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Woher stammt die "Quarantäne"? Wie entsteht ein Schwarzes Loch? Warum fallen Wolken nicht vom Himmel? SWR-Redakteur Gábor Paál und unsere Gäste aus der Wissenschaft erklären Ihnen hier jeden Tag ein kleines Stückchen Welt. | Texte unter http://1000-antworten.de Viele Episoden dieses Podcasts stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz. Sie können die Episoden unter Angabe der Quelle und der Lizenz unverändert in Ihrem eigenen Digitalangebot dauerhaft veröffentlichen. Die Episoden dürfen dabei nicht verändert oder kommerziell genutzt werden. Die Lizenz lautet CC BY-NC-ND 4.0.

5596 - Warum hat der Mond keine Atmosphäre?
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  • 5596 - Warum hat der Mond keine Atmosphäre?

    Der Mond ist zu klein und zu leicht

    Er ist schlicht zu klein und zu leicht. Damit ein Himmelskörper eine Atmosphäre hat, braucht er eine gewisse Masse, um Gasmoleküle durch seine Gravitationskraft bei sich zu halten. Der Mond ist 80-mal leichter als die Erde, und damit ist seine Anziehungskraft einfach zu schwach. Um eine Atmosphäre an sich zu binden, müssen Himmelskörper schon etwas größer sein.

    Auch auf das Magnetfeld kommt es an

    Man sieht das gut im Vergleich von Mars und Venus. Der Mars hat auch nur eine sehr dünne Atmosphäre, denn er ist viel kleiner als die Erde – seine Masse beträgt lediglich ein Neuntel der Erdmasse. Es gibt Hinweise, dass der Mars früher eine dichtere Atmosphäre hatte, dass die sich aber verflüchtigt hat. Nicht nur weil der Mars so klein ist, sondern auch, weil er kein Magnetfeld hat. Die Erde hat eins, das schützt sie unter anderem vor dem sogenannten Sonnenwind – also geladenen Teilchen, die von der Sonne kommen. Weil aber der Mars kein Magnetfeld hat, ist er dem Sonnenwind schutzlos ausgesetzt; seine einst etwas mächtigere Atmosphäre wurde davongetragen.

    Venus hat dichte Atmosphäre

    Ganz anders dagegen sieht es auf der Venus aus; die hat eine sehr dichte Atmosphäre – die Venus ist ja auch fast so groß wie die Erde. Verschiedene Faktoren entscheiden also über das Vorhandensein einer Atmosphäre. Vor allem die Größe, aber auch Faktoren wie das Magnetfeld.
    Sat, 25 Nov 2023 - 01min
  • 5595 - Erinnern sich Finger an erlernte Gitarrenstücke?

    Assoziationen helfen beim Erinnern

    Das ist wie bei den PIN-Nummern, die wir bei unseren Geldkarten benutzen. Wenn man vor dem Automaten steht, kann man die Zahl hundert Mal korrekt eingeben – bis man sich mal vertippt. Sich dann wieder zu erinnern, was die richtige Nummer ist, kann sehr schwerfallen. Man hat zwar gedacht, dass man diese Nummer bewusst eingibt, in Wirklichkeit aber hat man ein bestimmtes Bewegungsmuster eingegeben. Wenn das einmal schiefgegangen ist, fällt es einem schwer, bewusst die Nummer wieder aufzurufen. Ähnlich ist es bei Musikstücken. Musikstücke werden assoziiert über den Namen. Wenn man es selbst geschrieben hat, auch über die Stimmung, in der man es geschrieben hat, was man ausdrücken wollte, welche Systeme man verwendet hat, um es zu schreiben.

    Wissen außerhalb eines bestimmten Kontexts abzurufen, fällt schwer

    Sie werden aber auch über die Bewegungsmuster des Spielens, in dem Fall einer Gitarre, mit abgespeichert. Das heißt, man hat hier eine weitere Assoziation. Plus: Die Gitarre gibt einem den Kontext der Situation, denn es fällt uns schwer im Musischen, aber auch im nicht musischen Bereich, wenn es um Faktenwissen geht, Dinge außerhalb eines bestimmten Kontextes abzurufen, in dem wir diese Fakten entweder anwenden wollen, normalerweise anwenden oder in dem wir sie gelernt haben Deswegen haben zum Beispiel viele Schüler und Schülerinnen Schwierigkeiten, wenn sie einen Beruf anfangen, das, was sie in der Schule gelernt haben, entsprechend zu erinnern: Der Schulkontext fehlt dann.

    Zusammenspiel von Bewegung und Gehör

    In ihrem Musikstück wird der Musikkontext wiederhergestellt durch das Greifen der Gitarre, durch die ersten Töne. Aber dann passiert noch etwas anderes: Auch wenn Ihnen die Bewegungsmuster selber geholfen haben, es zu erinnern, ist es jetzt wiederum Ihr Gehör über den auditorischen Cortex, über die Musikanalyse, der ihnen signalisiert: Hey, das ist ja das Lied, wonach Du gesucht hast. Hier sieht man, dass es eine Korrekturschleife im Kopf gibt, die neben dem Bewegungsmuster, neben den Automatismen, den Routinen der Gewohnheiten, den unbewussten Assoziationen noch eine bewusste Rückmeldung gibt. Ob etwas in dem, was man gerade spielt, mit dem zu tun hat, was man im Kopf hatte, was man spielen wollte.
    Fri, 13 Sep 2019 - 02min
  • 5594 - Warum ist der Himmel blau?

    Für dieses Phänomen gibt es eine physikalische Erklärung und eine psychologische.

    Lichtstreuung: blaue Lichtanteile werden stark abgelenkt

    Die physikalische Erklärung hat mit der Lichtstreuung zu tun: Das Sonnenlicht muss auf seinem Weg zur Erde durch die Atmosphäre. Die Atmosphäre ist wiederum voll mit allen möglichen Gasmolekülen. Wenn das Sonnenlicht auf diese kleinen Teilchen trifft, wird es gestreut, d.h. umgelenkt. Dabei wird das weiße Licht gleichzeitig in seine Bestandteile zerlegt, wie bei einem Prisma. Es wird also aufgespalten in die Regenbogenfarben: blau, grün, gelb, orange, rot. Die verschiedenen Farben werden unterschiedlich stark gestreut. Die Streuung ist umso stärker, je kleiner die Wellenlänge ist oder anders gesagt, je energiereicher die Strahlen sind. Nun sind blaue Strahlen energiereicher als rote. Die blauen Lichtanteile werden deshalb viel stärker bei der Streuung abgelenkt. Stellen wir uns nun einen wolkenfreien Himmel vor. Irgendwo an diesem Himmel steht die Sonne; die ist weiß bis gelb, auf jeden Fall ziemlich hell. Sie strahlt aber in alle Richtungen, nicht nur in unser Auge, sondern auch in die übrige Atmosphäre. Einige dieser Strahlen werden in der Atmosphäre so stark gestreut, dass sie wieder in unsere Richtung zurückgelenkt werden, also unser Auge treffen. Das sind aber nur die stark gestreuten Lichtstrahlen, sprich die eher blauen Anteile. Die roten Lichtstrahlen dagegen werden nicht so stark abgelenkt, das heißt, die erreichen uns gar nicht mehr. Der Himmel ist also blau, weil nur die blauen Lichtstrahlen so stark gestreut und abgelenkt werden, dass sie auf unser Auge treffen.

    Sprache prägt Wahrnehmung: Wir kennen ein Wort für die Farbe "Blau"

    Der Himmel erscheint uns auch deshalb blau, weil wir ein eigenes Wort für die Farbe Blau haben. Das sagt uns die Sprachwissenschaft: Es gibt Sprachen auf der Welt, die unterscheiden nicht zwischen Grün und Blau, sondern haben dafür nur ein Wort. Man kann davon ausgehen, dass diese Menschen Grün und Blau nicht als zwei verschiedene Farben wahrnehmen, sondern eher als verschiedene Schattierungen eines Farbtons. Es gibt sogar Sprachen, die nur drei Farbwörter haben, nämlich Schwarz, Weiß und Rot – wobei Schwarz und Weiß dann mehr oder weniger gleichbedeutend sind mit dunkel oder hell. Wenn man Menschen in diesem Sprachraum fragt, welche Farbe der Himmel hat, dann ist für sie der Himmel meist dunkel, gelegentlich hell und abends vielleicht auch mal rot. Aber einen „blauen“ Himmel kennen sie nicht, weil sie kein Wort für Blau haben und offenbar Blau auch nicht als eine eigenständige Farbe wahrnehmen. In dem Sinn prägt die Sprache wohl tatsächlich die Wahrnehmung.
    Sat, 14 Jan 2023 - 03min
  • 5593 - Hat Ostern germanische Ursprünge?

    Die Vermutungen, dass hinter Ostern germanische Ursprünge stecken, sind sehr vage. Wir sind in der heutigen Volkskunde bzw. der Europäischen Ethnologie von diesen sogenannten Kontinuitätsprämissen abgerückt und zweifeln die germanischen Kontinuitäten an. Auch die Namensherleitung von Ostern geht in eine ähnliche Richtung – den Namen in Verbindung zu bringen mit einer angeblichen germanischen Göttin namens Ostara ist äußert schwierig. Denn es spricht vieles dafür, dass es eine solche germanische Göttin nie gegeben hat.

    Vermutlich indogermanische Wurzeln

    Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass aus dem Indogermanischen ein Wort wie "Eostra" im Hintergrund gestanden haben könnte, das so viel bedeutet wie "Morgenröte". Und das macht ja auch Sinn. Mit Ostern kommt sozusagen neues Licht in die Welt – die "Morgenröte der Erlösung". Das ist sehr viel besser nachvollziehbar.
    Fri, 29 Mar 2024 - 01min
  • 5592 - Wie atmen Küken im Ei, bevor sie schlüpfen?

    Luftblase im Ei versorgt das Küken mit Sauerstoff

    Was machen wir, wenn wir ein Frühstücksei kochen und verhindern wollen, dass es beim Kochen platzt? Wir stechen es an, an der stumpfen Seite. Warum? Weil da eine Luftblase ist. Diese Luftblase kann sich ausdehnen, wenn sie erhitzt wird, und dann droht sie zu platzen. Genau diese Blase dient dem Küken als Luftreservoir. Dort atmet es. Während das Küken im Ei heranwächst, wird die Luftblase immer größer, weil aus dem Ei Flüssigkeit verdunstet. Damit wächst der Luftanteil im Ei, und so hat auch das Küken mit der Zeit ein immer größeres Luftreservoir zur Verfügung.

    Eierschale hat 10.000 Poren

    Trotzdem klingt es vielleicht seltsam: Das bisschen Luft in dieser doch recht kleinen Blase soll reichen, um ein Küken bis es schlüpft – also drei Wochen lang – mit Sauerstoff zu versorgen? Wie soll das gehen? Denn die Eierschale selbst ist luftdurchlässig. In der Eierschale eines normalen Hühnereis befinden sich 10.000 Poren, über die ein ständiger Luftaustausch stattfindet. So kommt Sauerstoff ins Ei und somit auch in diese Luftblase.

    Wann und wie das Küken schlüpft

    Mit der Zeit wird es im Ei natürlich eng. Dann hämmert das Küken das Ei von innen auf und schlüpft. Draußen gibt es dann in jedem Fall genügend Luft.
    Tue, 26 Mar 2024 - 01min
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