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- 1013 - Frauen im Gulag. 1938-1955. Zwei Generationen
Zwischen 1935 und 1955 waren in den Straflagern der UdSSR schätzungsweise fünf Millionen Frauen inhaftiert. Darunter befanden sich junge Mädchen, Mütter und Hochbetagte aus allen sozialen Schichten und Nationalitäten der Sowjetunion sowie Europas.
Am 5. März 2020 hat die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin zum Zeitzeugengespräch "Frauen im Gulag 1938-1955. Zwei Generationen" eingeladenThu, 05 Mar 2020 - 1h 46min - 1012 - Wenn Strafe zur Qual wird - physische und psychische Folter in DDR und Gegenwart
Das Verbot der Folter und grausamer, unmenschlicher, erniedrigender Behandlung oder Strafe gehört zu den wichtigsten Menschenrechten. Dass diese Rechte in der DDR massiv verletzt wurden, wird unter anderem in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen deutlich.
Am 13. Februar 2020 haben die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in Berlin zur Podiumsdiskussion „Wenn Strafe zur Qual wird Physische und psychische Folter in DDR und Gegenwart“ eingeladenThu, 13 Feb 2020 - 1h 54min - 1011 - Auf zu neuen Ufern? Von der Homosexuellenbewegung der DDR zur queeren Szene Ostdeutschlands
Welche Orte und Strukturen standen Homosexuellen in der DDR zur Verfügung? Was passiert mit der Homosexuellen-Bewegung der DDR nach 1990? Vor welchen Herausforderungen stehen queere Menschen und Organisationen heute in Ostdeutschland?
Über diese und weitere Fragen sprechen Rainer Herrn und Anne Liebeck in der Folge „Auf zu neuen Ufern? Von der Homosexuellenbewegung der DDR zur queeren Szene Ostdeutschlands“. Moderiert wird das Gespräch von Tina Howard.
Dr. Rainer Herrn (*1957 in Leipzig) war Mitbegründer des Schwulen Arbeitskreises der Studentengemeinde Leipzig und aktiv in den AIDS-Selbsthilfegruppen der DDR. Er arbeitet seit 1991 bei der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Berlin. Seit 2008 ist er zudem an der Charité Berlin am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin.
Anne Liebeck (*1985 in Dresden) wuchs in Sachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Anne Liebeck studierte Soziologie und arbeitet seit 2013 für den Gerede e.V. in Dresden. Der Gerede e.V. existiert seit den späten 1980er-Jahren und versteht sich als Interessenvertretung für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und Menschen mit vielfältigen Lebensweisen sowie deren Angehörige. Anne Liebeck leitet unter anderem das Bildungsprojekt „Queer durch Sachsen“ beim Gerede e.V.Tue, 21 Jun 2022 - 52min - 1010 - Nach UdSSR und DDR: Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion in Ostdeutschland
Wie erging es Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion bei ihrer Ankunft in Ostdeutschland bzw. in der DDR? Ließen sich ihre postsowjetischen Erfahrungen der Transformation in den 1990er-Jahren auf das Leben in Ostdeutschland übertragen? Müssen sich Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion heute in besonderer Weise zu Russland positionieren? Zwischen Neuem und Vertrautem, zwischen Ankunft und Aufbruch stellen sich für Russlanddeutsche und russischsprachige Communities eigene Fragen nach Identität, Geschichte und Zugehörigkeit.
Hierüber sprechen die Autorin Eleonora Hummel und der Autor Dmitrij Kapitelman bei den East Side Stories in der Folge „Nach UdSSR und DDR: Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion in Ostdeutschland“. Moderiert wird das Gespräch von Nancy Fischer.
Eleonora Hummel (*1970 in Zelinograd, heute: Nur-Sultan, Kasachstan) ist Russlanddeutsche. Im Alter von elf Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Dresden in die DDR. Sie ist Schriftstellerin, hat zahlreiche Bücher verfasst, Stipendien und Preise erhalten. Auch heute wohnt sie noch in Dresden.
Dmitrij Kapitelman (*1986 in Kiew, Ukraine) kam mit acht Jahren als Kontingentflüchtling nach Meerane in Sachsen. Er wuchs in Leipzig auf und lebt heute in Berlin und seiner alten Heimatstadt. Er arbeitet als Journalist und ist Autor mehrerer Bücher.Wed, 08 Jun 2022 - 45min - 1009 - Bildung im Umbruch: Die Entwicklung des ostdeutschen Schulsystems
Wie erlebten Lehrer und Schüler die Reformen des Schulsystems nach dem Ende der DDR? Welche Stimmung herrschte in den Klassenzimmern und Kollegien? Lernen Schülerinnen und Schüler heute genug über die DDR? Und wie politisch darf oder muss Schule eigentlich sein?
Unter dem Titel „Bildung im Umbruch: Die Entwicklung des ostdeutschen Schulsystems“ sprechen Ralf Treptow und Sindy Burkhardt-Dütsch über die Umbrüche der ostdeutschen Schullandschaft seit 1989, über die gegenwärtigen Herausforderungen der Digitalisierung und die Vermittlung von DDR-Geschichte im Unterricht.
Ralf Treptow (*1960, Ost-Berlin) ist seit 1991 Schulleiter des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in Berlin-Pankow und seit 2011 stellvertretender Vorsitzender der Bundesdirektorenkonferenz Gymnasien.
Sindy Burkhardt-Dütsch (*1987 in Thüringen) ist Lehrerin in Thüringen. Sie war viele Jahre an der Emil-Petri-Schule in Arnstadt und hat ihr Referendariat in Wolfenbüttel absolviert.Mon, 23 May 2022 - 53min - 1008 - East Side Stories: Hilfe für Betroffene. Beratungsstellen für Diktaturopfer
Wieso gibt es eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die Opfer der SED-Diktatur und gilt diese Verantwortung auch für Opfer aus anderen Diktaturen, die nach Deutschland kommen? Wie entstanden in Ostdeutschland die ersten Anlauf- und Beratungsstellen für Verfolgte der SED-Diktatur? Auf welche Erfahrungen konnten die Beraterinnen und Berater in diesen Zentren aufbauen? Was mussten sie lernen? Kann ein Ausgleich zwischen Opfern und Tätern gelingen? Und was haben wir in der Unterstützung von Diktaturopfern aus der deutschen Geschichte gelernt?
In der Folge „Hilfe für Betroffene: Beratungsstellen für Diktaturopfer“ sprechen Anne Drescher und Lukas Welz über die Entstehung verschiedener Beratungsstrukturen für Opfer diktatorischer Gewalt, über die Unterstützung von Betroffen und die Herausforderungen der psychosozialen Arbeit. Das Gespräch moderiert Tina Howard.
Anne Drescher (*1962 in Lübz) ist die Landesbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Lukas Welz (*1986 in Ost-Berlin) ist Geschäftsleiter der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer und Vorstandsvorsitzender von Amcha Deutschland, einem gemeinnützigen Verein, der sich für die Unterstützung von Überlebenden der Shoa und ihrer Nachkommen engagiert.Fri, 06 May 2022 - 46min - 1007 - Engagement gegen Rechts: Herausforderungen für die Zivilgesellschaft im Osten
Hat Ostdeutschland ein besonderes Problem mit Rechtsextremismus? Spielen die DDR und die Umbruchszeit von 1989 für diese Entwicklung eine zentrale Rolle? Wie haben Staat und Gesellschaft auf die rechtsextreme Gewalt der Neunzigerjahre reagiert und was haben sie aus dieser Zeit gelernt? Und wie lässt sich rechtsextremen Strukturen heute die Stirn bieten?
In der Folge „Engagement gegen Rechts: Herausforderungen für die Zivilgesellschaft im Osten“ sprechen Uta Leichsenring, ehemalige Polizeipräsidentin von Eberswalde, und Valentin Hacken, Pressesprecher beim Bündnis „Halle gegen Rechts“, über die Entwicklung des Rechtsextremismus in Ostdeutschland seit der Einheit und über die Schwierigkeiten für die demokratische Zivilgesellschaft, sich dem Rechtsextremismus entgegenzustellen. Das Gespräch moderiert Tina Howard.
Uta Leichsenring gehörte zur DDR-Bürgerrechtsbewegung. Von 1991 bis 2002 war sie Polizeipräsidentin im brandenburgischen Eberswalde. Sie engagiert sich in vielen zivilgesellschaftlichen Zusammenhängen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie.
Valentin Hacken gehört zum Kreis der Pressesprecher des Bündnisses „Halle gegen Rechts“. Er studiert Jura und arbeitet als Journalist zur extremen Rechten. Zudem ist er Mitglied der HALLIANZ für Vielfalt – einem Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Initiativen, Unternehmen und Vertretern der Stadt.Tue, 21 Dec 2021 - 48min - 1006 - Zwischen Abrissbirne und Großbaustelle: ostdeutsche Städte seit der Einheit
Wie haben sich die Städte in Ostdeutschland von 1989 bis heute verändert? Welche Folgen hatten der massenhafte Wegzug vieler Menschen, die Abwertung der Plattenbauten und die Sanierung der Altstädte? Wie lassen sich die Einwohner in solche Veränderungen einbeziehen? Und sind die wandelerprobten ostdeutschen Städte vielleicht besonders gut auf die kommenden Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet?
Unter dem Titel „Zwischen Abrissbirne und Großbaustelle: ostdeutsche Städte seit der Einheit“ sprechen der Leiter des Magdeburger Stadtplanungsamtes Dr. Matthias Lerm und die Potsdamer Stadtplanerin Claudia Mucha über die Entwicklungen in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren. Das Gespräch moderiert Tina Howard.
Dr. Matthias Lerm ist Leiter des Stadtplanungsamtes Magdeburg. Der Architekt und Stadtplaner hat unter anderem an der Neugestaltung der Dresdner Innenstadt sowie der Stadtentwicklung Jenas mitgewirkt.
Claudia Mucha ist Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg. Die Potsdamerin arbeitet zudem als Stadtplanerin bei der complan Kommunalberatung GmbH in ihrem Heimatort.Tue, 14 Dec 2021 - 50min - 1005 - Vom VEB zum Startup: Perspektiven ostdeutscher Unternehmer
Wo lässt sich heute ein Unternehmen leicht gründen: in Thüringen oder in Baden-Württemberg? Was half ostdeutschen Unternehmern, sich 1990 selbstständig zu machen? Sind Erfahrungen aus der Planwirtschaft in der Marktwirtschaft noch von Relevanz und ist der Umbruch damals mit den Herausforderungen der Corona-Krise heute vergleichbar?
Im Generationengespräch „Vom VEB zum Startup: Perspektiven ostdeutscher Unternehmer“ sprechen Gerald Rosner von der Strickchic GmbH in Apolda und Lelia König von der Leipziger Dashfactory GmbH über ihre Erfahrungen des Auf- und Umbruchs in ostdeutschen Unternehmen. Das Gespräch moderiert Tina Howard.
Gerald Rosner ist seit 1992 Geschäftsführer der Strickchic GmbH in Apolda. Er gehört zur vierten Generation des Familienunternehmens und war 1990 an der Rückwandlung des VEB zu einer GmbH beteiligt.
Lelia König ist Mitgründerin der Dashfactory GmbH. Das junge Unternehmen aus Thüringen will Radverkehr attraktiver und sicherer gestalten. Die Firma gehört zu den vielversprechendsten europäischen Mobilitäts-Startups.
Tue, 07 Dec 2021 - 41min - 1004 - Lebenswelten im Umbruch: Ostdeutsche Familien im Dialog
Wie haben Kinder und Eltern die Umbrüche und Veränderungen der Jahre 1989/90 erlebt? Wie wird über diese Jahre in Familien gesprochen? Welche Rolle spielen dabei gesellschaftliche Entwicklungen und Umstände? Und sind Familien wirklich der beste Ort, um über die Vergangenheit zu reden? Über diese und weitere Fragen sprechen Marianne Birthler und Johannes Nichelmann in dieser Folge der „East Side Stories“. Moderiert wird das Gespräch von Tina Howard.
Marianne Birthler engagierte sich in der DDR-Oppositionsbewegung, 1990 wurde sie Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg, von 2000 bis 2011 war sie Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen.
Johannes Nichelmann ist Journalist und Autor. In seiner Arbeit setzt er sich mit der DDR-Aufarbeitung innerhalb von Familien und der Rolle der DDR für die Generation der nach 1989 geborenen auseinander.Tue, 30 Nov 2021 - 45min - 1003 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 8
In Folge 4 der zweiten Staffel erzählt Micha Ebeling unter anderem von einem denkwürdigen Polen-Urlaub als junger DDR-Bürger, dessen unangenehme Folgen bis heute für ihn fühlbar sind, und spürt zudem seiner Identität als Ostdeutscher nach.
Mon, 11 Oct 2021 - 42min - 1002 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 7
In Folge 3 berichtet Andreas „Spider“ Krenzke von der Berliner Lesebühne „LSD – Liebe Statt Drogen“ über das „Universum aus der Kaffeetüte“ und seine jugendliche Weltanschauung in der DDR. Außerdem fabuliert er über obskure sozialistische Comic-Superhelden.
Mon, 04 Oct 2021 - 47h 24min - 1001 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 6
In Folge 2 der zweiten. Staffel berichtet Dan Richter, Organisator und Moderator des „Kantinenlesens“, unter anderem von einer unerfreulichen „Grenz-Erfahrung“ als jugendlicher Punk-Musiker in der DDR und seinem Auftritt als „Schnelldenker“ im DDR-Kinderfernsehen.
Tue, 28 Sep 2021 - 33min - 1000 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 5
In Folge 1 der 2. Staffel der Podcast-Reihe „Auf der Mauer, auf der Lauer“ begibt sich Ahne von der Reformbühne Heim und Welt auf die Suche nach „dem Ost-Wort“ schlechthin, blickt unversöhnlich auf seinen Wehrdienst in der NVA zurück und erinnert sich an eine Glücksträhne beim Skat am 9. November 1989.
Mon, 20 Sep 2021 - 33min - 999 - Internationale Konferenz: Dealing with the Past (Teil 4)
Die internationale Konferenz „Dealing with the Past – Erinnerung und Aufarbeitung nach Systemumbrüchen im späten 20. Jahrhundert“ widmete sich am 18./19.August der stets aktuellen Frage nach Systemumbrüchen sowie Aufarbeitungsprozessen und -modellen in unterschiedlichen historischen und nationalen Kontexten. Verschiedene Ansätze von „Transitional Justice“ – auch „Übergangsgerechtigkeit“ genannt – wurden im internationalen Vergleich vorgestellt und diskutiert. 4. Dealing with the Past Tag 2 Teil 2: Podium II: Aufarbeitung ohne Ende oder: Die Zukunft der Aufarbeitung? Es diskutieren: Dr. Radka Denemarková, Autorin, Prag Prof. Dr. Luís Farinha, Museu do Aljube Resistência e Liberdade, Lissabon Bartholomäus Grill, Journalist und Autor, Kapstadt Dr. Meelis Maripuu, Eesti Mälu Instituut, Tallinn Markus Meckel, Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin Moderation: Dr. Jacqueline Boysen, Journalistin und Autorin, Berlin
Wed, 15 Sep 2021 - 1h 55min - 998 - Internationale Konferenz: Dealing with the Past (Teil 3)
Die internationale Konferenz „Dealing with the Past – Erinnerung und Aufarbeitung nach Systemumbrüchen im späten 20. Jahrhundert“ widmete sich am 18./19.August der stets aktuellen Frage nach Systemumbrüchen sowie Aufarbeitungsprozessen und -modellen in unterschiedlichen historischen und nationalen Kontexten. Verschiedene Ansätze von „Transitional Justice“ – auch „Übergangsgerechtigkeit“ genannt – wurden im internationalen Vergleich vorgestellt und diskutiert. 3. Dealing with the Past Tag 2 Teil 1: • Keynote von Dr. Rainer Huhle, Nürnberger Menschenrechtszentrum, mit anschließendem Gespräch: Das Recht auf Wahrheit: Recht oder Gerechtigkeit? Rache oder Versöhnung? Aufarbeiten oder Aufrechnen? • Podium I: Aus dem Schatten der Vergangenheit ins Licht der Aufarbeitung Es diskutieren: Dr. Rosario Figari Layús, Justus-Liebig-Universität Gießen Prof. Dr. Axel Klausmeier, Stiftung Berliner Mauer Dr. Nikita Vasilyevich Petrov, Memorial International, Moskau Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh, Repräsentant von Taiwan, Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland Moderation: Tamina Kutscher, dekoder.org, Hamburg
Wed, 15 Sep 2021 - 2h 29min - 997 - Internationale Konferenz: Dealing with the Past (Teil 2)
Die internationale Konferenz „Dealing with the Past – Erinnerung und Aufarbeitung nach Systemumbrüchen im späten 20. Jahrhundert“ widmete sich am 18./19.August der stets aktuellen Frage nach Systemumbrüchen sowie Aufarbeitungsprozessen und -modellen in unterschiedlichen historischen und nationalen Kontexten. Verschiedene Ansätze von „Transitional Justice“ – auch „Übergangsgerechtigkeit“ genannt – wurden im internationalen Vergleich vorgestellt und diskutiert. 2. Dealing with the Past Tag 1 Teil 1: Podium II: Gebrochene Systeme – Gesellschaften der Brüche? Transformationserfahrungen in internationaler Perspektive Es diskutieren: Dr. Ulrike Capdepón, Universität Konstanz Marina Frenk, Autorin, Berlin Prof. Dr. Steffen Mau, Humboldt-Universität zu Berlin Dr. Khulu Mbatha, außenpolitischer Berater des südafrikanischen Präsidenten, Pretoria Moderation: Michaela Küfner, Deutsche Welle, Berlin
Wed, 15 Sep 2021 - 1h 32min - 996 - Internationale Konferenz: Dealing with the Past (Teil 1)
Die internationale Konferenz „Dealing with the Past – Erinnerung und Aufarbeitung nach Systemumbrüchen im späten 20. Jahrhundert“ widmete sich am 18./19.August der stets aktuellen Frage nach Systemumbrüchen sowie Aufarbeitungsprozessen und -modellen in unterschiedlichen historischen und nationalen Kontexten. Verschiedene Ansätze von „Transitional Justice“ – auch „Übergangsgerechtigkeit“ genannt – wurden im internationalen Vergleich vorgestellt und diskutiert. 1. Dealing with the Past Tag 1 Teil 1: • Begrüßung und Einführung durch Dr. Anna Kaminsky, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur • Keynote von Prof. Dr. Jan Eckel, Eberhard Karls Universität Tübingen • Podium I: Zeiten des Umbruchs: Systemwechsel in internationaler Perspektive Es diskutieren: Prof. Dr. Aurel Croissant, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Prof. Dr. Sabine Kurtenbach, GIGA Institut für Lateinamerika-Studien, Hamburg Prof. Dr. Carola Lentz, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, Berlin Moderation: Harald Asel, rbb Inforadio, Berlin
Wed, 15 Sep 2021 - 02min - 995 - Was wohl aus mir geworden wäre…
„Was wohl aus mir geworden wäre…“, so der mehrfach ausgezeichnete Lesebühnenautor Micha Ebeling. In unserem Podcast lässt er den Mauerfall und die Nacht der Nächte Revue passieren. Hören Sie selbst, warum man besser einen Immobilienmakler auf der Bornholmer Brücke hätte kennenlernen sollen, wie viele Menschen in einen Trabi passen und wie das alles mit dem 9. November 1989 zusammenhängt. Viel Vergnügen!
Mon, 09 Nov 2020 - 19min - 994 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 4
In der vierten und letzten Folge unseres Podcasts „Auf der Mauer, auf der Lauer“ hören Sie den Lesebühnenautor Micha Ebeling, der darüber erzählt, wie schwierig es in der DDR war, nicht nur gläubiger Christ zu sein, sondern auch den Dienst an der Waffe zu verweigern. „Ich wurde wie der Teufel persönlich behandelt, als ich in der NVA nur Bausoldat werden wollte“, berichtet Ebeling. Seine Texte, die er selbst als „Stasi-Poesie“ bezeichnet, bestehen aus Lyrik, Gedichten und Haikus, die mit feiner Ironie die damaligen Verhältnisse beschreiben.
Wed, 23 Sep 2020 - 33min - 993 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 3
In Folge 3 unseres Podcasts „Auf der Mauer, auf der Lauer“ hören Sie den Lesebühnenautor Andreas „Spider“ Krenzke, der sich im Gespräch mit seinem Co-Moderator Micha Ebeling an sein Leben in der DDR erinnert und seinen Texten manchmal auch etwas hinzudichtet. In seinem ersten Text „Bau auf, bau auf“ erzählt er, wie er eigentlich den Kommunismus mitaufbauen sollte, jedoch wenig Ehrgeiz verspürte, den vorgezeichneten Lebensentwurf als staatstreuer Arbeiter zu verwirklichen. Der zweite Text „Der kleine Osten“ handelt von einem noch völlig intakten Stück der Berliner Mauer, das zu einer unglaublichen Entdeckung führte.
- 25min - 992 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 2
In Folge 2 unseres Podcasts „Auf der Mauer, auf der Lauer“ hören Sie Jochen Schmidt, Mitglied der Berliner Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten”. In seinem Text „Früher war alles besser“ beschreibt er anhand allerlei Absurditäten, was in der DDR viel schöner gewesen sein soll. In seiner zweiten Erzählung erinnert er sich an sein Fahrrad der Marke Mifa, das er zu schätzen wusste, als er es nicht mehr hatte.
Wed, 19 Aug 2020 - 23min - 991 - Fakten, Fakten, Fakten
In der aktuellen Debatte um die Treuhandanstalt spielen deren Akten eine große Rolle. Immer wieder wird der umfassende und schnelle Zugang zu ihnen gefordert und die Erwartung geäußert, dass viele Fragen, die die Menschen vor allem in den ostdeutschen Ländern bis heute umtreiben, anhand der Akten endlich beantwortet werden können. Der Vortrag von Maria von Loewenich thematisiert die Struktur der schriftlichen Überlieferung zur Treuhandanstalt und die Möglichkeiten des Aktenzugangs. Er geht außerdem der Frage nach, welche Rolle die Akten im Zuge der Aufarbeitung des wirtschaftlichen Transformationsprozesses in Ostdeutschland spielen können und sollten.
Thu, 06 Aug 2020 - 1h 32min - 990 - „Auf der Mauer, auf der Lauer“ Folge 1
In unserer vierteiligen Spezial-Podcast-Reihe „Auf der Mauer, auf der Lauer“ lesen bekannte Berliner Lesebühnenautoren Texte über ihre Erinnerungen an die deutsche Teilung, das Leben in der DDR sowie über heutige Fragen der Aufarbeitung. Moderiert werden die rund 30-minütigen Podcasts von den beiden Autoren Micha Ebeling und Andreas „Spider“ Krenske. In Folge 1 hören Sie den Lesebühnenautor Volker Strübing, der seine Wahrnehmung der Berliner Mauer damals und heute beschreibt.
Wed, 05 Aug 2020 - 24min - 988 - Datsche, Kneipe, FKK: War die DDR eine „Nischengesellschaft“?
Die Abschlussveranstaltung der Reihe „Erinnerungsort DDR“ im Jahr 2015 widmete sich am 8. Dezember der Frage, ob sich die SED-Diktatur im Rückblick als „Nischengesellschaft“ charakterisieren lässt. Der von Günter Gaus geprägte Begriff beschreibt den Rückzug ins Private, durch den sich die Bürgerinnen und Bürger in der DDR dem Zugriff von Partei und Staat hätten entziehen können. Ob in der Familie oder im Freundeskreis, im Kleingarten mit Datsche oder am FKK-Strand, beim Briefmarkensammeln oder in der Hausmusik – die Menschen fänden dort ihr „individuelles Glück im Winkel“.
Thu, 10 Dec 2015 - 987 - 30 Jahre Volkskammerwahl: Podiumsdiskussion "Deutsche Einheit"
Am 18. März 1990 fanden die einzigen freien Wahlen in der DDR statt. Die Mehrheit der Stimmen entfiel auf jene Parteien und Wählervereinigungen, die eine schnelle deutsche Einheit versprachen. Auf Einladung der Bundesstiftung Aufarbeitung trafen sich am 11. März 2020 zahlreiche ehemalige Volkskammerabgeordnete, um zentrale Themen der Umbruchszeit 1990 neu zu diskutieren.
Wed, 11 Mar 2020 - 1h 00min - 986 - 30 Jahre Volkskammerwahl: Podiumsdiskussion "Treuhand"
Am 18. März 1990 fanden die einzigen freien Wahlen in der DDR statt. Die Mehrheit der Stimmen entfiel auf jene Parteien und Wählervereinigungen, die eine schnelle deutsche Einheit versprachen. Auf Einladung der Bundesstiftung Aufarbeitung trafen sich am 11. März 2020 zahlreiche ehemalige Volkskammerabgeordnete, um zentrale Themen der Umbruchszeit 1990 neu zu diskutieren.
Wed, 11 Mar 2020 - 1h 45min - 985 - 30 Jahre Volkskammerwahl: Podiumsdiskussion "Erinnerungskultur und -politik"
Am 18. März 1990 fanden die einzigen freien Wahlen in der DDR statt. Die Mehrheit der Stimmen entfiel auf jene Parteien und Wählervereinigungen, die eine schnelle deutsche Einheit versprachen. Auf Einladung der Bundesstiftung Aufarbeitung trafen sich am 11. März 2020 zahlreiche ehemalige Volkskammerabgeordnete, um zentrale Themen der Umbruchszeit 1990 neu zu diskutieren.
Wed, 11 Mar 2020 - 1h 13min - 983 - 13. Geschichtsmesse 2020: Vortrag und Podiumsgespräch „Entschuldigung, kennen wir uns?“ Identität(en) in Ost und West
Bei der 13. Geschichtsmesse mit dem Thema "Neue Heimat, alte Grenzen? Gesellschaft und Transformation in Deutschland seit 1990" stand anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Einheit die Betrachtung des gesellschaftlichen Wandels seit 1990 im Vordergrund. Die Bundesstiftung Aufarbeitung lud vom 23. bis 25. Januar 2020 zu zahlreichen Diskussionen und Veranstaltungen nach Suhl. Darunter Vortrag und Podiumsgespräch der Vortrag mit Podiumsgespräch: „Entschuldigung, kennen wir uns?“ Identität(en) in Ost und West
Sat, 25 Jan 2020 - 2h 26min - 982 - 13. Geschichtsmesse 2020: Podiumsgespräch "Migrantische Perspektiven auf die deutsche Einheit"
Bei der 13. Geschichtsmesse mit dem Thema "Neue Heimat, alte Grenzen? Gesellschaft und Transformation in Deutschland seit 1990" stand anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Einheit die Betrachtung des gesellschaftlichen Wandels seit 1990 im Vordergrund. Die Bundesstiftung Aufarbeitung lud vom 23. bis 25. Januar 2020 zu zahlreichen Diskussionen und Veranstaltungen nach Suhl. Darunter das Podiumsgespräch "Migrantische Perspektiven auf die deutsche Einheit"
Fri, 24 Jan 2020 - 1h 47min - 981 - 13. Geschichtsmesse 2020: Podiumsgespräch "Stadt und Land. Strukturwandel in Ostdeutschland seit 1990 am Beispiel von Suhl"
Bei der 13. Geschichtsmesse mit dem Thema "Neue Heimat, alte Grenzen? Gesellschaft und Transformation in Deutschland seit 1990" stand anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Einheit die Betrachtung des gesellschaftlichen Wandels seit 1990 im Vordergrund. Die Bundesstiftung Aufarbeitung lud vom 23. bis 25. Januar 2020 zu zahlreichen Diskussionen und Veranstaltungen nach Suhl. Darunter das Podiumsgespräch "Stadt und Land. Strukturwandel in Ostdeutschland seit 1990 am Beispiel von Suhl"
Thu, 23 Jan 2020 - 1h 41min - 980 - 13. Geschichtsmesse 2020: Podiumsgespräch "Gelungene Transformation? 30 Jahre deutsche Einheit"
Bei der 13. Geschichtsmesse mit dem Thema "Neue Heimat, alte Grenzen? Gesellschaft und Transformation in Deutschland seit 1990" stand anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Einheit die Betrachtung des gesellschaftlichen Wandels seit 1990 im Vordergrund. Die Bundesstiftung Aufarbeitung lud vom 23. bis 25. Januar 2020 zu zahlreichen Diskussionen und Veranstaltungen nach Suhl. Darunter das Podiumsgespräch "Gelungene Transformation? 30 Jahre deutsche Einheit"
Thu, 23 Jan 2020 - 1h 27min - 978 - Die Stimme des Gulag: Neuer Archivbestand der Bundesstiftung Aufarbeitung
Seit Ende 1989 hat der Historiker Dr. Meinhard Stark mehr als 250 ehemalige Lagerhäftlinge bzw. ihre Kinder in Russland, Polen, Kasachstan, Litauen und Deutschland interviewt sowie vielfältige Dokumente und Überlieferungen zu ihren Lebenswegen zusammengetragen. Sie berichten vom Leben und Überleben im Gulag, aber auch davon, wie die Gulag-Haft das Leben der Familien geprägt hat. Auf dieser Grundlage sind mehrere Monographien über den Gulag erschienen. Im Rahmen eines von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderten Projektes der Abteilung für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn sind die über 1.200 Stunden umfassenden Gespräche ebenso wie die schriftlichen Unterlagen im Umfang von mehr als 46.000 Blatt digitalisiert und in einer Datenbank erfasst worden. Aus Anlass der Übergabe dieses einmaligen Quellenfundus an die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wird dieser Bestand vorgestellt.
Mi., 28 Okt. 201 - 1h 56min - 977 - Die Oktoberrevolution - ihre Vorgeschichte und Verlauf
Das heutige Bild der Russischen Revolution 1917 ist geprägt von Darstellungen, die im Nachhinein den eher unspektakulär verlaufenen Staatsstreich der Bolschewiki als "Große Sozialistische Oktoberrevolution" inszeniert haben. Der Eröffnungsvortrag der Reihe "Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte - Instrumentalisierung - Rezeption" zeichnete daher die komplexe Vorgeschichte vom ausgehenden Zarenreich, der Februarrevolution bis hin zu dem Umsturz am 7. November, der nach dem seinerzeit gültigen julianischen Kalender in Russland am 25. Oktober stattfand, nach und stellte den weiteren Verlauf der Revolution dar. Vortrag "Die Oktoberrevolution - ihre Vorgeschichte und Verlauf" von Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin).
Di., 26 Jan. 201 - 89min - 976 - Die Oktoberrevolution in der Peripherie: Das Beispiel der Ukraine
Jahrzehntelang stand die Oktoberrevolution für den Umsturz in den Metropolen Petrograd (St. Petersburg) und Moskau. Doch welche Rolle spielte die Revolution an der Peripherie des Russischen Reiches? Abseits der Zentren entwickelte sie eine eigene Dynamik mit lokalen Eliten, heterogenen Identitäten und Zielstellungen. Anhand des Beispiels der Ukraine wurde in dem Vortrag diese spezielle Situation der Peripherie während der Russischen Revolution von 1917 dargestellt und analysiert. Vortrag "Die Oktoberrevolution in der Peripherie: Das Beispiel Ukraine" von Prof. Dr. Tanja Penter (Ruprecht-Karls Universität Heidelberg).
Mi., 10 Febr. 20 - 1h 32min - 975 - Das Ende des Imperiums. Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde.
Vor einem Vierteljahrhundert zerfiel das sowjetische Imperium. Als sich die Sowjetunion 1991 auflöste, erschienen ihre 15 Teilrepubliken, Russland eingeschlossen, als neue unabhängige Staaten auf der politischen Weltkarte. Was ist seitdem geschehen? Spätestens seit der Ukraine-Krise stehen Russland und andere postsowjetische Staaten wieder im Fokus weltpolitischer Aufmerksamkeit. Die Angst vor einem neuen Kalten Krieg greift um sich. Der Weg, den die einstigen Sowjetrepubliken seit 1991 zurücklegten, kann unterschiedlicher kaum sein: Während in den baltischen Staaten heute mit dem Euro bezahlt wird, gefährdet der Islamismus den Frieden im Kaukasus und in Mittelasien. Andererseits gibt es im postsowjetischen Raum nach wie vor Verbindendes. Familienbande und Freundschaften reichen von Kaliningrad nach Sachalin und vom Weißen Meer bis zum Pamir. Auch der "Homo Sovieticus" überlebte den Zerfall der Sowjetunion. Der Historiker Thomas Kunze und der Journalist Thomas Vogel zeichnen in ihrem Buch "Das Ende des Imperiums" die dramatischen Änderungen nach, die sich seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vollzogen haben. Die Autoren bereisten die 15 Staaten, die einst zur UdSSR gehörten. Sie trafen sich mit damaligen und heutigen Präsidenten, Patriarchen, Ministern, Abgeordneten, Vertretern der neuen Oligarchie und einfachen Bürgern. Jens Paulus moderierte eine Podiumsdiskussion mit den Autoren Thomas Kunze und Thomas Vogel.
Do., 11 Febr. 20 - 1h 42min - 974 - Der Kalte Krieg. Ursachen - Geschichte - Folgen
"Der Kalte Krieg. Ursachen - Geschichte - Folgen" ist die Ausstellung überschrieben, die am Dienstag, 8. März 2016, um 19 Uhr in der Kronenstraße 5 in Berlin ihre Premiere hatte. Die Schau ist ein gemeinsames Projekt der Bundesstiftung Aufarbeitung und des Berliner Kollegs Kalter Krieg | Berlin Center for Cold War Studies, das vor einem Jahr die Arbeit aufgenommen hat. Insofern war am 8. März zugleich Gelegenheit für eine Zwischenbilanz sowie einen Ausblick des Kollegs, das vom Hamburger Institut für Sozialforschung, dem Institut für Zeitgeschichte München - Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Bundesstiftung Aufarbeitung getragen wird. Das Kolleg will nicht nur die Forschung zum Kalten Krieg voranbringen. Es versteht sich zugleich als Mittler des Themas in die Öffentlichkeit. Dazu wird neben der Ausstellung auch ein neues Internetportal dienen, das ebenfalls am 8. März startete. Es stellt Institutionen vor, die weltweit zum Kalten Krieg forschen, Archivalien oder Bücher vorhalten oder an historischen Orten und in Museen informieren. Die neue Ausstellung umfasst 22 Tafeln, die den Kalten Krieg und seine Folgen vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart in globaler Perspektive ausleuchten. Autor der Texte ist der Historiker Prof. Dr. Bernd Greiner. Am Abend des 8. März kommentierte der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen die Ausstellung und diskutierte sie mit den Machern. Moderiert wurde der Abend von Ulrich Mählert.
Di., 08 März 201 - 1h 37min - 973 - Die Oktoberrevolution und ihre Rezeption in den Vereinigten Staaten: Revolutionspanik und First Red Scare
Die Oktoberrevolution löste in den Vereinigten Staaten eine bis dato kaum gekannte Angst vor kommunistischer Unterwanderung im Innern und einer Ausbreitung des Kommunismus im Äußeren aus. Eine Folge hiervon war der US-amerikanische Kriegseintritt auf der Seite der "Weißen" gegen die bolschewistische Regierung Russlands. Soziale Unruhen, wilde Streiks und schließlich die Gründung der Communist Party USA schienen die Befürchtungen der Kritiker zu bestätigen und führten zu massiven Gegenmaßnahmen der US-Regierung. Der Vortrag zeichnete diese bis in eine Hysterie gesteigerte Angst nach, aber verdeutlichte auch die Hoffnungen auf Seiten US-amerikanischer Arbeiter. Vortrag "Die Oktoberrevolution und ihre Rezeption in den Vereinigten Staaten: Revolutionspanik und First Red Scare" von Dr. Helke Rausch (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg). Begrüßung und Moderation: Dr. Nikolas Dörr (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur).
Do., 10 März 201 - 1h 36min - 972 - Abgeschlossene Sammelgebiete? Die DDR, der Kommunismus und die historische Forschung
Die Geschichte des Kommunismus und der DDR waren die Themen seines Lebens: Der 1928 geborene Mannheimer Historiker Hermann Weber brach als junger Mensch mit der kommunistischen Bewegung und wurde zu einem ihrer scharfsichtigsten Analytiker. Die Aufarbeitung der SED-Diktatur und des stalinistischen Terrors bewegten ihn bis zu seinem Tod am 29. Dezember 2014. Die Bundesstiftung Aufarbeitung und das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung haben Thomas Lindenberger, Leiter der Abteilung »Kommunismus und Gesellschaft« am ZZF Potsdam, dazu eingeladen, am 15. März 2016 über den Stand und die Perspektiven der historischen Forschung zum Kommunismus sowie über die Frage zu sprechen, wie die DDR in diese Geschichte einzuordnen ist. Die Veranstaltung fand in memoriam Hermann Weber und aus Anlass des Erscheinens der Ausgabe 2016 des von ihm begründeten Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung statt. Das Gespräch wurde von Ulrich Mählert, Bundesstiftung Aufarbeitung, moderiert.
Di., 15 März 201 - 98min - 971 - Kommunismusgeschichte als Herausforderung für die deutsche und europäische Erinnerungskultur - Teil 1
2017 wird es 100 Jahre her sein, dass in der sogenannten Oktoberrevolution in Russland erstmals eine kommunistische Bewegung die staatliche Macht übernahm. Gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Museum lud die Bundesstiftung Aufarbeitung Vertreterinnen und Vertreter von Museen, Aufarbeitungsinstitutionen, Wissenschaft und Medien zu einem Workshop ein, um Projekte zum Jahrestag vorzustellen und anzuregen. Hören Sie zuerst die Begrüßung durch Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung und Dr. Arnulf Scriba, Leiter Sonderausstellungen und Projekte des Deutschen Historischen Museums sowie die Einführung in die Thematik durch Dr. Nikolas Dörr, Bundesstiftung Aufarbeitung. Im Anschluss stellten das Deutsches Historisches Museum, vertreten durch Dr. Arnulf Scriba und Dr. Kristiane Janeke, sowie das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, vertreten durch Dr. Johanna Sänger Projekte zur Geschichte des Kommunismus vor. Es folgten Präsentationen vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, vertreten durch Dr. Jan C. Behrends und Prof. Dr. Thomas Lindenberger sowie von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, vertreten durch Dr. Gabriele Freitag.
Fr., 18 März 201 - 131min - 970 - Kommunismusgeschichte als Herausforderung für die deutsche und europäische Erinnerungskultur - Teil 2
2017 wird es 100 Jahre her sein, dass in der sogenannten Oktoberrevolution in Russland erstmals eine kommunistische Bewegung die staatliche Macht übernahm. Gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Museum lud die Bundesstiftung Aufarbeitung Vertreterinnen und Vertreter von Museen, Aufarbeitungsinstitutionen, Wissenschaft und Medien zu einem Workshop ein, um Projekte zum Jahrestag vorzustellen und anzuregen. Im zweiten Teil des Workshop folgten weitere Projektpräsentationen. Lena Ens von der Bundesstiftung Aufarbeitung stellte zunächst das Projekt "Erinnerungsorte an den Kommunismus" vor. Danach sprachen Dr. Jure Gasparic vom Slowenischen Institut für Zeitgeschichte sowie Nina Kraus und Klara Schwalbe von der International Students of History Association. Weitere Projekte wurden vorgestellt durch den Verein Gegen Vergessen-Für Demokratie, vertreten durch Ruth Wunnicke, die Volkshochschule München, vertreten durch Dr. Robert Mucha, sowie die Arbeitsgruppe Nordhessen-Südniedersachsen von Gegen Vergessen-Für Demokratie e.V., vertreten durch Ernst Klein Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierten Bernd Buder vom Filmfestival Cottbus, Dr. Regina Bouchehri von Looksfilm TV sowie die Film- und Videoproduzenten Loretta Walz und Gerald Grote sowie Claus Oppermann ihre Projekte.
Fr., 18 März 201 - 176min - 969 - Die Oktoberrevolution und ihre Bilder in den Köpfen
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte - Instrumentalisierung - Rezeption" Die Geschichte der Oktoberrevolution ist auch eine Geschichte ihrer Bilder. Stärker als die wenigen Originalaufnahmen wurde und wird die Erinnerung an sie durch nachträgliche Darstellungen geprägt. Als propagiertem Idealtypus der sozialistischen Revolution kam der Inszenierung eine zentrale Rolle zu. Der in Wahrheit eher unspektakuläre Staatsstreich wurde von den Machthabern ex post zum heldenhaften Massenaufstand umgedeutet. Neben der Überhöhung des Putsches zur "Großen Sozialistischen Oktoberrevolution" sind ihre Bilder häufig durch Manipulationen gekennzeichnet. Neben Fotografien spielte vor allem die cineastische Darstellung der Revolution, u.a. Sergej Eisensteins "Oktober" aus dem Jahre 1928, eine zentrale Rolle in der Propaganda. Vortrag "Die Oktoberrevolution und ihre Bilder in den Köpfen" von Dr. Anna Bohn (Cinemathek Zentral- und Landesbibliothek Berlin) und Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam). Begrüßung und Moderation: Barbara Wurm (Humboldt-Universität zu Berlin).
Mi., 23 März 201 - 103min - 968 - Die Oktoberrevolution auf der Flucht. Migration in Russland bzw. der Sowjetunion seit 1917
Die Oktoberrevolution führte 1917 nicht nur zu einer staatlichem Umgestaltung Russlands nach kommunistischen Grundsätzen, die 1922 in die Gründung der Sowjetunion mündete, sondern war auch Ursache für Flucht und Migrationsbewegungen. Im Zuge der Revolution und des anschließenden Russischen Bürgerkriegs kam es zur Auswanderung von Personen, die in den neuen Machthabern eine Gefahr sahen und/oder denen die ökonomische Grundlage gewaltsam entzogen wurde. Insbesondere sozialdemokratische, liberale und konservative Intellektuelle sowie Anhänger des Zaren flohen vor der Bedrohung durch die Bolschewiki. Ein Zentrum des Exils wurde dabei Berlin. Der Vortrag stellte diese erste Emigrationswelle des postrevolutionären Russlands dar und zeigt ihre Folgen für die kommenden Jahrzehnte auf. Der Vortrag von Prof. Dr. Catherine Gousseff (Centre Marc Bloch) wurde auf Französisch gehalten. Moderation: Dr. Jan C. Behrends (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Mi., 06 Apr. 201 - 1h 52min - 967 - Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung der deutschen Sozialdemokratie
Die Oktoberrevolution stellte für die deutsche Sozialdemokratie eine besondere Herausforderung dar. Mit den Bolschewiki hatte erstmals in der Geschichte eine Arbeiterpartei die Macht ergriffen. Dass es sich dabei - konträr zur Vorhersage von Karl Marx - um einen industriell unterentwickelten Staat handelte, stellte auch die theoretische Grundlage der Sozialdemokratie infrage. Das gewaltsame Vorgehen der neuen Machthaber führte zu weiteren Verwerfungen zwischen dem radikalen und reformistischen Flügel der Sozialdemokratie. Mit der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands kam es schließlich zum Bruch der deutschen Arbeiterbewegung. Vortrag "Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung der deutschen Sozialdemokratie" von Prof. Dr. Detlef Lehnert (Freie Universität Berlin). Begrüßung und Moderation: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur).
Mi., 13 Apr. 201 - 1h 31min - 966 - Die Oktoberrevolution als Projektionsfläche von Verschwörungstheorien
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte - Instrumentalisierung - Rezeption" Die gewaltsame Machtübernahme der Bolschewiki führte zu zahlreichen Verschwörungstheorien, die sich insbesondere antisemitischen Stereotypen bedienten. Die Gegner der neuen Machthaber sahen einen "jüdischen Bolschewismus" am Werk, der bekämpft werden musste. Der Vortrag zeichnet die Entstehung dieser Verschwörungstheorien nach und beleuchtet ihre Instrumentalisierung von der direkten Revolutionsphase über die Nationalsozialisten bis hin zu ihrer heutigen Wirkung. Vortrag "Die Oktoberrevolution als Projektionsfläche von Verschwörungstheorien" von Prof. em. Dr. Wolfgang Benz (Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin). Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg/Hamburger Institut für Sozialforschung).
Mi., 11 Mai 2016 - 51min - 965 - Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung und Darstellung im heutigen Russland
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte - Instrumentalisierung - Rezeption! Im kommenden Jahr wird die Oktoberrevolution 100 Jahre her sein. Doch ist sie reine Vergangenheit? Zwar wird die Oktoberrevolution nicht mehr öffentlich zelebriert - wenn man von der Kommunistischen Partei Russlands absieht -, aber subkutan entfaltet sie eine Wirkung. Anhand der russischen Erinnerungspolitik wird Irina Scherbakowa aufzeigen, wie und warum die Oktoberrevolution auch heutzutage noch ein Thema für Russland ist. Vortrag "Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung und Darstellung im heutigen Russland" von Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Memorial Moskau). Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin).
Fr., 25 Mai 2018 - 87min - 964 - Die Oktoberrevolution und ihr Ort in der deutschen und europäischen Erinnerungskultur
Die Oktoberrevolution hat Deutschland und Europa nachhaltig geprägt. Erstmals übernahmen Kommunisten die Staatsgewalt und übten diese bis 1991 aus. Zahlreiche Staaten folgten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam der Osten Europas unter kommunistische Herrschaft und Deutschland wurde geteilt. Doch welche Rolle spielt die Oktoberrevolution heutzutage in der deutschen und europäischen Erinnerungskultur? Wird sie als der Beginn einer jahrzehntelangen Diktatur verstanden? Wäre es nicht besser, wenn man von einem Staatsstreich oder Putsch sprechen würde? Inwieweit unterscheidet sich die Erinnerung an die Oktoberrevolution in Ost- und Westdeutschland und zwischen den europäischen Staaten?
Do., 09 Juni 201 - 105min - 963 - Die Macht der Erinnerung - GULAG-Gedenken in Russland
Wie erinnert man sich heute in Russland an den GULAG, das repressive sowjetische Lagersystem, in dem unter Stalin bis zu 18 Millionen Menschen zu Zwangsarbeit genötigt wurden? Während unter Chruschtschow und dann in den 1990er Jahren viele Opfer rehabilitiert wurden und eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit langsam begann, dreht sich heute das Rad der Geschichte offenbar wieder zurück: In Geschichtsbüchern wird Stalin wieder ein "effektiver Manager" genannt und nach Umfragen glauben heute 42% der Russen, die Stalin'schen Repressionen seien notwendig für den Aufbau des Landes gewesen. Doch es gibt auch Menschen, die staatliche Verbrechen anprangern, nach der Verantwortung der Gesellschaft fragen und ihre eigenen Wege des Gedenkens an die Opfer suchen. Die Filmemacherin Kerstin Nickig besuchte die einzige GULAG-Gedenkstätte Russlands, die sich auf dem Gelände eines authentischen Straflagers für politische Gefangene befindet: Perm-36. Ihr beeindruckender Film spürt in Gesprächen mit ehemaligen Lageraufsehern, Neostalinisten, Bürgerrechtsaktivisten und dem ehemaligen Häftling und Mitbegründer der Gedenkstätte Sergej Kovaljov den verschiedenen Sichtweisen auf die Geschichte des GULAG und der politischen Verfolgung in Russland nach. Welche Auswirkungen hat die Perspektive auf die Vergangenheit für das Selbstverständnis der russischen Gesellschaft heute? Die Gedenkstätte für die Geschichte politischer Verfolgung Perm-36 im Permer Gebiet wurde 1994 von ehemaligen politischen Gefangenen und Historikern aus dem Umfeld der Menschenrechtsorganisation Memorial gegründet und ist nun zum Zentrum eines heftigen gesellschaftlichen Konfliktes um die "richtige" Darstellung von Geschichte geworden: Waren die Häftlinge des Lagers Perm-36 zurecht verurteilte Vaterlandsverräter oder Opfer eines Unrechtsregimes? Seit die Gedenkstätte 2015 verstaatlicht wurde, wird sie konzeptionell neu ausgerichtet. Nun stehen nicht mehr die Häftlinge, sondern das Strafvollzugssystem als solches im Vordergrund - und Lageraufseher von einst sitzen statt ehemaliger Häftlinge im Expertenrat.
Di., 28 Juni 201 - 1h 18min - 962 - Heinrich August Winkler: Marx und die Folgen. Gedanken zum Wandel der Revolution 1789-1989
Im politischen Denken von Marx und Engels gibt es einen archimedischen Punkt: Es sind die verallgemeinernden Rückschlüsse, die die Begründer des "Wissenschaftlichen Sozialismus" aus der Französischen Revolution von 1789 zogen. Wie tragfähig waren die von ihnen postulierten Analogien zwischen der bürgerlichen und der proletarischen Revolution? Welche praktischen Konsequenzen leiteten sie und später Lenin und die russischen Bolschewiki daraus ab? Was kann die revisionistische Marx-Kritik zum Verständnis des "Ausbleibens der Revolution in den Industriegesellschaften" (Richard Löwenthal) und zum Wandel der Revolution im 20. Jahrhundert beitragen? Das sind einige der Fragen, um die es in dem einleitenden Vortrag der Reihe "Nach dem Ende der Illusion" geht.
Di., 07 Febr. 20 - 1h 42min - 961 - Beharrliche Ignoranz - Der Mythos von der Alternative zum Kapitalismus
Es zählt zu den bemerkenswerten Befunden des Umgangs mit der Geschichte des "realen Sozialismus", dass dessen Untergang 1989 zwar in der Regel mit seiner geringen ökonomischen Leistungsfähigkeit in Zusammenhang gebracht wird, diese selbst aber eher als politischer Fehler der jeweils regierenden "realsozialistischen Kräfte" denn als Ausdruck eines systemischen Versagens nichtkapitalistischer Wirtschaftsorganisation begriffen wird. Das scheint kein Zufall zu sein: Die Möglichkeit funktionsfähiger Alternativen zur kapitalistischen Art des Wirtschaftens, die ja bei entsprechenden Ergebnissen mit einem starken Fragezeichen zu versehen wäre, kann und soll, so ist zumindest nicht unwahrscheinlich, bestehen bleiben, ohne zugleich die "realsozialistische" Alternative verteidigen zu müssen. Doch kommt in deren Untergang wirklich nur das Scheitern der jeweiligen Regierungen alter Männer zum Ausdruck, oder war nicht das sozialistische Experiment Ausdruck eines grundlegend falschen Verständnisses der modernen Wirtschaft, die als plan- und steuerbar hingestellt wurde, ohne es im gewünschten Sinne wirklich zu sein? War insofern der "reale Sozialismus" nichts anderes als der besondere historische Ausdruck einer Illusion, die bis heute besteht? Wenn gefragt wird, was bleibt, müsste dann nicht eigentlich diese Illusion zur Debatte stehen, die ja in der Tat geblieben ist, und weniger ihre leicht zu kritisierende Erscheinungsform der Jahre vor 1989, die nicht spurlos, aber doch weitgehend verschwunden ist?
Di., 21 Febr. 20 - 1h 39min - 960 - Kommunismus-Konferenz, Begrüßungen: Anna Kaminsky, Anja Kruke, Katharina Hochmuth
Kommunismus-Konferenz, Begrüßungen: Anna Kaminsky, Anja Kruke, Katharina Hochmuth Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhundert
Do., 23 Febr. 20 - 19min - 959 - Gerd Koenen: Kommunismen im 20. Jahrhundert
Eröffnungsvortrag Gerd Koenen, Frankfurt am Main: "Kommunismen im 20. Jahrhundert" Ulrich Mählert: Ausstellung "Der Kommunismus in seinem Zeitalter" Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhundert
Do., 23 Febr. 20 - 1h 43min - 958 - Anna Kaminsky: Der Kommunismus als Stiefkind der Erinnerungskultur
Anna Kaminsky: Der Kommunismus als Stiefkind der Erinnerungskultur Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhunder
Fr., 24 Febr. 20 - 1h 08min - 957 - Kommunismuserinnerung - (k)ein Thema für die politische Bildung?
Hören Sie die Podiumsdiskussion zum Thema "Kommunismuserinnerung - (k)ein Thema für die politische Bildung?". Es sprachen Sabine Bamberger-Stemmann aus Hamburg, Melanie Piepenschneider, Thomas Krüger aus Bonn, Anja Kruke aus Bonn sowie Florian Weis aus Berlin. Es moderierte Michael Parak. Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhunder
Fr., 24 Febr. 20 - 1h 31min - 956 - Charles S. Maier: Konjunkturen der Kommunismusdebatte und Kommunismuskritik
Charles S. Maier. Cambridge, Mass.: Konjunkturen der Kommunismusdebatte und Kommunismuskritik" (englisch) Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhunder
Fr., 24 Febr. 20 - 53min - 955 - Der Kommunismus in der europäischen Erinnerungskultur
Hören Sie die Podiumsdiskussion zum Thema »Der Kommunismus in der europäischen Erinnerungskultur« mit Markus Meckel aus Berlin, Etienne François aus Berlin, Adam Krzemiński aus Warschau sowie Neela Winkelmann-Heyrovská aus Prag. Es moderierte Sabine Adler. Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhunder
Fr., 24 Febr. 20 - 1h 09min - 954 - Wie über politische Gewalt im Zeitalter der Extreme sprechen?
Podiumsdiskussion: Wie über politische Gewalt im Zeitalter der Extreme sprechen? Es sprechen: Benjamin Ziemann, Sheffield; Zsuzsa Breier, Berlin; Juri Durkot, Lemberg; Jörg Baberowski, Berlin Moderation: Harald Asel, Berlin Konferenz: Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Kommunismus im 20. Jahrhunder
Sa., 25 Febr. 20 - 1h 40min - 953 - Catherine Gousseff: Zwischen Anerkennung und Manipulation. Russland, die Nation und das Erbe des kommunistischen Völkergefängnisses
Der Zusammenbruch der Sowjetunion lässt sich auf einen doppelläufigen Prozess zurückführen: einerseits die Explosion der Volksrepubliken innerhalb der Föderation, andererseits die Implosion der Kommunistischen Partei als dem politischen Herzen des Zentralstaats. Hatten die Sowjetrepubliken einen Grad der Emanzipation erreicht, dass sie die dominierende Vision der UdSSR als "Gefängnis der Völker" de facto widerlegen konnten? Wie ist die historische Entwicklung der Sowjetischen Föderation 25 Jahre nach ihrem Verschwinden und nach zwei Jahrzehnten, in denen sich Russland als größter Nachfolgestaat der UdSSR durch vermehrte Einmischung in die nationalen Konflikte an seinen Grenzen hervorgetan hat, zu lesen?
Di., 28 März 201 - 1h 51min - 952 - "Damals, als ich Wunderlich hieß"
Unter dem Decknamen "Wunderlich" besuchte Prof. Hermann Weber von 1947 bis 1949 die Parteihochschule "Karl Marx". Der damals Neunzehnjährige studierte bei Victor Stern, Rudolf Lindau und hörte Vorträge von Oberts Tulpanow und Walter Ulbricht. Sein 2002 veröffentlichtes Werk vermittelt einen detaillierten Einblick in die Anfänge der "Kaderschmiede" und Kaderpolitik der SED. Ein wichtiger Abschnitt der deutschen Geschichte wird hierin sichtbar: die Stalinisierung der SED, die Durchsetzung ihrer Vorherrschaft im Osten, der verschärfte Kalte Krieg und die Spaltung Deutschlands. Seine Zweifel an einem zunehmend diktatorisch agierenden System wurden durch die Flucht von Wolfgang Leonhard bestärkt und führten schließlich zum endgültigen Bruch mit dem Kommunismus. Diesen vollzog Prof. Weber gemeinsam mit seiner Kommilitonin und späteren Ehefrau Gerda Röder, die an der Publikation mitgearbeitet hat. Einführung: Markus Meckel Buchpräsentation: Prof. Hermann Weber im Gespräch mit Alfred Eichhorn
Mi., 25. Sep 200 - 1h 27min - 951 - II. Zeitgeschichtliche Sommernacht
Die Zeitgeschichtliche Sommernacht richtet sich alljährlich an Vertreter der Wissenschaft, politischen Bildung, Museen und Gedenkstätten sowie der Medien und Politik, die sich der Arbeit der Bundesstiftung Aufarbeitung verbunden fühlen oder diese kennen lernen möchten. Im Mittelpunkt der Zeitgeschichtlichen Sommernacht 2004 stand der Berliner Schriftsteller Klaus Kordon, der mit seinen Büchern auf herausragende Weise dazu beiträgt, dass sich insbesondere Jugendliche mit der Geschichte von Demokratie und Diktatur in Deutschland auseinandersetzen. Sein Roman »Julians Bruder« schlägt einen Bogen von der Zeit des Nationalsozialismus bis zum sowjetischen Besatzungsregime in Ostdeutschland. Kordon gelingt es dabei auf beispielhafte Weise, einem Leitsatz gerecht zu werden, der das historische Gedenken an die Diktaturen in Deutschland auch weiterhin bestimmen muss: NS-Verbrechen dürfen nicht durch die Auseinandersetzung mit dem Geschehen der Nachkriegszeit relativiert werden, das Unrecht der Nachkriegszeit darf ebenso wenig mit dem Hinweis auf die NS-Verbrechen bagatellisiert werden. Begrüßung: Rainer Eppelmann. Festvortrag: Prof. Dr. Peter Steinbach Lesung: Klaus Kordon liest aus »Julians Bruder« Gespräch: Klaus Kordon im Gespräch mit Stephan Detjen
Do., 26. Aug. 20 - 2h 06min - 950 - Wer die Wahl hat, hat die Qual? Wahlen in Deutschland seit 1990 - Eine Veranstaltung zum 15. Jahrestag der DDR-Volkskammerwahlen am 18. März 1990
Auf den Tag genau fünf Monate nach der Absetzung Erich Honeckers als Partei- und Staatschef der DDR wurde die friedliche Revolution in der DDR am 18. März 1990 mit den ersten und letzten freien, demokratischen Volkskammerwahlen vollendet. Als die Ergebnisse des Urnengangs bekannt wurden, war die Überraschung perfekt. Anders als allgemein erwartet, ging die Allianz für Deutschland siegreich aus den Wahlen hervor. Aus Anlass des 15. Jahrestages der Volkskammerwahlen laden die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, die Landesvertretung Sachsen-Anhalt, die Berliner Zeitung und die Stiftung Aufarbeitung zu einem Podiumsgespräch ein, das sich den Volkskammerwahlen von 1990 und dem deutsch-deutschen Wahlverhalten seitdem widmete. Am Podiumsgespräch nahmen teil: Peter Pragel, Rainer Eppelmann, Matthias Jung, Bernd Schoppe, Werner Schulz. Es moderierte Thomas Rogalla, Redakteur bei der Berliner Zeitung.
Fr., 18. März 20 - 1h 59min - 949 - 25 Jahre Solidarność
Am 31. August 1980 setzten die polnischen Arbeiter nach langen Streiks die Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft durch. Die Bilder selbstbewusster Frauen und Männer, die unter der Führung Lech Walesas mit dem Kruzifix in der einen und der Solidarność-Fahne in der anderen Hand die Diktatur in Polen herausforderten, gingen um die Welt. Neidvoll und ermutigt blickte die kleine DDR-Opposition nach Polen, dessen Entwicklung die SED mit Unmut und Sorge beobachtete. In der Bundesrepublik fiel es insbesondere Teilen der Linken schwer, »Solidarität mit Solidarność« zu üben - vielen war die Bewegung schlicht zu katholisch. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Deutsche Historische Museum erinnerten mit der Veranstaltung »25 Jahre Solidarność« an die Gründung der »Solidarität«, die nicht nur Polen auf den Weg der Demokratie geführt, sondern auch das politische Antlitz Europas mit verändert hat. Podiumsgespräch »Solidarität mit Solidarność? Die Reaktionen auf die unabhängige polnische Gewerkschaftsbewegung in West- und Ostdeutschland.« mit Wolfgang Templin, Irmchen Hemmerlein, Dr. Martin Jander, Dr. Kazimierz Wóycicki. Moderation: Dr. Ulrich Mählert.
Mi., 27. Juli 20 - 1h 20min - 948 - 15 Jahre Deutsche Einheit
15 Jahre deutsche Einheit: aus diesem Anlass hatte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu der Veranstaltung »Das ganze Deutschland« eingeladen. Präsentiert wurden - in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler - ein Sammelband mit Reportagen zur deutschen Einheit und die Preisträger des Plakatwettbewerbs »geschichts-codes: Wir sind ein Volk!«. Begrüßung: Rainer Eppelmann. Einführung in »Das ganze Deutschland. Reportagen zur Einheit«: Erich Böhme. Lesung: Axel Hacke, Nadja Klinger. Laudatio auf die Preisträger des Plakat-Wettbewerbs: Prof. Dr. Martin Sabrow. Preisverleihung in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler durch Rainer Eppelmann. Musikalische Begleitung: Tobias Morgenstern, Akkordeon
Di., 20. Sep 200 - 1h 27min - 947 - Die SED, ihr MfS und das Krisenjahr 1956
Am 24. Februar 1956 rechnet Chruschtschow auf dem XX. Parteitag der KPdSU mit Stalins Verbrechen ab. Auch in Moskaus Satellitenstaaten wanken bisherige Dogmen. Die Handlanger Stalins, die die Sowjetisierung in ihren Ländern mit Härte vorangetrieben hatten, geraten unter Druck. In Ostberlin erklärt Walter Ulbricht lapidar, »Stalin ist kein Klassiker mehr«, und setzt sich an die Spitze der Rehabilitierungskommission, die über die Freilassung jener zu entscheiden hat, deren Verhaftung er einst verantwortete. Wie bereits zuvor formiert sich parteiinterner Widerspruch gegen den Autokraten. Da beenden sowjetische Panzer im Herbst 1956 nicht nur den Aufstand in Ungarn, sondern auch das kurze Tauwetter im Ostblock. Die Strategien des Machterhalts zwischen Entstalinisierung und militärischer Intervention waren Gegenstand einer historischen Rückschau auf das Krisenjahr 1956 mit den Zeitzeugen Ralph Giordano und Wolfgang Leonhard.
So., 15. Jan. 20 - 2h 01min - 946 - Wittstock statt Woodstock - Hippies in der DDR
Öffentliche Uraufführung eines von der Stiftung Aufarbeitung in 2005 geförderten Dokumentarfilms zur Hippie-Bewegung in der DDR. Der Film zeichnet wichtige Stationen der »Langhaarigen-Subkultur« in der DDR nach und porträtiert sie als eine politische Szene zwischen Verweigerung und offenem Protest. Im anschließenden Gespräch wurden die Lebensentwürfe der »Jeans- und Parka-Fraktion« mit den Leitbildern der SED konfrontiert und Berührungspunkte zur Oppositionsbewegung in der DDR geortet. Auf dem Podium diskutierten: Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Antje Pfeffer, Dr. Michael Rauhut, Stephan Trepte.
Mi., 01. Febr. 2 - 55min - 945 - Schönfärber oder Klassenfeind? Die westdeutsche DDR-Forschung vor 1989
Nach der Wiedervereinigung wurde der westdeutschen DDR-Forschung nicht nur Versagen vorgeworfen, weil sie den Zusammenbruch der SED-Diktatur nicht vorhergesehen habe. Polemisch war auch von Schönfärberei die Rede. Die DDR-Forschung habe sich zumindest partiell zum Helfershelfer der Diktatur gemacht. Andere konstatierten nüchtern, dass die Grundlinien der DDR-Entwicklung vor 1989 auch ohne Archivzugang bereits recht präzise beschrieben worden seien. Die Gründung des Mannheimer Arbeitsbereiches DDR-Geschichte vor 25 Jahren, am 1. April 1981, ist Anlass, die Leistungen und Defizite der westdeutschen DDR-Forschung bis 1989 mit größerer Distanz zu erörtern, als dies Anfang der neunziger Jahre möglich war. Eine Veranstaltung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, des rbb inforadio gemeinsam mit und in der Vertretung der Freien Hansestadt Bremen beim Bund und und für Europa. Es diskutierten: Prof. Dr. Sigrid Meuschel, Jens Hüttmann, Prof. Dr. Eckhard Jesse, Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Weber. Moderation: Alfred Eichhorn, rbb Inforadio
Di., 28. März 20 - 2h 01min - 944 - "Fußball ist unser Leben!" - Fußballgeschichte im geteilten Deutschland
Sport und Politik - ein immer wieder gern zitiertes Wortpaar, dem zahlreiche Verbindungen und Wechselwirkungen zugeschrieben werden. Für die Zeit der deutschen Teilung wird man dies ohne Zweifel in verschiedener Weise konstatieren können. Sportliche Duelle zwischen Teams beider Staaten wurden andererseits gerne zu symbolträchtigen Kämpfen zwischen den politischen und gesellschaftlichen Systemen stilisiert. Dies betraf in besonderem Maße der Deutschen liebstes Kind in Ost und West - den Fußball. Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 luden die Landeszentrale für politische Bildung und die Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt, Deutschlandradio Kultur und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur dazu ein, sich der Fußballgeschichte im geteilten Deutschland zu widmen und zu diskutieren, wie Fußball über die Systemgrenzen hinweg stattfand, wie Sportler und Fans mit der Teilung umgingen und wie trotz gefährlicher Begleitumstände Fußballanhänger aus Ost und West Kontakt hielten. Podiumsgespräch mit Jörg Berger, Fußballtrainer; Christoph Dieckmann, Journalist; Bernd Heynemann MdB, ehem. FIFA-Schiedsrichter und René Wiese, Sporthistoriker.
Mi., 21. Juni 20 - 1h 35min - 943 - IV. Zeitgeschichtliche Sommernacht
Zwei Diktaturen auf deutschem Boden haben in der Geschichte des 20. Jahrhunderts entscheidende Folgen gehabt. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen beider Diktaturen in der west- und ostdeutschen Nachkriegsgesellschaft nach 1945 und in der gesamtdeutschen Vereinigungsgesellschaft nach 1989/90 ist ein bedeutender Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur. Auf der IV. Zeitgeschichtlichen Sommernacht der Bundesstiftung Aufarbeitung zog der deutsch-französische Politikwissenschaftler und Publizist Prof. Alfred Grosser eine Bilanz über die vergangenen und gegenwärtigen Formen der Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen. Anschließend diskutierte Prof. Grosser mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert über die Erinnerungskultur in Deutschland.
Mo., 28. Aug. 20 - 1h 49min - 942 - "In einem Anfall von Depression..." - Selbsttötungen in der DDR
Die DDR gehörte zu jenen Staaten, in denen überdurchschnittlich viele Menschen durch eigene Hand starben. Im weltweiten Vergleich der Selbsttötungsraten nahm der "erste sozialistische Staat auf deutschem Boden" einen Spitzenplatz ein. Der Leipziger Historiker und Biochemiker Udo Grashoff stellte Ergebnisse seiner Auswertung mehrerer tausend Suizidfälle vor. Deutlich werden Konfliktfelder und Existenz bedrohende Situationen in der SED-Diktatur, die Einzelfällen zu Selbsttötungen führten. Gleichzeitig wird der Zusammenhang zwischen Repression und Suiziden anhand von bisher unveröffentlichtem statistischen Material hinterfragt. Diskussion: Prof. Dr. Werner Felber, Prof. Dr. Günther Heydemann, Dr. Udo Grashoff. Moderation: Christoph Links
Do., 02. Nov. 20 - 55min - 941 - Aktenkundig? Über den Umgang mit dem Erbe der kommunistischen Diktaturen im Ostseeraum
Vor 15 Jahren trat in Deutschland das Stasiunterlagengesetz in Kraft. Seit 1991 können betroffene Bürger, Wissenschaftler und Journalisten Anträge auf Akteneinsicht stellen. Welche Rolle hat die Öffnung der Akten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur gespielt? Gab es Erfolge, Versäumnisse, Fehler? Haben die Medien ausgewogen berichtet oder ging es einfach nur um spektakuläre Stasi-Enthüllungen? Wie geht man in unseren Nachbarländern im Ostseeraum mit dem Erbe der kommunistischen Diktatur um, in Polen beispielsweise, wo zunächst eine Politik des "dicken Strichs" unter die Vergangenheit die Aussöhnung befördern und Denunziationen vermeiden sollte? Was treibt dänische Wissenschaftler an, ein Institut zur Erforschung des Kalten Krieges gründen zu wollen? Podiumsdiskussion mit Dr. h. c. Joachim Gauck, Dr. Thomas Wegener Friis, Basil Kerski, Hermann Vinke. Moderation: Siv Stippekohl und Ulrich Mählert.
Di., 05. Dez. 20 - 1h 24min - 940 - Einsichten. 15 Jahre Öffnung der Stasiakten
Nach der Verabschiedung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes durch den Deutschen Bundestag im Dezember 1991 öffneten sich zum Jahresanfang 1992 die Türen zum neu eingerichteten Lesesaal der bald so genannten Gauck-Behörde: Endlich konnte Einsicht in die Stasi-Unterlagen genommen werden. Im Rahmen eines Podiumsgesprächs berichteten Dr. h. c. Joachim Gauck, Rainer Eppelmann, Roland Jahn und Eva-Maria Hagen über ihre damaligen Erwartungen, aber auch Befürchtungen bei der Lektüre der Akten.
Mo., 15. Jan. 20 - 1h 32min - 939 - »Zu Gast bei Freunden« - deutsch-deutsches Handballerleben
Sportliche Duelle zwischen Mannschaften der Bundesrepublik Deutschland und der DDR standen immer im Focus der Medien, der politischen Eliten wie auch der Öffentlichkeit. Neben Fußball nahm vor allem der Handball bei diesen sportlichen Begegnungen eine herausragende Rolle ein. Hier traf nicht der "große Bruder" auf den "kleinen Bruder", sondern zwei Mannschaften auf gleicher Augenhöhe, zwei Teams der Weltspitze standen sich auf dem Platz gegenüber. Deutschland gegen Deutschland war immer eine spannende Partie. Anlässlich der Handball-Weltmeisterschaft 2007 widmete sich diese Veranstaltung den deutsch-deutschen Begegnungen der Vergangenheit und den sich darum rankenden Ereignissen. Wie begegneten sich die Spieler der Teams bei den Begegnungen? Welche Vorgaben erteilten die Funktionäre? Wie verhielten sich die Zuschauer? Wie berichteten die Medien? Wie nahmen Spieler anderer Mannschaften das deutsch-deutsche Duell bei Welt- und Europameisterschaften wahr? Podiumsgespräch mit: Wolfgang Böhme, Kurt Klühspies, Ingolf Wiegert und Lorenz Völker. Moderation: Erik Eggerts
Do., 15. Febr. 2 - 1h 31min - 938 - Manfred Klein - Vom FDJ-Zentralrat ins Zuchthaus nach Bautzen
Am 13. März 1947 wird der damals 22jährige Christdemokrat Manfred Klein in Ost-Berlin vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet. Sein Schicksal teilten damals noch weitere junge Parteigänger der CDU, die sich dem Vormachtanspruch der SED verweigerten. Manfred Klein zählte indes nicht nur zu den Mitbegründern der FDJ, sondern vertrat seine Partei bis zu seiner Verhaftung auch in der Führung der Jugendorganisation. 1948 von einem Militärtribunal verurteilt, kam Klein nach Bautzen, von wo er 1956 entlassen wurde. Der 60. Jahrestag seiner Verhaftung war Anlass, an Manfred Klein und seine Mitstreiter zu erinnern. Mit einem Vortrag von Dr. Michael Richter und einem Zeitzeugengespräch wurde nachgezeichnet, wie der politische Neuanfang in der SBZ früh Kurs auf eine Diktatur nahm. Als Zeitzeugen waren geladen: Prof. Dr. Ernst Benda, Klaus Schmidt, Horst Engelbrecht und Dr. Ansgar Klein (Sohn von Manfred Klein).
Di., 13. März 20 - 1h 51min - 937 - Kaltgestellt - Intellektuelle in den Knast
Als 1956 in der Sowjetunion unter Chruschtschow eine Entstalinisierung eingeleitet wird, sehen auch junge Intellektuelle in der DDR die historische Chance, mit dem bisherigen Sozialismus sowjetischer Prägung zu brechen. Aber mit der Niederschlagung der ungarischen Revolution im November 1956 hat sich das kurze »Tauwetter« in der DDR verzogen. Wenige Jahre nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 antwortet Ulbricht seinen Kritikern mit Schauprozessen. Von den Parteidogmen abweichende Meinungen werden zu Staatsverbrechen erklärt. Gustav Just geriet als stellvertretender Chefredakteur der kulturpolitischen Zeitung »Sonntag« 1957 in den Strudel der so genannten »Harich-Janka-Verschwörung« und wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Auch Erich Loest hoffte auf eine Entstalinisierung in der DDR und einen menschlichen Sozialismus. Dafür sollte er teuer bezahlen: Sieben Jahre Zuchthaushaft in Bautzen. In seinem Buch »Prozesskosten« beschreibt Loest nicht nur eindrucksvoll und fesselnd die Ereignisse, die zu seiner Verhaftung führten. Er stellt seine persönliche Geschichte auch in den historischen Kontext und schreibt mit fünfzig Jahren Abstand von der Zurichtung der DDR durch die Aburteilung einiger ihrer besten Köpfe.
Do., 14. Juni 20 - 1h 21min - 936 - Eine Alternative? Reformhoffnungen in der Ära Honecker
Rudolf Bahro veröffentlichte 1977 sein Buch »Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus« vorab im Magazin »Der Spiegel«. Der einst regimetreue Journalist sezierte darin die Anatomie des real existierenden Sozialismus und entwarf seine Strategie einer kommunistischen Alternative. Im August 1977 kam er in Stasi-Haft und wurde zu einem der bedeutendsten Dissidenten der DDR. Vortrag und Podiumsgespräch gingen der Frage nach, welchen Stellenwert »Die Alternative« für die oppositionellen Gruppen in der DDR hatte. Wie sahen andere Reform-vorstellungen aus? Und warum gelang es dem SED-Regime trotz massiver Repression seit Mitte der 1970er Jahre nicht, die Erneuerungshoffnungen der Bevölkerung zu ersticken und der entstehenden Oppositionsbewegung Herr zu werden? Einführungsvortrag: Wolfgang Templin Gespräch: Ulrike Poppe, Guntolf Herzberg, Ulrich Schwarz, Wolfgang Templin, Moderation: Alfred Eichhorn
Mi., 20. Juni 20 - 1h 57min - 935 - 15 Jahre SED-Unrechtsbereinigungsgesetz
Am 4. November 1992 ist das strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz als Artikel 1 des ersten Gesetzes zur Bereinigung von SED-Unrecht in Kraft getreten. Ihm folgte 1994 das zweite Gesetz zur Bereinigung von SED-Unrecht, welches das verwaltungs-rechtliche und das berufliche Rehabilitierungsgesetz beinhaltet. Mit den Rehabilitierungsgesetzen wurden Möglichkeiten geschaffen, die Situation der Opfer der SED-Diktatur zu verbessern und sie für erlittenes Unrecht und Leid zu entschädigen. Auf der Veranstaltung wurde eine Bilanz gezogen sowie nachgefragt, inwieweit die Rehabilitierungsgesetze, die an sie gestellten Erwartungen erfüllen. Begrüßung und Einführung: Rainer Eppelmann. Podiumsgespräch mit Hansgeorg Bräutigam, Roland Jahn, Ulrike Guckes, Jens Planer-Friedrich, Julie Trappe. Moderation: Thomas Rogalla
Do., 25. Okt. 20 - 1h 44min - 934 - »geschichts-codes« 2007: Entwürfe für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal
Anlässlich des 18. Jahrestages von friedlicher Revolution und Mauerfall, vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion um ein würdiges und angemessenes Gedenken an Opposition und Widerstand in der DDR wie auch an die Wiedererlangung von Freiheit und Demokratie und schließlich der deutschen Einheit, lobte die Stiftung 2007 einen Entwurfswettbewerb aus. Aufgabe für die Studierenden war es, Entwürfe für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal anzufertigen und es in der Mitte Berlins zu verorten. Mit diesem Denkmal soll an all jene erinnert werden, die sich gegen Diktatur und Unfreiheit für die Freiheit und die Überwindung der SED-Diktatur und der deutschen Teilung eingesetzt haben. Begrüßung: Markus Meckel Grußworte: Dr. Norbert Lammert und Wolfgang Tiefensee Preisverleihung: Rainer Eppelmann
Mo., 05. Nov. 20 - 46min - 933 - »Der aufrechte Gang. Opposition, Widerstand und Zivilcourage in der Diktatur«
Politische Gegnerschaft gegen die SED-Diktatur begleitete die SBZ/DDR zu allen Zeiten ihrer Existenz. Die Zahl der politischen Häftlinge, die ihr Engagement für demokratische Rechte und Freiheiten mit langen Haftstrafen büßten, geht in die Hunderttausende. Zahlreiche Todesurteile wurden vor allem in den 40er und 50er Jahren vollstreckt. Im Herbst 1989 konnten die Menschen in der DDR erleben, dass friedlicher Protest eine Diktatur niederringen kann. Am 12. Februar feierte Rainer Eppelmann seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass lud die Bundesstiftung Aufarbeitung am Vorabend zu einem Podiumsgespräch ein, das der Frage gewidmet war, welche Motive und Gründe Menschen zu unterschiedlichen Zeiten dazu bewogen, gegen Diktaturen zu opponieren und Widerstand zu leisten. Es diskutierten: Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke, Ulrike Poppe, Ulrich Schwarz. Moderation: Ilko-Sascha Kowalczuk
Mo., 11. Febr. 2 - 1h 43min - 932 - »Der lange Weg eines Jahrhunderttalents« - Wolfgang Lötzsch
Wolfgang Lötzsch, genannt der Lange und der Pistenfresser, war einer der großen Radrennfahrer der DDR. Seit seinem 12. Lebensjahr gewann er Spartakiaden und Meisterschaften. Nach seiner Weigerung in die SED einzutreten und wegen familiärer »West-Kontakte« wurde Lötzsch massiv verfolgt, repressiert und an der Ausübung seines Sports gehindert. Von der Förderung der Clubfahrer in jeglicher Hinsicht ausgeschlossen, trainiert er alleine, tritt der BSG Wismut Karl-Marx-Stadt bei und fährt weiter Rad - begleitet von einem größer werdenden Fanclub, der für den Ausgeschlossenen wirbt. Er gewinnt Rennen und deklassiert die DDR-Spitzenfahrer, wird weiteren Verboten ausgesetzt und resigniert schließlich. Er stellt einen - dann abgelehnten - Ausreiseantrag, verliert seinen Studienplatz und gerät immer tiefer in die Fänge der Staatssicherheit, die zeitweise 50 IMs auf ihn ansetzt. Im Dezember 1976 wandert er ins Stasi-Gefängnis auf dem Kaßberg. Zehn Monate sitzt er dort - und radelt dann als BSG-Fahrer weiter. Begrüßung: Dr. Michael Schneider Einführung: Dr. Anna Kaminsky Im Gespräch: Wolfgang Lötzsch & Rudi Altig, ehemalige Radrennfahrer Moderation: Philipp Köster
Mo., 17. März 20 - 1h 21min - 931 - »Peking 2008: Fröhliche Spiele ohne Menschenrechte?«
Nach der Vergabe der olympischen Sommerspiele an Peking erklärte das IOC, es werde die Menschenrechtslage in China beobachten und die Beachtung fundamentaler Rechte fordern. Aber die Kritik an Menschenrechtsverstößen in China hält weiter an. Weder sind die Verantwortlichen für das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 zur Verantwortung gezogen worden, noch lässt China sich ernsthaft zur Einhaltung der Bürger- und Menschenrechte bewegen. Mit der Veranstaltung sollte der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Olympischen Spiele tatsächlich ein Beitrag für Demokratie und Menschenrechte in China sein können, oder ob eine internationale Aufwertung der chinesischen Führung ohne echte demokratische Zugeständnisse zu befürchten ist. Podiumsgespräch mit: Prof. Ines Geipel, Dr. Harald Maass, Prof. Walther Tröger, Lea Zhou. Moderation: Friedhard Teuffel.
Do., 22. Mai 200 - 1h 53min - 930 - »In Prag ist Pariser Kommune - Protestaktionen in der DDR gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings«
Das Jahr 1968 steht in der europäischen Erinnerungskultur vor allem für die westeuropäische Studentenbewegung. Welche Bedeutung der Prager Frühling und dessen Niederschlagung für die Menschen in Ostmitteleuropa hatte, wird erst nach und nach deutlicher. Zwar wurde auch die 68er-Generation des Ostens von den Fernsehbildern, der Mode und der Musik des jugendkulturellen Aufbruchs im Westen geprägt. Hinzu kam jedoch der lange währende Schock, als im August 1968 sowjetische Truppen in der ČSSR alle Hoffnungen auf einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« zunichte machten. Vor allem jüngere Menschen nahmen dies widerstandslos hin. Welche Zäsur das Jahr 1968 für DDR-Bürger darstellen konnte, berichteten vier Zeitzeugen, die damals auf unterschiedliche Weise ihren Protest zum Ausdruck gebracht hatten. Ein Einführungsvortrag resümierte die Bedeutung des Jahres 1968 für die DDR-Gesellschaft und vermittelte zudem einen Eindruck davon, wie vielfältig der Widerspruch in der DDR gegen die Intervention in der ČSSR war. Einführungsreferat: Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk Im Gespräch: Bernd Eisenfeld, Toni Krahl und Brigitte Martin Moderation: Dr. Ulrich Mählert
Mi., 09. Juli 20 - 1h 45min - 929 - Die Dubrow-Krise
1969 brachte Wolfgang Menge »Die Dubrow-Krise« auf den Fernsehschirm. Der fiktive Ort Dubrow an der innerdeutschen Grenze zählt durch einen kartographischen Fehler zu Unrecht zur DDR und wird über Nacht von den DDR-Grenztruppen in den Westen »ausgemauert« und somit ein West-Dorf. Mit dem Sonnenaufgang beginnt der bundesrepublikanische Alltag für die Dörfler. Ein Versehen? Oder ein Test? Sofort fühlen sich internationale Experten berufen, die Lage in einer Fernsehdiskussion zu erörtern. Über das Dorf bricht unterdessen die westdeutsche Konsumgesellschaft herein und verwirrt die Dorfbewohner nicht nur mit ihren bunten Angeboten. Der Umgang der Menschen mit dieser neuen Wirklichkeit steht im Mittelpunkt dieser deutsch-deutschen Komödie, die nicht zuletzt den westdeutschen Umgang mit der Einheitsfrage thematisiert. Am Ende wird der Grenzfehler allerdings wieder berichtigt, und das Dorf »wandert« wieder auf die östliche Seite der innerdeutschen Grenze. Im nachfolgenden Mitschnitt hören Sie die Begrüßung durch Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung sowie das Gespräch mit dem Regisseur Eberhard Itzenplitz und Peter Paul Kubitz.
Mo., 11. Aug. 20 - 58min - 928 - "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu?" - Zeitzeugengespräch mit Hermann Weber
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" - Auf den ersten Blick könnte Wolf Biermanns Diktum für Hermann Weber kaum zutreffender sein: Weber, der Mannheimer Jungkommunist, der in den fünfziger Jahren gemeinsam mit seiner Frau Gerda mit der KPD bricht und als scharfsichtiger Analytiker der DDR und der KPD zum Nestor der historischen Kommunismusforschung in Deutschland wird. Anderseits hat Weber seine politischen Grundpositionen und Werte nie dem Zeitgeist geopfert. Wenn er mal als links und mal als rechts galt, war nicht er es, der schlingerte. Die Bundesstiftung Aufarbeitung nahm den 80. Geburtstag von Hermann Weber zum Anlass, zu einem außergewöhnlichen Gespräch einzuladen: Der Nestor der historischen Kommunismusforschung und Jubilar Hermann Weber sowie der Vertreter der historischen Biographieforschung, Alexander von Plato, sprachen über Lebenswege, die auf ihre Weise Etappen und Wandlungen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte widerspiegeln.
Do., 28. Aug. 20 - 1h 41min - 927 - V. Zeitgeschichtliche Sommernacht
Anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens zog die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in ihrer 5. Zeitgeschichtlichen Sommernacht eine Zwischenbilanz der Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in Deutschland und Europa in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten seit dem Untergang dieser Regimes. Gibt es ein "zu viel" oder ein "zu wenig" an öffentlicher Beschäftigung mit dieser Thematik? Welchen Platz nehmen die Geschichte der DDR und der deutschen Teilung in der gesamtdeutschen Erinnerungskultur ein? Was war die DDR? Was wissen wir vom Leben im real existierenden Sozialismus und welche Folgewirkungen seiner Existenz sind bis heute zu registrieren? Wie geht unsere Gesellschaft mit Opfern und Tätern des SED-Staates um? Wie erinnern wir uns an die Friedliche Revolution von 1989/90? Wie hat sich das vereinte Deutschland seit 1990 verändert? Gibt es die viel beschworene "Mauer in den Köpfen" noch? Wann wird die deutsche Einheit vollendet sein? Rückblick und Ausblick standen im Mittelpunkt eines Podiumsgesprächs, das angesichts von Verdrängung und Verklärung, von Kontroversen und Deutungsstreit zum gemeinsamen Dialog einlud. Eröffnung: Rainer Eppelmann Grußwort: Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel Im Gespräch: Henryk M. Broder, Dr. Wolfgang Huber, Claudia Rusch und Prof. Dr. Richard Schröder, moderiert von Anke Hlauschka. Resümee: Markus Meckel
Di., 02. Sep 200 - 1h 53min - 926 - "Unsere Revolution - Die Geschichte der Jahre 1989/1990" - Ehrhart Neubert
Die friedliche Revolution 1988 bis 1990 und die Wiedervereinigung sind einzigartig - ebenso unwahrscheinlich in ihrem Verlauf wie in der Schnelligkeit und Wucht, mit der sie die Richtung der Weltgeschichte änderten. Zwanzig Jahre später unternimmt es Ehrhart Neubert zum ersten Mal, eine Gesamtdarstellung zu schreiben. Als Mithandelnder am Runden Tisch damals und Wissenschaftler heute vermag er das vielschichtige Geschehen nicht nur aus erster Hand zu erzählen, sondern es auch zu deuten und zu strukturieren. So kann er zeigen, wie der eine historische Augenblick möglich wurde, in dem sich die deutsche Revolution von unten entfalten, eine buchstäblich betonierte Herrschaft stürzen und die Weltpolitik verändern konnte. Begrüßung: Dr. Anna Kaminsky Buchvorstellung und Laudatio: Dieter Althaus Podiumsgespräch: Dr. Ehrhart Neubert im Gespräch mit Sven Felix Kellerhoff
Mo., 10. Nov. 20 - 1h 18min - 925 - Traditionen widerständigen Verhaltens gegen die kommunistische Diktatur in der Frühzeit von SBZ und DDR
Die Friedliche Revolution ist unbestritten das herausragende Ereignis der deutschen Freiheitsbewegungen. Aber sie ist auch der Schlusspunkt einer Vielzahl von Widerstandsaktionen, die die Errichtung der kommunistischen Diktatur in SBZ und DDR Zeit ihres Bestehens begleiteten. Viele der Akteure aus den 1940er/1950er Jahren, die ihr Eintreten für demokratische Rechte mit langen Haftstrafen bezahlten, sind im Laufe der Jahrzehnte in den Hintergrund getreten. Mit dieser Veranstaltung, auf der Protagonisten des frühen Widerstands über ihre Erfahrungen und Motivationen berichteten, wurden die Traditionen widerständigen Verhaltens in SBZ und DDR fokussiert. Podiumsgespräch mit: Achim Beyer, Roland Bude, Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke und Erich Loest. Moderation: Jaqueline Boysen
Mo., 16. März 20 - 2h 07min - 924 - »Für Freiheit und Demokratie« - Gesprächsreihe mit dem Bundespräsidenten
In den Jahren 2007 und 2008 lud der Bundespräsident mit der Bundesstiftung Aufarbeitung zu einer Veranstaltungsreihe, die Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Bundesrepublik mit Zeitzeugen von Opposition und Widerstand in der DDR ins Gespräch brachte. Die generationsübergreifenden Diskurse über Themen des frühen Widerstands in der SBZ, kirchliche Opposition bis hin zu unangepassten Jugendlichen der 1980er Jahre in der DDR wurden in einer Dokumentation zusammengefasst. Aus Anlass des Erscheinens der Publikation "Der aufrechte Gang. Opposition und Widerstand in SBZ und DDR" (Metropol Verlag) beschäftigte sich das Podium mit der Erinnerung an die kommunistische Vergangenheit und mit der Frage, wie die Vermittlung dieses Teils der deutschen Geschichte an die nachwachsenden Generationen erfolgreich gestaltet werden kann.
Do., 26. März 20 - 1h 12min - 923 - »Verwandte Feinde: Stalinismus und Nationalsozialismus im Vergleich.«
Aus Anlass des Erscheinens des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung 2009 hatte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Montag, dem 27. April zu einem Vortragsabend eingeladen. Trotz frühsommerlichen Wetters fanden über 140 interessierte Bürgerinnen und Bürger ihren Weg in die Kronenstraße 5, den Sitz der Bundesstiftung in der Berliner Mitte, wo sie im Namen der Herausgeber und der Beiräte des Jahrbuchs von Dr. Ulrich Mählert begrüßt wurden. Der Historiker und Journalist Sven-Felix Kellerhoff gab einen konzisen Einblick in die vielfältigen Beiträge des aktuellen Jahrbuches, um alsbald dem Hauptredner des Abends, Prof. Dr. Jörg Baberowski das Wort zu erteilen. In einem fulminanten, rund 40minütigen Vortrag, widmete sich Baberowski den "verwandten Feinden", Stalinismus und Nationalsozialismus in vergleichender Perspektive. Das anschließende, lebhafte Gespräch mit dem Publikum wurde von Sven-Felix Kellerhoff moderiert.
Mo., 27. Apr. 20 - 2h 02min - 922 - 6. Zeitgeschichtliche Sommernacht
Im Herbst 1989 brachten die Menschen in der DDR die SED-Diktatur zu Fall, als sie ihren gewaltlosen Protest gegen das Regime auf die Straße trugen. Es waren die Friedliche Revolution und die Selbstdemokratisierung der DDR, die den Weg zur deutschen Einheit im Jahre 1990 ebneten. Die Ereignisse vor 20 Jahren, die nicht nur die Geschichte der Deutschen, sondern auch die Weltgeschichte veränderten, waren Thema der 6. Zeitgeschichtlichen Sommernacht, zu der die Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit dem Deutschen Taschenbuch Verlag am 27. August 2009 in das Allianz Stiftungsforum am Pariser Platz eingeladen hat. Anlass der Kooperation war das Erscheinen eines von Klaus-Dietmar Henke herausgegebenen Sammelbandes, in dem die Ereignisse der Jahre 1989/90 von namhaften Historikern und aktiven Mitgestaltern der Friedlichen Revolution nachgezeichnet werden. Die Veranstaltung wurde von Kulturstaatsminister Bernd Neumann eröffnet. Die Veranstalter freuen sich, das ebenso interessante wie lebhafte Podiumsgespräch hier dokumentieren zu können, an dem Bärbel Bohley, Staatssekretär Dr. Christoph Bergner, Dr. h.c. Joachim Gauck, Prof. Dr. Klaus-Dietmar Henke und Thilo Sarrazin teilgenommen haben und das von Dr. Ulrich Mählert moderiert wurde.
Do., 27. Aug. 20 - 1h 51min - 921 - Entführt - Menschenraub im Auftrag der Stasi
Im Auftrag des SED-Regimes hat die Stasi ca. 700 Menschen aus dem Westen in den Osten entführt. Spezialeinheiten des MfS haben Menschen gewaltsam und heimtückisch vor allem aus West-Berlin, aber auch aus Westdeutschland in die DDR verschleppt. Einer der spektakulärsten Fälle war die Entführung von Karl Wilhelm Fricke im Jahr 1955. Der Journalist war den SED-Herrschern wegen seiner kritischen Berichte über die DDR ein Dorn im Auge und sollte kalt gestellt werden. Nach seinem Kidnapping wurde er vom Obersten Gericht der DDR wegen "Boykott- und Kriegshetze" zu vier Jahren Haft verurteilt, die er in Brandenburg und Bautzen verbüßen musste. Als leitender Redakteur beim Deutschlandfunk in Köln klärte er später über viele Jahrzehnte beharrlich und mit großer Analysekraft die Öffentlichkeit über den diktatorischen Charakter des SED-Regimes auf. Begrüßung: Rainer Eppelmann Vortrag zum Thema "Entführungen durch das Ministerium für Staatssicherheit" von Susanne Muhle Laudatio: Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Horst Möller Anschließend war Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke im Gespräch mit Dr. Günter Müchler.
Do., 03. Sep 200 - 1h 32min - 920 - Unüberwindbar? Vom Umgang mit der Teilung in Korea
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hatte gemeinsam mit der Botschaft der Republik Korea zu einer Veranstaltung eingeladen, in der mit einer Podiumsdiskussion der Blick über den europäischen Tellerrand gewagt und die Situation auf der koreanischen Halbinsel thematisiert wurde. Im Zentrum stand der aktuelle Umgang mit der koreanischen Teilungsgeschichte sowie die wechselseitigen Beziehungen von Süd-und Nordkorea: Wie nehmen sich beide Staaten wechselseitig wahr? Wie werden die Menschenrechtsverletzungen und die Situation im kommunistischen Norden in Südkorea thematisiert? Welche Rolle spielen die Flüchtlinge aus Nordkorea? Welche Bedeutung besitzt der Korea-Krieg heutzutage in der öffentlichen Wahrnehmung? Existieren Planungen zur Überwindung der Teilung und wenn ja, welche? Begrüßung: Hartmut Koschyk Impressionen aus Nordkorea von Dr. Bernhard Seliger Podiumsgespräch mit Hartmut Koschyk, Kim Young-Il, Dr. Bernhard Seliger und Dr. des. You Jae Lee. Moderation: Dr. Jens Hüttmann
Mo., 19. Okt. 20 - 2h 05min - 919 - Politisch verfolgte Frauen in der SBZ und DDR
Anlässlich des »Tags der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden« widmete die Bundesstiftung Aufarbeitung eine Gedenkveranstaltung dem Schicksal von Frauen, die wegen ihres Eintretens für demokratische Rechte und Freiheiten zu Opfern politischer Verfolgung in der SBZ und DDR wurden. Zeitzeugengespräch mit: Margot Jann, Irmgardt Nitz, Gerda Janson, Rosemarie Studera. Moderation: Jacqueline Boysen
Mo., 08. März 20 - 1h 40min - 918 - Der Weg zur Deutschen Einheit - Mythen und Legenden
Mitschnitt der Konferenz "Der Weg zur Deutschen Einheit - Mythen und Legenden", die vom 10.-12.3.2010 stattfand. Einführungsvortrag von Gerhard Ritter und anschließende Podiumsdiskussion mit Lothar de Maizére, Horst Teltschik, Werner Schulz. Moderation: Hermann Rudolph
Mi., 10. März 20 - 1h 50min - 917 - »Der Beitritt - Die letzten sechs Monate der DDR«
Knapp 200 Tage regiert das einzige demokratisch legitimierte Kabinett der DDR unter Lothar de Maizière - bis zum 2. Oktober 1990. Es ist eine Zeit ungeheurer Dynamik, die eine Arbeit unter stetigem Zeitdruck und sich ständig verändernden Bedingungen erfordert. In dem von Rainer Burmeister und Hans Sparschuh erstellten Dokumentarfilm wird dieser Abschnitt der jüngeren deutschen Zeitgeschichte aus der Sicht der damals politisch Verantwortlichen geschildert. Erzählt wird aus der individuellen Sicht der Minister, der Staatssekretäre, der Oppositionsführer und ihrer politischen Berater und Sprecher. Im Fokus stehen die damaligen Motivationen und der private Lebensweg der Einzelnen in den Monaten des Umbruchs. Ausgangspunkt ist der 18. März 1990, an dem die erste und einzige freie Wahl zur DDR-Volkskammer stattfand. Die Dokumentation orientiert sich an den wichtigsten Entscheidungen und Ereignissen in diesen sechs Monaten, in denen der Grundstein für die Einheit Deutschlands gelegt wurde: 759 Kabinettsvorlagen werden debattiert, 143 Verordnungen werden von de Maizière unterschrieben und 96 Gesetze in der Volkskammer beschlossen - in knapp 200 Tagen. Im Gespräch waren Dr. h.c. Lothar de Maizière (1990 Ministerpräsident der DDR) und Markus Meckel (1990 Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR) moderiert von Dr. Hermann Rudolph (Herausgeber Der Tagesspiegel).
Di., 16. März 20 - 1h 21min - 916 - 50 Jahre Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in Ostdeutschland
Anfang 1960 rollte unter der Bezeichnung "Sozialistischer Frühling auf dem Lande" die finale Zwangskollektivierung als eine beispiellose, von Stasi, Volkspolizei und tausenden "Agitatoren" getragene Repressionswelle von Nord nach Süd durch die DDR. Der Entzug der Verfügungsrechte über Boden, Gebäude und Inventar kam einer faktischen Enteignung gleich. Insgesamt wurden über 850.000 bäuerliche Familienbetriebe in LPG überführt. Die Tagung ging mit Vorträgen, Zeitzeugengesprächen und einer Podiumsdiskussion der Geschichte der Zwangskollektivierung in der DDR ebenso nach wie ihren wirtschaftlichen, sozialen, landschaftlichen und kulturellen Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. Teil 1: Begrüßung, Vortrag, Zeitzeugengespräch
Mo., 19. Apr. 20 - 58min - 915 - 50 Jahre Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in Ostdeutschland
Anfang 1960 rollte unter der Bezeichnung "Sozialistischer Frühling auf dem Lande" die finale Zwangskollektivierung als eine beispiellose, von Stasi, Volkspolizei und tausenden "Agitatoren" getragene Repressionswelle von Nord nach Süd durch die DDR. Der Entzug der Verfügungsrechte über Boden, Gebäude und Inventar kam einer faktischen Enteignung gleich. Insgesamt wurden über 850.000 bäuerliche Familienbetriebe in LPG überführt. Die Tagung ging mit Vorträgen, Zeitzeugengesprächen und einer Podiumsdiskussion der Geschichte der Zwangskollektivierung in der DDR ebenso nach wie ihren wirtschaftlichen, sozialen, landschaftlichen und kulturellen Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. Teil 2: Vorträge von Dr. Falco Werkentin und Dr. Daniela Münkel
Mo., 19. Apr. 20 - 50min - 914 - 50 Jahre Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in Ostdeutschland
Anfang 1960 rollte unter der Bezeichnung "Sozialistischer Frühling auf dem Lande" die finale Zwangskollektivierung als eine beispiellose, von Stasi, Volkspolizei und tausenden "Agitatoren" getragene Repressionswelle von Nord nach Süd durch die DDR. Der Entzug der Verfügungsrechte über Boden, Gebäude und Inventar kam einer faktischen Enteignung gleich. Insgesamt wurden über 850.000 bäuerliche Familienbetriebe in LPG überführt. Die Tagung ging mit Vorträgen, Zeitzeugengesprächen und einer Podiumsdiskussion der Geschichte der Zwangskollektivierung in der DDR ebenso nach wie ihren wirtschaftlichen, sozialen, landschaftlichen und kulturellen Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. Teil 3: Vorträge von Dr. Jörg Gerke, Dr. Uwe Bastian, Prof. Dr. Hans Dieter Knapp.
Mo., 19. Apr. 20 - 1h 53min - 913 - 50 Jahre Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in Ostdeutschland
Anfang 1960 rollte unter der Bezeichnung "Sozialistischer Frühling auf dem Lande" die finale Zwangskollektivierung als eine beispiellose, von Stasi, Volkspolizei und tausenden "Agitatoren" getragene Repressionswelle von Nord nach Süd durch die DDR. Der Entzug der Verfügungsrechte über Boden, Gebäude und Inventar kam einer faktischen Enteignung gleich. Insgesamt wurden über 850.000 bäuerliche Familienbetriebe in LPG überführt. Die Tagung ging mit Vorträgen, Zeitzeugengesprächen und einer Podiumsdiskussion der Geschichte der Zwangskollektivierung in der DDR ebenso nach wie ihren wirtschaftlichen, sozialen, landschaftlichen und kulturellen Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. Teil 4: Vortrag Prof. Dr. Helmut Klüter und Abschlusspodium mit Dr. Jörg Gerke, Prof. Dr. Helmut Klüter, Prof. Dr. Hans Dieter Knapp, Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Dr. Manfred Probst
Mo., 19. Apr. 20 - 1h 25min - 912 - Demokratischer Aufbruch. Von der Bürgerbewegung zur Parteiendemokratie in der DDR
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete die Abendveranstaltung "Demokratischer Aufbruch. Von der Bürgerbewegung zur Parteiendemokratie in der DDR" in der Geschäftsstelle der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit einem Grußwort. Merkel nahm beim Demokratischen Aufbruch (DA) im Februar 1990 ihr erstes politisches Amt an. In ihrem Grußwort erinnerte sich die Bundeskanzlerin an ihre Zeit beim DA als "von unendlicher Leidenschaft und Spontanität geprägte, sehr intensive Monate und an einen wilden Vereinigungsparteitag" mit der CDU. Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung und 1989 Mitgründer des DAs erinnerte an den Beitrag der Bürgerbewegung am Sturz des SED-Regimes und bei der Herstellung der Deutschen Einheit. Beim anschließenden Podiumsgespräch diskutierten die Mitbegründer des DAs Werner E. Ablaß, Margot Friedrich und Dr. Ehrhart Neubert sowie der ehemalige Bürgerrechtler Werner Schulz, MdEP (1989/90 Neues Forum) und der Politologe Prof. Dr. Eckhard Jesse.
Fr., 23. Apr. 20 - 1h 13min - 911 - Die Gezeichneten. Gulag-Häftlinge nach der Entlassung
Als sich nach Stalins Tod 1953 die Tore des sowjetischen Gulag-Systems öffneten, machte sich eine wahre Völkerschar ausgemergelter Überlebender auf den langen Rückweg in ihre Heimatländer. Die meisten Überlebenden mussten sich in den kommunistischen Diktaturen Ostmitteleuropas einrichten. Aus Deutschland in der Nachkriegszeit verschleppte Entlassene standen vor der Frage, ob sie in den Osten oder den Westen des geteilten Landes gehen sollten. Der Historiker Meinhard Stark hat mehr als einhundert ehemalige Lagerhäftlinge in Russland, Kasachstan, Polen, Litauen und Deutschland interviewt. Anhand ihrer Lebensschicksale zeigt Stark auf, wie das Leben dieser Menschen über Jahrzehnte von der Lagerhaft geprägt wurde. Im Osten waren sie von der Staatssicherheit akribisch registriert, überwacht und nicht selten erneut inhaftiert worden. Zeitzeugengespräch mit Karl Heinz Vogeley und Lothar Scholz.
Di., 04. Mai 201 - 1h 59min - 910 - Von Zwängen und Spielräumen in der SED-Diktatur
Die Tagung "Repression, Opposition und Widerstand an den Hochschulen der SBZ/DDR" der FU Berlin am 20.-21. Mai 2010 hat, am Beispiel von Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz eine Debatte über Zwänge und Spielräume von Wissenschaftlern in der DDR ausgelöst. Nicht zum ersten Mal seit 1990 geht es um Fragen von Anpassung, Mitmachen, Distanz, Verweigerung und Formen widerständigen Verhaltens in der SED-Diktatur und damit um die Bewertung von Biographien im vereinigten Deutschland. Es diskutierten: Jürgen Kaube, Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Prof. Werner Röcke, Prof. Richard Schröder. Es moderierte Dr. Jens Hüttmann.
Do., 10. Juni 20 - 1h 57min - 909 - »1:1?« 20 Jahre Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion
Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR trat am 1. Juli 1990 aufgrund des Staatsvertrages vom 18. Mai 1990 in Kraft. Welche Hoffnungen und Erwartungen setzten die Menschen in diesen Neuanfang? Welche Visionen wurden realisiert? Welche Rolle spielte die Treuhand bei der Privatisierung der verstaatlichten Betriebe und Kombinate? Über diese und weitere Fragen diskutierte das Podium zum 20. Jahrestag der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Mit: Dr. Thilo Sarrazin, Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Dr. Ursula Weidenfeld, Bernd Richard Meyer. Moderation: Marie Sagenschneider
Do., 24. Juni 20 - 1h 36min - 908 - »Sportverräter« - Fluchthilfe im deutsch-deutschen Sport
Immer wieder flohen als sozialistische Vorzeigepersönlichkeiten gefeierte Leistungssportler unter gefährlichen Umständen aus der DDR. Zum Teil wurden sie hierbei von bundesdeutschen Sportlern tatkräftig unterstützt - ein vergessenes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte. Nach einem Vortrag von Dr. Jutta Braun erinnerten sich die beiden ehemaligen Turner Eberhard Gienger und Wolfgang Thüne an ihre gemeinsame Fluchtgeschichte. Moderiert von Robert Ide schilderte der Skisprung-Olympiasieger Hans Georg Aschenbach mit welchen Repressionen der SED-Staat auf derartige Fälle von »Verrat« reagierte.
Mi., 04. Aug. 20 - 1h 49min - 907 - 7. Zeitgeschichtliche Sommernacht
Im Rahmen der Zeitgeschichtlichen Sommernacht wurden die Preisträger des Studierenden-Wettbewerbs "geschichts-codes" ausgezeichnet, Schirmherr war Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der auch die Festrede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit hielt. Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste durch die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Anna Kaminsky sowie die Sprecherin der Hörfunkstudioleiter im ARD-Hauptstadtstudio Birgit Wentzien. Die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger nahm - als Mitglied der unabhängigen Jury des Wettbewerbes - Dr. Rainer Rother von der Deutschen Kinemathek vor, bevor Rainer Eppelmann die Preise überreichte.
Di., 07. Sep 201 - 1h 26min - 906 - DDR-Geschichte in Forschung und Lehre. Bilanz und Perspektiven
"DDR-Geschichte in Forschung und Lehre. Bilanz und Perspektiven" war eine Konferenz überschrieben, zu der das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und die Bundesstiftung Aufarbeitung vom 23. bis 24. September 2010 in den Veranstaltungssaal des Bundesarchiv eingeladen haben. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte dort die akademische Auseinandersetzung mit dem geteilten Deutschland und der SED-Diktatur vermessen werden. Sie hören den Einführungsvortrag, der von Professor Dr. Ralph Jessen, Universität Köln, gehalten wurde. Sein Thema: Alles schon erforscht? Beobachtungen zur zeithistorischen DDR-Forschung der letzten 20 Jahre.
Do., 23. Sep 201 - 1h 20min - 905 - »Knastmauke«. Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung
Was ist aus den etwa 200.000 politischen Gefangenen der DDR geworden? Sibylle Plogstedt hat 25 von ihnen aufgesucht und festgestellt, dass die Helden und Heldinnen von einst heute in Armut leben. In der DDR haben sie Berufsverbot, Haft und psychische Folter erlebt. Heute lebt fast die Hälfte der ehemals politisch Verfolgten mit weniger als 1.000 Euro im Monat. Plogstedts Fazit: Die Armut ist eine Traumafolge. Podiumsgespräch mit Angelika Hartmann, Dr. Sibylle Plogstedt, Wolfgang Stiehl, Gabriele Stötzer. Moderation: Dr. Michaela Kuhnhenne
Do., 23. Sep 201 - 1h 57min - 904 - »Kreuzweise Deutsch«
Die Deutschen in Ost und West blicken auf 20 Jahre deutsche Einheit zurück. Doch was denken sie übereinander? Sprechen sie wirklich die gleiche Sprache? Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lud zu einem öffentlichen Podiumsgespräch über diese und andere Fragen des alltäglichen Umgangs der Deutschen miteinander ein. Es diskutierten Angela Elis und Michael Jürgs. Das Ost-West-Journalistenduo hat mehrere Bücher zum Thema geschrieben und zog Bilanz. Kreuzweise nahmen sie die Deutschen in den Blick, schauten auf Klischees und Vorurteile und debattierten Wahres und Unwahres über "Ossis" und "Wessis".
Do., 30. Sep 201 - 1h 33min - 903 - Die SED in der staatssozialistischen Gesellschaft
Die Geschichte der DDR ist immer wieder als Geschichte der SED-Diktatur geschrieben worden. Durchaus zu Recht, denn die Entwicklung der ostdeutschen Gesellschaft zwischen 1949 und 1989 folgte in fast jeder Hinsicht dem Diktat der »führenden Partei«. Je erfolgreicher sich die SED allerdings in der ostdeutschen Gesellschaft ausbreitete, je mehr Menschen ihr angehörten, je selbstverständlicher ihr Einfluss auf Berufskarrieren, Betriebe und alle möglichen Organisationen war, desto mehr wurde sie aber selbst Teil der Gesellschaft, was nicht ohne Folgen für die Partei und die diktatorische Herrschaft »als soziale Praxis« blieb. Der Vortrag von Professor Dr. Ralph Jessen, Universität Köln, skizzierte beide Aspekte dieser besonderen Stellung der SED in der DDR und diskutierte, welche Fragen sich hieraus für eine Sozial- und Herrschaftsgeschichte der SED und der DDR ergeben.
Mi., 20. Okt. 20 - 2h 09min - 902 - Gesichtslose "Apparatschiks"? Die SED und ihre Funktionäre
Grau, bar jeden Charismas, gehorsame Diener ihrer Partei: auf diese Klischees werden die Funktionäre der SED in der öffentlichen Wahrnehmung reduziert. Auf den ersten Blick regen die etwa 44.000 hauptamtlichen Mitarbeiter, die in den »Apparaten« der Partei Dienst taten, nicht dazu an, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Tatsächlich verfügten die »unscheinbaren« Funktionäre jedoch über sehr weitgehende Machtbefugnisse, bildeten eine weitaus heterogenere Gruppe, als es das Klischee der gesichtslosen »Apparatschiks« suggeriert. Der Vortrag von Dr. Rüdiger Bergien, Zentrum für Zeithistorische Forschung, nahm die Funktionäre der SED nicht als Rädchen in einem Machtapparat, sondern als eigenständig handelnde Subjekte in den Blick und fragte nach den Konsequenzen dieser Perspektive für die Geschichte der SED.
Mi., 17. Nov. 20 - 1h 40min - 901 - »Die SED und Moskau«
Nur eine Kraft in der DDR war mächtiger als die SED - die Sowjetunion und ihre KP. Die sowjetischen »Freunde« hatten alle maßgeblichen Strukturen des ostdeutschen Staates geprägt, und sie behielten sich bis zuletzt die Entscheidung über sein Schicksal vor. Noch heute ranken sich Legenden und Gerüchte um die geheimen Verbindungen von SED-Funktionären in die Machtzentralen des Sowjetstaates. Und immer wieder richtet sich bei der Analyse von Krisen und Wendepunkten der DDR-Geschichte der Blick auf Moskau. Der Vortrag von Dr. Jens Gieseke fragte nach den politischen Entscheidungsmechanismen, nach der Machthierarchie im Herrschaftsalltag und nach den unterschwelligen kulturellen Differenzen zwischen dem »teutonischen« und dem »slawischen« Kommunismus - vom »besten Freund des deutschen Volkes« Stalin bis zum »Verräter« Gorbatschow.
Mi., 01. Dez. 20 - 1h 40min - 900 - »War die SED reformfähig? Chancen und Scheitern von Reformansätzen in der Staatspartei«
Im historischen Rückblick erscheint die SED mit ihren 2,3 Millionen Mitgliedern als monolithischer Block politisch Gleichgesinnter. Dennoch gab es immer wieder Versuche, die Staatspartei und ihr Gesellschaftssystem zu reformieren. Sie alle scheiterten am kompromisslosen Machtwillen der SED-Spitze. Die zaghaften Reformversuche wurden rasch abgebrochen, nachdem die politische Labilität der SED-Herrschaft offen zutage getreten war. Welche Ziele und Konzepte verfolgten die Reformer und warum waren sie zum Scheitern verurteilt? Mit der Antwort auf diese Fragen spannt sich der Bogen des Vortrages von Dr. Andreas Malycha, Institut für Zeitgeschichte, von der Gründung der Partei 1946 bis zu ihrem Untergang 1989. Im Zentrum steht letztlich die Frage, ob die SED als Grundpfeiler des diktatorischen Herrschaftssystems reformfähig war.
Mi., 15 Dez. 201 - 1h 53min - 899 - Das Verhältnis von SED und MfS
Vielfach werden Unrecht und menschenrechtswidrige Machenschaften in der DDR allein ihrer Geheimpolizei zugeschrieben, dem Ministerium für Staatssicherheit. Allerdings lautete schon die Selbstbestimmung des MfS, es habe »Schild und Schwert der Partei«, d. h. der SED zu sein. Die Frage, wie sich das Verhältnis zwischen SED und MfS gestaltete, ist bislang nur unzureichend beleuchtet. War das MfS tatsächlich nur ausführendes Organ der Staatspartei? Wenn ja, wie wurden Aufträge an das MfS weitergegeben? Oder handelte der Geheimdienst doch weitgehend unabhängig von unmittelbaren Anweisungen, nur lose an eine große politische Linie angebunden? Zur Klärung dieser Fragen trug Dr. Helge Heidemeyer mit seinem Vortrag ein weiteres Stück bei. Veranstaltungsreihe des Instituts für Zeitgeschichte, ZZF Potsdam und der Bundesstiftung Aufarbeitung 2010/2011.
Mi., 12 Jan. 201 - 1h 44min - 898 - Herrschaftsalltag der regionalen SED-Funktionärselite: Von der »abstrichlosen« Umsetzung zentraler Beschlüsse bis zur Verfolgung von Eigeninteressen
Die Vorstellung, die Akteure der SED auf Bezirks- und Kreisebene seien lediglich Befehlsempfänger zentraler Beschlüsse gewesen, vermittelt ein unvollständiges Bild der DDR-Herrschaftspraxis. Eigeninitiative und auch die Durchsetzung von Eigeninteressen regionaler Machtgrößen wurden von der Zentrale in Berlin häufig ausdrücklich begrüßt. Die führende Rolle der SED mit ihren hauptamtlichen Funktionären galt zwar als unantastbar und das Misstrauen gegenüber Reformen war groß, dennoch zeigte sich das System zuweilen flexibel bei der Suche nach Lösungen für die Probleme im Alltag. Letztlich stieß diese Politik jedoch schnell an Grenzen. Betrieben wurden häufig »Feuerwehreinsätze« statt eine nachhaltige Politik. Ein Vortrag von Dr. Heinz Mestrup, Universität Jena. Veranstaltungsreihe des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, ZZF Potsdam und der Bundesstiftung Aufarbeitung 2010/2011.
Mi., 09 Febr. 20 - 1h 33min - 897 - Erich Loest: Man ist ja keine Achtzig mehr
Was ist mit über achtzig Jahren für einen Schriftsteller zu tun? Den nächsten Roman beginnen? Warum noch einen - alle Geschichten sind erzählt. Doch was jeder Tag aufs Neue bringt, das sind Begegnungen und Erkenntnisse. Erich Loest hat sie notiert und ausgeformt zu Miniaturen voller Weisheit und trockenem Humor. Zwischen August 2008 und September 2010 hielt er fest, was ihn beschäftigte und bewegte: Politisches und Persönliches, Geschichten von unterwegs und von daheim. Heiter-gelassen beobachtet er auch sich selbst. Um das Leben von Tag zu Tag auf den Punkt zu bringen, ist das Tagebuch die ideale Form - für sein erklärtes »Letztbuch« bedient sich Erich Loest ihrer zum ersten Mal. Kurz vor seinem 85. Geburtstag präsentierten die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Steidl Verlag Erich Loests »Man ist ja keine Achtzig mehr« in einer gemeinsamen Veranstaltung der Öffentlichkeit.
Do., 17 Febr. 20 - 1h 20min - 896 - Ein Tag zählt wie ein Jahr. Die Frauen von Hoheneck
Anlässlich des »Tags der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden« widmete die Bundesstiftung Aufarbeitung dem Schicksal von Frauen, die Opfer politischer Verfolgung in der SBZ und DDR wurden, eine Gedenkveranstaltung. Die Burg Hoheneck in Stollberg (Sachsen) war das größte Frauengefängnis der DDR, in dem zahllose Frauen aus politischen Gründen inhaftiert waren. Der Dokumentarfilm »Ein Tag zählt wie ein Jahr« von Kristin Derfler und Dietmar Klein erzählt eindringlich und einfühlsam die Geschichten von Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen dort inhaftiert waren. Am Podiumsgespräch nahmen teil: Ingeborg Linke (* 1927), 1947 wegen angeblicher Spionage verhaftet und 1948 zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt; ab 1950 in Hoheneck inhaftiert, 1955 entlassen / Ellen Thiemann (* 1937), 1972 wegen geplanter Republikflucht verhaftet, 1973 verurteilt und in Hoheneck inhaftiert; 1975 nach Ost-Berlin entlassen und Übersiedlung in die Bundesrepublik / Uta Franke (* 1955), 1979 wegen »staatsfeindlicher Hetze« verhaftet und nach der Verurteilung in Hoheneck inhaftiert; 1981 vom Westen freigekauft und Übersiedlung in die Bundesrepublik. Moderation: Doris Liebermann.
Di., 08 März 201 - 54min - 895 - Von der SED zur PDS und Linkspartei
Seltener sind es Wissenschaftler, jedoch häufiger Politiker und Vertreter von Medien, die die Kontinuitätsthese propagieren, d. h. eine in wesentlichen Bereichen bestehende Kontinuität von der SED bis hin zur LINKEN, die 2007 aus WASG und PDS gebildet worden ist. Im Vortrag von Dr. Gero Neugebauer, FU Berlin, wurden unter einer primär parteisoziologischen Fragestellung Aspekte aufgezeigt, die für Kontinuität als auch für Diskontinuität sprechen. Darstellung und Analyse wurden dxabei in den Kontext der Rahmenbedingungen, in der sich die Entwicklung der Partei von einer ostdeutschen Regionalpartei in eine gesamtdeutsche Partei vollzogen hat, eingebunden. Vortrag von Dr. Gero Neugebauer. Veranstaltung des Insituts für Zeitgeschichte München-Berlin, ZZF Potsdam und der Bundesstiftung Aufarbeitung 2010/2011.
Mi., 09 März 201 - 1h 31min - 894 - Die Kunst des Erinnerns. Über die Deutungskonkurrenz zwischen Zeitzeugen und Zeithistorikern
Die politische und historische Debatte wird immer wieder geprägt von der Frage, wie wir uns richtig an die SED-Diktatur erinnern sollen. Erinnerungskultur und Wissenschaft befinden sich dabei in einem spannungsvollen Verhältnis. Hinter dem gerne zitierten Bonmot vom »Zeitzeugen als natürlichem Feind des Historikers« geht es um einen weit tieferen Konflikt zwischen dem moralischen Duktus der Erinnerung und dem rationalen Erklärungsanspruch der Wissenschaft. Zeitzeugen vermitteln oft emotionale Bilder von der erlebten Vergangenheit. Indem sie von ihren persönlichen Erfahrungen berichten, tragen sie zur Individualisierung der Geschichte bei. Dagegen bemüht sich der Historiker um eine distanzierte, weitgehender Objektivität verpflichteten Herangehensweise. Für ihn ist der Zeitzeuge eine von vielen wichtigen Quellen und zugleich authentischer Rahmen der wissenschaftlichen Erzählung. Längst aber hat sich die Generation der Mitlebenden von ihrer Rolle als Quelle emanzipiert und beansprucht eine eigene Deutungskompetenz. Droht hier eine Entmachtung der Historikerzunft? Was leisten Zeitzeugen, was Historiker nicht können? Was können Historiker, was Zeitzeugen fehlt? Welche Ansprüche, Sichtweisen und Deutungskompetenzen können sie jeweils in der Erinnerungsarbeit geltend machen? Nach einer Einführung durch Prof. Dr. Alexander von Plato diskutierten auf dem Podium: Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Dr. Günter Kröber und Bettina Effner. Es moderierte Dr. Jens Hüttmann.
Di., 22 März 201 - 2h 03min - 893 - »Unteilbar? Menschenrechtspolitik vor und seit 1989«
Die Charta der Vereinten Nationen formulierte 1945 das hehre Ziel, "die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion zu fördern und zu festigen". Die internationale Staatengemeinschaft ist weit von diesem Ziel entfernt. Und dennoch scheinen Menschenrechte in der internationalen Politik seit der Überwindung des Kalten Krieges an Bedeutung gewonnen zu haben. Was hat sich durch die friedlichen Revolutionen des Jahres 1989, mit denen die kommunistischen Diktaturen Ostmitteleuropas überwunden wurden, in der internationalen Menschenrechtspolitik verändert? Welchen Stellenwert hat die Umbruchserfahrung für politische Protagonisten innerhalb und außerhalb des einstigen Ostblocks? In welchem Maße ist Menschenrechtspolitik Teil der Außenpolitik europäischer Staaten geworden? Sind die Menschenrechte auch weiterhin unteilbar, wenn diese mit Sicherheitsfragen und Handelsinteressen kollidieren? Antworten auf diese Fragen hatten die Veranstalter (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Menschenrechtsbeauftragter im Auswärtigen Amt, Heinrich-Böll-Stiftung und Robert-Havemann-Gesellschaft) im Rahmen eines Podiumsgesprächs gesucht. Es diskutierten: Volker Beck, Iwona Kozlowska, Gerd Poppe und Irina Scherbakowa. Moderation: Margit Miosga.
Do., 24 März 201 - 1h 46min - 892 - 75 Jahre Großer Terror - Von den Schauprozessen zu den Massenoperationen 1936-1938
Die Veranstaltung bildete den Auftakt zur Vortragsreihe »Stalinistischer Terror in der Sowjetunion und in Osteuropa: Neue Forschungen zu Tätern - Opfern - Folgen«, zu der der Lehrstuhl der Geschichte Osteuropas der HU Berlin und die Bundesstiftung Aufarbeitung eingeladen hatten. Für die Podiumsdiskussion "Von den Schauprozessen zu den Massenoperationen - Interpretationen des Großen Terrors in der Sowjetunion" konnten die Professoren Dr. Norman Naimark, Dr. Karl Schlögel und Jörg Baberowski gewonnen werden. Es moderierte Markus Wehner. Zugleich wurde das neue Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung vorgestellt.
Di., 05 Apr. 201 - 2h 10min - 891 - Tschernobyl, 26. April 1986 - Die Umweltbewegungen in der DDR und in Osteuropa nach dem Reaktorunfall
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 mit ihren verheerenden Folgen machte nicht nur die mit der Nutzung der Kernenergie verbundenen Gefahren und Risiken sichtbar, sondern führte innerhalb der staatsozialistischen Gesellschaften zu einer wachsenden Sensibilisierung für die fortschreitende Umweltzerstörung. Die Podiumsdiskussion nahm den 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe zum Anlass, um mit ehemaligen Akteuren der Umweltbewegung in der DDR und den anderen Ländern des Ostblocks über die Zäsur von 1986 und deren Folgen zu diskutieren. Mit Dr. Christian Halbrock, Andreas Schönfelder, Ina Witte, Dr. Ulrich Neumann
Do., 14 Apr. 201 - 1h 28min - 890 - »Norman Naimark: Stalin und der Genozid«
Norman Naimark, Professor an der Stanford-Universität sprach über sein Buch "Stalin und der Genozid" (Suhrkamp 2010). In seinem Vortrag rekapitulierte er die Geschichte des Genozid-Konzepts und erläuterte die Zusammenhänge zwischen den Massentötungen in der Sowjetunion der 1930er und der politischen Linie bzw. dem Vorgehen Stalins. Naimark begründete seine Überzeugung, dass die stalinistischen Verbrechen als Genozid anzusehen und im Vergleich mit denen Hitlers und der Nazis zu betrachten seien.
Mi., 25 Mai 2011 - 1h 33min - 889 - »Michael Wildt: Gewalt und Gemeinschaft. Nationalsozialismus und Stalinismus - ein Vergleich.«
Michael Wildt, Professor für deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts an der HU Berlin, verglich in seinem Vortrag die beiden großen totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts, den Nationalsozialismus und den Stalinismus. Anders als bei früheren "gleichmachenden" Vergleichen, die zum Historikerstreit führten, ging es Michael Wildt um einen strukturellen, auf die Herrschaftspraxis der beiden Systeme abzielenden "offenen" Vergleich. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, inwiefern Gewalt Gemeinschaft erzeugt und umgekehrt und ob beide Systeme als Gewaltgemeinschaften verstanden werden können.
Di., 07 Juni 201 - 1h 47min - 888 - »Feindlich negative Kräfte?« Bausoldaten in der DDR. In Memoriam Bernd Eisenfeld
Am 12. Juni 2010 verstarb Bernd Eisenfeld im Alter von 69 Jahren. Eisenfeld hatte sein Leben der kritischen Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur gewidmet - bis 1975 in der DDR und danach im vereinten Deutschland als Historiker und politischer Bildner, zuletzt in der Forschungsabteilung der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Aus Anlass seines ersten Todestages erschien im Ch. Links Verlag eine Monographie zur Geschichte der Bausoldatenbewegung in der DDR, an der Bernd Eisenfeld bis zu seinem Tod gemeinsam mit Peter Schicketanz gearbeitet hat. Die Drucklegung des Buches war von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert worden. Dessen Präsentation erfolgte in Memoriam Bernd Eisenfelds gemeinsam mit dem BStU, der Robert-Havemann-Gesellschaft und dem Ch. Links Verlag. Nach einer Einführung durch Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk diskutierten auf dem Podium: Rainer Eppelmann, Ralf Hirsch, Detlef Pump und Dr. Peter Schicketanz. Es moderierte Dr. Ulrich Mählert.
Di., 07 Juni 201 - 1h 48min - 887 - 50 Jahre Mauerbau: Formen des Gedenkens und Erinnerns an die SED-Diktatur
Den "50 Jahre Mauerbau: Formen des Gedenkens und Erinnerns an die SED-Diktatur" war am 8. Juni 2011 ein Podiumsgespräch gewidmet, zu dem die Gesellschaft für Deutschlandforschung ins Bonner Haus der Geschichte eingeladen hatte. Es diskutierten Prof. Dr. Arnulf Baring, Publizist und Historiker, Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Präsident Haus der Geschichte, Dr. Ulrich Mählert, Leiter Arbeitsbereich Wissenschaft der Bundesstiftung Aufarbeitung, Prof. Dr. Manfred Wilke, Zeithistoriker. Die Moderation oblag Prof. Dr. Dominik Geppert vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn.
Sa., 08 Jan. 201 - 1h 32min - 886 - »Sportverräter« - Propaganda und politische Justiz im Sport der DDR
Spitzensportler blieben in der DDR nicht von Repression verschont. In zahlreichen Fällen gerieten sie nicht allein ins Visier des MfS, sondern auch in die justiziellen Mühlen des Unrechtsstaates. Ihre berufsbedingten »Westkontakte« ließen die Athleten aus Sicht der SED zu einer besonderen »Risikogruppe« werden, so dass zur Abschreckung strafrechtliche Exempel statuiert wurden. Hierzu gehörten in den 1950er Jahren Schauprozesse in stalinistischer Manier. Doch auch in späteren Dekaden landeten unbotmäßige Athleten infolge politisch gesteuerter Verfahren hinter Gittern. Nach einem Vortrag von Dr. Jutta Braun vom Zentrum deutsche Sportgeschichte sprachen Axel Mitbauer, Wolfgang Schmidt und Manfred Steinbach mit dem Moderator Herbert Fischer-Solms vom Deutschlandfunk über ihre Geschichte.
Do., 09 Juni 201 - 1h 43min - 885 - »Das kurze Leben des Chris Gueffroy«
Neun Monate vor dem Mauerfall starb Chris Gueffroy. Er wurde an der Berliner Mauer auf der Flucht erschossen. Der damals 21-jährige Gueffroy ist das letzte Todesopfer des unmenschlichen Grenzregimes der SED-Diktatur. Wer war Chris Gueffroy? Warum wollte er nicht mehr in der DDR leben? Was trieb ihn und seinen Freund Christian Gaudian dazu, ihr Leben an der Berliner Mauer aufs Spiel zu setzen? Karin Gueffroy, die Mutter, erinnert sich 21 Jahre nach seinem Tod an ihren Sohn, an sein Leben in der DDR, an seine Träume und kleinen Fluchten. Erstmals berichten seine Mutter und engste Freunde über ihr Leben mit Chris Gueffroy. Nach der Filmpräsentation sprachen auf dem Podium: Karin Gueffroy, Chris' Mutter, Klaus Salge und Dr. Maria Nooke von der Gedenkstätte Berliner Mauer, Moderation: Sven Felix Kellerhoff.
Di., 09 Aug. 201 - 1h 31min - 884 - Von der SED-Diktatur zum Rechtsstaat
Rund 180 Wissenschaftler, Zeitzeugen und Politiker diskutierten während der Tagung auf der Grundlage des neuesten Forschungsstandes darüber, wie Recht und Justiz als Instrumente der Machtsicherung der SED-Diktatur heute eingeordnet und bewertet werden müssen. Zugleich wurde damit die Transformation des Unrechtsstaates DDR zum Rechtsstaat nach 1989/90 ebenso in den Blick genommen wie die Frage, was das Völkerrecht und Völkerstrafrecht gegenüber Diktaturen bewirken kann. Teil 1: Begrüßung und Podiumsdiskussion "War die DDR ein Unrechtsstaat?" / Teil 2 bis Teil 7 finden Sie unter dem angegebenen Link.
Mi., 14 Sep 2011 - 1h 56min - 883 - 8. Zeitgeschichtliche Sommernacht - "Freiheit!"
Am 15. September 2011 fand im und mit dem ARD-Hauptstadtstudio die 8. Zeitgeschichtliche Sommernacht statt, in deren Rahmen die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbes geschichts-codes 2011 "FREIHEIT!" und ihre Beiträge vorgestellt wurden. Dr. Nobert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages und Schirmherr des diesjährigen Wettbewerbes, hielt die Festrede. Weitere Mitschnitte, z.B. die Laudatio auf die Preisträger oder das Schlusswort, finden Sie unter dem angegebenen Link.
Do., 15 Sep 2011 - 13min - 882 - Schwarzwohnen in der DDR - zwischen anarchistischer Gegenkultur und bürgerlicher Selbsthilfe
Still und heimlich wurden leer stehende Wohnungen besetzt, wilde Untermietverträge abgeschlossen, Räumungsaufforderungen ignoriert. Das war nicht nur für Künstler und Studenten oft die einzige Möglichkeit, eine Wohnung zu bekommen. Zwei Bücher des Historikers Udo Grashoff erzählen anhand von unterhaltsamen und auch weniger lustigen Beispielen die Geschichte des illegalen Wohnens in der DDR. An der Podiumsdiskussion wirkten mit: Dr. Udo Grashoff (Historiker), Maix Mayer (Künstler, hat in Rostock und Leipzig schwarz gewohnt) und Prof. Dr. Dieter Rink (Kulturwissenschaftler, hat in Leipzig schwarz gewohnt). Moderation: Prof. Dr. Günther Heydemann (Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung Dresden)
Mi., 21 Sep 2011 - 37min - 881 - »Beseitigung des Ungeziefers« nach dem Mauerbau: Aktion Festigung. Zwangsaussiedlungen aus den Grenzgebieten der DDR im Herbst 1961
Als Aktion »Festigung« bezeichneten die Machthaber in der DDR die Zwangsumsiedlung von Tausenden unliebsamen Bürgern aus dem Grenzgebiet zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1961 nur wenige Wochen nach dem Mauerbau. Im Podiumsgespräch berichteten die Zeitzeugen Ernst O. Schönemann und Uwe-Heiko Scholz, die in ihrer Jugend Anfang der 60er-Jahre mit ihren Familien zwangsausgesiedelt worden waren, von ihren Erfahrungen und Erinnerungen. Moderation: Dr. Jens Hüttmann (Bundesstiftung Aufarbeitung)
Mo., 26 Sep 2011 - 52min - 880 - »Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen«
In dem Film "Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen" arbeiten die beiden Filmemacher Freya Klier und Andreas Kuno Richter das Schicksal der DDR-BürgerInnen auf, die versuchten über Bulgarien in den Westen zu fliehen. Das Podiumsgespräch mit Freya Klier und dem Zeitzeugen Michael Proksch kreiste vor allem um die psychische Belastung, die sowohl die Betroffenen als auch die Filmemacher während der Recherchen und Produktion erlebten. Es griff aber auch die mangelnde Aufarbeitung in Bulgarien sowie die Verarbeitung des Themas in Deutschland auf. Moderation: Markus Heidmeier.
Mi., 05 Okt. 201 - 1h 18min - 879 - Das Recht auf Selbstbestimmung als Befreiung und Repression: Von Kant zu Marx zu Stalin. Vortrag von Eric Weitz
Wie kam es, dass die Verheißungen des Kommunismus in Zumutungen und Terror umschlugen, als sie in die Realität umgesetzt wurden? Der amerikanische Historiker Eric Weitz (Universität Minnesota), der mit seiner Arbeit über das 20. Jahrhundert als Jahrhundert des Genozids auch über akademische Kreise hinaus bekannt geworden ist, ging dieser Frage in seinem Vortrag nach.
Mi., 12 Okt. 201 - 1h 46min - 878 - Stalinistischer Terror in der Volksrepublik Polen. Vortrag von Piotr Madajczyk
Der polnische Historiker Piotr Madajczyk (Warschau) sprach in seinem Vortrag über den stalinistischen Terror in der Volksrepublik Polen. Spätestens mit der Vereinigung von Kommunisten und Sozialisten im Dezember 1948 waren die letzten Hindernisse auf dem Weg zur Diktatur beseitigt. Unter ihrem Generalsekretär Bolesław Bierut, der selbst Gegenstand eines pompösen Personenkultes wurde, überzogen die Kommunisten das Land mit Terror und Gewalt.
Mi., 26 Okt. 201 - 1h 30min - 877 - Frauen im Widerstand - Sibylle Plogstedt und Gabriele Stötzer
Frauen im Widerstand ist ein wenig bekanntes und untersuchtes Thema bei der Aufarbeitung von Diktaturen. Die Bundesstiftung Aufarbeitung richtete mit dieser Veranstaltung die Aufmerksamkeit auf eine Generation von Frauen, die speziell seit 1968 Widerstand gegen kommunistische Diktaturen geleistet hat. Es wurden zwei Akteurinnen in den Mittelpunkt gerückt, deren Schicksal für viele steht: Gabriele Stötzer und Dr. Sibylle Plogstedt. Beide wurden aufgrund ihres politischen Engagements in der DDR bzw. in der Tschechoslowakei eingesperrt.
Mo., 07 Nov. 201 - 1h 07min - 876 - Das Archiv des Unrechts
Am 24. November 1961 nahm in Salzgitter die Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen für DDR-Unrecht ihre Arbeit auf. Bis zu ihrer Schließung 1992 wurden über 40.000 Aktenordner angelegt, in denen das Unrecht des SED-Regimes gesammelt wurde. Nach der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung dienten die Akten aus Salzgitter als Grundlage für die strafrechtliche Aufarbeitung des Unrechts in der SED-Diktatur. Die Unterlagen halfen ebenso bei der Rehabilitierung der Opfer. Auf der Veranstaltung wurde eine Bilanz gezogen und nachgefragt, inwieweit die Zentrale Erfassungsstelle und ihre Akten die an sie gestellten Erwartungen erfüllen konnten. Podiumsgespräch mit Gerhard Glogowski, Dr. Michael Hollmann, Dr. Michael Ploenus und Professor Dr. Johannes Weberling, moderiert von Henning Noske.
Mi., 09 Nov. 201 - 1h 09min - 875 - Einzelkämpfer? Politik und Persönlichkeit in 20 Jahren Aufarbeitung des Sports
Immer wieder war es der Initiative und dem vehementen Engagement einzelner Personen zu danken, dass eine Aufarbeitung der Vergangenheit im gesamtdeutschen Sport angestoßen wurde. Die Veranstaltung reflektierte das Spannungsverhältnis zwischen persönlicher Verantwortung und struktureller Einbindung und zog eine erste Bilanz von gut 20 Jahren Aufarbeitung im Sport. Vortrag: Dr. Jutta Braun. Es diskutierten: Brigitte Berendonk, Andreas Krieger, Dr. Hans-Georg Moldenhauer, Manfred Freiherr von Richthofen. Moderation: Michael Barsuhn
Fr., 18 Nov. 201 - 2h 28min - 874 - Repressionen und »lustigste Baracke« - Der Funktionswandel des Terrors im ungarischen Parteistaat.
Das endgültige Ende des Stalinismus kam mit dem Volksaufstand in Ungarn im Herbst 1956. Der prominente ungarische Historiker Krisztian Ungváry zeichnete in seinem Vortrag die Entwicklungen nach, die zu diesem Ereignis führten. Dabei wurden unterschiedliche Funktionen und Logiken des Terrors diskutiert.
Mi., 23 Nov. 201 - 1h 35min - 873 - Medizin hinter Gittern - Das Stasi-Haftkrankenhaus Berlin-Hohenschönhausen
Erkrankungen von Häftlingen waren für das Ministerium für Staatssicherheit eine unerwünschte Störung seiner Ermittlungstätigkeit. Das sogenannte Haftkrankenhaus auf dem Gelände der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen hatte daher die vorrangige Aufgabe, erkrankte Gefangene wieder prozesstauglich zu machen. Das Buch von Tobias Voigt und Peter Erler beantwortet Fragen wie: Wer waren die Inhaftierten, wer die Mediziner und Pfleger, die dort im Auftrag des MfS tätig waren? Welche Krankheiten und Gebrechen wurden behandelt, welche Behandlungsmethoden und Arzneimittel angewandt? Und wie vertrug sich die enge Zusammenarbeit von Medizinern und Vernehmern mit dem Eid des Hippokrates? Gespräch mit: Tobias Voigt (Politikwissenschaftler und Autor), Prof Dr. med. Volker Hess (Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin), Dr. med. Marc Lehmann (Ärztlicher Direktor des Justizvollzugskrankenhauses Berlin), Dieter Hötger (Fluchthelfer und Tunnelbauer). Moderation: Helmuth Frauendorfer (stellvertr. Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)
Mo., 28 Nov. 201 - 1h 48min - 872 - Die "Grundtorheit unserer Epoche"? Geschichte und Gegenwart des Antikommunismus
Der Schriftsteller Thomas Mann bezeichnete den Antikommunismus 1943 als die "Grundtorheit unserer Epoche". Dieses viel zitierte Diktum erklärt sich aus den Zeitumständen. Es blendet jedoch den totalitären, antiemanzipatorischen und antidemokratischen Charakter aus, für die die kommunistische Bewegung damals längst stand. Die Bandbreite der Ablehnung des Kommunismus reichte dabei stets von militantem, antidemokratischem Antikommunismus bis hin zur demokratisch motivierten, nicht selten auch linken Kommunismuskritik. Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2011 leuchtet die historischen Pfade und Organisationsformen des Antikommunismus im 20. Jahrhundert aus. Das Podiumsgespräch knüpfte am Jahrbuch an und schlug den Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Es diskutierten: Jan Korte, Prof. Dr. Gesine Schwan, Dr. Krisztián Ungváry, Prof. Dr. Andreas Wirsching. Moderation: Harald Asel. Impulsvortrag Prof. Dr. Bernd Faulenbach
Di., 29 Nov. 201 - 1h 56min - 871 - Stalinismus im Baltikum. Russische und estnische Perspektiven. Vortrag und Diskussion mit David Feest und Elena Zubkova
David Feest (Göttingen) und Elena Zubkova (Moskau) diskutierten im Rahmen der Veranstaltung über den Stalinismus im Baltikum. Die singuläre Erfahrung der zweifachen stalinistischen Herrschaftsimplementierung in den baltischen Staaten spielte dabei ebenso eine Rolle, wie die umkämpfte Erinnerung an diese Zeit.
Mi., 30 Nov. 201 - 1h 29min - 870 - Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in Rumänien
Die Dezember-Revolution in Rumänien 1989 führte zum Sturz und zur Hinrichtung Nicolae Ceausescus und damit zum Ende der kommunistischen Diktatur in Rumänien. Wie geht man in Rumänien heute mit diesem Erbe um? Im Rahmen der Veranstaltung stellten Vertreter aus Wissenschaft und Gesellschaft Rumäniens ihre Arbeit vor: ICCMER ist die staatliche Aufarbeitungsorganisation Rumäniens. Das IIPM wurde 2007 von Milo Rau gegründet und erlangte 2009/10 mit dem Theater-/Filmprojekt »Die letzten Tage der Ceausescus« internationale Bekanntheit.
Mi., 07 Dez. 201 - 1h 32min - 869 - Vor der Mauer. Berlin in der Ost-West-Konkurrenz 1948 bis 1961
Das geteilte, bis zum Mauerbau aber noch offene Berlin war im Kalten Krieg der Schauplatz einer in dieser Unmittelbarkeit einzigartigen Systemkonkurrenz. Michael Lemke untersucht in dem Buch "Vor der Mauer" erstmals für beide Teile Berlins, mit welchen Absichten diese Rivalität von Ost- und West in Gesellschaft und Politik gestaltet wurde, wie sie den Alltag der Sektorenstadt beeinflusste und wie deren Bewohner darauf reagierten. Der Autor Prof. Dr. Michael Lemke im Gespräch mit Prof. Egon Bahr. Moderation: Prof. Dr. Martin Sabrow
Do., 05 Jan. 201 - 1h 43min - 868 - Die Intellektuellen und der Terror. Diskussion mit Dietrich Beyrau und Gerd Koenen
Die Historiker Dietrich Beyrau und Gerd Koenen diskutierten über die ambivalente Position von Intellektuellen in Diktaturen sowjetischen Typs. Viele linke Intellektuelle fühlten sich von den radikalen Maßnahmen der Kommunisten gleichermaßen angezogen wie abgestoßen. Einerseits begrüßten sie die gesellschaftspolitischen Auswirkungen des Terrors, andererseits erkannten sie auch, welche Gefahren damit verbunden waren - nicht zuletzt für sie persönlich. Moderation: Prof. Jörg Baberowski
Mi., 11 Jan. 201 - 1h 40min - 867 - Der Umgang mit dem Erbe von Repression und Diktatur. Diskussion mit Marianne Birthler und Irina Scherbakova.
Marianne Birthler und Irina Scherbakova diskutierten über den Umgang mit dem schwierigen Erbe der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa. Auf welche Weise versuchen unterschiedliche Gesellschaften, die Vergangenheit aufzuarbeiten? Wie unterscheiden sich deutsche und russische Aufarbeitungsdiskurse und welche spezifischen Gründe gibt es dafür?
Mi., 25 Jan. 201 - 1h 41min - 866 - Das braune Erbe der Diktatur? Rechtsextremismus in der DDR und im vereinigten Deutschland
Polizisten, Rechtsanwälte, Obdachlose, Punks, Blumenhändler, Dönerverkäufer: 182 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 zählte die Amadeu-Antonio-Stiftung, nachdem Ende des Jahres 2011 die bundesweite Mordserie der Neonazi-Terrorgruppe NSU bekannt wurde. Gut zwanzig Jahre nach der deutschen Einheit wird in Öffentlichkeit und Medien heftiger denn je gestritten über den Rechtsextremismus in Deutschland: Sind die Ursachen in autoritären Verhaltensstrukturen der sozialistischen Diktatur zu finden? Welche Befunde zu menschenfeindlichen Einstellungen und Verhaltensmustern liefert die empirische Forschung? Gibt es Unterschiede im Ost-West-Vergleich und wenn ja, welche? Schließlich: Welche Ansätze zur Prävention sind erfolgversprechend, wo liegen Probleme und Grenzen der bildungspolitischen und sozialtherapeutischen Intervention? Es diskutierten: Beate Küpper, Bernd Wagner, Patrice G. Poutrus, Anetta Kahane
Mo., 30. Jan. 20 - 1h 57min - 865 - Alltagserfahrungen in der Diktatur
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe »Stalinistischer Terror in der Sowjetunion und in Osteuropa. Neue Forschungen zu Tätern, Opfern, Folgen« sprachen Joachim Gauck und György Dalos gemeinsam mit Jörg Baberowski über den Alltag in Diktaturen. Wie weit reichte der totalitäre Anspruch des Regimes in den Alltag des Einzelnen? Welche Freiräume gab es und wie ließen sie sich behaupten? Welche Handlungszwänge bestimmten das Leben der Menschen in Diktaturen sowjetischen Typs?
Mi., 08. Febr. 2 - 1h 43min - 864 - Kinder ehemaliger politischer Häftlinge
Rund 300.000 Personen waren in der SBZ und der DDR aus politischen Gründen inhaftiert. Für viele von ihnen war die Haftzeit traumatisierend, die psychische Belastung für die Betroffenen hält oft bis heute an. Zwei Studien an der Universität Leipzig gehen den Fragen nach, wie die Kinder der Inhaftierten die Haftzeit verarbeitet haben. Was haben die Kinder im Zusammenhang mit der Inhaftierung der Eltern erlebt? Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Haft auch für die Kinder negative psychische Auswirkungen gehabt hat. Maya Böhm und Grit Klinitzke stellten die Ergebnisse ihrer Studien in Auszügen dar. Podiumsdiskussion: Myriam Ceglarek, Ulrich Schacht, Dr. Stefan Trobisch-Lütge.
Di., 14. Febr. 2 - 2h 25min - 863 - Perspektiven für Korea nach dem Tod von Kim Jong-Il
Gouverneur Kim Moon-Soo kämpfte 28 Jahre lang als Aktivist für die Rechte der Arbeiter und Demokratie gegen die südkoreanische Militärdiktatur (1970er und 1980er Jahre). Zudem setzt er sich aktiv für die Menschenrechte in Nordkorea ein. 2006 wurde er zum Gouverneur der Gyeonggi-Provinz gewählt und 2010 als Mitglied der Grand National Party in seinem Amt bestätigt. Im Rahmen seines Vortrags und der sich anschließenden Podiumsdiskussion behandelte Gouverneur Kim die Frage der weiteren Entwicklung der innerkoreanischen Beziehungen nach dem Tod Kim Jong-Ils im Dezember 2011 und beleuchtete mögliche Wege zur Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel.
Do., 23. Febr. 2 - 1h 25min