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Was macht große Kunst aus? Darf man Beuys einen Scharlatan nennen? Muss man Botticelli lieben? Mit Leidenschaft, Fachwissen und Witz entführen die beiden Gastgeber einmal im Monat ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in die wunderbare Welt der Kunst. Jede Folge widmet sich einem Künstler oder einer Künstlerin, ihren biografischen Wendungen, ihren besten Werken, ihren seltsamsten Ansichten. Überraschende Telefonjoker bieten jeweils neue Einblicke. Und am Ende hat jeder – auch mit geschlossenen Augen – einen Kopf voller Bilder. Florian Illies schreibt, seit er denken und sehen kann, über Kunst. Er gründete nach seinem Kunstgeschichtsstudium das Magazin “Monopol” und war lange Jahre Leiter des Auktionshauses Villa Grisebach. Er ist Autor der Bücher “1913" und “Generation Golf” und Mitglied des Herausgeberrats der ZEIT. Giovanni di Lorenzo ist Chefredakteur der ZEIT und ein leidenschaftlicher Kunstliebhaber. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists.
- 56 - Heißer Sommertag, mittags: Wie Camille Pissarro die Tageszeit zur Kunst macht
Sie nannten ihn den "Vater des Impressionismus": Warum Camille Pissarro für so viele Erfindungen der modernen französischen Kunst der wichtigste Wegbereiter war.
Wed, 2 Jul 2025 - 48min - 55 - Hannah Höch – die Frau mit den Scherenhänden
Sie war die erste deutsche Dadaistin – und hat mit ihren Collagen das Weltbild eines ganzen Jahrhunderts neu zugeschnitten: Hannah Höch.
Wed, 4 Jun 2025 - 40min - 54 - Günther Uecker trifft den Nagel auf den Kopf
Er ist durch seine Materialien berühmt geworden. Nun hängen seine Nagelbilder in allen großen Museen der Welt.
Wed, 7 May 2025 - 43min - 53 - Emil Nolde – ein Mann im Farbrausch
Nirgendwo glühen die Himmel über Deutschlands Norden so sehr wie bei ihm, nirgendwo leuchten die Sonnenblumen so golden: Wer war Emil Nolde?
Wed, 2 Apr 2025 - 50min - 52 - Mit Hieronymus Bosch in den Garten der Lüste
Er erfand die Wimmelbilder und holte das Gruseln in die Malerei: Warum wir uns so gerne von Hieronymus Bosch verrückt machen lassen.
Wed, 5 Mar 2025 - 37min - 51 - Wie Meret Oppenheim den Männerclub der Surrealisten aufmischte
Sie war erst die Muse der berühmtesten Surrealisten – und dann wuchs sie über sie hinaus: Meret Oppenheim.
Wed, 5 Feb 2025 - 52min - 50 - Rembrandt – warum ist er einer der größten Maler überhaupt?
Er ist ein Gigant – und doch bleibt er nahbar wie kaum ein anderer der großen Künstler: Es ist die Menschenfreundlichkeit, die Rembrandt so einzigartig macht.
Wed, 1 Jan 2025 - 47min - 49 - Der berühmteste Unbekannte: Wie wichtig ist Banksy?
Jeder kennt ihn, aber niemand weiß, wie er aussieht: Der Street-Art-Künstler Banksy schafft seit über zwei Jahrzehnten Ikonen unseres Zeitalters – auf Häuserwänden.
Wed, 4 Dec 2024 - 40min - 48 - Käthe Kollwitz: Wie viel Schmerz erträgt die Kunst?
Sie ist die wichtigste deutsche Künstlerin des 20. Jahrhunderts: Käthe Kollwitz. Aber weil sie sich den heiteren Themen verweigerte, muss sie bis heute kämpfen um ihren Platz im Olymp.
Wed, 6 Nov 2024 - 41min - 47 - Was El Greco unsterblich macht
Er war so groß, weil er nicht an Theorien glaubte, sondern an Gefühle: Der Maler El Greco zieht seit Jahrhunderten die Menschen in seinen Bann.
Wed, 2 Oct 2024 - 41min - 46 - Camille Claudel: Hat sie Rodin erfunden?
Sie ist eine der legendärsten und zugleich unbekanntesten Künstlerinnen der Geschichte: Camille Claudel. Es ist an der Zeit, sie nicht immer nur als Rodins Muse zu betrachten.
Wed, 4 Sep 2024 - 50min - 45 - Ist das ein Witz oder ist das Kunst?
Maurizio Catellan spaltet die Kunstwelt wie kein zweiter – darf man den betenden Hitler zeigen und den von einem Meteoriten erschlagenen Papst?
Wed, 3 Jul 2024 - 51min - 44 - Hilma af Klint: die wahre Vorreiterin der abstrakten Kunst?
Der Anfang der Abstraktion galt bislang als Männersache: Wassili Kandinsky, František Kupka und Kasimir Malewitsch stritten um die Pionierrolle. Nun aber bringt Hilma af Klint diese Abfolge durcheinander.
Wed, 5 Jun 2024 - 46min - 43 - Was kann Kandinsky?
Er ist der Pionier der abstrakten Kunst und ein romantischer Schwärmer zugleich. Wie brachte Wassili Kandinsky all seine Passionen unter einen Hut?
Wed, 1 May 2024 - 50min - 42 - Punkt, Punkt, Punkt: Wie Liechtenstein den Comic zur Kunst machte
Wer war Roy Liechtenstein, der mit Andy Warhol die Pop Art weltweit durchsetzte? Warum hat er Comicbilder zur Kunst gemacht?
Wed, 3 Apr 2024 - 43min - 41 - Darf man Dalí lieben?
Er ist einer der bekanntesten Künstler – und einer der skurrilsten: Salvador Dalí. Darf man seine zerfließenden Uhren lieben? Oder ist das sentimentaler Kitsch?
Wed, 6 Mar 2024 - 44min - 40 - Pierre-Auguste Renoir: Darf Kunst einfach nur gute Laune machen?
Renoir war von der Sonne geküsst – und genau so malte er: lichterfüllte Momente, selbstzufriedene Frauen und selbstzufriedene Pfirsiche. Warum ist das große Kunst?
Wed, 7 Feb 2024 - 43min - 39 - Otto Dix – ein Mann, ein Krieg, eine Stadt
Eintauchen in die Schrecken des Krieges und in die wilden Zwanzigerjahre in Berlin: Im Werk von Otto Dix spiegeln sich sechs Jahrzehnte deutsche Geschichte.
Wed, 3 Jan 2024 - 39min - 38 - Große Weihnachtsfrage: Wer hat das schönste Christuskind gemalt?
Spontanverliebt oder vor Schreck ohnmächtig: Die Werke von Hans Holbein bestechen bis heute. Er hat eine Maria mit Jesuskind gemalt wie sonst niemand in Deutschland.
Wed, 6 Dec 2023 - 50min - 37 - Die Farbe lebt – Helen Frankenthaler
Sie war die einzige Frau, die sich früh in der Männerriege des abstrakten Expressionismus durchsetzen konnte: Helen Frankenthaler.
Wed, 1 Nov 2023 - 37min - 36 - Wie Edvard Munch die Melancholie erfand
Wie es sich gehört für einen ganz großen Revolutionär, wurde Edvard Munchs Kunst am Anfang verlacht und abgehängt – jetzt gilt er als Pionier der Moderne. Warum?
Wed, 4 Oct 2023 - 47min - 35 - William Turner: Der Erfinder des Lichts
William Turner verstand Kunst als die Neuschöpfung der Erde mit den Augen eines Malers. Sein Umgang mit Licht gilt bis heute als herausragend.
Wed, 6 Sep 2023 - 42min - 34 - "Augen zu" – ein Blick hinter die Kulissen
Seit zwei Jahren sprechen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo in "Augen zu" über eine Künstlerin oder einen Künstler – jetzt gibt es erstmals ein Werkstattgespräch.
Wed, 5 Jul 2023 - 48min - 33 - Gabriele Münter – weit mehr als nur "die Frau von …"
In der neuesten Folge von "Augen zu", dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, unterhalten sich Florian Illies und Giovanni di Lorenzo über den ungewöhnlichen Werdegang von Gabriele Münter. 1899 reiste sie durch die USA und schuf dort Fotografien von großer Prägnanz. Dann studierte sie bei Wassily Kandinsky in München und wurde zu seiner Lebensgefährtin, um an seiner Seite eine der wichtigsten deutschen Expressionistinnen zu werden. Die Ölstudien von ihr und Kandinsky aus den Jahren 1906 und 1907 sind stilistisch so eng verwandt, dass die Experten bis heute streiten, wem sie zuzuschreiben sind. Im Blauen Land um Murnau entdeckte Münter später die Landschaft, der sie sich am tiefsten verbunden fühlte und der sie ihre schönsten Gemälde entlockte: Farbteppiche aus leuchtenden Tönen, die bis heute für das stehen, was die Künstlergruppe Blauer Reiter ausmacht. 1923 lebte Münter in Schloss Elmau, um dort Gäste und Landschaft zu malen. 100 Jahre später sprachen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo dort live vor Publikum über Münters bewegtes Leben. Neben ihren eigenen Werken hat die Künstlerin der Nachwelt ein weiteres, besonderes Geschenk gemacht: Im Keller ihres Hauses verwahrte sie über den Zweiten Weltkrieg eine einzigartige Sammlung mit Werken der Künstler des Blauen Reiters, die heute ein Schmuckstück in der Sammlung des Münchner Lenbachhauses sind. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de.
Wed, 7 Jun 2023 - 53min - 32 - Jean-Michel Basquiat – der ungekrönte König?
In der neuesten Folge des Kunstpodcasts „Augen zu“ von ZEIT und ZEIT ONLINE schauen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo auf ein atemberaubendes Leben und auf nicht weniger atemnehmende Kunst: die Leinwände von Jean-Michel Basquiat, der 1960 in New York geboren wurde und schon 1988 an einer Überdosis Drogen starb. Sehr früh verfielen ihm Madonna und Andy Warhol – und der internationale Kunstmarkt. Basqiuat war der erste zeitgenössische Künstler, dessen Bilder über 100 Millionen Dollar kosteten. Dennoch haben seine wilden Leinwände, auf denen Expressionismus, Graffiti-Bildsprache und wütende politische Aussagen souverän verschmelzen, ihre Zartheit und Rohheit bis heute bewahrt. 1982 war Basquiat der jüngste Künstler, der je auf einer Documenta ausgestellt wurde – sechs Jahre später war er bereits tot. Der Tod seines Inspirators und Freundes Andy Warhol hatte ihn in eine tiefe Krise gestürzt. Er gilt inzwischen nicht nur als eine frühe Ikone der Black-Lives-Matter-Bewegung, sondern auch als einer der zentralen Erneuerer der gegenständlichen Malerei. Ja, er hat längst tatsächlich jene goldene Krone auf, die er in so viele seiner Kompositionen trotzig hineingemalt hat. In der Ausstellung "Painting Four Hands" der Pariser Fondation Louis Vuitton sind bis zum 28. August 2023 über 80 Gemälde zu sehen, die Basquiat gemeinsam mit Andy Warhol gemalt hat.
Wed, 3 May 2023 - 38min - 31 - Wie kam Lee Miller in Hitlers Badewanne?
Eine der wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts war lange Zeit nur dafür berühmt, am 30. April 1945 in Adolf Hitlers Münchner Badewanne abgelichtet worden zu sein – an jenem Tag, als dieser in Berlin Suizid beging. Sehr viele Details im Leben von Lee Miller (1907–1977) klingen, als stammten sie aus einem Hollywoodfilm oder einem Grimmschen Märchen: Etwa dass sie als Zwanzigjährige in New York auf der Straße von einem Mann vor einem herannahenden Laster gerettet wurde, der sich als Condé Nast entpuppte – also als der mächtigste Zeitschriftenverleger der Welt. Schon wenige Tage später zierte Lee Millers Gesicht das Cover von dessen "Vogue". Sie war die Gefährtin von Man Ray und Charlie Chaplin und wurde später zur berühmten Kriegsfotografin. Florian Illies und Giovanni di Lorenzo widmen sich Lee Miller in der neuesten Folge von "Augen zu", dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Das Bucerius Kunst Forum in Hamburg zeigt vom 10. Juni bis zum 24. September die große Ausstellung "Lee Miller. Fotografien zwischen Glamour und Krieg". Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de.
Wed, 5 Apr 2023 - 40min - 30 - Piero della Francesca – der Meister der Stille
Kaum ein Maler der italienischen Frührenaissance schlägt uns bis heute so in den Bann wie Piero della Francesca (1412/20–1492). Seine Werke stehen im Mittelpunkt der neuesten Folge von "Augen zu", dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Er war ein echtes Universalgenie im Umkreis der italienischen Humanisten, philosophisch und theologisch hochgebildet und Autor mehrerer mathematischer Traktate. All dies ist in seine Darstellungen meist biblischer Themen eingeflossen – doch seine Darstellung der schwangeren Maria oder des auferstandenen Christus verblüffen in ihrer Unmittelbarkeit bis heute auch all jene, die weder in diesen theoretischen Debatten zu Hause sind noch im christlichen Glauben verankert wie die Betrachter in den Kirchen zu Entstehungszeit der Bilder. Am besten kann man Piero della Francesca bei einer Reise nach Arezzo, nach Rimini, nach Monterchi oder in seine Heimatstadt Sansepolcro kennenlernen. Dort könne man die Pinien, die geschwungenen Wege und den hohen blauen Himmel sehen, den er in den Hintergründen seiner Fresken und Gemälde verewigt hat. Außerdem erzählt Giovanni di Lorenzo in dieser Folge davon, wie er, der in Rimini aufgewachsen ist, nicht nur von früher Kindheit an mit dem Werk Pieros bekannt gemacht wurde – sondern dass es auch später sehr enge biografische Bezüge zu seiner Kunst bei ihm gab, als er filmische "Briefe aus Italien" schrieb. Genau an dem Tag, an dem Piero starb, dem 12. Oktober 1492, natürlich in seinem geliebten Sansepolcro, betrat übrigens sein Landsmann Kolumbus das erste Mal Amerika – so endete eine große Kulturepoche und es begann gleichzeitig eine neue. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de.
Wed, 1 Mar 2023 - 42min - 29 - Ernst Ludwig Kirchner – vom Leben gezeichnet
Ernst Ludwig Kirchner war kein jugendliches Genie, wie so viele große Figuren der Kunstgeschichte. Nein, Ernst Ludwig Kirchner begann sogar zunächst Architektur zu studieren, bevor er dann 1905 in Dresden mit anderen Studenten die Künstlergruppe Die Brücke gründete. Und damit jene heißblütige, grellfarbige Form des Expressionismus in Deutschland begründete, die das Ungestüme betonte – ganz anders als die Maler des Blauen Reiter um Wassily Kandinsky, August Macke und Franz Marc, deren elegische Erdverbundenheit gleichzeitig eine ganz andere expressionistische Spielart etablierte. Doch was macht Ernst Ludwig Kirchner zum wichtigsten deutschen Expressionisten? Diese Frage diskutieren Florian Illies (https://www.zeit.de/autoren/I/Florian_Illies/index.xml) und Giovanni di Lorenzo (https://www.zeit.de/autoren/L/Giovanni_di_Lorenzo/index.xml) in der neuesten Folge von _Augen zu_, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit war Kirchner durchlässig, saugte die Eindrücke seiner Umgebung in sich auf und setzte sie direkt in seinen Zeichnungen und Aquarellen um. Solange er in Dresden wirkte, in den Jahren von 1905 bis 1911, ist sein Stil weich, farbenfroh, geprägt von der barocken Sinnlichkeit der Stadt an der Elbe. Mit seinem Umzug nach Berlin wird Kirchner dann zu einem besessenen Erfasser der Beschleunigung in der explodierenden Metropole – seine Figuren werden kantiger, zackiger, sein Stil wirkt so hektisch wie der Verkehr auf dem Potsdamer Platz. Und genau wegen dieser Kongenialität sind seine Zeichnungen und Gemälde der Straßenszenen vom Potsdamer Platz, die in den Jahren 1913 und 1914 erscheinen, wohl die gültigsten Darstellungen der Moderne, die es in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland je gegeben hat. Anders als die italienischen Maler des Futurismus, die die rasende Zeit bejubelten, legt Kirchner in seinen Werken die Sollbruchstellen im Verhältnis der Menschen zur Stadt und innerhalb der Geschlechter offen. Die Künstlergruppe Brücke überlebt den Umzug nach Berlin nicht. Der Erste Weltkrieg dann ist für den hypersensiblen Künstler ein traumatischer Schock – obwohl er nicht kämpfen muss. Allein die Ausbildungszeit im Militär stürzt ihn in tiefe Depressionen und Angstzustände, sein "Selbstbildnis als Soldat" von 1915 gibt davon Auskunft: Seine rechte Hand, mit der er malt und zeichnet, hat er verstümmelt dargestellt, bildhafter Ausdruck einer gefürchteten künstlerischen Impotenz durch die Schrecken des Krieges. Kirchner fällt in die Abhängigkeit von Drogen und Morphium, und es folgt eine lange Zeit in Sanatorien, die dann zu seinem finalen Umzug nach Davos führt. Hier, ganz oben in den Alpen, fühlt er sich den menschlichen Zumutungen so weit als möglich enthoben, nur Erna Schilling, seine Gefährtin seit Berliner Tagen, begleitet ihn. In den Zwanziger- und Dreißigerjahren versucht Kirchner hier, sich zu beruhigen und einen neuen Stil zu finden – die Bilder wirken, als wolle er immer aufs Neue die Puzzlesteine, in die sein Leben zerfallen ist, zusammenzufügen. Weil er unzufrieden ist mit den Reaktionen auf sein Werk, erfindet er mit Louis de Marsalle einen fiktiven Kunstkritiker, unter dessen Pseudonym er überall Lobpreisungen auf seine eigene Kunst veröffentlicht – nur so hatte er das Gefühl, die Kontrolle über sein Werk zu behalten. 1938 dann, nach dem Anschluss Österreichs, angesichts der herannahenden deutschen Truppen, der völligen Vergessenheit seines Namens und der gerade erfolgten Aktion "Entartete Kunst" in den deutschen Museen, die zahllose seiner Werke abhängte, nahm er sich verzweifelt das Leben. Hätte er nur gewusst, dass wir heute in ihm genau jene singuläre Künstlerfigur des deutschen Expressionismus sehen, als die er sich selbst empfunden hat. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de (augenzu@zeit.de).
Wed, 1 Feb 2023 - 54min - 28 - Artemisia Gentileschi – der Moment, als weibliche Gefühle sichtbar wurden
Artemisia Gentileschi (1593–1654) hat wirklich Geschichte geschrieben: Dank ihr wurden im italienischen Barock endlich auch die Gefühle der weiblichen Figuren der Mythologie und der biblischen Geschichte anschaulich. Plötzlich wurden Judith, Kleopatra, Lucretia und Maria Magdalena nicht wie all die Jahrhunderte zuvor aus männlicher Sicht dargestellt, sondern mit ganz neuartigen Merkmalen und sichtbaren Ausdrücken von Verletzlichkeit, Wut, Schmerz und Scham gezeigt. Schon als junges Mädchen, im Atelier ihres Vaters Orazio, verblüffte Artemisia die Kunstwelt durch ihre Fertigkeiten. Doch als sie als 17-Jährige von ihrem Kunstlehrer Agostino Tassi vergewaltigt wurde, drohte ihre Karriere als vermeintlich entehrte Frau im katholischen Italien der Gegenreformation schon beendet zu sein, bevor sie begonnen hatte. Doch es kam anders. In “Augen zu”, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT Online, erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo von der einzigartigen künstlerischen Laufbahn dieser Ausnahmefigur, bei deren Bildern es immer ums Ganze geht: um Liebe, um Hass, um entfesselte Lust und um entfesselte Gewalt. Gentileschi besaß nicht nur handwerklich ein großes Talent, sie war vor allem dazu in der Lage, die klassischen biblischen und mythologischen Themen auf eine neuartige Weise zu erzählen – und zwar in der Mimik und Gestik. Bei ihr entwickeln sich die Szenarien und Kompositionen aus dem Innern der Figuren – und nicht aus dem Drehbuch der Handlung. Nachdem Gentileschi für fast drei Jahrhunderte vergessen wurde, ist sie nun mit aller Macht in den Kanon der Kunstgeschichte zurückgekehrt. Wer ihre Kunst sehen will, kann dies in Deutschland im Schloss Pommersfelden tun, wo ihr erstes dokumentiertes Bild hängt, die "Susanna im Bade" aus dem Jahre 1610. Bis zum 23. März ist zudem in der Gallerie d’Italia in Neapel eine bahnbrechende Ausstellung über Artemisia Gentileschis Wirken in Neapel zu sehen. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de.
Wed, 4 Jan 2023 - 46min - 27 - Versteht man nichts von Kunst, wenn man Chagall liebt?
Die Kunst Chagalls aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erzählt von nichts anderem als seiner Herkunft – aus dem jüdischen Ansiedlungsrayon zwischen Litauen und dem Schwarzen Meer, in dem die osteuropäischen Juden nach der polnischen Teilung am Rande Russlands angesiedelt wurden. Von diesem Frühwerk erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo in der neuesten Folge von Augen zu, dem Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. In der Frankfurter Schirn wirft die Ausstellung "Chagall. Welt in Aufruhr" aktuell einen genauen Blick auf seine Kunst der Dreißiger- und Vierzigerjahre, als sich sein Werk angesichts der Bedrohungen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft verdunkelt. Erst nach Kriegsende, als er sich in Südfrankreich niederlässt, entsteht jene Kunst Chagalls, die dann weltberühmt wird – und die immer wieder den Vorwurf auf sich zieht, zu süßlich zu sein. Aber vielleicht sollten wir anfangen, genau darin eine Qualität zu sehen. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de.
Wed, 7 Dec 2022 - 37min
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