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- 53 - JF053 europäische Jagdpolitik
Jagd ist eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und ein wesentlicher Bestandteil ländlichen Lebens. Außerdem ist die Jagd ein Mittel, um Wildtiere und deren Lebensräume zu schützen, zu verbessern und zu erhalten. Das muss auch auf der Ebene europäischer Politik immer wieder erklärt werden. In der Praxis umgesetzt wird das alles von etwa ca. sieben Millionen Jägerinnen und Jägern in Europa. Deren Anforderungen aus den Revieren gilt es gegenüber europäischen und internationalen Institutionen und Agenturen zu vertreten. Dazu müssen diese Anforderungen und Interessen verstanden, konsolidiert und gegeneinander abgewogen werden. Eine Herkules-Aufgabe. Dieser Aufgabe widmet sich die FACE, die Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU. 1977 als internationale Non-Profit-Organisation gegründet, vertritt die FACE nationale Jagdverbände und assoziierte Mitglieder aus 36 Ländern. Die Aufgaben und Aktivitäten sind vielfältig. Vor allem geht es aber um das EU-Recht zu Jagd, Wildtiermanagement, Naturerhaltung, Feuerwaffen, Agrarpolitik, Wildtiergesundheit, Wildbrethygiene und Auslandsjagd. Diese Themen und noch einige andere erklärt mir Ludwig Willnegger, Jurist, Agrarwissenschaftler, Jäger und Generalsekretär der FACE.
Tue, 10 Jul 2018 - 2h 10min - 52 - JF052 Auf der Jagd - Wem gehört die Natur?
Wiesen, Äcker und Wälder. Das ist im Wesentlichen das, was wir Natur nennen. Weil das in unseren Gefilden alles vom Menschen überformt ist, ist Kulturlandschaft die besser geeignete Bezeichnung. Die Fläche Deutschlands wird für Waldbau, Landwirtschaft, Städte, Straßen, und Gewässer genutzt. Kulturlandschaft, die weitgehend dem Jagdgesetz unterliegt. Davon handelt der Dokumentarfilm "Auf der Jagd - Wem gehört die Natur?" Wildtiere leben auf permanent von Menschen genutzten Flächen. Oft werden sie dort nur geduldet, wenn sie menschlichen Nutzungsinteressen nicht widersprechen oder diese gar bedienen. Scheinbar unlösbare Konflikte. “Auf der Jagd - Wem gehört die Natur?” ist ein Dokumentarfilm, der unseren Grundeinstellungen zu Ressourcen, Nahrung, Wildtieren, menschlichen Nutzungsinteressen und der menschlichen Verpflichtung zur Fürsorge für Wild- und Nutztiere und ihren Lebensräumen nachspürt. Im Gespräch mit der Dokumentarfilmerin Alice Agneskirchner beleuchten wir den Zugang zu Jägern, die Skepsis gegenüber Menschen, die Tiere töten, die Beziehung der Bevölkerung zur Nutzung der Natur, den verloren gegengenen Bezug zum Tier und das Töten von Tieren „hinter den Kulissen“. Gemeisam suchen wir Lösungsansätze, wie wir auch in der modernen Gesellschaft wieder eine gesündere und bessere Beziehung zu Tieren, der Natur und ihren Prozessen bekommen können.
Tue, 08 May 2018 - 1h 07min - 51 - JF051 Berufsjäger in Namibia
Afrika ist anders. Das gilt auch für die Ausbildung und den Alltag des Berufsjägers in Namibia. Wer in Namibia bereits als Kind Elefantendung statt Lederball zum Fußballspiel nutzt, der kann wohl nur eine Laufbahn einschlagen: Die des Berufsjägers. Anders als in Europa gewohnt, besteht die Einstiegsqualifikation nicht in einem bestimmten Notendurchschnitt. Voraussetzung ist vielmehr, dass der Azubi bereits auf nachweisbare praktische Erfahrung im zukünftigen Beruf zurückgreifen kann. Die Nase steckt weniger in den Büchern, sondern vielmehr im Wind. Die Ohren lauschen weniger den Ausführungen des Lehrers, sondern den Lauten der Wildnis. Die Hände führen nicht den Stift, sondern die Büchse auf afrikanisches Wild. Hagen Denker gibt mir Auskunft über seine Herkunft, die Perspektiven der afrikanischen Jagd und des afrikanischen Berufsjägers und seinen Ausblick auf seine persönliche Zukunft.
Sat, 17 Feb 2018 - 1h 04min - 50 - JF050 Die Deutsche Jagdbibliothek
Auf etwa 500 Quadratmetern im gegenwärtigen Stammhaus des Verlages J. Neumann-Neudamm beheimatet, ist die Deutsche Jagdbibliothek jedermann nach vorheriger Terminvereinbarung zugänglich. Der Besucher trifft auf eine Präsenzbibliothek mit dem Sammelschwerpunkt ‚deutschsprachige Jagdliteratur‘. Ab dem Jahr 2003 stand die Bibliotheca Tiliana des Industriellen und Jagdwissenschaftlers Kurt Lindner (1906-1987) zum Verkauf. Sie enthielt ursprünglich etwa 12.000 Druckwerke und war die zu ihrer Zeit die bedeutendste private jagdliche Buchsammlung Europas. Sie enthielt jagdliche Fachliteratur und solche benachbarter Disziplinen wie etwa der Forstwissenschaft oder der Angelfischerei. Aus der Bibliotheca Tiliana stammt der initiale Fundus zur Gründung der Deutschen Jagdbibliothek im Jahr 2009. Die Deutsche Jagdbibliothek setzt ihren Sammelschwerpunkt auf sämtliche deutschsprachige jagdliche Literatur, also auf Fachwerke und auch auf Jagdbelletristik. Der bestand wird kontinuierlich um eine Sammlung „Deutsche Jagdkunst“ ergänzt. Derzeit umfasst die Deutsche Jagdbibliothek etwa 10.000 Druckwerke (Bücher, Zeitschriften etc.). Der Bestand der Deutschen Jagdbibliothek wird mit Buch- und Geldspenden gepflegt. Eventuell anfallende Doubletten dienen dazu, fehlende Bücher durch Tausch oder Verkauf zu erwerben. Die Verleger Walter Schwartz und sein Sohn Heiko initiierten die Deutsche Jagdbibliothek als Teil der Julius Neumann-Stiftung. Zu Besuch in Melsungen erklärt mir Heiko Schwartz das Werden und Leben eines Verlages und seiner Verleger, das Kommen, Gehen und Verwalten des Bestandes und seine Arbeit an und in der Deutschen Jagdbibliothek.
Tue, 11 Jul 2017 - 1h 11min - 49 - JF049 Rotwild im Erzgebirge
Das Erzgebirge ist mit 250.000 ha eines der größten zusammenhängenden Rotwildgebiete Europas. Seit 2014 beschäftigt die Auseinandersetzung um das Rotwild im Erzgebirge die Bevölkerung, die Medien und die Politik. Dieser „Rotwildstreit“ ist kein Konflikt zwischen Bäumen und Tieren oder zwischen Naturschutz und Tierschutz. Es geht nicht um den Umfang von Verbiss- oder Schälschäden oder das Trophäengewicht; Es geht um den artgerechten Umgang mit den heimischen Wildtierarten. Die Bäume und die wildlebenden Tiere sind selbst keine aktive Rolle in diesem Konflikt. Die biologischen Grundbedürfnisse der Wildtiere wurden zum Spielball wirtschaftlicher Interessen des Menschen. Die Parteien der sächsischen Regierungskoalition sehen keinen Handlungsbedarf. Mit einer Unterschriftenaktion brachten mehr als 8.000 Bürger die Anliegen der wildlebenden Tiere und deren Lebensraum in die Wahrnehmung der Politik. Dennoch sieht der Landtag keinen Handlungsbedarf. Eine neue Petition bietet jedem Unterzeichner Gelegenheit seine Mitwirkung zu begründen. Beiträge, die den Graubereich zwischen der öffentlichen Darstellung und dem praktizierten Umgang mit heimischen Wildtieren und deren Lebensraum oftmals eindringlich offenlegen. Karsten Bergner (Vorsitzender der Hegegemeinschaft Erzgebirge) und sein Stellvertreter Gert Neidhardt engagieren sich gemeinsam mit anderen Hegegemeinschaften, Naturschutzverbänden und vielen anderen Bürgern und Institutionen für die natürlichen Lebensansprüche des Rotwildes im Erzgebirge. Wir sprechen über Politik, Behördenstrukturen, echtes, vorgetäuschtes und gelebtes Engagement, tierschutzkonforme und tierschutzwidrige Bejagung, Lenkungsmöglichkeiten mit und ohne Waffe, Verflechtungen, Schäle und Verbiss, den Umgang mit Sachkunde und die ökonomischen Begehrlichkeiten des Staatsbetriebs Sachsenforst.
Thu, 01 Jun 2017 - 1h 54min - 48 - JF048 Wolf
Als größtes Raubtier aus der Familie der Hunde lebt der Wolf (Canis Lupus) in der Regel im Rudel. Die Tatsache, dass er vorzugsweise Huftiere verzehrt, die mit wenig Aufwand zu erbeuten sind, macht den Kulturfolger Wolf zu einem bedeutenden Problem für die menschliche Nutztierhaltung. So erklärt sich, dass Wölfe vielerorts systematisch verfolgt,dabei stark dezimiert und in manchen Gebieten vollständig ausgerottet wurden. Mittlerweile wurde Canis Lupus In vielen Ländern unter Schutz gestellt. Die Bestände erholen sich und die alten Konfklikte werden von bekannten und neuen Akteuren frisch befeuert. Dabei geht es nicht immer nur um den Wolf. Wie kaum ein anderes Tier eignet sich der Wolf dazu Diskussionen emotional aufzuladen. Alte Märchen werden reanimiert, neue Mythen werden erfunden. Nach langer Sichtung habe ich mit Prof. Dr. Dr. habil. Sven Herzog einen geeigneten Gesprächspartner für diese kontrovers diskutierte Wildart gefunden. Wir sprechen über Biologie, Ausbreitung, Vermischung, Ernährung unseres tierischen Jäger-Kollegen, so wie über Wahrheit, Mythen und Interessen derer die sich rund um den Wolf engagieren.
Wed, 24 May 2017 - 1h 44min - 47 - JF047 Muffelwild
Etwas größer als ein Reh, kräftiger Körper, hohe Läufe, kurzer Kopf. Der Europäische Mufflon (Ovis gmelini musimon), jägersprachlich Muffelwild oder kurz Muffel genannt, ist die westlichste und kleinste Unterart des Mufflons. Verbreitet war er ursprünglich nur auf den Mittelmeerinseln Korsika und Sardinien. In Deutschland wurde das Muffelwild erstmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts im ehemaligen Schlesien und dem Thüringer Teil des Harzes ausgewildert. Das Muffelwild ist, wie Stein- und Gamswild ein Hornträger (Bovidae). Die männlichen Widder werfen ihren Kopfschmuck, die Schnecken, nie ab. Die Wachstumsruhe zur Brunft lässt Jahresringe entstehen. Die weiblichen Schafe können in Ausnahmefällen dünne und kurze Hörner tragen. Wegen der guten Sichtverhältnisse mag das Muffelwild lichte Mischwälder und trockene Heidelandschaften. Ein harter Untergrund ist wichtig, damit sich die Schalen auf natürlichem Wege abreiben, was Schalenauswüchsen und Moderhinke vorbeugt. Das Muffelwild verursacht in seiner Reinform weder Schälschäden im Wald noch Wildschäden im Feld. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt das Muffelwild als gefährdet. Damit stellt der Mensch es in Wettbewerb zu anderen bedrohten Arten, z. B. dem ‚Brauns Schildfahrn‘ am Meißner. Im Hauptberuf Arzt ist Dr. Jörg Brauneis sowohl jagender, als auch nichtjagender Naturschützer. Vertraut mit beiden Perspektiven erläutert er mir Vergangenheit, Realität und Perspektiven einer heimisch gewordenen und in ihrem genetischen Bestand bedrohten Wildart.
Thu, 06 Apr 2017 - 1h 11min - 46 - JF046 Erongo-Verzeichnis
Der Erongo; eine durch Erosion freigelegter, bis zu 2.300 Meter aufragender, gewaltiger Klotz Vulkanruine in der kargen Landschaft des Namib Vorlandes. Mehr als 200.000 Hektar, in denen eine Vielzahl endemischer Tier- und Vogelarten ihre Heimat finden und die zu den Landstrichen mit der höchsten Biodiversität in Namibia zählen. In dieser urwüchsigen Gebirgslandschaft kommen Kudu, Oryxantilope, Hartmann's Bergzebra, Springbock, Klippspringer, Damara Dik-Dik, Kronenducker, Steinböckchen, Warzenschwein, Erdwolf, Löffelhund, Gepard, Strauß und in einigen Bereichen auch Eland, Hartebeest und Giraffen vor. Elefanten gehören zum immer häufiger werdenden Wechselwild. Mitte der 1990er Jahre findet sich eine Gruppe von Jägern und Grundbesitzern zusammen, um an diesem Ort ein übergreifendes privates Naturschutzgebiet zu schaffen und bedrohte, ehemals heimische Wildarten, wie das Spitzmaulnashorn und den Schwarzgesichtimpala wiedereinzubürgern. Sie gründen Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust, den ideellen Träger des Erongo-Verzeichnisses. Diese Menschen verstehen, praktizieren und erhalten die Jagd als angewandten Naturschutz; Als eine uralte menschliche Tätigkeit, die schon immer zum Erhalt ursprünglicher Wildnisgebiete beiträgt. Das Erongo-Verzeichnis ist ein Verzeichnis für Jagdwild, das die selektive Trophäenjagd in ihrem Anspruch als verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen bestärkt und darüber hinaus den Erhalt ursprünglicher, unverfälschter Wildnisgebiete unterstützt. Kai-Uwe Denker und Matthias Kruse berichten vom Engagement für dieses schöne Ideal, das vor allem ein hartes Stück Arbeit ist und langen Atem erfordert.
Thu, 02 Mar 2017 - 1h 39min - 45 - JF045 98er
Im Jahr 1898 hat die Gewehr-Prüfungskommission Preußens ein Waffen-Verschlußsystem zugelassen, das heute das weltweit am häufigsten produzierte ist. Das Mauser 98er-System des Waffenherstellers Mauser wurde bis heute mehr als 100 Millionen Mal hergestellt. Die einfache Konstruktion und die Funktionssicherheit sind die Grundlage des legendären Erfolges dieses Verschlussystems. Einfach, schlicht und robust. Das sind Attribute, die selten als Grundlage für individuelle Anfertigungen. Genau das tut Michael Velser in Nerdlen in der Eifel bereits in dritter Generation. Er realisiert die ganz persönlichen Vorstellungen seiner Kunden vom idealen Jagdrepetierer auf Basis des berühmten Mauser-Systems von 1898. Eine wunderbare Alternative zu Produkten aus Serienfertigung. Auf dem Weg durch die Büchsenmacherwerkstatt spreche ich mit Michael Velser über Läufe, Patronenlager, Montagen, Abzüge, Sicherungen, Schäfte, Hölzer, Interessenten, Kunden, Einsatzbereiche, Serien- und Einzelanfertigung.
Thu, 08 Dec 2016 - 1h 04min - 44 - JF044 Jagdgebrauchshunde
Der Grundgedanke des waid- und tierschutzgerechten Jagens hat für den Jäger einen hohen Stellenwert. Diesem Anspruch kann der Mensch allein nicht gerecht werden. Er benötigt Unterstützung.Jagdgebrauchshunde sind unentbehrliche Helfer bei der Fürsorge für die freilebende Tierwelt. Die Führung eines guten Jagdgebrauchshundes ist in vielen Bereichen verpflichtend. Nachsuchen, Treib-, Such- und Drückjagden dürfen und können nur noch mit auf ihre Brauchbarkeit geprüften Hunden durchgeführt werden. Kriterien für Prüfung, Zucht und Ausbildungstätigkeit koordiniert der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) als Dachvereinigung für das deutsche Jagdgebrauchshundwesen über die Grenzen der Bundesländer hinweg. Die Formwert- und Anlagenprüfungen ermitteln die natürlichen Anlagen des Hundes und den Zuchtwert. Bei den Anlagenprüfungen sollen die jagdlichen Grundeigenschaften des Junghundes bereits entwickelt, aber durch den Einfluss des Hundeführers noch nicht überdeckt sein. In den später folgenden Leistungsprüfungen wird überprüft, wie die Anlagen des Hundes durch den Hundeführer entwickelt werden konnten. Der mit vielen Rassen erfahrene Verbandsricher, Autor, Forst- und Rüdemann Bernd Krewer erklärt mir die Herkunft und Perspektive, Genetik und Zucht, Haltung und Ausbildung unserer Jagdgebrauchshunde.
Thu, 04 Aug 2016 - 2h 28min - 43 - JF043 So ein Hundeleben
Wildunfall oder Schuss daneben, was nun? Die Antwort findet der Schweißhundeführer. Eigentlich nicht der Schweißhundeführer, sondern sein Hund. Konkret sein Schweißhund. Am anderen Ende des Schweißriemens kann man viel erleben, lernen und erzählen, macht viele Fehler und weiß viele davon zukünftig zu vermeiden. Schweißhundeführer verfolgen krankes Wild, um dessen Leiden zu beenden. Das sind besonders edle Vertreter der Jägerzunft. Sie opfern unendlich viel Freizeit, um jede sich bietende Gelegenheit zur Nachsuche wahrzunehmen. Nur so wird der vierbeinige Lotse zu einer absolut verlässlichen Orientierung auf der Verwundfährte. In Wald, Feld und Natur kennt man Hans Peter Albert seit nahezu sieben Jahrzehnten als erfahrenen Rüdemann. Als solcher hat er ein besonderes Herz für Problemhunde der Gattung Schweißhund. Wir sprechen über Jagd, Jäger, ihre Macken und Vorzüge, Nachsuchen mit glücklichem und solche mit dramatischem Ende, die Ausbildung von Hunden und die Rehabilitation von Problemhunden.
Tue, 19 Jul 2016 - 2h 06min - 42 - JF042 Meutehunde
Foxhounds, Harrier und Beagle sind Meutehunde. Laufhunde, die mit dem Ziel gezüchtet und ausgebildet werden, in der Meute eine Fährte ausdauernd zu verfolgen. Die Reiter, die sogenannte Equipage, folgen. Eine spurtreu jagende Meute ist das Ergebnis von Konsequenz, täglicher Zuwendung, schlüssiger züchterischer Auswahl, optimaler Haltung und Fütterung und systematischem Training. So stehen die Hunde im sicheren Appell von Huntsman, Master und Equipage und verfügen über die erforderliche Kondition und die Gesundheit auch lange Fährten zu arbeiten. Das Ausmaß des menschlichen Engagements geht dabei weit über das Maß eines normalen "Hobby" hinaus. Ein guter Meutehund ist gehorsam. Das gilt für jeden Meutehund und damit für die ganze Meute. Wild- und Fremdhundesauberkeit sind oberste Anforderungen an einen Schleppjagdhund. Die auf diese Weise sichergestellte „Betriebssicherheit“ einer Meute hat unbedingte Priorität. Die alljährlich auf Haus Schwarzenstein in Hünxe bei Wesel stattfindende Junghundeschau steckte den Rahmen. In Gesprächen mit Huntsmen, Mastern, Richtern und dem Verbandsvorsitzenden verschaffe ich mir erste Eindrücke einer Zusammenarbeit zwischen Mensch, Pferd und Hund, die auf die Tradition vieler Jahrhunderte zurückblickt.
Wed, 13 Jul 2016 - 1h 45min - 41 - JF041 Marketing für die Jagd
Marketing oder Absatzwirtschaft ist die Disziplin, die sich damit beschäftigt, Produkte und Dienstleistungen so zum Verkauf anzubieten, dass Käufer dieses Angebot als wünschenswert wahrnehmen. Dahinter steht ein Konzept ganzheitlichen, marktorientierten Umgangs mit den Bedürfnissen und Erwartungen von Kunden und anderen Interessengruppen. Ein Image hat man. Ob man will oder nicht. Ein Handwerk, dass aktiv mit Leben und Tod umgeht, wird besonders aufmerksam wahrgenommen. Das wiederum macht es besonders erforderlich über Kontur, Unverwechselbarkeit, Werte, Assoziationen, charakterprägende Eigenschaften, Nutzenversprechen und Qualitätsniveau nachzudenken. Das tue ich mit dem Coach, Innovator, Speaker, Autor und Jungjäger Frank Rehme. Mit gesundem Menschenverstand entwickelte und implementierte Frank viele Jahre lang Innovationen in nationalem und internationalem Umfeld. Eine Aufzeichnung, die hoffentlich zu Nachdenken und Veränderungen motiviert.
Mon, 23 May 2016 - 1h 29min - 40 - JF040 Tierpräparator
Fuchs und Fasan beobachten im gut-bürgerlichen Restaurant über Jahrzehnte die speisenden Gäste. Hyänen, Springböcke und Giraffen stehen im Naturkundemuseum in einer nachgebildeten Savanne. Tierpräparatoren haben akribisch daran gearbeitet diese Tiere möglichst lebensecht für die Nachwelt zu konservieren. In den siebziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts ermöglichte es ein arsenhaltiges Konservierungsmittel auch größere Tierhäute zu konservieren. Etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Tierkörper in der Präparation nicht mehr ähnlich wie Kopfkissen ausgestopft. Man ging dazu über sie entsprechend ihrer Anatomie und natürlichen Haltung in Position zu bringen. Die gegerbte Haut mit Federn/Haaren, Balg genannt, wird seit dieser Zeit auf einen mit umfangreichen Kenntnissen in Anatomie, Ethologie und Statik angefertigten Grundkörper aufgebracht. Ein guter Präparator ist immer auch Künstler. Um einen täuschend echten Ausdruck zu gestalten, ist neben Können und Wissen vor allem Talent ein entscheidender Faktor. Das Tätigkeitsfeld des Tierpräparators reicht vom Insekt bis zum Elefanten, vom Insekt bis zum Wal. Der Abnehmerkreis vom privaten Abnehmer, über Universitäten und Schulen bis zum Museum. Die Anwendung von der einfachen Konservierung bis zur Naturpädagogik. Ute Ledebur-Kintrup bildet am Walter-Gropius-Berufskolleg in Bochum, der einzigen Ausbildungsstätte für diesen Beruf in Deutschland, Präparationstechnische Assistenten aus. Wir sprechen über Menschen, Material und Tiere, Südafrika, Silikon-Salami, Haus-Wild- und Zootiere nach ihrem Ableben und den Umgang der Menschen und deren Wahrnehmung dieses ungewöhnlichen Berufes.
Sun, 24 Apr 2016 - 1h 25min - 39 - JF039 Blut-Löwen
Die Jagd droht immer wieder in Verruf zu geraten. Das hat viele Gründe. Gründen, die außerhalb des Jägers Verantwortung liegen, kann man mit guten Argumenten entgegen treten. Das Gleiche gilt aber auch für Ursachen, die sich unter dem Etikett Jagd und Jäger Zuflucht suchen. Wenn wir uns davon nicht in aller Entschiedenheit distanzieren, riskieren wir den endgültigen Verlust unseres Wissens, unseres über Jahrhunderte gewachsenen Wertesystems und das Schlimmste - wir geben im Ringen um die Zukunft der Jagd unser wichtigstes Mittel preis: Denn wer mitten in einer naturfremden, jagdfernen Welt die Gesellschaft davon überzeugen will, dass Jagd und Jäger auch im 21. Jahrhundert eben nicht antiquiert sind, muss vor allem glaubwürdig sein. Wenn wir das aufs Spiel setzen, ist das Ende ganz nah. Damit würde gleichzeitig ein fataler Verlust drohen - und die Welt faszinierende Wildtiere und ihre Lebensräume verlieren. Unwiederbringbar, endgültig. Der massenhafte Abschuss viel zu junger Trophäenträger, das ungenierte Aussetzen gebietsfremder Arten zum alleinigen Zweck der Exekution, das Einpferchen wilder Tiere in Zäune, die jahrtausendealte Wanderwege zerstören und gnadenlose Feldzüge gegen Großräuber sind leider Alltag in unserer Welt. Die wahrscheinlich spektakulärste Entartung besteht aber darin, dass Großkatzen, vor allem Löwen, einzig und allein gezüchtet werden, um von sorgenden Teenies der Nordhalbkugel gegen Gebühr mit der Flasche gepäppelt zu werden, mit zahlenden Touristen spazieren zu gehen, unter Drogen gesetzt ihre Hinrichtung zu erleben, um schließlich als motten-zerfressenes Ganzpräparat in den Partykellern „echter Helden“ zu vergammeln. Mit einer sehr persönlichen Beschreibung seines Lebenswegs beginnend, berichtet mir der Jagdjournalist Matthias Kruse von langen Gesprächen, aufregendem Ringen und tiefen Freundschaften mit passionierten alten Haudegen, unterschiedlich beweglichen Funktionären und aufgeschlossenen Artenschützern.
Sat, 16 Apr 2016 - 2h 34min - 38 - JF038 Kannst Du mal die Leber halten
Kinderquark war einmal „so wertvoll wie ein kleines Steak“. Heute scheint die Lehre von der Gleichheit aller Lebewesen auf dem Vormarsch. Ist das übersteigerte Tierliebe, mangelnde Sachlichkeit im Umgang mit Tieren oder gar menschlicher Selbsthass? Jagd ist die Voraussetzung für den Genuss von Fleisch. Pflanzliche Ernährung setzt aber auch die massive ackerbauliche Inbesitznahme und Umgestaltung des Lebensraums der Wildtiere voraus. Natürlich ist die Tötung von Tieren auch mit Naturschutz, Verantwortung für die Landwirtschaft, Wildschadensverhütung, Seuchenschutz und Biotoppflege zu begründen. Eine gute Jagd macht Spaß und das Fleisch macht einen hungrigen Magen wohlig satt. Geht es also nicht einfach ums Erbeuten und die Befriedigung des Hungers, darum, durch Zerstörung neuem Leben Raum zu geben? Ist das nicht der Pol um den sich alles Leben dreht? Gemeinsam mit dem Rechtsanwalt und Autor Dr. Florian Asche gehe ich auf die konzentrierte Pirsch durch das weite Revier von Werden und Vergehen, Leben und Sterben und finden im Tod den Schlüssel zu einer immerwährenden Erneuerung.
Tue, 12 Apr 2016 - 1h 40min - 37 - JF037 Projekt beratender Berufsjäger NRW
Besonders die Bewirtschaftung der großen Schalenwildarten erfordert weiträumiges Denken. Tätigkeiten, wie die Reviergrenzen übergreifende Ermittlung des Wildbestandes, großräumig koordinierte Hegemaßnahmen, die gemeinschaftliche Abstimmung von Abschussplänen, Fütterungsstrategien und Jagdmethodik, macht es jedem einzelnen Beteiligten entschieden leichter Abschusspläne zu erfüllen, Wildschäden zu reduzieren und dem Risiko von Seuchen vorzubeugen. Mehr Freude bei reduziertem Aufwand ist die Maxime im Davert Hochwildring. Seit 2001 betreut Wildmeister Peter Markett dieses Pilotprojekt in dem 57 Reviere mit mehr als 15.000 ha zum gegenseitigen Nutzen und in Übereinstimmung mit den Interessen der Bewirtschafter und dem nicht jagenden Naturschutz zusammen arbeiten. Der Erfolg des Pilotprojekts gab Anlass das Angebot dieses wegweisenden Konzepts dem übrigen Nordrhein-Westfalen zugänglich zu machen. Wildmeister Peter Markett reflektiert mit Jochen Schumacher Ausgangslage, Herausforderungen, Entwicklung, Status und Perspektiven seiner Tätigkeit. Dabei gewährt er detaillierte Einblicke in seine Motivation und die Entwicklung der Komponenten, die seine Tätigkeit zu einem wertvollen Fundament für die Beteiligten machen.
Thu, 24 Mar 2016 - 2h 33min - 36 - JF036 Schalldämpfer
Die Idee des Schalldämpfers ist fast so alt, wie die Feuerwaffe selbst. 1894 ließ der Erfinder C. A. Aeppli sich eine Schalldämpferkonstruktion für eine Waffe patentieren. In den Jahren 1907/1908 gelang dem US-Amerikaner Hiram Percy Maxim die Fertigung des ersten serienreifen Schalldämpfers. Die Geschichte der "Flüstertüte" wird über lange Zeit von mangelndem Wissen, Missverständnissen, Vorbehalten und unbegründeten Ängsten begleitet. Seine Verwendung wurde in der Regel mit Wilderern, Auftragskillern und Geheimagenten in Verbindung gebracht. Zusammen genommen haben diese Vorurteile die flächendeckende Verbreitung in vielen Ländern wirkungsvoll verhindert. Der von Maxim bereits 1908 formulierte Lärmschutzgedanke scheint derzeit in Deutschland zunehmend fruchtbaren Boden zu finden. Es ist also an der Zeit in einem Gespräch mit dem Schießlehrer, Waffensachverständigen, Jäger und Mediziner Dr. Christian Neitzel Funktion und Wirkung zu erläutern, die Verwaltungspraxis zu beleuchten und dabei mit Mythen und Vorurteilen aufzuräumen, damit das für den Jäger so wichtige feine Gehör bis ins hohe Lebensalter erhalten bleibt.
Wed, 02 Mar 2016 - 3h 12min - 35 - JF035 Fliessgewässerökologie
Mit der 1997 gegründeten Arge Nister betreut Manfred Fetthauer das Zusammenwirken der vielen Organismen des Sieg Zuflusses im Westerwald. Die Nister ist ein besonderer Lebensraum. Vom Aussterben bedrohte Arten, wie z. B. die Flussperlmuschel oder die Wiederansiedlung des atlantischen Lachses sichern die besondere Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit, Naturschutz und Politik. Um diesen Lebensraum zu erhalten, sind vielfältige Maßnahmen im und am Gewässer notwendig. Das gilt insbesondere seit der Ankunft eines neuen Mitwirkenden im Ökosystem Nister. Der Kormoran hat eine Rolle eingenommen, die ihm niemand zugestanden hat. Insbesondere die massive Reduktion des Weidefisches Nase nahm dem Wuchs der Algen das Regulativ. Das durch absterbende Algen verschlammende Kiesbett nimmt dem Fluss die Selbstreinigungskraft und zerstört die Kinderstube vieler Organismen. Manfred Fetthauer gibt uns detaillierte Einblicke in die Zusammenhänge und Erfolgsgeheimnisse seiner Arbeit. Der geborener Diplomat, Erfindergeist und Initiator der ARGE Nister kennt alle verbundenen Projekte und Partnerschaften. Mit Freundlichkeit, Geduld, sozialem Gespür, gekonntem Interessenausgleich, fundierten, wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und Weitsicht betreibt er die Vermittlung zwischen Gruppen mit unterschiedlichsten Nutzungsinteressen (Landwirte, Angler, Kanuten, Wanderer, Grundbesitzer etc.) Im Ergebnis wurde die ARGE Nister zu einem Erfolgsmodell des kooperativen Naturschutzes.
Sat, 20 Feb 2016 - 1h 54min - 34 - JF034 Tadschikistan
Die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts waren eine wilde Zeit. Die Sowjetunion zerfiel und übrig blieben Nationalstaaten, die plötzlich mit der eigenen Souveränität konfrontiert waren. Im Falle von Tadschikistan mündete das in einem Bürgerkrieg, der unter anderem auch die Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung lahm legte. Eine Katastrophe für die Wildtiere. Denn Wilderei war für viele die letzte Möglichkeit ihre Familien mit Nahrungsmitteln zu versorgen. So hat der Bürgerkrieg viele Tierarten ernsthaft in ihrem Bestand bedroht. Nach dem Regen kommt die Sonne und nach dem Bürgerkrieg folgen die Jahre des Wiederaufbaus. Diese Zeit hat man in Tadschikistan genutzt um ein eine beispielhafte gemeindebasierte Wildbewirtschaftung aufzubauen. Dabei spielt die Trophäenjagd eine Schlüsselrolle. Im Gespräch mit dem Nichtjäger, Veterinärmediziner und angehenden Wildbiologen Halil Karimov versuche ich für Euch einen Einblick in Funktion dieser fernen Welt zu gewinnen.
Mon, 15 Feb 2016 - 49min - 33 - JF033 Jagd in der Öffentlichkeit
Die Jagd dürfte wohl die einzige Tätigkeit sein, bei der Bürger Schusswaffen aktiv und mit Tötungsabsicht einsetzen. Das erfordert Wissen, Gelassenheit, Feingefühl, Übersicht und garantiert dennoch "besondere" öffentliche Aufmerksamkeit. Bei der Jagd geht der Mensch willentlich und bewusst in die Verantwortung. Schon deshalb ist der Fehler und seine Folgen immer ein mögliches Ergebnis. Der Fehler, der im Idealfall möglichst dramatische Folgen hat ist dann eine perfekte Steilvorlage für eine Berichterstattung, deren erste Pflicht es ist möglichst viele Menschen zu erreichen. Empfänger dieser Berichterstattung ist eine Gesellschaft, die zunehmend digital/virtuell sozialisiert ist, die teilweise nie mit der Primärwirtschaft in direktem Kontakt war und deshalb mit Unterstützung durch Naturpädagogen an die Welt von der sie leben herangeführt wird. Die Welt kann man nicht grundlegend verändern und aus den Angeln heben. Wie bewegt man sich in einem Kosmos der Aufmerksamkeit zwischen Komplexität, Fehlerkultur, Verantwortung und Einfühlungsvermögen. Darüber spreche ich mit dem Ingenieur, Autor, Vater, Naturschützer und -pädagogen, Fotograf, Vortragenden, Ausbilder für Naturschutz, Jäger und Obmann für Öffentlichkeitsarbeit Gerd Tersluisen.
Sun, 24 Jan 2016 - 1h 42min - 32 - JF032 Dr. Heinrich Spittler
Mit der auf dem Dachboden gefundenen Flinte fing es an. Im Vorsitz des Stifterverband für Jagdwissenschaften e.V. hat es einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Dazwischen hat er von 1971 bis 2003 den Arbeitsbereich Niederwild und Raubtiere bei der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung des Landes Nordrhein-Westfalen verantwortet. Die Rede ist von Dr. Heinrich Spittler. Ungezählte Studien über die Feldflur und die darin vorkommenden Tiere und ihre Interaktionen untereinander, Ausbildung und Prüfung von Berufsjägern und breitbandiger Einsatz für Tierschutz, Weidgerechtigkeit und einen würdigen Umgang mit den Wildtieren sind nur einige Eckpunkte eines reflektierten Lebensweges mit und durch die Natur. Doris und Dieter Bertram boten uns Herberge für eine interessante, gedankliche Reise durch ein Jägerleben, bei dem Arbeit und Hobby in leidenschaftlichem Wirken verschmelzen.
Fri, 20 Nov 2015 - 1h 50min - 31 - JF031 Ökologie
Die Ökologie ist ursprünglich eine Teildisziplin der Biologie. Sie erforscht die Beziehungen der Lebewesen untereinander und mit ihrer unbelebten Umwelt. Selten wurde ein Begriff so oft gebraucht oder missbraucht wie der der „Ökologie“. Häufig wird von ökologischen Gütern, Konsummustern, Management- und Verhaltensweisen gesprochen. Zu einem schillernden Begriff emporgehoben und inflationär gebraucht, droht der Begriff Ökologie zu einem sinnfreien Modetrend degradiert zu werden. Jeder ist Befürworter der Ökologie. Wenige wissen noch was der Begriff überhaupt bedeutet. Er wird so oft verwendet, dass eine undurchsichtige Nebelschwade entstanden ist, die nahezu jedem Vorgehen die Anmutung des Natürlichen verleiht. Was lag also näher, als jemanden zu befragen, der sich damit auskennt. Siegfried Darschnik ist Diplom-Biologe. Gemeinsam mit Prof. Dr. Helmut Schuhmacher hat er den Lehrstuhl für aquatische Ökologie an der Universität Duisburg-Essen eingerichtet. Heute ist er einer der Inhaber des Ingenieurbüros Schnittstelle Ökologie. Hier betreibt er in einem Team aus Landschaftsplanern, Biologen und Wasserbauern ökologische Planung und Beratung und arbeitet täglich an Lösungen in den Themenbereichen Landschafts- und Gewässerplanung inklusive Wasserbau, und Ökologie. In unserem Gespräch entwickeln wir Gedankengänge, kartieren Sackgassen und versuchen die Dynamik der Ökologie aus dem Gefängnis der missbräuchlichen Begriffsverwendung zu befreien.
Fri, 06 Nov 2015 - 2h 17min - 30 - JF030 Elektrozaun
Jeder hat schon mal einen Blitz gesehen. Man möchte ihn aber nicht spüren. Ursache für das Phänomen Blitz ist die elektrische Ladung. Wundersam, dass Menschen Elektrizität unter ihre Kontrolle bringen konnten. Elektrizität ist aber nicht nur treibende Energie, sie dient auch der Informationsübermittlung. Das geschieht eher subtil in der Datentechnik. Im Gegensatz dazu informiert der Elektrozaun unter Ausschluss von Missverständnissen. In der Kulturlandschaft nutzt der Mensch den Elektrozaun für zwei Anwendungen. Die erste ist das Hüten von Nutztieren. Die Hütearbeit wird erleichtert, weil die Nutztiere im umzäunten Areal bleiben. Die zweite Verwendung ist das Auszäunen von Wildtieren. Hier geht es um den Schutz von Immobilien, landwirtschaftlichen Kulturen und Nutztieren vor den Einflüssen der wildlebenden Tiere. Das reicht von Hasen, Kaninchen und Wildschwein über Reiher, Marder und Waschbär bis zu Fischotter, Wolf und Schalenwild. In dörflich, landwirtschaftlicher Umgebung aufgewachsen, hat Hans Otto Ewald sich für die "Lizenz zum Löten" im Fernemeldebereich qualifiziert. Nach Tätigkeiten im Aufbau analoger und digitaler Datennetze, in der Systemtechnik und in der Bauaufsicht ist er seit 2007 bei weidezaun.info beschäftigt. Als technischer Leiter erarbeitet er mit Behörden, privaten und gewerblichen Kunden Lösungen, die nicht selten zu innovativen Produkten werden. In einem mit Spannung geladenen Gespräch über Litzen, Maschen, Erdspieße, Akkus, Isolatoren und Transformatoren setze ich mit Hans Otto Ewald spürbare Impulse und verständliche Grenzen zwischen Nutz- und Wildtieren und den zu beschützenden menschlichen Gütern.
Tue, 12 May 2015 - 2h 15min - 29 - JF029 Kulturlandschaft
Durch bäuerliche und forstliche Nutzung geprägt, ist die Kulturlandschaft das offensichtlichste Bindeglied zwischen Umwelt und kultivierter Bevölkerung. Über Jahrhunderte von den in ihr lebenden Menschen gestaltet und ressourcenverträglich genutzt, erfüllt sie vielfältige ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Funktionen. Sie sichert die Existenzgrundlage aktueller und zukünftiger Generationen. Boden, Pflanzen, Insekten, Tiere, Menschen und Klima bilden ein räumliches, zeitliches und funktionales Wirkungsgefüge. Wir versuchen die Zusammenhänge zwischen den in einem bestimmten Landschafts-Ausschnitt vorkommenden Lebensgemeinschaften und ihren Umweltbedingungen aufzuzeigen. Wir sprechen über räumliche Verbreitungsmuster, künstliche und biologische Faktoren, Einflüsse von Land- und Forstwirtschaft, Bodenerosion, Stoffhaushalte, Überdüngung, Boden- und Gewässerschutz und nicht zuletzt über die Funktion der Jagd als nachhaltige, umweltverträgliche Ressourcennutzung, die nicht unwesentlich beisteuert, dieses komplexe Wirkungsgefüge anthropogener Prägung zu erhalten. Mit einem Hintergrund in den Agrarwissenschaften und dem ökosystemaren Umweltschutz spricht Dr. Georg Eckel mit mir über die Bewahrung, die nachhaltige Nutzung und die Entwicklung der Kulturlandschaft als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze.
Fri, 08 May 2015 - 1h 56min - 28 - JF028 Naturschutz
Auch wenn der Mensch die Grenzen auf unserem Heimatplaneten erfunden hat, fühlen Pflanzen, Insekten, Tiere, Menschen und der Klimawandel sich keineswegs daran gebunden. Deshalb werden für den Erhalt der biologischen Vielfalt , ihre nachhaltige Nutzung grenzüberwindende Naturschutz- und Nutzungskonzepte benötigt. Derartige Konzepte müssen Faktoren berücksichtigen, die von den biologischen und ökologischen Grundlagen, über Schutzmaßnahmen für Wälder und offenen Landschaften, Artenschutz, Verhaltensbiologie, Managementkonzepte für Naturschutzgebiete und bedrohte Arten, sozial- und umweltverträgliche touristische Zugänge bis zu den Fragen der Existenzsicherung der in diesen Arealen betroffenen Gemeinschaften und Ethnien reichen. Für den Entwurf und die Umsetzung solcher Strategien, Kooperationen und Abkommen braucht es Fachwissen, Einfühlungsvermögen, diplomatisches Geschick und Durchsetzungskraft. Denn der Erhalt eines funktionsfähigen Naturhaushalts und die dauerhaft schonende Landnutzung sind nur möglich, wenn die betroffene Bevölkerung dafür einsteht. Die heutige Tätigkeit des Biologen Prof. Dr. Manfred Niekisch als Direktor des Frankfurter Zoos und als Professor für „Internationalen Naturschutz“ an der Goethe-Universität Frankfurt beruht auf einen reichen Erfahrungsschatz beim World Wide Fund For Nature (WWF), der Tropenwaldstiftung OroVerde und der Weltnaturschutzunion IUCN. Außerdem ist er noch ehrenamtlich z. B. als Vizepräsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und Präsident der Gesellschaft für Tropenökologie, im Beirat von National Geographic und im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung tätig. Mit Prof. Niekisch gehe ich in den Diskurs über Natur- und Artenschutz, opportune und altruistische Verhaltens- und Wirtschaftsweisen, die komplexen Güterabwägungen zwischen Politik, Wirtschaft, Verbänden und Einzelpersonen, einen vorausschauenden Umgang mit der Natur und natürlich über die Bedeutung der Jagd.
Thu, 23 Apr 2015 - 1h 44min - 27 - JF027 Jagdfunk
Hörfunk startete im Oktober 1923 als das erste elektronische Massenmedium. Als Instrument der Beeinflussung gebraucht und bisweilen auch missbraucht unterliegt der Hörfunk in Deutschland der Rundfunkhoheit der Bundesländer. Dann averbreitete sich das Internet und das Smartphone verdrängte den tragbaren UKW-Empfänger. Produzieren und Senden wurde Bürgerrecht. Aufnahmen ohne Zeitlimit öffneten das Radio für komplexe Themen und Zusammenhänge. Ein ideales Medium, um das Wissen, die Werten und die Wechselwirkungen des ältesten Handwerks der Welt zu sammeln und in Richtung der Jäger und der Bevölkerung zu transportieren. Wilfried Flecken spricht mit Jochen Schumacher - dieses mal Gast im eigenen Podcast - über Vergangenheit und Zukunft, Internet und Technik, Gesprächspartner und Hörer, Vorbereitung und Postproduktion, Kosten und Spenden, Wild, Lebensraum, Politik und Jagd.
Thu, 02 Apr 2015 - 1h 19min - 26 - JF026 afrikanischer Elefant
Der afrikanische Elefant (Loxodonta africana) ist das größte gegenwärtig lebende Landsäugetier. Im Gegensatz zu den kleineren und leichteren Kühen können einzelne Elefanten-Bullen bei einer Körperhöhe von max. 4 Metern ein Gewicht von bis zu 7,5 Tonnen erreichen. Damit zählt der afrikanische Elefant zweifellos zu den „Big Five“ von Großwildjagd und Safari. Er bedient aber nicht nur die Träume und Sehnsüchte von Safari-Touristen und Jägern. Der ursprüngliche Lebensraum des afrikanischen Elefanten schrumpft durch fortschreitende Kultivierung der letzten wilden Landschaften Afrikas. Zwischen Bauern, Farmern und Hirten auf der einen und freilebenden Elefanten auf der anderen Seite hat sich ein schwerwiegender Konflikt um Lebensraum, Lebensweise, Wasser und Nahrung entzündet. Der wehrhafte Elefant gefährdet, seines Tierrechts auf freie Bewegung beraubt, Ernte, Existenz und manchmal Leben einer nicht selten in Armut lebenden Bevölkerung. Im Spannungsfeld zwischen Landnutzung, Wilderei, Tourismus, Naturschutz, Trophäe und Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung ist die ursprüngliche, verantwortungsvolle und nachhaltige Jagd der Schlüssel zum Erhalt der letzten weiträumigen und ursprünglichen Wildnisgebiete in Afrika sein. Der Berufsjäger Kai Uwe Denker ist ein engagierter Vertreter der klassischen Pirschjagd mit einfacher Büchse und ohne Zielfernrohr. Über die Reflektion von Philosophie und Ethik der Jagd entwickelte er sich zum Anwalt und Fürsprecher einer ursprünglichen und weiträumigen afrikanischen Wildnis und der Tiere, die darin zu Hause sind. Gemeinsam beleuchten wir Wissen, Weidwerk und Wechselwirkungen des afrikanischen Elefanten. Wir verfolgen die Fährte, baden im Wasserloch und pirschen mit einfachsten Mitteln unter aufzehrendem Einsatz auf diese wehrhafte, faszinierende und größte aller Wildarten.
Mon, 09 Feb 2015 - 2h 13min - 25 - JF025 Jagdkultur
Im Gegensatz zu der nicht veränderten Natur, ist Kultur im weitesten Sinne alles, was der Mensch gestaltend hervorbringt. Mit seinen Kulturleistungen gestaltet der Mensch materielle und immaterielle Gegebenheiten, wie in Technik, bildender Kunst, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft, Wissenschaft und eben auch Natur. Hier ist das Ergebnis unsere Kulturlandschaft. Der gestaltende und nutzende Eingriff des Menschen verpflichtet ihn auch zur Fürsorge. Diese menschliche Fürsorge - Jäger nennen sie Hege - gehört zu den Wurzeln des Tier- und Naturschutzes. Mit der Nutzung der Natur hat der Mensch die moralische Verpflichtung, die Lebensgrundlagen der Tiere zu schützen, zu erhalten und sie vor Tierseuchen, Lebensraumverlust, Aussterben, Wilderei und Hunger zu schützen. Im Interesse der Gesellschaft nehmen Jäger diese Aufgabe als Grundeigentümer, oder als deren Stellvertreter wahr. Im Wechselspiel zwischen Nutzung und Fürsorge formte sich im deutschsprachigen Raum mit der Jagdkultur ein immaterielles Kulturerbe, das seinesgleichen sucht. Gemeinsam mit Jochen Schumacher versucht Dieter Stahmann die sachlichen und geistigen Grundlagen, die Entwicklung und die Perspektive der bürgerlichen Jagdkultur nachzuzeichnen. Wir versuchen uns an einer Standortbestimmung und wagen uns an einen Ausblick in die Bewahrung und die weitere Entwicklung der Jagdkultur.
Thu, 15 Jan 2015 - 2h 21min - 24 - JF024 im Schießtunnel mit der .458 Lott
Der erste Kontakt mit einem wirklich starken Kaliber ist ein beeindruckendes Erlebnis. Schon bei der Einweisung dämmert dem Schützen, dass es nicht nur um wahrhaftig starkes und wehrhaftes Wild geht. Auch die Waffe und die Patrone erfordern Wissen und Training, um Hämatome und andere Verletzungen des Schützen zu vermeiden. Am 12. Dezember 2014 hatte ich anlässlich meines Besuchs der Heym AG Gelegenheit Erstkontakt herzustellen. Mark Twitchell, Exportleiter der HEYM AG, opferte mir seinen Feierabend um mich mit einer HEYM SR21 im Kaliber .243 Winchester an den Schießtunnel zu gewöhnen. Mit viel Kompetenz, Ruhe und Geduld hat Mark mich dann in den Umgang mit der Großwildrepetierbüchse HEYM Martini Express im Kaliber .458 Lott eingeweiht und damit Missverständnissen zwischen Waffe, Patrone und Schützen vorgebeugt. Ein beeindruckendes Erlebnis mit einem der ganz großen Kaliber.
Mon, 15 Dec 2014 - 36min - 23 - JF023 Sikawild
Aufgewachsen in einem der Verbreitungsgebiete des Sikawildes im Weserbergland ist Carl-August Schübeler heute als Präsident der Internationalen Gesellschaft Sikawild (IGS) Fürsprecher und Aktivist für diese Hirschart. Bereits im Pleistozän, also seit mehr als zwei Millionen Jahren auf dem gesamten Planeten vertreten und später durch die Eiszeit in den asiatischen Raum zurück gedrängt, bildete das Sikawild das genetische Fundament aller Hirschartigen. Außergewöhnliche Immunmechanismen machen das Sika resistent gegen viele Erreger und Parasiten, weshalb es im 19. Jahrhundert in Europa, meist in Gatterhaltung wieder angesiedelt wurde. Um das Sikawild vor dem Zugriff hungriger Alliierter zu schützen, wurden viele Gatter geöffnet und begründen wenige freilebende Populationen. Derzeit formiert sich ein politischer Wille diese Populationen auszurotten. Im Gespräch mit Jochen Schumacher erläutert Carl-August Schübeler wie z. B. über den Zoologen Carl Hagenbeck das Sikawild in seine heutigen Verbreitungsgebiete gelangte, wie es mit minimiertem Wildschaden bewirtschaftet wird und welche unentdeckten Geheimnisse dieser faszinierenden und urtümlichen Wildart noch auf ihre Erforschung warten.
Tue, 18 Nov 2014 - 2h 40min - 22 - JF022 Geruchstarnung
Die Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane von Wildtieren ist denen des Menschen in mancher Hinsicht weit überlegen. Besonders ausgeprägt ist ihr Geruchssinn. Während der Geruchssinn für Menschen im Vergleich zu Sehen, Hören und Tasten gemeinhin für weniger wichtig gehalten wird, ist er für das Überleben der Wildtiere essentiell. Der Geruchssinn dient den Wildtieren zur Identifizierung von Nahrung, übermittelt Botschaften im Sozialverhalten, grenzt Reviere ab, markiert Wege, steuert das Sexual- und Paarungsverhalten und dient natürlich auch der Unterscheidung der Artgenossen von Fressfeinden. Die besondere Bedeutung des Geruchssinnes von Wildtieren verleiht dem Wind bei der Jagdausübung und beim Beobachten von Wild eine bedeutende Rolle. Der Jäger verteilt seine Witterung bei der praktischen Jagdausübung oftmals über mehrere hundert Meter. Mit der Nichtbeachtung der Windverhältnisse, der Geländeformationen und der Bewaldung verhindert der Jäger den eigenen Jagderfolg. Weil Wild in der Regel instinktiv gegen oder wenigstens mit halbem Wind zieht, gilt das gleichermaßen für die Pirsch und die Ansitzjagd. Die Verwendung geruchstarnender Materialien integriert den Menschen geruchlich in die Umwelt. Erreicht wird dieser Effekt durch winzige und sehr harte Kügelchen aus Aktivkohle, die auf einem Trägerstoff fixiert in die Bekleidung eingearbeitet werden. Die Aktivkohle hat eine extrem große innere Oberfläche, die Geruchsstoffe aus der Luft filtert und bindet. Im Gespräch mit Kai-Uwe Kühl erkundet Jochen Schumacher Technologie, Anwendung, Erlebnisse und ethisch-moralische Fragen der geruchlichen Integration des fotografierenden, beobachtenden und jagenden Menschen in die Welt der Wildtiere. Auch einen ausführlichen Kommentar zum aktuellen jagdpolitischen Geschehen konnten wir uns nicht verkneifen ...
Sat, 01 Nov 2014 - 2h 18min - 21 - JF021 Wildmeister Dieter Bertram
Spätestens seit dem zweiten Weltkrieg ist die Jagd im deutschsprachigen Raum Projektionsfläche für vielfältige einzelne Interessen. Dem Wunsch nach einem ursprünglichen Dasein als Jäger und Sammler musste sie genauso gerecht werden, wie der Beglückung der Gäste von Industriekapitänen, dem Landwirt, dem Waldbauern, dem Erholungssuchenden und am wichtigsten: Den wild lebenden Tieren. Heute stehen Jagd und Jäger vor der Herausforderung, die großen ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Probleme der Zeit mit ihrem Engegement abzufedern und Ideen zu entwickeln, mit deren Hilfe möglichst viel Artenvielfalt über die begrenzten Möglichkeiten einer industrialisierten Landschaft zu retten. Wildmeister Dieter Bertram ist ein Berufsjäger der "alten Schule". Er hat sich sein Leben lang intensiv mit der Beziehung zwischen der von Menschenhand gestalteten Kulturlandschaft und den Lebensraumansprüchen unserer wildlebenden Tiere auseinandergesetzt. Seine Lehrjahre, sein Berufsleben, seine Zeit als Bundesobmann der Berufsjäger und seinen Ruhestand verbringt er mit der Reflexion über das Geben und Nehmen, das Haben und Wünschen, das Können und Können wollen bei der Gestaltung von Lebensräumen und der waidgerechten Jagdausübung. Im Gespräch mit Jochen Schumacher spricht er über seine Arbeit, seine Projekte und seine Erfahrungen, die er als Anwalt und Fürsprecher der Wildtiere im Umgang mit guten und schlechten Menschen, Jägern und Politikern gesammelt hat.
Wed, 22 Oct 2014 - 1h 24min - 20 - JF020 Revierbetrieb
Wenn einer ein Revier betreut, dann kann er was erzählen. Und wenn einer mit dem Betreuen gar nicht mehr aufhört, dann erst recht. Im Gespräch mit Jochen Schumacher berichtet Stefan "Fex" Ott vom Leben im Jagdrevier und dem damit verbundenen Spaß an Technik, Logistik und Kommunikation. Themen: Wie man ein Revier aussucht; Wald-oder Feldrevier; Prophylaxe und Begleichung von Wildschaden; Begehungsscheine und Jagdgäste; Behörden; Abschusspläne; wie man mit der Bevölkerung umgeht; wildernde Hunde und Katzen; Müll im Jagdrevier; wie Jägerlatein entsteht; was man alles im Revier hat; Ver- und Entsorgung im Revier; Gesellschaftsjagden; Drohnen und Wildschaden; Haftpflicht- und Unfallversicherung; Jagdgenossenschaft; Wildbretvermarktung; Einbindung des Reviers ins lokale Leben; Kooperationmit anderen Naturschutzorganisationen; Jagdstrategie.
Thu, 02 Oct 2014 - 2h 09min - 19 - JF019 Grosstrappe
Die Forstwissenschaftlerin Dorothee März arbeitet als Projektleiterin für den Förderverein Großtrappenschutz e.V.. Der Revierjäger Paul Rößler unterstützt das Artenschutzprojekt Großtrappe mit vielfältigen Hege- und Jagdmaßnahmen. Mit bis zu 18 kg und 2,5 Meter Spannweite gehört die Großtrappe zu den größten flugfähigen Vögeln dieses Planeten. Mitte der 90er hatte die deutsche Restpopulation ihren Tiefstand von nur noch 57 Exemplaren erreicht. Die Großtrappe ist ein Bodenbrüter. Deshalb sind ihre Gelege willkommene Nahrung für Waschbären, Marderhunde, Minks, Dachse, Füchse und Rabenkrähen. Intensiver Ackerbau läßt kaum noch Raum für Insektenreiche Flächen, die wiederum wichtige Nahrung für die Aufzucht der Küken sind. Zudem sterben viele Küken im Mähwerk landwirtschaftlicher Maschinen. Im Gespräch mit Jochen Schumacher erläutern Dorothee März und Paul Rößler wie die Großtrappe zwischen intensiver Landwirtschaft, regenerativer Energie, Windkraft, Neozoen, Beutegreifern und Finanzierungslücken fast aufgerieben wurde. Mit welchen Maßnahmen es in den letzten 15 Jahren gelang den Restbestand in Deutschland auf 165 Exemplare zu päppeln. Und wie es um die Zukunft dieses beeindruckenden Vogels und die Finanzierung des Fördervereins Großtrappenschutz e.V. bestellt ist.
Thu, 21 Aug 2014 - 3h 16min - 18 - JF018 Krähe
Die Rabenkrähe (Corvus corone) ist ein schlauer Vogel und zweifellos eine der Arten, die in größtem Umfang von menschlicher Landschaftsgestaltung profitieren. Um die Revierkasse vor Regressansprüchen durch Wildschäden zu schonen und auch um anderen Arten die Existenz zu ermöglichen, ist die effektive und waidgerechte Bejagung der Rabenkrähe eine echte Herausforderung. Die Lockjagd ist eine spannende und gleichzeitig tierschutzgerechte Lösung. Die aufgrund ihrer Morphologie zu den Singvögeln zählende Rabenkrähe hat ein interessantes Zug-, Fraß-, Sozial-, Balz- und Brutverhalten. Gute Aufklärung bringt Erkenntnis über die lokale Lebensweise. Das ermöglicht dem ambitionierten Jäger eine spannende Jagdart. Wir erläutern, wie die Schlafbäume, Flugrouten und Fraßplätze der schlauen Rabenvögel erkundet werden, um das freundliche Lockbild optimal in Wind- und Anflugrichtung zu platzieren. Auch der richtigen Ausrüstung widmen wir besondere Aufmerksamkeit. Flinte, Selbstladeflinte, Munition, Tarnanzug, Gesichtsmaske, Handschuhe, Waffentarnung, Tarnstand, Lockkrähen, Krähenmagnet, Beflockung und Krähenlocker müssen perfekt sein, um erfolgreich auf die Rabenkrähe zu waidwerken. Jochen Schumacher begleitet Alexander Busch vor, auf und nach der Jagd in verschiedenen Revieren. Wir erzählen von spannenden und spektakulären Jagden und erklären im Detail, wie ein Jagdtag vorbereitet und wie die Jagd durchgeführt wird.
Sat, 05 Jul 2014 - 3h 05min - 17 - JF017 Jagdschule
Aus den Zwängen der technisierten Zivilisation heraus entsteht immer wieder der Wunsch das eigene Leben zu erden. Der Weg der Erkenntnis führt dabei nicht selten in die Schule. Konkret: in die Jagdschule. Die Jagdschule macht den bisweilen überzivilisierten Homo Sapiens mit den Realitäten der Natur, der Lebensmittelgewinnung, dem Leben und dem Tod bekannt. Es gibt viele Wege zur Jägerprüfung. Ein Weg ist der Besuch einer privaten Jagdschule. Um eine Jagdschule zu gründen, aufzubauen und über viele Jahre erfolgreich zu führen, benötigt man Leidenschaft und Idealismus. Im Gespräch mit Jochen Schumacher berichtet Uwe König von seiner persönlichen "Jägerwerdung", der Entstehung seiner Jagdschule, seiner persönlichen Motivation, seiner Zielsetzung, den vermittelten Inhalten und der Wirkung seiner Arbeit auf seine Jagdschüler und andere gesellschaftliche Gruppen in und um die bayerische Metropole München.
Sat, 21 Jun 2014 - 2h 50min - 16 - JF016 Jagdmensch
Für viele hunderttausend Jahre war die Jagd nur ein, nämlich die Lebensgrundlage des Menschen überhaupt. Mit der menschlichen Entwicklung sind viele Bedeutungen hinzu gekommen. In der Jungsteinzeit, mit Aufkommen der Land- und Viehwirtschaft, verteidigte man mit den Mitteln der Jagd die in freier Weidehaltung mühsam erzielten Domestikations- und Zuchterfolge gegen unkontrollierte Einkreuzungen von Wildtieren. In der Antike war die Jagd ein geradezu mystisches Ritual, die Jugend zu moralischem Handeln und politischer Verantwortung zu erziehen. In der westlichen Moderne ist die Jagd die wohl letzte Tätigkeit, die der Entfremdung des Menschen von Werden, Leben und Vergehen entgegen wirkt. Bis zum 12. Jahrhundert blieb die Jagd allgemeines Recht eines jeden Freien. 1158 wurde sie unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa zu einem königlichen Sonderrecht, dem Jagdregal. Mit der Revolution von 1848 kam dann Bewegung in die jagdliche Realität. In Deutschland wurden die Bauern endgültig und unwiderruflich Eigentümer des von ihnen bewirtschafteten Landes und das Jagdrecht an dieses Eigentum von Grund und Boden gebunden. Endlich war das Jagdrecht zurück in der Hoheit des Bürgers. Obwohl dieses Recht so aufwändig erkämpft werden musste und die Jagd den Menschen in den Zyklus des Lebens einbettet, gerät sie zwischen den partikularen Kontroll- und Machtinteressen immer wieder in Gefahr. Im Gespräch mit Jochen Schumacher erläutert der Manfred Nolting die lange Geschichte der Jagd, die historisch-gesellschaftlichen Hintergründe verschiedener Entwicklungen und stellt die Grundzüge seines pragmatischen Umgangs mit der Jagd vor.
Thu, 29 May 2014 - 2h 49min - 15 - JF015 Jagdpolitiker a. D.
Da hat jemand viel erlebt, wurde getrieben und hat bewegt. Während des zweiten Weltkriegs in landwirtschaftlicher Umgebung geprägt, während der Trümmerjahre nach Westdeutschland geflohen, das landwirtschaftliche Handwerk erlernt, Landbau studiert und mit der Übernahme des zwischenzeitlich aufgebauten elterlichen Betriebes zum Wirtschaftswissenschaftler geworden. Mitglied der CDU, Vorsitzender und später Ehrenvositzender des CDU-Kreisverbandes Bochum, Mitglied des Rates der Stadt Bochum, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Mitglied des deutschen Bundestages, haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und für zwei Legislaturperioden Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Vizepräsident und später Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen, Präsident und später Ehrenpräsident des Deutschen Jagdschutzverbandes, Vorsitzender der DJV-Expertengruppe "Jagdethische Fragen", Vorsitzender des Aktionsbündnis Forum Natur, Vizepräsident des Zusammenschlusses der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der E.U., FACE, Vorsitzender des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen. Präsident der NRW-Stiftung, Vorsitzender der Jägerstiftung natur+mensch, Aufsichtsratsmandate bei der Dolff-Beteiligungs AG und dem Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster. Der Träger des großen goldenen Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich und des großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland steht für klar konturierte Positionen. Jochen Borchert und Jochen Schumacher sprechen über Wissen, Werte und Wechselwirkungen.
Wed, 30 Apr 2014 - 1h 27min - 14 - JF014 Aujeszky
Herpes beim Menschen ist als unangenehm und hässlich, aber ungefährlich bekannt. Das es Herpes-Viren gibt, die auch Tiere befallen, das weiß schon nicht mehr jeder. Unter diesen Herpes-Viren ist einer, der nicht nur für den Hund binnen weniger Tage tödlich ist. Das ist eine sehr ernst zu nehmende Gefahr. Während der Mensch nicht anfällig für eine Infektion ist, ist der Tod für den Hund nicht nur wahrscheinlich. Der Tod ist garantiert. Die Rede ist vom Aujeszky-Virus, auch Pseudowut, Juckseuche, Juckpest, Tollkrätze oder medizinisch Suid Herpesvirus-1, kurz SHV-1 genannt. Hauptwirt ist das Schwein. Derzeit gibt es keine Behandlungsmöglichkeit und keinen Impfstoff. Appetitlosigkeit,Mattigkeit Erregung, Bellen oder Winseln zählen zu den ersten Symptomen nach der Inkubationszeit von ein bis fünf Tagen. Atemnot, Schluckbeschwerden, verstärkte Speichelproduktion und Erbrechen prägen den weiteren Krankheitsverlauf. Am auffälligsten ist aber der intensive Juckreiz, der an Fang und Behängen beginnt und häufig bis zur Selbstverstümmelung führt. Im weiteren Verlauf kommt es zu Bewusstseinstrübungen, Krämpfen und Lähmungen.Letzlich werden die betroffenen Hunde ruhig, verlieren das Bewusstsein und sterben. Sauen, die mit Aujeszky infiziert sind, stellen eine tödliche Gefahr für jeden Jagdhund dar. Den betroffenen Tieren sieht man die Krankheit nicht an, denn ausgewachsene Schweine können damit als Hauptwirt (Hauptträger) sogar sehr gut leben. Aber wehe, das Virus gelangt zum Endwirt. Im Gegensatz zum Menschen, der für das Virus nicht empfänglich ist, endet die Aujeszky’sche Krankheit bei Hunden immer tödlich. Der Pharmazeut Prof. Dr. Harald G. Schweim entführt uns tief in die Welt der Viren, Schleimhäute, Gefäße, Ganglien und Impfstoffe. Dabei bietet er einen Einblick in Aufbau und Funktionsweise des Aujeszky-Virus und welche Erkenntnisse über die weiträumigen Wirkzusammenhänge dieses Virus bisher gewonnen werden konnten.
Thu, 03 Apr 2014 - 1h 41min - 13 - JF013 Forstbetrieb
Der Wald ist mindestens im deutschsprachigen Raum in Folklore, Medien und Populärkultur als Kulisse bekannt und institutionalisiert. Gedichte, Märchen, Sagen und Heimatfilme spielen vor der wildromantischen Kulisse des Waldes. So wurde der Wald als Metapher und Sehnsuchtslandschaft beschrieben, nicht selten überhöht, manchmal gar missbraucht. Naturschutz-, Jugend- und Umweltbewegungen nehmen den Wald in ihren Mittelpunkt. Tourismus und Wandervereine erschließen ihn mit Fernwanderwege, Jugendherbergen und Wanderhütten. Läufer, Mountainbiker und Geocacher nutzen den Wald zum Training und zur Freizeitgestaltung. Eltern schicken ihre Kinder in den Waldkindergarten. Tote werden in Friedwäldern beigesetzt. Der Wald ist aber auch Lebensraum, CO²-Speicher und Rohstofflieferant einer bedeutenden Industrie. Dabei ist er weder Zoo, noch Kläranlage, noch Holzplantage. Um diese vielfältigen Interessen zu erkennen und miteinander auszubalancieren, benötigt man ein solides und vielfältiges Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Durchsetzungsstärke. Gemeinsam mit dem Dipl.-Forstingeneur, passionierten Jäger und Schweisshundeführer Michael Sommer entblättern wir die vielfältigen Perpektiven auf ein einzigartiges Phänomen und geben Hinweise für ein gutes Miteinander von Waldbesitzern und -Nutzern.
Wed, 12 Mar 2014 - 2h 14min - 12 - JF012 Jagdlexikon
Über die Jagd gibt es viel Wissenspflichtiges und noch mehr Wissenswertes. Zusammengetragen, verlinkt und referenziert wird dieses Wissen im Deutschen Jagd Lexikon. In diesem virtuellen und unabhängigen Nachschlagewerk zählen nur die Informationen. Das inhaltliche Spektrum dieser Enzyklopädie ist breit gefächert. Die unmittelbaren jagdlichen Themen im Mittelpunkt, umfasst es die Land- und Forstwirtschaft, den Naturschutz, historische und geistesgeschichtliche Bezugspunkte, traditionellen Bewirtschaftungsformen, und vieles mehr. Mehr als 16.000 Beiträge erklären die Waidmannssprache und zeichnen ihre Entwicklung nach, es werden über 1.500 gängige und exotische Kaliber dargestellt, über 500 waffentechnische Begriffe erläutert, 750 Begriffe aus dem Jagdgebrauchshundwesen, über 1.000 Organisationen und die Publikationen von über 7.000 Autoren erfasst. Darunter auch der Jagdfunk. Querverweise auf vergleichbare Artikel, Quellenhinweise und Hinweise auf weiterführende Literatur runden die Einträge ab. „Deutsches-Jagd-Lexikon.de“ ist die erste und bislang einzige Initiative, die Informationen rund um das Thema Jagd in dieser Art und dieser Bandbreite online zur Verfügung stellt. Hinter dem Jagdlexikon steckt ein Enthusiast, der den Umfang früherer Nachschlagewerke nicht nur in die Gegenwart überträgt, sondern ihn auch noch übertrifft, funktional anreichert und damit erkundbar macht. Volker Seifert, Jäger, Informatiker und Philosoph und Jochen Schumacher setzen sich die Lesebrille auf und hangeln sich gemeinsam durch Register, Kategorien, Verlinkungen und Querverweise.
Wed, 05 Mar 2014 - 1h 19min - 11 - JF011 Waldkonferenz
Aus dem Waldschadensbericht ist der Waldzustandsbericht geworden. Die Übersäuerung wird nicht mehr so sehr durch neue Einträge verursacht, als durch die bereits im Waldboden eingelagerten Schadstoffe. Wir sprechen über den Lebensraum vieler Tierarten und unser Jagdrevier, dem Wald. Die Aktionsgemeinschaft Bodenschutz und in der Forstwirtschaft engagierte Unternehmen trafen sich mit Vertretern der Forstverbände und Wissenschaftlern am städtischen Forsthaus der Stadt Menden zur Waldkonferenz. Mit dabei waren u.a. der Forstwirtschaftsrat, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald NRW, Waldbauern NRW, ein Vertreter des NABU, Politiker aus dem Landtag NRW, der örtliche Bürgermeister, so wie Unternehmen und Repräsentanten der Forstwirtschaft, Verbände und andere mit dem mit dem Interessen-Schwerpunkt Wald. Zwischen Fach-Journalisten und Vertretern der örtlichen, regionalen und bundesweiten Medien haben Bernd Wollin von den jungen Jägern in Bonn und ich die Verantwortung für unsere Wildtiere übernommen. Nachhaltig bewirtschaftetes politisches Parkett, glatt gebohnert für gekonnte bis gewagte rethorische Tanzeinlagen. Drauf nahmen Wissenschaftler, Waldbesitzer, Verbände und Interessenvertreter Stellung zu den weiter alarmierenden Waldzustandsberichten, zur negativen Förderkulisse und zu anderen Problemfeldern im Bereich Forst, Boden- und Trinkwasserschutz. Der Imbiss, ein Rundflug mit einem mediengerechtem Helikopter und die Vorführung und Erklärung von Rückepferden verbliesen den Kalkstaub von den belegten Brötchen. Ein spannender Tag auf noch unerkundetem Neuland.
Wed, 26 Feb 2014 - 1h 44min - 10 - JF010 Plenarsitzung Jagdrecht NRW
Auf verschlungenen Wegen erreichte mich, die kurzfristige Einladung der Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, die sich wohl mit größter Kraft um den Erhalt (warum eigentlich nicht Ausbau?) des bestehenden Jagdrechts müht. Das ist die CDU. Man lud zu einer Plenarsitzung um das anstehende neue Jagdrecht in NRW. Das trifft auf eine seit längerem friedliche und seit kurzem hitzige Nachrichtenlage. So bin ich nicht aus der Haut, sondern nach Düsseldorf gefahren. Nach Vorgesprächen und einer Einweisung betrieben Landespolitiker im Plenarsaal "Business as Usual": Die üblichen Verdächtigen bearbeiten mit den üblichen Argumenten die Premiumthemen Natur-, Arten- und Seuchenschutz, Wald, Wild, Wildschäden, deren Priorität und viel wichtiger, die Schuldfrage. Im Publikum ca. 40 Jäger. Andere Naturschützer? Nicht sichtbar. Von Argumenten, Scheinargumenten und Vorwürfen, wie "unehrenhaft" und "schäbig", ausgedörrt, genossen die jagdlich interessierten und tätigen Besucher die erfrischende Sachkunde des "Hinterzimmers", dem Sitzungssaal der CDU-Fraktion. Rede und Antwort standen uns neben Rainer Deppe, Christina Schulze Föcking, Dirk Louy und verschiedenen weiteren MdL auch der Fraktionsvorsitzende Armin Laschet. Hier war keine Spur von Rost und Staub, keine "Abwarten"-Parolen, kein Hadern, kein Zögern und kein politisches Schattenboxen. Zu erleben waren Tat- und Kampfkraft, Mobilisierung und Einstehen, für das, was zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Pflege der Kulturlandschaft wichtig ist: EIn gutes konsequent durchdachtes Jagdgesetz. Anwesende, Jäger, wie auch Politiker erlebten einen Nachmittag gefüllt von tiefen Einblicke und die jagdpolitische Willensbildung, konzentriertem Informationsaustausch mit und zwischen den Jägern und Erbsensuppe. Nicht Anwesende hören Jagdfunk ... Stellen wir uns den Gesprächen. Wenn wir couragiert mitmachen, wird das Beste draus. Ob die anderen Fraktionen auch so freundlich für die Interessen der Artenvielfalt und der Kulturlandschaft eintreten?!
Thu, 20 Feb 2014 - 2h 11min - 9 - JF009 Bodenjagd
Ein beeindruckendes und spannendes Waidwerk ist die Boden- oder Baujagd meist auf Fuchs, bisweilen aber auch auf Dachs, Waschbär und Marderhund. Diese Jagdart funktioniert nur mit den kleinsten unter unseren Jagdgebrauchshunden, den Erdhunden, also mit Teckeln und Terriern. In den Wintermonaten bei Sauwetter, dem besten Bauwetter, zieht der Jäger hinaus in Feld und Wald um zu waidwerken. Dabei ist er mit Spaten, Schaufel, Spitzhacke, Beil, Taschenlampe und Flinte ausgerüstet wie ein Bergmann. Begleitet wird er von wenigen, aber verlässlichen Erdhunden und Waidkameraden. Gemeinsam mit dem Praktiker und Bodenjagd-Experten Gorch-Peter Nolte schliefen wir in die Unterwelt ein. Wir berichten von Teckeln und Terriern, von Unfallverhütung, Ortungsgeräten, Grabungen, von Kunst- und Naturbauten, von Jagdstrategien, von Natur- und Artenschutz.
Tue, 07 Jan 2014 - 2h 08min - 8 - JF008 Büchsenmunition
Die Bewegungsenergie eines Geschosses in effektive, sofort tötende und damit tierschutzgerechte Gewebezerstörung umzusetzen, ist eine technische Meisterleistung. Unterschiedlichste Werkstoffe werden aufwändig ausgewählt, geformt, verbunden, mit einem Treibsatz versehen, kontrolliert gezündet, auf mehrfache Schallgeschwindigkeit beschleunigt und in ihrer Flugbahn stabilisiert, um letztlich am anvisierten Punkt zu treffen. Am Wildkörper angekommen sollte das Geschoss seine Energie sinnvoll für drei Aufgaben verwenden. Das sind die Schockwirkung im Auftreffmoment, die Gewebezerstörung zur schnellen, humanen Tötung und die Erzeugung von Pirschzeichen am Ausschuss. Die Nachsuche stellt ganz andere Anforderungen an eine Patrone, als Distanzschüsse bei der Gebirgsjagd. Klar ist, dass nicht jede Patrone für jeden Zweck geeignet ist. Klar wird auch, dass der Jäger in der Vielfalt der zur Verfügung stehenden Produkte sein Fachwissen für die angemessene Auswahl der Patrone erweitern und einsetzen muss. Der Waffensachverständige und Fachredakteur Jens Tigges und Jochen Schumacher führen den Hörer auf eine spannende Reise durch Munitionsmaterialien und -produktion, durch Patronenlager, Züge und Felder, durch Innen-, Aussen- und Zielballistik.
Mon, 18 Nov 2013 - 2h 19min - 7 - JF007 Waid-Genossen
Eine Errungenschaft der Revolution von 1848/1849 ist das Jagdrecht. Es wurde vom Adel auf den Landbesitzer übertragen, kam also unter bürgerliche Kontrolle. Die Interessen der Landbewirtschaftung und denen der wild lebenden Tiere werden seitdem auf lokaler Ebene austariert. Diese dezentrale Balance scheint heute selbstverständlich, musste aber aufwändig erlernt und erkämpft werden. In vielen Bundesländern wird derzeit eine Reform des Jagdrechts vorangetrieben, die dieses unter vielen Opfern errungene Recht beschneiden will und wenig einfühlsam mit dem Soziotop "ländlicher Raum" umgeht. In diesem bisweilen turbulenten Meinungsbildungsprozess mischen die Waid-Genossen mit. Die Waid-Genossen sind allesamt aktive Jäger und zudem Mitglieder der SPD. Im Gespräch mit Jochen Schumacher beleuchten Ralf Nielsen und Uwe Lüders die Entstehung der Waid-Genossen und berichten, wie sie die Interessen einer naturnahen und nachhaltigen Jagd und des ländlichen Raums in der nordrhein-westfälischen SPD vertreten.
Mon, 30 Sep 2013 - 1h 36min - 6 - JF006 Glauben, Wissen, Werten, Jagen
Der Begriff Religion findet seinen lateinischen Ursprung im Wort "religio". Das bedeutet "gewissenhafte Berücksichtigung" oder "Sorgfalt". Das zugehörige lateineische Verb "relegere" steht für "bedenken" und "achtgeben". Die ursprüngliche Bedeutung von Religion meint „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“ Besonders bei der Jagd zeigt sich das in einer Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen, nicht nur die jagdlichen, beeinflussen. Gemeinsam mit dem Priester, Psychotherapeuten, Künstler, Philosophen, Theologen und Jäger Michael N. Schenk unternehme ich eine Reise von den spirituellen Anfängen der Jagd, durch die Wirren des Mittelalters bis in die Gegenwart. Mit vielen Beispielen und gesellschaftlichen Phänomenen unserer Zeit und aus der Geschichte angereichert, wagen wir einen spirituell-religiösen Blick auf Sein und Bewusst-Sein der Jagd in unserer Gesellschaft. Dabei decken wir auf, dass das weit verbreitete Bewusst-Sein von Jagd wesentlich seltsamer und unheimlicher ist, als das Sein der Jagd es jemals gewesen sein kann.
Thu, 22 Aug 2013 - 1h 59min - 5 - JF005 Flinte
Der Flintenschuß auf bewegliche Ziele will beherrscht sein. Weil es sich um einen Reflexschuss handelt, erfordert der Flintenschuß neben einer gut auf den Schützen angepassten Flinte, ein hohes Koordinationsvermögen, mentale Stärke und höchste Aufmerksamkeit in Bezug auf Treiber, Jagdfreunde und Hunde. Mit der richtigen Ausrüstung und dem Wissen um die erforderlichen Bewegungsabläufe kann jeder lernen auch schnelle Ziele mit der schwingenden Flinte sicher zu treffen.
Sat, 08 Jun 2013 - 2h 38min - 4 - JF004 Horn und Hund
Horn und Hund ist das Bläsercorps des Hegerings 6 der Kölner Jägerschaft. Mit viel Liebe zur jagdlichen Musik pflegt die gemischte Gruppe schon seit 1974 das jagdliche Brauchtum. "Gemischt" bedeutet im Falle von Horn und Hund, dass Plesshörner, Parforcehörner und Ventilhörner von Damen und Herren, Junioren und Senioren, Anfängern und "alten Hasen" gespielt werden. Das Repertoire beginnt bei den klassischen Jagdsignalen, führt über Märsche und andere jagdliche Musik hin zu konzertanten Stücken, die der Öffentlichkeit bei einer Vielzahl von Auftritten und Hubertusmessen präsentiert werden. Zu Beginn leide ich unter leichten Überforderungen durch die Aufnahmetechnik. Dann aber entstand die Aufnahme einer typischen, konzentrierten und bisweilen unterhaltsamen Probe. Eine Aufnahme von Gesprächen über Horn, Hund, Jagd und Geschichte der Band aufgelockert und von Glanzpunkten und Tiefschlägen praktischer Musikausübung durchsetzt. Dank dieser heterogenen und weltbesten Blechblastruppe der Welt, Dynamit und Balsam für den Hörnerv.
Fri, 17 May 2013 - 2h 16min - 3 - JF003 Jagdkonfliktbehandlung
Überall wo Menschen miteinander umgehen, kommt es auch zu Konflikten. Beinahe jeden Tag geraten wir in Konflikte. Privat Konflikte, berufliche Konflikte oder eben auch jagdliche Konflikte mit Fußgängern, Hundebesitzern, Mountainbikern, Geocachern, Ornithologen, Waldbesitzern, Landwirten und sonstigen Naturnutzern. Manche dieser Konflikte nehmen einen unbefriedigenden Verlauf. Vielleicht, weil wir gestresst sind, vielleicht auch, weil wir mit aggressivem oder unfairem Verhalten konfrontiert sind oder weil uns die Situation schlicht überfordert. Insbesondere Konflikte, die uns an den Rand unserer gefühlten Möglichkeiten führen, bedürfen einer ständigen Selbstreflexion, einer gründlichen Vorbereitung und einer durchdachten Strategie. Nur wenn wir uns unserer Ziele, Positionen und Möglichkeiten bewußt sind und den Standpunkt des Anderen verstanden haben, ist es mit einer angemessenen Vorgehensweise möglich ein Ergebnis zu erzielen, dass beide Seiten zufriedenstellt. Die Diplom-Sozialpädagogin Korina Schulz ist Trainerin, Beraterin, Coach für Konfliktmanagement und Verhandlungsführung. Im Gespräch mit Jochen Schumacher erläutert Korina, wie der wertschätzende Umgang mit sich selbst und mit anderen potentielle Feinde zu verlässlichen Verbündeten machen kann.
Thu, 02 May 2013 - 1h 28min - 2 - JF002 Nachsuche auf Schalenwild
Tierschutz ist ein Kernelement der Waidgerechtigkeit und somit ein Grundwert der Jagdausübung. Mit der Nachsuche von angefahrenem oder angeschossenem Schalenwild übernimmt der Jäger gesellschaftliche und persönliche Verantwortung und stellt sich in den Dienst des Wildtieres. An die Nachsuchengespanne werden hohe Anforderungen gestellt. Erst Auswahl und Ausbildung des Hundes, ständige Einsatzbereitschaft, körperliche und mentale Fitness und die Erfahrung aus vielen Nachsuchen versetzen die Nachsuchengespanne in die Lage, auch lange Nachsuchen unter widrigen äußeren Bedingungen erfolgreich zu beenden. Ulf Muuß ist Berufsjäger, Jagdjournalist und leidenschaftlicher Nachsuchenführer. Im Gespräch mit Jochen Schumacher gibt Ulf Hinweise zur Durchführung und - viel wichtiger - zur Vermeidung von Nachsuchen und gewährt darüber hinaus detaillierte Einblicke in die Qualitäten, die Herausforderungen und die Praxis eines erfolgreichen Nachsuchengespanns.
Mon, 15 Apr 2013 - 1h 58min - 1 - JF001 Retriever
Der Hund des Jägers in Deutschland ist meistens ein Vollgebrauchshund. Im Gegensatz dazu sind Retriever Spezialisten. Ihre wesentliche Aufgabe ist das Apportieren. Retriever sind temperamentvoll und besitzen die Eigenschaft, auch unter schwierigen Bedingungen erlegtes oder krank geschossenes Niederwild aufzufinden und zu apportieren. Er ist somit vorwiegend für die jagdliche Arbeit "nach dem Schuss" gezüchtet worden, wobei zu seinen besonderen Stärken die Wasserfreude, seine Kooperationsbereitschaft, seine Leichtführigkeit, die ausgezeichnete Nase und sein freundliches, belastbares Wesen zählen. Im Gespräch mit Jochen Schumacher erläutert Petra Soons Veranlagung, Auswahl, Ausbildung, Alltag und Einsatzgebiet dieses führigen Jagdgehilfen.
Thu, 14 Mar 2013 - 1h 31min
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