2023.
Sun, 03 Dec 2023 - 1788 - Der Wald. Das Wild. Und Wolf und Luchs.
Dem Wald geht es nicht gut. Viele Bäume kommen mit dem extremen Wetter der letzten Jahre nicht zurecht. Andere Baumarten sind nötig. Doch gibt es ein Problem mit Hirsch, Reh und Gämse. Das viele Wild frisst in vielen Schweizer Wäldern so viele junge Bäume, dass sich der Wald nur schlecht erneuert. Da ist zum Beispiel die Fichte. Die Wurzeln des häufigsten Baumes in den Schweizer Wäldern reichen nicht tief genug, um in den extrem trockenen Sommern genügend Wasser aus dem Boden zu holen. Darum bräuchte es in den Wäldern mehr Weisstannen und Laubbäume. Doch ausgerechnet diese Baumarten werden vom Wild bevorzugt. In vielen Regionen gibt es mittlerweile so viele Hirsche, Rehe oder Gämsen, die sich an den Bäumen gütlich tun, dass junge Bäume kaum noch hochkommen. Lichtungen, in denen der Wald der Zukunft wachsen sollte, bleiben praktisch kahl. Das Aletschgebiet im Oberwallis ist besonders betroffen. Peter Aschilier, der dortige Förster sieht die Entwicklung der letzten Jahre mit grosser Sorge. «Die Natur ist aus der Balance geraten», sagt Aschilier. Es müsste zum Beispiel viel mehr auf Hirsch, Reh und Gämse gejagd werden. Die Biologin Andrea Kupferschmid stimmt dem zu. An der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL erforscht sie seit Jahren die Wechselwirkung zwischen Wald und Wild. Es gibt grossen Handlungsbedarf, um unsere Wälder für die zunehmend extremen Wetterbedingungen fit zu machen. Der Mensch muss wieder ins Lot richten, was er aus der Balance gebracht hat. Aber auch die Raubtiere, Wolf und Luchs, könnten helfen - wenn man sie denn liesse. Im Podcast zu hören sind: * Peter Aschilier, Förster im Forst Aletsch, Oberwallis * Andrea Kupferschmid, Biologin, Eidg. Forschungsanstalt WSL Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 05 Dec 2023 - 1787 - Bezahlt gepflegt – en famille (W)
Immer mehr Menschen wollen zu Hause gepflegt werden. Der Druck auf Angehörige, diese Pflege zu leisten, wächst. Er führt oft zu Überforderung und Lohn-Einbussen. Spitex-Organisationen bieten heute ein Erwerbsmodell für die Pflege von Angehörigen an. «Kontext» zeigt auf, was es damit auf sich hat. * Steigender Pflegebedarf * Zunehmender Anspruch, zu Hause gepflegt zu werden * Druck auf Angehörige * Innovatives Spitex-Modell * Lohn für pflegende Angehörige Im Podcast zu hören sind: * Maria Köppel, MS-Patientin, diplomierte Pflegefachfrau und Spitex-Mitarbeiterin * Sepp Köppel, Berufsschullehrer, pflegender Angehöriger (Ehemann) von Maria Köppel * Iren Bischofberger, Pflegewissenschaftlerin * Samuel Burri, Branchenverantwortlicher Pflege bei der Gewerkschaft Unia Erstendung: 25.8.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Fri, 01 Dec 2023 - 1786 - Ringfieber in der Schweiz: Ist Richard Wagner noch aktuell?
Gleich dreimal wird in der Schweiz der ganze «Ring des Nibelungen» von Wagner gemacht: Je 15 Stunden Oper, vier Abende, ein Mammutunternehmen. Warum dieser grosse Aufwand für ein Werk, von dem man glauben könnte, es sei reaktionär und veraltet. Antworten geben die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen und der Intendant und Regisseur Andreas Homoki. * Warum arbeiten sich zur Zeit so viele Regisseure und Regisseurinnen an Wagner Opus magnum, dem Ring des Nibelungen, ab? Was hat uns dieses Werk heute denn noch zu sagen? Die langen Arien, laut und schrill, wollen wir die heute noch? * Ja, denn das Singen von Wagnerpartien verändert sich nach und nach, wird leichter, menschlicher, transparenter. * Wie steht es mit dem Antisemitismus von Wagner? Kann man hier Werk und Autor trennen? Ja, denn Wagners Antisemitismus kompromittiert das Werk nicht. * Wie sieht es mit dem Sponsoring aus: Zieht diese Oper mehr private Sponsoren an als andere? Ja, denn immer noch gilt: es steht einem Theater oder Opernhaus gut an, diesen Ringzyklus als Ganzes zu zeigen, denn er gehört zum bürgerlichen Kulturkanon. * Tatsache ist: Wagner Opern sind begehrt beim Publikum. In Zürich sind die Ring-Vorstellungen meist ausverkauft, in Basel und Bern sind die Aufführungen auch gut besucht. Die Medien berichten mehr als über die andern Opern. Der Hype ist da. * Denn der Stoff ist hochaktuell: Starke Frauenfiguren, Helden, die allesamt scheitern, Patriarchen, die untergehen. Und ein Goldschatz samt Goldring, der nur Unheil bringt. Am Ende geht alles zu Grunde. Nur die Rheintöchter überleben. Sprich: das Weibliche. Was könnte die Gegenwart besser spiegeln? Im Podcast zu hören sind: * Elisabeth Bronfen, Kultur- und Literaturwissenschaftler * Andreas Homoki, Regisseur und Intendant am Opernhaus Zürich Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Tue, 28 Nov 2023
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