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Das Update zum Krieg in der Ukraine - auch mit dem Blick in den Nahen Osten. Der Podcast erscheint wöchentlich, dienstags und freitags, ab 16.30 Uhr. Die langjährigen ARD-Korrespondent:innen Anna Engelke, Carsten Schmiester und Kai Küstner sprechen mit sicherheitspolitischen Expert:innen. Was passiert zwischen den Fronten, wann kommt die Zeitenwende der Bundeswehr? Wen bedroht Russland als nächstes? Fragen und Anregungen zum Podcast: streitkraefte[at]ndr.de Weitere Interviews und Hintergründe: https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/streitkraefte_und_strategien/index.html
- 627 - Gute Woche für Putin? (Tag 1122 mit Margarete Klein)
In dieser Woche wurde in Deutschland Geschichte geschrieben. Bundestag und Bundesrat haben den Weg für ein milliardenschweres Finanzpaket freigemacht. Unter anderem wird die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben gelockert. Diese Entscheidung und Investitionspläne der EU für die Aufrüstung bezeichnet Margarete Klein von der "Stiftung Wissenschaft und Politik" (SWP) im Gespräch mit Host Anna Engelke als wichtigen Schritt, "der auch zeitlich mehr als nötig war". Es werde jetzt darauf ankommen, was man aus diesen Geldern macht.
Aus Sicht der Osteuropa-Expertin war die vergangene Woche eine gute für Russlands Machthaber Putin, der mit US-Präsident Trump telefoniert hat. Putin habe zumindest Zwischenziele erreicht, so Klein. "Es geht in die Richtung einer Normalisierung der Beziehungen mit den USA - über die Köpfe der Europäer und der Ukrainer hinweg". Der russische Machthaber versuche minimale Zugeständnisse zu machen, um Trump "im Prozess zu halten". Seine großen Ziele gebe er nicht auf. Nämlich eine neue europäische Sicherheitsordnung. Die Osteuropaexpertin bewertet, wie realistisch der Einsatz europäischer Soldaten zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine ist und wie Russland nach mehr als drei Jahren Angriffskrieg gegen die Ukraine militärisch und innenpolitisch dasteht. Außerdem erläutert Klein, welche Fehler eine künftige Bundesregierung im Umgang mit Russland vermeiden sollte.
Die aktuelle Lage in der Ukraine fasst Carsten Schmiester zusammen. Er berichtet, warum der EU-Gipfel am Donnerstag hinter den Erwartungen der Ukraine geblieben ist. Außerdem blickt er auf die Beratungen hochrangiger Militärs aus mehr als 30 Ländern Europas in London zurück. Und auf weitere Verhandlungen über eine Waffenruhe von US-Vertretern mit Unterhändlern aus Russland und der Ukraine voraus.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an: streitkraefte@ndr.de
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
das Interview mit Margarete Klein
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1837974.html
Podcast-Tipp: Berlin-Code
https://www.ardaudiothek.de/sendung/14053111/Fri, 21 Mar 2025 - 44min - 626 - Zeitenwende 2.0 - ein Vermögen für Verteidigung (Tag 1119 mit Julia Weigelt)
Ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur und eine Lockerung der Schuldenbremse bei Verteidigungsausgaben: der Bundestag hat für beides grünes Licht gegeben, jetzt muss noch der Bundesrat zustimmen. Kai Küstner berichtet, dass Deutschland nun zügig auch ein Drei-Milliarden-Paket zur Unterstützung der Ukraine schnüren will. Er erklärt, warum es auf EU-Ebene bei der zusätzlichen Hilfe für das von Russland angegriffene Land noch hakt und wie die aktuelle Lage im Krieg ist. Im Kampf um das russische Gebiet Kursk macht Russland weiter Boden gut, die Überraschungs-Mission der Ukraine scheint sich dort dem Ende zuzuneigen. Außerdem geht es in der aktuellen Ausgabe von Streitkräfte und Strategien um das Bombardement der USA auf Stellungen der Houthi-Rebellen im Jemen.
Im Schwerpunkt steht der Zivilschutz in Deutschland im Fokus, also der Schutz der Bevölkerung, ihrer Wohn- und Arbeitsstätte sowie lebens- und verteidigungswichtiger Einrichtungen. Host Carsten Schmiester spricht mit Julia Weigelt über ihre Recherche. Sie berichtet über Hindernisse, vor denen Menschen stehen, die sich im Zivilschutz (etwa in Hilfsorganisationen) engagieren wollen und über einen geringen Frauenanteil bei Ehrenamtlichen. Mit Expertinnen hat sie über die Frage gesprochen, was Deutschland von der Ukraine lernen kann. Und sie gibt denjenigen Tipps, die sich ein Engagement im Zivilschutz vorstellen können.
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Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
das ganze Interview mit Dr. Oleksandra Keudel
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1835426.html
Bericht zur Risikoanalyse für den Zivilschutz 2023 (Bundestag)
https://dserver.bundestag.de/btd/20/104/2010476.pdf
Ratgeber "Menschen für Engagement begeistern" (Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt)
https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/wp-content/uploads/2024/07/DSEE_Ratgeber_Menschen-fuer-Engagement-begeistern.pdf
Kurse "Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten" (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
https://www.bbk.bund.de/DE/Themen/Akademie-BABZ/BABZ-Angebot/Studium-Ausbildung-im-BeVS/EHSH/EHSH-Kurse-Anmeldung/ehsh-kurse-anmeldung_node.html
Übersicht Vorsorgeempfehlungen (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
https://www.bbk.bund.de/DE/Das-BBK/Zivile-Verteidigung/Zivilschutz/Vorsorgeempfehlungen-Sie-und-Mitmenschen/vorsorgeempfehlungen-sie-und-mitmenschen_node.html
Beitrag im BR-Fernsehen zur "Zivilschutzlücke"
https://1.ard.de/zivilschutzluecke
Podcast-Tipp: "Amerika, wir müssen reden"
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden?cp=susTue, 18 Mar 2025 - 47min - 625 - Putins "Jein" zum Waffenstillstand (Tag 1115 mit Christina Moritz)
Das "Ja, aber" von Russlands Präsident Putin zu einer Waffenruhe in der Ukraine wirft Fragen auf: Das Auswärtige Amt bezeichnet es als "Verzögerungstaktik". US-Präsident Trump hingegen spricht von "guten und produktiven Diskussionen" mit Putin. Host Kai Küstner sieht in den Äußerungen Putins keinerlei Anzeichen, dass dieser bereit ist, von seinen Maximalforderungen abzurücken. Carsten Schmiester berichtet, dass auch ukrainische Soldaten an der Front skeptisch bleiben. Außerdem befasst er sich mit den russischen Eroberungen in Kursk und der Frage, ob diese die Gespräche über eine Waffenruhe beeinflussen könnten.
Was Deutschland und dessen Widerstandskraft im Krisenfall betrifft, so stellt die Politikwissenschaftlerin Christina Moritz im Interview mit Kai Küstner fest, dass wir uns in einer "sehr, sehr kritischen Lage" befinden. Seit Jahren sei die deutsche Sicherheitspolitik unterfinanziert: "Wir haben zu lange gewartet, bis etwas passiert". Der Einsatz in Afghanistan sei nicht der erste gewesen, bei dem die Abstimmung nicht funktioniert hat. Moritz plädiert daher für einen nationalen Sicherheitsrat, eine im Kanzleramt verortete Steuerungsgruppe, um Informationen zentral zu bündeln und strategische Bereiche für den Krisenfall besser, widerstandsfähiger zu vernetzen - von der Rüstung über Medikamentenvorräte bis hin zur Cyberabwehr.
NDR Reporter Johannes Koch berichtet von der Ausbildung ukrainischer Soldaten an einem geheimen Ort - viele von ihnen hätten noch nie zuvor einen Panzer gesehen. Nach der Zeit in der deutschen Brigade gehen sie danach unmittelbar an die Front.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
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Das Interview mit Christina Moritz
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1833304.html
https://www.ardaudiothek.de/episode/14289533/
Was hinter Putins "Nuancen" steckt
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-reaktionen-waffenruhe-ukraine-analyse-100.html
Zur Debatte um F35
https://www.twz.com/air/you-dont-need-a-kill-switch-to-hobble-exported-f-35s
Podcast-Tipp: "Mein Einsatz – der Feuerwehrpodcast"
https://1.ard.de/meineinsatz20Fri, 14 Mar 2025 - 46min - 624 - Atommacht Europa? (Tag 1112 mit Liviu Horovitz)
Kann sich Europa noch auf den nuklearen Schutzschirm der USA verlassen? Und wie sicher leben wir ohne diesen Schutz? "Nicht sicher genug", findet der französische Präsident Macron, der Deutschland Hilfe angeboten hat. In dieser Podcast-Folge erläutert Dr. Liviu Horovitz, Nuklearwaffen-Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik, wie aussichtsreich ein solcher französischer Schutz wäre. Er verweist auf das bisherige, auf vier Pfeilern basierende NATO-System der nuklearen Abschreckung und die Balance zwischen konventionellen und nuklearen Fähigkeiten. Dabei steht für Horovitz jetzt fest: "Der Hauptakteur in der nuklearen Abschreckung ist die USA". Eine erweiterte nukleare Abschreckung sei sehr schwer. Wie diese - in Teilen noch mit oder ganz ohne die USA - aussehen könnte, analysiert er anhand von drei möglichen Szenarien im Gespräch mit Carsten Schmiester. Dabei komme insbesondere Großbritannien eine wichtige Rolle zu, auch wenn das Land nicht mehr Teil der EU ist: "Wenn die Amerikaner tatsächlich weg sind, dann kann man sich nicht vorstellen, wie eine europäische Sicherheitsordnung ohne Großbritannien aussehen könnte", so Horovitz. Generell seien wir von einer Welt ohne Atomwaffen zurzeit "leider ziemlich weit entfernt".
Unterdessen hat die Ukraine den größten Drohnenangriff auf Russland gestartet mit hunderten dieser unbemannten Systeme. Wohl kein Zufall, so die Einschätzung von Co-Host Kai Küstner: Weil die Ukraine Stärke zeigen will am Tag des Treffens ukrainischer und russischer Vertreter in Saudi-Arabien.
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Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
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Das Interview mit Dr. Liviu Horovitz
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1830986.html
Zu ukrainischen Erwartungen an die Gespräche in Saudi-Arabien
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erwartungen-treffen-usa-100.html
Link zum Weltspiegel Podcast
https://1.ard.de/USA_Weltspiegel_Podcast_Extra?cp=susTue, 11 Mar 2025 - 40min - 622 - Ohne Trump, gegen Putin: Europa rüstet auf (Tag 1108 mit Christian Mölling)
„Es passiert tatsächlich jeden Tag irgendwas Historisches“, sagt Frank Sauer, Experte für Sicherheitspolitik an der Bundeswehr Universität München. Und auch in dieser Woche haben sich die Ereignisse überschlagen. In Deutschland wollen Union und SPD ein Sondervermögen für marode Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro einrichten und für den Verteidigungshaushalt die Schuldenbremse aufweichen. Außerdem plant die EU, bis zu 800 Milliarden Euro zur Verteidigung gegen Russland zu mobilisieren. Mit Christian Mölling, Sicherheitsexperte der Bertelsmann-Stiftung, spricht Host Anna Engelke über die Einschätzung des Militärhistorikers Sönke Neitzel, wonach Russland noch in diesem Spätsommer ein Test-Manöver durchführen wird - ganz in der Nähe der EU, an der weißrussischen Grenze zu Litauen. Mölling schätzt außerdem ein, inwieweit die Europäer bei ausbleibender Unterstützung der USA für die Ukraine einspringen und wie sie sich auch ohne die USA verteidigen könnten. „Wir können schon was, aber wir werden uns kurzfristig sehr strecken müssen“. Der Sicherheitsexperte rechnet zudem vor, wie viel Geld in den nächsten Jahren für Investitionen ausgegeben werden müsste.
In der Ukraine gab es derweil neue russische Angriffe, vor allem auf Gasanlagen und die Energieversorgung. Carsten Schmiester berichtet außerdem über Pläne der US-Regierung, rund 240.000 ukrainische Geflüchtete ausweisen zu wollen. Und dass Delegationen aus den USA und der Ukraine nach US-Angaben in der kommenden Woche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe mit Russland beraten wollen.
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Interview mit Christian Mölling
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1828732.html
Podcast-Tipp “Hintergrund”: Sicherheit im Ostseeraum – Wie der Krieg in der Ukraine eine Region verändert
https://www.ardaudiothek.de/episode/14186233/Fri, 07 Mar 2025 - 52min - 621 - Europa unter Druck (Tag 1105 mit Christoph Prössl)
US-Präsident Trump macht ernst. Nur wenige Tage nach dem Eklat im Weißen Haus, als er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit Vorwürfen überzog, stoppt seine Regierung die Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land. Was das konkret bedeutet, schildert Kai Küstner. Er berichtet, dass die Ereignisse der vergangenen Tage in Europa einiges in Bewegung gesetzt haben und über weitere Sondervermögen diskutiert wird.
Im Gespräch mit Host Carsten Schmiester blickt ARD-Korrespondent Christoph Prössl zunächst auf das Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs am vergangenen Sonntag in London. Dies sei ein Gipfel der Solidarität gewesen – für die Ukraine und für dessen Präsident Selenskyj. Es sei deutlich geworden, dass die Europäer einen Friedensplan erarbeiten wollen und sich von den USA strategisch unabhängiger machen müssen. Prössl erklärt, welche Rolle Großbritannien in der aktuellen europäischen Debatte spielt, was den britischen Premier Starmer antreibt und vor welchen Problemen das britische Militär steht. Weiteres Thema in dieser Ausgabe von Streitkräfte und Strategien ist der EU-Sondergipfel am Donnerstag in Brüssel. Für politisch derzeit nicht durchsetzbar hält Prössl die Idee, gemeinsame europäische Streitkräfte aufzustellen.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
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Podcast-Tipp: Welt.Macht.China
https://1.ard.de/weltmachtchina?cp=poTue, 04 Mar 2025 - 42min - 620 - Trump demütigt Selenskyj (Sonderfolge mit Rebecca Barth)
Im Oval Office haben sich Donald Trump und sein Vize JD Vance mit Wolodymyr Selenskyj gestritten. Der US-Präsident und sein Vize haben den ukrainischen Präsidenten vor der versammelten Presse gedemütigt und ihm Undankbarkeit vorgeworfen. In dieser Sonderfolge von Streitkräfte und Strategien spricht Host Carsten Schmiester mit dem ehemaligen USA-Korrespondenten der ARD, Stefan Niemann. Er analysiert die Szene und erklärt den Unterschied zwischen der ersten und zweiten Amtszeit Trumps. Wir erleben jetzt einen ungebremsten Präsidenten, der von Ja-Sagern und Loyalisten umgeben sei, niemand widerspreche, so Niemann. Trump habe kein Werte- und Koordinatensystem und keine Prinzipien, denen er sich verpflichtet fühle. Über die Reaktionen in der Ukraine berichtet die ARD-Korrespondentin Rebecca Barth aus Kiew. Die Demütigung sei für viele Ukrainer schmerzhaft. Viele versammelten sich hinter ihrem Präsidenten. Gleichzeitig beschreibt sie die Szenen in Washington als „sehr erhellend“. Natürlich müsse sich die ukrainische Führung die Frage stellen, ob sie die Trump-Administration nicht völlig falsch eingeschätzt habe. Mit Blick auf die Europäer sagt Rebecca Barth, dass im Endeffekt alle in einem Boot sitzen. Die Ukraine habe aber das Problem an der vordersten Front zu sitzen. Auf die Reaktionen in Europa schaut Astrid Corall. Viele Politiker haben der Ukraine ihre Unterstützung zugesichert, es gebe aber auch Ausnahmen. Am Sonntag und am kommenden Donnerstag sollen in London und Brüssel Ukraine- und Sondergipfel stattfinden, auf denen über die weitere Unterstützung der Ukraine und mögliche Friedensverhandlungen gesprochen werden soll.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
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Orchestrierte Demütigung im Weißen Haus - Kommentar von Rebecca Barth
https://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-trump-selenskyj-100.html
Trumps globale Ordnung - eine Analyse von Silvia Stöber
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-trump-weltordnung-basar-100.html
Bundespolitische Reaktionen auf den Eklat im Oval Office
https://www.tagesschau.de/inland/trump-selenskyj-bundespolitik-100.html
Podcast-Tipp: Das Coronavirus Update
https://1.ard.de/Coronavirus-UpdateSat, 01 Mar 2025 - 34min - 619 - Unterstützung gegen Rohstoffe (Tag 1101 mit Denis Trubetskoy)
Im Weißen Haus folgte diese Woche ein Treffen dem nächsten. Der französische Präsident Macron und der britische Premier Starmer waren bei US-Präsident Trump zu Gast. Dabei ging es um den Krieg in der Ukraine und die Forderung der Europäer, bei möglichen Verhandlungen mit dem russischen Machthaber Putin mit am Tisch zu sitzen. Carsten Schmiester berichtet über die Gespräche und warum ein Treffen der EU-Chefdiplomatin Kallas mit US-Außenminister Rubio abgesagt wurde. Außerdem blickt er auf die kommende Woche, in der zwei Gipfel in Europa folgen – in London und Brüssel.
Während Staats- und Regierungschefs zusammensitzen, meldet die Ukraine erneut massive russische Drohnenangriffe. Diese sind mittlerweile Alltagsrealität, sagt der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy im Interview mit Host Anna Engelke. Nach drei Jahren Krieg in seinem Land seien die Menschen erschöpft, der Wunsch nach Frieden riesengroß. Ukraines Präsident Selenskyj besucht ebenfalls Trump in Washington. Ziel ist, ein Rohstoff-Abkommen zu unterzeichnen. Aus Sicht von Trubetskoy hat die Ukraine bei der Vereinbarung das „Maximum“ herausgeholt. Für seinen Umgang mit Trump bekomme Präsident Selenskyj in seinem Land Respekt auch vom politischen Gegner. Die USA sind aus Sicht des Journalisten kein verlässlicher Partner mehr, die Zeiten der „kostenlosen Hilfen“ seien vorbei. Trubetskoy erklärt, warum sein Land aber weiter auf die Hilfe der USA angewiesen ist und welche Rolle die Europäer spielen. Sie seien der neue strategische Partner Nummer eins für die Ukraine. Umgekehrt sei klar, dass die Sicherheit Europas jetzt noch mehr vom Erfolg der Ukraine in diesem Krieg abhänge.
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3 Jahre Zeitenwende - die "Meinung" von Anna Engelke in den tagesthemen (ab 18:45 Min)
https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesthemen/tt-11590.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Plusminus-Podcast: Milliarden-Grüße nach Moskau - warum Europa weiter Gas kauft
https://www.ardaudiothek.de/episode/14215231/Fri, 28 Feb 2025 - 39min - 618 - Trump-Flüsterer Macron (Tag 1098 mit Wolfgang Ischinger)
Die Welt lebt in unruhigen, neuen Zeiten. Alte Gewissheiten gelten nicht mehr – etwa die, dass die Europäer sich auf die USA verlassen können. Im Interview mit Host Carsten Schmiester spricht der Präsident des Stiftungsrates der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, über die Schwäche Europas. Deutsche und EU-Mitglieder insgesamt müssten sich den Vorwurf machen, dass sie in gewisser Weise spätestens seit 2014 in einer „gewissen Traumwelt gelebt haben“. Man habe es unterlassen, die EU zu einem außen-, sicherheits- und verteidigungspolitisch handlungsfähigen Akteur zu mache, der Respekt genießt, so der frühere Diplomat. Es gelte jetzt, Europa gegen äußere Bedrohungen zu schützen. Wenn die EU nicht mit einer Stimme spreche, müsse eine kleinere Gruppe von Mitgliedern vorangehen, empfiehlt Ischinger. Er glaubt, dass im Ukraine-Krieg ein Waffenstillstand in diesem Jahr möglich ist. Ein echter Frieden sei dagegen sehr schwierig zu erreichen. Ischinger prognostiziert schwierige, langwierige und komplexe Verhandlungen. Am Schluss werde man erleben, dass die USA ohne die aktive Mitwirkung der Europäer und der Ukraine mit Russland „nicht auf einen grünen Zweig kommen werden“.
Um US-Präsident Trump klarzumachen, dass die Europäer mit am Tisch sitzen müssen und die USA bei der Absicherung einer möglichen Friedenslösung gebraucht werden, war Frankreichs Präsident Macron nach Washington geflogen. Kai Küstner berichtet über das Treffen der beiden Präsidenten. Außerdem über einen möglichen Vertrag über Rohstoffe zwischen den USA und der Ukraine, über die anstehenden Koalitionsgespräche nach der Bundestagswahl und die Lage in der Ukraine, die auch drei Jahre nach Beginn des Krieges weiter Widerstand gegen die russische Invasion leisten kann.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
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Das Interview mit Wolfgang Ischinger
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Ischinger-Europaeer-haben-in-gewisser-Traumwelt-gelebt,audio1821446.html
Podcast-Tipp: 15 Minuten. Der tagesschau-Podcast am Morgen
https://1.ard.de/15MinutenTue, 25 Feb 2025 - 41min - 617 - Killt Trump die NATO? (Tag 1094 mit Jana Puglierin)
US-Präsident Trump nennt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj einen Diktator. Die Außenminister der USA und Russlands treffen sich nach jahrelanger Eiszeit in Riad. Die Europäer müssen dabei zu sehen, wie die USA das transatlantische Verhältnis zerstören. Eine wahrlich turbulente Woche neigt sich dem Ende zu. Noch habe man kein klares Bild darüber, wohin die US-Amerikaner wirklich wollten, sagt Jana Puglierin im Gespräch mit Host Anna Engelke. Aus Sicht der Leiterin der Denkfabrik European Council on Foreign Relations in Berlin ist es zu früh, die NATO für tot zu erklären. Man müsse sich aber im Klaren sein, dass sich die transatlantischen Beziehungen maßgeblich verändern. Eine grundsätzliche Frage für die Sicherheitsexpertin ist, ob die US-Amerikaner überhaupt noch ein strategisches Interesse in Europa haben. Im Podcast Streitkräfte und Strategien spricht Puglierin auch über das Verhältnis von Trump und Selenskyj und über ihre Sorgen, wie verteidigungsfähig die Europäer sind. Außerdem erklärt sie, warum Europa eine „Koalition der Willigen“ braucht, um auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können. Mit Blick auf die kommenden Koalitionsverhandlungen in Deutschland hofft die Sicherheitsexpertin, dass sich die Politiker eines „sense of urgency“ bewusst sind. Welche Rolle die Themen Verteidigung, Bundeswehr und äußere Sicherheit für die Parteien spielen, beleuchtet Anna Engelke mit ihrer Kollegin im ARD-Hauptstadtstudio, Claudia Buckenmaier. Die Wahlprogramme der Parteien spiegelten die aktuellen Entwicklungen nicht wider, weil sie das enge transatlantische Verhältnis betonten, das nun gar nicht mehr existent sei, so die ehemalige Washington-Korrespondentin. Claudia Buckenmaier fasst auch zusammen, wie es die Parteien mit den Verteidigungsausgaben und der Wehrpflicht halten und wie es aus ihrer Sicht mit der Unterstützung für die Ukraine weitergehen soll.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
tagesschau: Ohne die USA braucht Europa 300.000 weitere Soldaten
https://www.tagesschau.de/ausland/europa-verteidigung-ukraine-studie-100.html
Das Interview mit Jana Puglierin
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1819482.html
Podcast-Tipp: Weltspiegel zur Lage in der Ukraine
https://1.ard.de/weltspiegel_podcast?cp=susFri, 21 Feb 2025 - 1h 00min - 616 - Russisch-amerikanische Annäherung (Tag 1091 mit Julia Weigelt)
Der Krieg in der Ukraine und die Zukunft des Landes stehen im Mittelpunkt zahlreicher Gespräche in dieser Woche. Allerdings saßen die Ukrainer nicht mit am Tisch, als sich in Riad Vertreter aus den USA und Russland nach langer Zeit wieder getroffen haben. Die Staats- und Regierungschefs einiger europäischer Länder waren für ein kurzfristig anberaumtes Treffen nach Paris gefahren, um zu beraten, wie sie mit der neuen US-amerikanischen Ukraine-Politik umgehen können. Dabei wurden auch mögliche Sicherheitsgarantien und der Einsatz von Friedenstruppen thematisiert. Eine gemeinsame Linie der Europäer ist allerdings nicht zu erkennen, berichtet Astrid Corall. Host Carsten Schmiester stellt die Frage, wie Europa und Deutschland zu mehr Stärke, mehr Abschreckung, mehr Einigkeit kommen. Wenn überhaupt, dann eher langsam.
Aber die Zeit drängt und es gibt in unserem Land viele Frauen und Männer, die nicht warten wollen, bis sich in Brüssel und Berlin wirklich etwas tut, Sie tun selbst etwas und melden sich für das Bundeswehr-Programm "Ungediente für die Reserve". Nach kurzer Ausbildung werden aus Menschen ohne militärische Erfahrung Heimatschützer - das ist die Idee und sie wird auch umgesetzt. Aber da ginge wesentlich mehr. Julia Weigelt hat recherchiert und herausgefunden: Es ist ein Programm mit Hindernissen, das bei vielen Freiwilligen für Frust sorgt.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Gesamtes Interview mit dem Reservisten und Blogger Daniel Gay
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1816826.html
Blog “Ungedient.de” von Daniel Gay
https://ungedient.de/blog/reserve/antreten-jetzt/
Bericht der Tagesschau zur neuen Heimatschutz-Division
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/bundeswehr-heer-heimatschutz-100.html
Podcast-Tipp 1: 11Km - der Tagesschau-Podcast
Freund oder Feind - Wie die Ukraine mit russischen Kollaborateuren umgeht
https://www.ardaudiothek.de/episode/14188153/
Podcast-Tipp 2: Das Corona-Virus-Update
5 Jahre Corona – Was haben wir gelernt?
https://www.ardaudiothek.de/sendung/72451786/Tue, 18 Feb 2025 - 45min - 615 - Europas Sicherheit "zertrumpelt" (Sonderfolge mit Kaja Kallas)
Kai Küstner und Anna Engelke analysieren in dieser Sonderfolge von Streitkräfte und Strategien die Ereignisse der Münchner Sicherheitskonferenz. Die dürfte vielen noch lange im Gedächtnis bleiben. Die Europäer haben vor Augen geführt bekommen, dass sie für die neue US-Regierung bei möglichen Verhandlungen mit Russland keine Rolle spielen. Über ihre Köpfe hinweg könnten die Präsidenten Trump und Putin eine neue europäische Sicherheitsarchitektur bauen. Trotzdem zeigt sich die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas im Exklusiv-Interview mit Kai Küstner überzeugt: Jede Art von Deal hinter dem Rücken der EU wird nicht funktionieren. "Es kann nicht sein, dass Russland die ukrainischen Gebiete bekommt, die USA die Bodenschätze und Europa die Zeche zahlt für die Friedenssicherung", so die Chefdiplomatin. Kallas fordert auch, Russland weiter unter Druck zu setzen und das Land weiterhin politisch zu isolieren.
Im Podcast gehen die Hosts auch auf die Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance ein. Er hatte den Europäern vorgeworfen, sie würden die Meinungs- und Religionsfreiheit immer weiter einschränken und gleichzeitig das Problem der Einwanderung nicht angehen. Diese Worte führten bei vielen zu Kopfschütteln, es gab deutliche Kritik – auch von deutschen Politikern. Und es entstand der Eindruck: die Europäer können nicht mehr auf die USA als verlässlicher Partner zählen.
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Analyse zur Münchner Sicherheitskonferenz
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/muenchner-sicherheitskonferenz-usa-europa-ukraine--russland-trump-vance-100.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Caren Miosga
https://www.ardaudiothek.de/sendung/caren-miosga/13140309/Sun, 16 Feb 2025 - 32min - 614 - Trumps Telefonat mit Putin und die Folgen (Tag 1087 mit Nico Lange)
Am Mittwoch hat US-Präsident Trump mit dem russischen Machthaber Putin über die Ukraine gesprochen und damit für viel Wirbel gesorgt. Im Interview mit Host Anna Engelke ordnet der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz das Telefonat ein. Er kritisiert, dass die Europäer nach dem Anruf „einen weinerlichen Eindruck“ gemacht hätten. Damit zeige man seine Schwäche noch öffentlicher. Dabei hätten die Europäer alle Möglichkeiten, sich in Verhandlungen zwischen Russland und den USA einzubringen. Problematisch hält Nico Lange vor allem die Kommunikation von Donald Trump und seinem Umfeld – auch gegenüber der Ukraine. Gleichzeitig rät der Sicherheitsexperte der Bundesregierung und den Europäern, Wege zu finden, direkt mit den USA zu sprechen. Dafür sei die Münchner Sicherheitskonferenz eine gute Gelegenheit. Auch der US-Sonderbeauftragte für Russland und die Ukraine, Keith Kellogg, äußert sich im Exklusiv-Interview mit Anna Engelke zu dem Thema. Seine Botschaft an alle europäischen Staats- und Regierungschefs: Sie sollten sich bei Trump melden. Kai Küstner berichtet, wie viele Milliarden Europa 2024 für Verteidigung ausgegeben hat (weniger als Russland) und über die andauernde Diskussion über Verteidigungsausgaben in der NATO. Die Situation der Ukraine fasst er so zusammen: Sie ist militärisch bei weitem in keiner starken Lage – genau das aber müsste sie für eine starke Position am Verhandlungstisch sein.
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Interview von Anna Engelke mit Keith Kellogg in den ARD tagesthemen
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/schnell_informiert/video-1433618.html
Interview mit Nico Lange auf tagesschau.de über Verhandlungen mit Putin
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/trump-ukraine-russland-lange-100.html
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Video-Tipp: Brauchen wir wieder eine Wehrpflicht?
https://www.youtube.com/watch?v=Eah4zzsWBlsFri, 14 Feb 2025 - 33min - 613 - Grönland, Goldrausch und Geopolitik (Tag 1084 mit Dr. Michael Paul)
US-Präsident Donald Trump hat in seinem imperialen Streben auch ein Auge auf Grönland geworfen. Diese Idee ist nicht neu, sagt Michael Paul. Bereits vor langer Zeit hätten die häufig unter Eis liegenden Rohstoffe das Interesse der US-Amerikaner geweckt, erklärt der Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Gespräch mit Host Carsten Schmiester. Darin weist er auf die Herausforderungen beim Abbau seltener Erden in Grönland hin. Bei den Menschen auf der Insel renne Trump „offene Türen ein“, ist Paul überzeugt. Ihr oberstes Ziel sei aber weiterhin die Unabhängigkeit. Der Politikwissenschaftler spricht neben der wirtschaftlichen über die geo- und sicherheitspolitische Bedeutung der größten Insel der Welt – auch für Deutschland, die EU, China und Russland.
Die Zukunft Grönlands dürfte bei der bevorstehenden Münchner Sicherheitskonferenz ein Thema sein. Genau wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Die Lage an der Front fasst Kai Küstner zusammen. Er berichtet darüber, dass Trump auf einmal mit dem Satz für Aufregung sorgt, die Ukraine “könne eines Tages russisch sein”. Warum dem US-Präsidenten das Schicksal der Ukraine nicht wirklich am Herzen zu liegen scheint, warum Deutsche und Europäer bei möglichen Verhandlungen eher keine Rolle spielen und was das TV-Duell zwischen Kanzler Olaf Scholz und Oppositionsführer Friedrich Merz mit Blick auf Außen- und Sicherheitsthemen gebracht hat. Wenig Konkretes, so viel sei schon gesagt.
Ein weiteres Thema in dieser Ausgabe von Streitkräfte und Strategien: die Drohnen-Sichtungen über einem Bundeswehr-Gelände im schleswig-holsteinischen Schwesing.
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Papier von Dr. Michael Paul
https://www.swp-berlin.org/publikation/groenlands-arktische-wege-zur-unabhaengigkeit
11KM: der tagesschau-Podcast
https://1.ard.de/11KM-tagesschau-podcastTue, 11 Feb 2025 - 35min - 612 - Ohne Trump geht es nicht (Tag 1080 mit Claudia Major)
Noch hat die US-Regierung keinen Plan für ein Ende des Krieges in der Ukraine vorgelegt. Gut möglich aber, dass der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, einen solchen in der kommenden Woche bei der Münchner Sicherheitskonferenz präsentiert. Welche Ideen kursieren, erläutert Claudia Major im Gespräch mit Host Anna Engelke. Die Sicherheitsexpertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik weist darauf hin, dass es in den USA zwei Strömungen gibt. Die eine plädiere für einen „Frieden durch Stärke“, die andere für einen "Frieden durch Anpassung an russische Forderungen". Beide Lager hätten gemein, dass sie eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine kritisch und die Europäer für die Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes in der Verantwortung sehen. Allerdings sei Europa ohne die USA sehr schlecht aufgestellt, betont Sicherheitsexpertin Major. Den Europäern fehle es an militärischer Handlungsfähigkeit. Majors Schlussfolgerung: "Wir Europäer zahlen wieder einmal dafür, dass wir in den letzten zehn, zwanzig Jahren nicht genug in unsere eigene Verteidigung investiert haben.” Außerdem hapere es bei den Europäern nicht nur an der militärischen Einsatzfähigkeit, sondern auch an der politischen Geschlossenheit.
Während über einen möglichen Waffenstillstand und dessen Absicherung diskutiert wird, läuft der Krieg weiter. Ukrainische Truppen haben zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Offensive in der russischen Region Kursk gestartet. Carsten Schmiester berichtet zudem über den Austausch von Kriegsgefangenen, die Lieferung weiterer niederländischer F-16-Kampfflugzeuge und französischer Mirage-Jets an die Ukraine sowie über ein mögliches Treffen von Russlands Präsident Putin mit US-Präsident Trump.
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"Modelle zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes in der Ukraine" - Arbeitspapier von Claudia Major und Aldo Kleemann von der SWP (Stiftung Wissenschaft und Politik)
https://www.swp-berlin.org/publications/products/arbeitspapiere/Arbeitspapier_FG03_02_2025_C_Major_A_Kleemann.pdf
Claudia Major über mögliche Verhandlungen mit dem russischen Machthaber Putin – Focus:
https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/ukraine-wer-frieden-mit-putin-will-muss-zwei-kritische-fragen-beantworten_id_260032484.html
Das Interview mit Claudia Major
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1809910.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Die Entscheidung – Comeback der Wehrpflicht
https://1.ard.de/die-entscheidung-strategie-streitkraefte-Fri, 07 Feb 2025 - 42min - 611 - Ukraine: Der Feind im Inneren (Tag 1077 mit Rebecca Barth)
Wie geht es ukrainischen Soldaten nahe der Front? Was treibt sie nach fast drei Jahren Krieg noch an? Mit diesen Fragen im Gepäck hat sich ARD-Korrespondentin Rebecca Barth in den Donbass aufgemacht. Im Gespräch mit Host Carsten Schmiester berichtet sie über die Moral der Soldaten, über Belastungen, Enttäuschungen und Frust. Der rührt auch daher, dass einige Ukrainer nicht zu den Waffen gegriffen haben oder greifen. Berichte über diejenigen, die mit Russland zusammengearbeitet haben, haben zudem Misstrauen in der Gesellschaft gesät. Rebecca Barth hatte exklusiven Zugang zu einem Gefängnis, in dem verurteilte ukrainische Kollaborateure sitzen. Ein Thema an der Front, so die ARD-Korrespondentin, sei Donald Trump. Mit ihm verbinden einige Soldaten die Hoffnung auf Verhandlungen und ein Ende des Krieges. Dem US-Präsidenten schwebt ein Deal vor: US-amerikanische Waffen gegen wertvolle ukrainische Rohstoffe. Ganz neu und abwegig ist der Gedanke nicht, erklärt Kai Küstner. Er zeigt aber doch, dass Trump die Ukraine weniger als Werte- und mehr als Geschäftspartner sieht. Was auch für die EU gilt, der Trump mit hohen Zöllen droht. Aus der Ukraine selbst gibt es neben dem gewohnten Bild, dass die russische Armee langsam und unter gewaltigen Opferzahlen vorrückt, auch Ungewohntes zu berichten: Offenbar haben sich die nordkoreanischen Soldaten von den Kämpfen in Kursk zurückgezogen. Vorerst jedenfalls.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Westen lieferte Tanker für russische Schattenflotte – NDR-Recherche:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/schattenflotte-russland-sanktionen-oel-reeder-deutschland-100.html
Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4932.htmlTue, 04 Feb 2025 - 41min - 610 - Putins imperiale Träume (Tag 1073 mit Sarah Pagung)
US-Präsident Trump konnte den Krieg in der Ukraine nicht – wie vollmundig angekündigt – innerhalb von 24 Stunden beenden. Stattdessen droht er Russland mit weiteren wirtschaftlichen Sanktionen und damit, den Ölpreis zu drücken. Russland-Kennerin Sarah Pagung von der Körber-Stiftung bezweifelt, dass dies Präsident Putin zum Umdenken bewegen kann. Dieser sei bereit, für seine imperialen Träume „einen sehr hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen.“ Russland gehe es nicht nur um die Ukraine, betont Pagung im Gespräch mit Host Kai Küstner. Sondern auch um eine Neuordnung der europäischen Sicherheitsordnung und darum, die NATO in Europa zu schwächen und nach Westen zurückzudrängen. Diese Dimension sollte man mit Blick auf mögliche Verhandlungen zwischen Trump und Putin nicht vergessen. Aus Sicht der Politikwissenschaftlerin ist man derzeit von einem echten, wirklichen Frieden weit entfernt.
Der Krieg geht derweil unvermittelt weiter, Russland setzt die Ukraine im Osten weiter unter Druck. Der Schwerpunkt liegt auf der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, so Carsten Schmiester in der Lage. Er berichtet auch über den aktuellen Sicherheitsreport 2025. Danach fühlen sich immer mehr Menschen in Deutschland weniger sicher, ein Grund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der trifft nicht nur die Menschen vor Ort besonders hart, sondern auch die Umwelt. Laut Forschern belaufen sich die Schäden inzwischen auf rund 72 Milliarden Euro.
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Interview mit US-Außenminister Marco Rubio
https://www.youtube.com/watch?v=S5RJwmw1ihE
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Tipp für die Audiothek: Sachsen-Politik-Podcast
https://www.ardaudiothek.de/sendung/sachsen-politik-podcast/14007391/Fri, 31 Jan 2025 - 38min - 609 - Sanitäter üben für den Krieg (Tag 1070 mit Julia Weigelt)
Im Angriffskrieg gegen die Ukraine bricht Russland immer wieder das Völkerrecht. Unter anderem mit gezielten Angriffen auf Versorgungspunkte und Hospitäler der ukrainischen Armee. Das „rote Kreuz“, eigentlich als Schutzzeichen gedacht, wird dabei als Zielkennung missbraucht. Die Konsequenz: Ukrainische Sanitäter müssen sich in Kellern verstecken und unter schwierigsten Bedingungen versuchen, das Leben schwer- und schwerstverletzter Soldatinnen und Soldaten zu retten. Bei einer Übung unter ähnlich schlimmen Umständen haben sich Sanitäter der Bundeswehr jetzt diesen für sie neuen Herausforderungen gestellt und wurden dabei von Julia Weigelt begleitet. Sie ist der Frage nachgegangen, wie „kriegstüchtig“ auch das medizinische Personal der Bundeswehr im Verteidigungsfall wäre und schildert im Gespräch mit Host Carsten Schmiester ihre Erkenntnisse. Astrid Corall berichtet über die Lage im Osten der Ukraine, wo Russland weitere Fortschritte macht. Außerdem wollen die EU-Staaten die Sanktionen gegen Russland verlängern, eine drohende Blockade Ungarns wurde abgewendet. Thema beim Treffen der EU-Außenminister war auch ein erneut beschädigtes Unterwasser-Kabel in der Ostsee zwischen Lettland und Schweden. War Russlands Schattenflotte dafür verantwortlich? Noch ist unklar, ob es ein Unfall oder Absicht war. Etliche Politiker wollen aber nicht an einen Zufall glauben.
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
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ZDF-Reportage: Drohnen-Krieg: Ukraine-Soldaten geben seltene Einblicke
https://www.youtube.com/watch?v=C1c_XfSivAY
Erkenntnisse des Sanitätsdienstes der Bundeswehr aus dem Ukrainekrieg (Zeitschrift für Wehrmedizin und Wehrpharmazie)
https://wehrmed.de/fuehrung-organisation/unterstuetzung-des-sanitaetsdienstes-der-bundeswehr-im-rahmen-des-krieges-in-der-ukraine.html#:~:text=Hier%20zeigt%20sich%2C%20dass%20die,auf%20landbasierte%20Evakuierung%20verschoben%20wurde.
Lektionen aus dem Krieg gegen die Ukraine: Schnell wirksame Schritte zur besseren Versorgung Verwundeter (Blog “Augen geradeaus”)
https://augengeradeaus.net/2023/09/lektionen-aus-dem-krieg-gegen-die-ukraine-schnell-wirksame-schritte-zur-besseren-versorgung-verwundeter/
"Taschenkarte": Eine Übersicht von Gefühlen und Bedürfnissen im praktischen Taschenformat.
https://www.sicherlich.net/seminare/download-taschenkarte/
podcast-Tipp: Das Coronavirus-Update
https://1.ard.de/coronavirus-update?=cpTue, 28 Jan 2025 - 53min - 608 - Dealmaker Trump? (Tag 1066 mit Carlo Masala)
Erst nach zwei Tagen im Amt hat sich US-Präsident Trump ausführlich zum Krieg in der Ukraine geäußert. Dabei hat er Russland unter anderem mit Zöllen und Sanktionen gedroht. Aus Sicht von Carlo Masala ist dies ein Weg, Präsident Putin an den Verhandlungstisch zu holen. Trump wolle den Krieg aus verschiedenen Gründen beenden, erklärt der Professor für Internationale Politik an der Bundeswehr-Universität in München im Gespräch mit Host Anna Engelke. Zum einen wolle sich der US-Präsident außenpolitisch künftig auf Asien konzentrieren. Zum anderen müsse Trump in der Ukraine erfolgreich sein, damit er auch auf der Weltbühne als erfolgreicher "Deal-Maker" wahrgenommen wird. Allerdings gebe es für Russland derzeit wenig Anreize, zu verhandeln. Bis die Waffen schweigen, wird es noch eine Weile dauern, ist der Militärexperte überzeugt. Derweil desertieren immer mehr ukrainische Soldaten. Dies hängt laut Masala auch mit fehlenden Waffenlieferungen aus dem Westen zusammen. In Deutschland streiten sich Politiker immer noch über weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro. Der Hintergrund des Streits ist weniger die Finanzierungsfrage als der derzeitige Wahlkampf, vermutet der Politik-Professor.
Die aktuelle militärische Lage in der Ukraine fasst Carsten Schmiester zusammen. Er berichtet über den Einsatz nordkoreanischer Streitkräfte in der russischen Region Kursk und über Meldungen, wonach es um die Wirtschaft in Russland nicht so gut bestellt ist wie Moskau beteuert. Außerdem blickt er auf den Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in Polen und das erfolgreiche Vorgehen der Briten gegen ein mutmaßlich russisches Spionageschiff in ihren Hoheitsgewässern.
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Das Interview mit dem Militärexperten Prof. Carlo Masala
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1800310.html
Wie der Flugverkehr im Ostseeraum unter GPS-Spoofing leidet
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ostseeregion-gps-stoerungen-russland-100.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Synapsen – ein Wissenschaftspodcast
https://1.ard.de/SynapsenFri, 24 Jan 2025 - 44min - 607 - Trump: Er ist wieder da (Tag 1063 mit Martin Ganslmeier)
Der Amtswechsel in den USA ist vollzogen, Donald Trump ist wieder US-Präsident. Gott habe ihn gerettet, damit er Amerika wieder groß mache, erklärte er nach seiner Inauguration. Trumps Antrittsrede analysiert Host Carsten Schmiester im Gespräch mit Martin Ganslmeier. Der Präsident habe die Lage Amerikas sehr schlecht geredet, erklärt der ARD-Korrespondent im Studio New York. Außenpolitisch lege Trump den Schwerpunkt auf China und den Nahen Osten. Europa und die Ukraine hat der US-Präsident in seiner Antrittsrede dagegen mit keinem Wort erwähnt. Erst in der anschließenden Pressekonferenz kam er auf den Krieg zu sprechen. Sein Versprechen aus dem Wahlkampf, ihn innerhalb der ersten 24 Stunden seiner Amtszeit zu beenden, hat er nicht eingelöst, mittlerweile ist von mehreren Monaten die Rede. "Es läuft eigentlich alles darauf hinaus, dass es in irgendeiner Form einen Deal gibt", bei dem die Ukraine Zugeständnisse machen muss, ist Ganslmeier überzeugt. Mit Blick auf den Krieg in Gaza habe Trump wenig Konkretes gesagt - ausser, dass er skeptisch ist, ob der Waffenstillstand dauerhaft hält. Israels Premier Netanjahu freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem US-Präsidenten und verspricht sich Unterstützung im Kampf gegen die Hamas, berichtet Kai Küstner. Er fasst die aktuelle Lage in Israel und in der Ukraine zusammen. Außerdem blickt er auf die europäischen Reaktionen auf die Antrittsrede und erklärt, warum sie nicht zur Beruhigung beigetragen haben dürfte.
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Trumps zweite Amtszeit:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-zweite-amtszeit-trump-100.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
https://www.ardaudiothek.de/episode/14096803/Tue, 21 Jan 2025 - 35min - 606 - Trumps Rolle beim Gaza-Abkommen (Tag 1059 mit Michael Kimmage)
Nach mehr als 15 Monaten Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas soll es eine Feuerpause geben. Damit die Waffen im Gaza-Krieg schweigen, zogen die politischen Gegner Joe Biden und Donald Trump offenbar an einem Strang. Größtmöglicher Druck auf die Kriegsparteien und Drohungen des künftigen US-Präsidenten sind aus Sicht von Michael Kimmage aber keine Blaupause für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Im Interview mit Anna Engelke erklärt der Professor von der Catholic University in Washington DC, warum. Der Historiker geht nicht von einem schnellen Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine aus. Zumal in den USA derzeit der Nahe Osten im Vordergrund stehe, die Ukraine sei „im Moment kein großes Thema.“ Von den Europäern werde der neue US-Präsident Trump mehr Engagement in der Ukraine fordern, ist Kimmage überzeugt. Der Direktor des Kennan-Instituts erwartet, dass die NATO auch eine zweite Amtszeit Trumps übersteht, „politische Dramen“ aber nicht ausgeschlossen sind.
Über eindringliche Warnungen von Noch-Präsident Joe Biden in seiner Abschiedsrede vor einer “Oligarchie” und “Machtmissbrauch” in den USA berichtet Host Kai Küstner. In dieser Rede erwähnte Biden auch das Nahost-Abkommen, die Ukraine allerdings nur sehr kurz. Carsten Schmiester guckt auf die Lage in der Ukraine bzw. auf ukrainische Angriffe auf vor allem russische Infrastruktur. Er berichtet über Verluste nordkoreanischer Streitkräfte, den andauernden Streit in Deutschland über die weitere finanzielle Unterstützung für die Ukraine und die Stationierung deutscher Patriot-Systeme in Polen.
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Podcast-Tipp: Sockenpuppenzoo – Angriff auf Wikipedia
https://1.ard.de/sockenpuppe
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 17 Jan 2025 - 46min - 605 - Krieg und Frieden (Tag 1056 mit Hans-Lothar Domröse)
Russland ist strategisch mit seinem Plan gescheitert, die Ukraine „als Vasallenstaat zu unterjochen“. Das sagt Hans-Lothar Domröse. Im Gespräch mit Host Carsten Schmiester erklärt der ehemalige Vier-Sterne-General weiter, Putin werde „die Schlacht gewinnen, aber den großen Sieg wird er nicht einfahren - hoffe ich“. Mit Blick auf mögliche Verhandlungen und die Zeit nach einem Waffenstillstand betont Domröse, er halte westliche Friedenstruppen für die Ukraine ohne deutsche Beteiligung für undenkbar. Deutschland könne sich nicht drücken, wenn es eines Tages um Sicherheitsgarantien gehe.
Außerdem plädiert der General a.D. für mehr Geld für das Militär. Wenn uns Sicherheit und Freiheit etwas wert seien, müssten wir in diese Werte investieren. Deutschland und Europa dürften nicht immer nur auf die USA gucken. Dort übernimmt in knapp einer Woche Donald Trump die Geschäfte von Joe Biden. Wie die Europäer versuchen, sich auf die zweite Amtszeit des US-Präsidenten einzustellen, beleuchtet Kai Küstner. Er berichtet im Podcast auch über den Streit in Deutschland über Ukraine-Hilfen, nordkoreanische Kriegsgefangene und die aktuelle Lage an der Front.
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Verteidigungsminister Pistorius in der Ukraine
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/pistorius-kiew-102.html
Das Interview mit Lothar Domröse:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1793368.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
Podcast-Tipp: Das Wissen - Die neuen Kriege und ihre tieferen Ursachen
https://1.ard.de/swr2_wissen_cpTue, 14 Jan 2025 - 44min - 604 - Trumps Wunschzettel: Grönland, Panama, Kanada (Tag 1052 mit Daniel Gerlach)
Schon vor seinem Amtsantritt sorgt der künftige US-Präsident Donald Trump für reichlich Wirbel: Vor allem mit seinen Äußerungen zu Grönland, dem Panama-Kanal und Kanada. Was ist von diesen imperialen Fantasien zu halten und wie sollten Deutschland und Europa damit umgehen? Völlig unklar ist auch, ob ein von Trump geplantes Treffen mit Putin Erfolg haben kann und wie es künftig mit der Unterstützung der Ukraine weiter geht: Ein letztes Mal vor Trumps Amtseinführung saßen die westlichen Ukraine-Unterstützer in Ramstein zusammen. Carsten Schmiester berichtet über das Treffen und die Bilanz des scheidenden US-Verteidigungsministers Austin.
Von großer Bedeutung für Europa ist auch die Frage, wie stabil Syrien bleibt: Über die Lage einen Monat nach dem Fall des Assad-Regimes spricht Host Kai Küstner mit Daniel Gerlach, Chefredakteur des Zenith-Magazins. Eine gewisse Rücksichtnahme bestimme das Bild in der Hauptstadt Damaskus, berichtet der Nahost-Experte direkt aus dem Land. Dies liege wahrscheinlich an der Freude der Menschen über das Ende des Regimes. Aber auch daran, dass sie auf „keinen Fall in irgendeiner Form Vorwand für eine Explosion geben wollen.“ Daniel Gerlach sieht ein hohes Konfliktpotenzial in Syrien und spricht von einem „Tanz auf dem Vulkan“. In den nächsten Monaten würde sich entscheiden, ob wieder ein Bürgerkrieg ausbricht. Der Westen könne Syrien unterstützen, in dem er die Sanktionen aufhebt, diplomatische Vertretungen wieder eröffnet und insgesamt den Kontakt verstärkt.
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Link zum Interview mit Daniel Gerlach:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1790946.html
Zur geostrategischen Bedeutung von Grönland:
https://www.ft.com/content/26b2c424-b163-447b-94a7-ffe5a21f3807
Kanzleramt blockiert Ukraine-Hilfen:
https://www.spiegel.de/politik/ukraine-krieg-olaf-scholz-blockiert-milliarden-paket-fuer-fuer-kiew-a-15318d4e-bc41-40e1-9a31-1d57409db2d5
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/Fri, 10 Jan 2025 - 49min - 603 - Selenskyj setzt auf Trump (Tag 1049 mit Vassili Golod)
Neues Jahr, altes Bild: Russland greift weiter die Ukraine an, vor allem im Osten, beschreibt Kai Küstner die aktuelle Lage. Die Ukraine wiederum hat mit einer weiteren Gegenoffensive in der russischen Region Kursk überrascht. Die Kursk-Operation wird militärisch allerdings schon lange in Frage gestellt, erklärt Vassili Golod, ARD-Korrespondent im Studio Kiew, im Interview mit Host Carsten Schmiester. Politisch aber halte sie den Druck auf Russland aufrecht. Aus Sicht von Vassili Golod soll die Operation vor der Amtseinführung von Donald Trump auch ein Zeichen sein: die Ukraine ist stark und in der Lage, Gebiet auf russischem Boden zu halten. Der ARD-Korrespondent berichtet von der Hoffnung der Menschen, die sie mit dem künftigen US-Präsidenten verbinden - trotz seiner Unberechenbarkeit. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Trump in einem fast dreistündigen Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman umgarnt und sich zuversichtlich gezeigt, dass er Russland zu Gesprächen zwingen kann.
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Ukraine startet neue Offensive in Kursk
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kursk-offensive-100.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
Unser Podcast-Tipp: Kaffee, extra schwarz
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13817849/Tue, 07 Jan 2025 - 34min - 602 - Killing Emotions - Können Gefühle diplomatisch sein? (3/6)
Wie wichtig ist es eigentlich, dass sich Staatschefinnen und Chefs gegenseitig mögen und auf einer Wellenlänge sind? Führen Sympathie bzw. Antipathie zu gegensätzlichen Ergebnissen politischer Gespräche? Über Erfahrungen auf dem politischen Parkett spricht Julia Weigelt in dieser Folge u.a. mit dem französischen Botschafter Francois Delattre, einem sehr erfahrenen Diplomaten, der Frankreich unter anderem als Botschafter in den USA und auch bei den Vereinten Nationen vertreten hat.
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/
Die Europäische Union als sicherheitspolitischer Akteur (Bundeszentrale für politische Bildung)
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/internationale-sicherheitspolitik-353/517312/die-europaeische-union-als-sicherheitspolitischer-akteur/
Rede von Heinrich Himmler bei der SS-Gruppenführer-Tagung 1943
https://www.1000dokumente.de/pdf/dok_0008_pos_de.pdf
Es sprachen: Stefan Schad, Tilo Werner, Ralf Raths und die Autorin
Ton und Technik: Christian Alpen, Nicole Graul und Teelke Uffen
Regie: Nikolai von Koslowski
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: NDR Info 2024Fri, 20 Dec 2024 - 54min - 601 - Killing Emotions - Komplexer als Schach (1/6)
Wenn eine nachhaltige Sicherheitspolitik die sich überlagernden und gegenseitig verstärkenden Krisen auf der Welt lösen will, so braucht diese Politik mehr Gefühle, mehr emotionales Bewusstsein.
Dieses Thema beleuchtet die Fachjournalistin für Sicherheitspolitik, Julia Weigelt, in diesem Podcast. Die Vorstellung einer rationalen Sicherheitspolitik, in der Politiker sich ganz überlegt wie auf einem Schachbrett bewegen und Gefühle als schwach und unprofessionell gelabelt werden, hält sie für überholt. Ihre Thesen bespricht sie live im Studio mit dem Historiker und Leiter des deutschen Panzermuseums Ralf Raths.
Studie zu Polizeipräsenz und subjektiver Sicherheit (Stadt Kassel)
https://www.kassel.de/pressemitteilungen/2024/april/sicherheitsgefuehl.php
Museum Berlin-Karlshorst
https://www.museum-karlshorst.de/
Übersicht zur Arbeit von Prof. Simon Koschut
https://www.zu.de/lehrstuehle/internationale-sicherheitspolitik/
Es sprachen: Stefan Schad, Tilo Werner, Ralf Raths und die Autorin
Ton und Technik: Christian Alpen, Nicole Graul und Teelke Uffen
Regie: Nikolai von Koslowski
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: NDR Info 2024Fri, 20 Dec 2024 - 38min - 600 - Killing Emotions - Nach dem Krieg (6/6)
Wie schafft man es nach langen Kriegen Versöhnung herzustellen und den Frieden zu bewahren zwischen zwei ehemaligen Kriegsparteien? Wenn uralte Ressentiments noch immer wirken und Gefühle wie Neid oder Angst vorherrschen? Über dieses Thema hat Julia Weigelt in dieser Folge u.a. mit dem Mediator Dominik Barter gesprochen. Er ist geboren in Großbritannien, lebt allerdings schon lange in Brasilien und dort hat er zusammen mit den Ureinwohnern eine Methode entwickelt, wie Menschen auch nach schlimmem Gewalttaten wieder miteinander leben können. Diese Methode nennt er "restorative circles", etwa: Wiedergutmachungskreise.
Arbeitskreis “Hamburg Postkolonial”
http://www.hamburg-postkolonial.de/
UN-Studie über Frauen bei Friedensverhandlungen
https://wps.unwomen.org/participation/
Analyse von Aussagen russischer Regierungsvertreter (Olivier Schmitt)
https://findresearcher.sdu.dk/ws/portalfiles/portal/156114769/Schmitt_RussianDiplomaticPractices_Final.pdf
Buch “Emotionen in den Internationalen Beziehungen” (Herausgeber Simon Koschut)
https://www.nomos-shop.de/en/p/emotionen-in-den-internationalen-beziehungen-gr-978-3-8487-6650-5
Es sprachen: Stefan Schad, Tilo Werner, Ralf Raths und die Autorin
Ton und Technik: Christian Alpen, Nicole Graul und Teelke Uffen
Regie: Nikolai von Koslowski
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: NDR Info 2024
Podcast-Tipp: 63 Hektar- der Landwirtschafts-Podcast
https://1.ard.de/63hektar18Fri, 20 Dec 2024 - 55min - 599 - Putin, Selenskyj und das Warten auf Trump (Tag 1031 mit Michael Thumann)
Friedliche Weihnachten in der Ukraine sind auch in diesem dritten Kriegswinter nicht in Sicht. Im Gegenteil: Russland hat mit einem besonders heftigen Raketenangriff am Freitag schwere Schäden in der Hauptstadt Kiew angerichtet. Einen Tag zuvor hatte sich Russlands Präsident Putin betont siegesgewiss gezeigt. Bei seiner jährlichen Pressekonferenz sagte er erneut, er sei zu Verhandlungen bereit. Diese Bereitschaft gehört für Michael Thumann zu Putins Kriegstaktik. Aus Sicht des Moskau-Korrespondenten der Wochenzeitung „Die Zeit“ war 2024 für den russischen Präsidenten eher ein gutes Jahr, „weil es für den Westen ein schlechtes war.“ Er sieht aber auch Zeichen der Schwäche bei Putin und erklärt im Interview mit Host Anna Engelke, woher innerhalb Russlands eine Bedrohung für den Herrscher im Kreml kommen könnte. Im Osten der Ukraine versucht der russische Machthaber noch so viel Boden wie möglich zu erobern, bevor Donald Trump am 20. Januar 2025 sein Amt antritt. Der künftige US-Präsident wird den Krieg wohl kaum innerhalb von 24 Stunden beenden können, so Russland-Experte Thumann. Aber er könne ihn maßgeblich verändern. Auch beim EU-Gipfel in Brüssel spielten Trumps zweite Präsidentschaft und die Folgen für die Ukraine eine Rolle. Es ging aber auch um die Zukunft Syriens nach dem Sturz von Machthaber Assad. Host Carsten Schmiester berichtet außerdem über ein Weihnachtsgeschenk für die Bundeswehr: der Haushaltsausschuss des Bundestags hat für wichtige Rüstungsprojekte grünes Licht gegeben.
Reportage über Landminen in der Ukraine
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-landwirte-minen-100.html
Recherche über russische Spionage im Fall Wirecard
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/spionage-russland-oesterreich-marsalek-100.html
Revanche - Buch von Michael Thuman über Putins Regime
https://www.chbeck.de/thumann-revanche/product/36281377
Putins Niederlage in Syrien - Artikel von Michael Thumann
https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-12/syrien-assad-putin-russland-niederlage
Podcast "Ostcast" - Michael Thumann spricht mit Alice Bota
https://www.zeit.de/serie/der-ostcast
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Killing Emotions - die unterschätze Rolle von Gefühlen in der Sicherheitspolitik
https://1.ard.de/Killing_EmotionsFri, 20 Dec 2024 - 53min - 597 - Killing Emotions - Psychokrieg (5/6)
"Hybride Bedrohungen kombinieren militärische und nichtmilitärische sowie verdeckte und offene Mittel, darunter Desinformation, Cyberangriffe, wirtschaftlicher Druck, der Einsatz irregulärer bewaffneter Gruppen und der Einsatz regulärer Streitkräfte. Hybride Methoden werden eingesetzt, um die Grenzen zwischen Krieg und Frieden zu verwischen, und versuchen, Zweifel in den Köpfen der Zielbevölkerung zu säen. Sie zielen darauf ab, Gesellschaften zu destabilisieren und zu untergraben".
Das ist die Definition der NATO für hybride Kriegsführung. Weiterhin gehören dazu Desinformation, frei erfundene Behauptungen, also Fake news, gefälschte Fotos, aus dem Kontext gerissene Zitate oder nachgemachte Internetseiten. In dieser Folge spricht Julia Weigelt u.a. mit Johann Schmid, Oberst der Bundeswehr und Lehrbeauftragter an der Professur Militärgeschichte + Kulturgeschichte der Gewalt der Uni Potsdam über das Phänomen des Hybriden Krieges.
Themenseite Desinformation (Bundeszentrale für politische Bildung)
https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/desinformation/
Hybride Kriegsführung: Wie Putin den Westen vor sich hertreiben will (ZDF heute)
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/hybride-kriegsfuehrung-putin-ukraine-krieg-russland-100.html
Countering hybrid threats (Nato)
https://www.nato.int/cps/en/natohq/topics_156338.htm#:~:text=What%20are%20the%20hybrid%20threats,and%20use%20of%20regular%20forces.
Es sprachen: Stefan Schad, Tilo Werner, Ralf Raths und die Autorin
Ton und Technik: Christian Alpen, Nicole Graul und Teelke Uffen
Regie: Nikolai von Koslowski
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: NDR Info 2024Fri, 20 Dec 2024 - 46min - 595 - Killing Emotions - Gefühle sind schön, machen aber viel Arbeit (2/6)
Manchmal sind Menschen so überflutet von ihren Gefühlen, von Hass, Frust oder Ohnmacht, dass sie schreckliche Dinge tun. Wie z.B. im Dezember. 2016 am Berliner Breitscheidplatz, als ein Mann mit einem LKW in den Weihnachtsmarkt rast, der bis dahin schwerste islamistische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik.
Warum haben Menschen eigentlich Gefühle? Und wie können politisch verantwortliche Gefühle für nachhaltigere Entscheidungen nutzen? Und was haben Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit mit emotionaler Kompetenz zu tun? Darum geht es in dieser zweiten Folge.
ARD-Podcast-Reihe “Breitscheidplatz”
https://www.ardaudiothek.de/sendung/breitscheidplatz/95788832/
Analyse “Geschlecht, Emotion und Politik” (Birgit Sauer)
https://irihs.ihs.ac.at/id/eprint/1001/1/pw_46.pdf
Es sprachen: Stefan Schad, Tilo Werner, Ralf Raths und die Autorin
Ton und Technik: Christian Alpen, Nicole Graul und Teelke Uffen
Regie: Nikolai von Koslowski
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: NDR Info 2024Fri, 20 Dec 2024 - 48min - 593 - Killing Emotions - James Bond hat Gefühle? (4/6)
Ein Pokerface und das Unterdrücken von Gefühlen gehört zum Job von Spionen oder Agenten. Wer beim Geheimdienst arbeitet, kann sich keine Emotionen leisten, die das Ausspionieren von anderen, die Informationsbeschaffung, die Überbringung und den Verrat in Gefahr bringen würden. Doch was ist, wenn sich plötzlich Spion und Ziel sympathisch werden? Um Romeos und Gefühle von Geheimdienstlern geht es in dieser Folge.
Die Spioninnen - Im Auftrag der DDR (WDR)
https://www.ardmediathek.de/sendung/die-spioninnen-im-auftrag-der-ddr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9kaWVzcGlvbmlubmVu
Übersicht zu kognitiven Verzerrungen
https://www.anti-bias.eu/wissen/biases-von-a-z/
Biases von A-Z
The Oct. 7 Warning That Israel Ignored (New York Times “The Daily”)
https://www.youtube.com/watch?v=m-kWt1jhA7Y
Es sprachen: Stefan Schad, Tilo Werner, Ralf Raths und die Autorin
Ton und Technik: Christian Alpen, Nicole Graul und Teelke Uffen
Regie: Nikolai von Koslowski
Redaktion: Christiane Glas
Produktion: NDR Info 2024Fri, 20 Dec 2024 - 38min - 592 - Was wird aus Syrien? (Tag 1028 mit Kristin Helberg)
Die Lage in Syrien ist nach dem Sturz des Assad-Regimes unübersichtlich, viele Akteure mischen mit. Der Anführer der siegreichen Milizen, Ahmed al-Scharaa, "muss erst noch beweisen, dass er tatsächlich alle Bevölkerungsteile in Syrien repräsentieren möchte," sagt die Journalistin Kristin Helberg im Interview mit Host Carsten Schmiester. Es gebe positive Signale, am Ende aber werde man den Anführer an seinen Taten messen müssen. Die Syrien-Expertin kritisiert die Debatte in Deutschland über die Rückführung von syrischen Geflüchteten. Diese werde mit großer Unkenntnis und mit sehr viel Populismus geführt. Helberg erklärt, warum der Iran nach dem Assad-Sturz zu den größten Verlierern zählt - neben Russland. Allerdings sei Russland keineswegs isoliert im Nahen Osten und könnte auch künftig in Syrien eine Rolle spielen. Ihre künftige Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern in Damaskus will die EU daran knüpfen, ob die sich des russischen Einflusses entledigt, berichtet Kai Küstner. Er fasst zusammen, was über den mutmaßlich ukrainischen Bombenanschlag auf den Chef der russischen Schutztruppen für nukleare, biologische und chemische Waffen, Generalleutnant Igor Kirilow, in Moskau bekannt ist. Und thematisiert Berichte über erste Tote und Verletzte auf Seiten der nordkoreanischen Truppen in Kursk.
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Neufassung des Soldatenentschädigungsgesetzes zum 1.1.2025
https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/besoldung-versorgung-soldaten/soziales-entschaedigungsrecht/informationsseite-seg
Interview mit Kristin Helberg zur Lage in Syrien
https://www.ardaudiothek.de/episode/14000501/
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Unser Podcast-Tipp: Weltspiegel über Putins Krieg und Kims Soldaten
https://1.ard.de/Putins_Krieg_Kims_Soldaten_WeltspiegelPodcastTue, 17 Dec 2024 - 51min - 591 - Trump: Hoffnungsträger im Ukraine-Krieg? (Tag 1024 mit Markus Reisner)
An der östlichen Front verschlechtert sich die Lage der Ukrainer weiter, das Militär hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet, dass für einige Menschen in der Ukraine der neue US-Präsident Trump ein Hoffnungsträger ist. Mit Blick auf dessen am 20. Januar beginnende Amtszeit zeigt sich der Militärexperte und Oberst des österreichischen Bundesheeres Markus Reisner im Gespräch mit Host Anna Engelke vorsichtig optimistisch. Trump wolle einen „Deal“ haben. Auf der einen Seite stehe eine mögliche Einigung im Raum, die dazu führen könne, den Krieg so einzufrieren, dass es keine weiteren Toten und Verletzten gibt. Auf der anderen Seite sieht Reisner aber auch das Potenzial einer massiven Eskalation. Bis zum Amtsantritt von Trump muss man laut Oberst Reisner davon ausgehen, dass Putin versucht, so viel ukrainisches Gebiet wie möglich zu besetzen. Ein Einsatz von Friedenstruppen bei einem Waffenstillstand ist für den Militärexperten mit vielen Fragen verbunden. Etwa, welches Mandat die Soldaten haben und welches Land bereit ist, sie zu entsenden. In Syrien hat Russland aus Sicht des Experten einen Rückschlag erlitten. „Dieser ist aber nicht so entscheidend, dass er das Hauptschwergewicht der russischen Angriffsbemühungen in der Ukraine wirklich verändern wird.“ Einen Überblick über die Lage in Syrien nach dem Sturz von Machthaber Assad liefert Carsten Schmiester. Er fasst die Planungen der von den Islamisten eingesetzten Übergangsregierung und den Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius in der Region zusammen. Und er berichtet über die russisch-indische Energiepartnerschaft, die beide Länder offenbar massiv ausbauen wollen.
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Das Interview mit Oberst Markus Reisner:
https://www.ardaudiothek.de/episode/13989635/
Syrien feiert Neuanfang nach Assad
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/syrien-assad-feiern-100.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Antonias Weg aus der Depression
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13978011/Fri, 13 Dec 2024 - 50min - 590 - Putin, Syrien und die Folgen (Tag 1021 mit Prof. Sönke Neitzel)
In Syrien ist Machthaber Assad Geschichte, die siegreiche Rebellenallianz ist dabei, eine Übergangsregierung zu bilden. Im Schatten der Ereignisse in Nahost geht der Krieg in der Ukraine weiter. Über die aktuelle Lage, den Besuch von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in Kiew und ein Interview des designierten US-Präsidenten Donald Trump zur Zukunft der NATO berichtet Carsten Schmiester. Beim Bündnis warnt man vor einem bedrohlichen Erstarken Russlands in den kommenden Jahren. Auch der Militärhistoriker Sönke Neitzel hält es im Gespräch mit Host Kai Küstner für wahrscheinlich, dass Machthaber Putin in absehbarer Zeit das Bündnis in einem lokalen militärischen Konflikt auf die Probe stellen wird. Darauf müsse die Bundeswehr in viel größerem Tempo vorbereitet sein, Reformen dürften nicht verschleppt werden: „Jeder Schritt, den wir jetzt nicht tun, wird im Konfliktfall das Blut unserer Soldaten kosten.“ Das müsse man den Politikern ins Gesicht sagen, so Professor Neitzel. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine attestiert er dem Westen fehlendes „entschlossenes Handeln“. Man sei nicht bereit, den russischen Vormarsch aufzuhalten. Vielmehr regiere das Prinzip Hoffnung. Und das auch in Bezug auf mögliche Verhandlungen mit Putin. Darauf zu vertrauen, dass der ernsthaft Frieden wolle, sei aber naiv. Auch um Syrien und die Folgen für Russland und die Ukraine dreht sich das Interview.
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Sonderfolge “Streitkräfte und Strategien” nach Sturz von Assad:
https://www.ardaudiothek.de/episode/13972069/
Israelische Angriffe auf Ziele in Syrien:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israelische-luftangriffe-syrien-100.html
Das Interview mit Militärhistoriker Prof. Sönke Neitzel:
https://www.ardaudiothek.de/episode/13978953/
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Mission Klima - Lösungen für die Krise
“traceless - wenn klimaschädliches Plastik einfach verschwindet”
https://www.ardaudiothek.de/episode/13936409/Tue, 10 Dec 2024 - 58min - 589 - Assads Sturz - Niederlage für Putin (Sonderfolge mit Nico Lange)
In Syrien haben Aufständische die Macht übernommen. Die Ereignisse nach dem Sturz von Diktator Assad sind so umwälzend, dass Kai Küstner und Carsten Schmiester sich am Sonntag entschieden haben, eine Sonderfolge von „Streitkräfte und Strategien“ aufzunehmen. Sie stellen dabei auch die Frage, welche Auswirkungen dies auf Assads Schutzmacht Russland und den Krieg in der Ukraine haben könnte. Putin hatte bislang in Syrien eine Luftwaffenbasis und einen Mittelmeerhafen. Dass nun unklar ist, ob er diese halten kann, ist für Russland „eine echte Niederlage“. So sieht es der Politikwissenschaftler Nico Lange, Senior Fellow bei der Münchner Sicherheitskonferenz, im Gespräch mit Kai Küstner. Die Ereignisse in Syrien zeigen: „Russland ist nicht unendlich stark. Wenn andere agieren, muss auch Russland sich zurückziehen.“ Putins Nimbus der Unbesiegbarkeit habe stark gelitten, so Lange. Ob die Ereignisse in Syrien die Ukraine dem Frieden näherbringen, so wie der künftige US-Präsident Trump es sich wünscht, ist unklar. Es bestehe die Gefahr, dass Russland Truppen aus Syrien nun in der Ukraine einsetzt und dort seine Position militärisch stärkt, warnt Nico Lange.
Wie Assad gestürzt wurde und was das bedeutet - FAQ tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/syrien-sieg-rebellen-entwicklung-100.html
Das Interview mit Nico Lange, Sicherheitsexperte an der "Münchner Sicherheitskonferenz":
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1771374.html
Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
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Fragen und Feedback zum Podcast: streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipp: Wo bist Du? Verschollen auf der Flucht
https://1.ard.de/wo_bist_duSun, 08 Dec 2024 - 25min - 588 - Hilfe für die Ukraine bitter nötig (Tag 1017 mit Jan Brockhausen)
Es ist ein noch sehr weit weg scheinendes, momentan abwegiges Szenario: Friedenstruppen in der Ukraine, die einen Waffenstillstand absichern, unterstützt auch von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Dass Außenministerin Annalena Baerbock darüber laut nachgedacht hat, führte zu heftigen Kontroversen, berichtet Kai Küstner. Er spricht mit Host Carsten Schmiester auch über die Lage in Syrien und die Folgen für Russland sowie über die aktuelle Situation in der Ukraine, wo die Menschen dem dritten Kriegswinter entgegensehen. Jan Brockhausen von der "Aktion Deutschland hilft" nennt die humanitäre Lage im Interview "katastrophal". Aktuell sind laut des Sprechers 14,6 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen - fast 40 Prozent der Bevölkerung. Die Spendenbereitschaft sei "herausragend hoch", so Brockhausen. Allerdings sei es normal, dass sie zurückgehe. Im ersten Kriegsjahr sind demnach mehr als 250 Millionen Euro für die Ukraine eingegangen, für 2024 - Stand jetzt - rund 10 Millionen Euro. Brockhausen wirbt weiter für Unterstützung. Ein besonderes Augenmerk müsse man auf die psychologische Hilfe der Menschen legen.
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Das Interview mit Jan Brockhausen:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1769856.html
Aktion Deutschland Hilft:
https://www.aktion-deutschland-hilft.de/
Islamistische Aufständische rücken in Syrien vor:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/lage-syrien-100.html
Telefonat der Generalstabschefs Russlands und der USA:
https://www.nytimes.com/2024/12/04/us/politics/russian-general-call.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: “Die Entscheidung” über den Aufstieg Putins
https://1.ard.de/die-entscheidungFri, 06 Dec 2024 - 38min - 587 - Putins Kriegswirtschaft - robust trotz Rubel-Verfall (Tag 1014 mit Janis Kluge)
Erst kamen die neuen EU-Spitzen, die Außenbeauftrage Kallas und Ratspräsident Costa, dann Bundeskanzler Scholz: bei Besuchen in Kiew sicherten die Politiker der Ukraine weitere Unterstützung zu. Gleichzeitig wird häufiger über Verhandlungen gesprochen, wie Carsten Schmiester berichtet. Allerdings habe Putin nach Einschätzung von Experten daran kein Interesse. Russlands Präsident hat derzeit mit einigen Problemen zu kämpfen. In Syrien ist die Gewalt wieder ausgebrochen – mit Folgen auch für die russischen Streitkräfte, die dort im Einsatz sind. Die russische Wirtschaft kämpft mit anhaltenden Sanktionen und Arbeitskräftemangel, der Rubel verfällt, die Inflation steigt auf Rekordhöhen. Trotzdem ist die Situation für Putin noch nicht bedrohlich, meint der Wirtschaftswissenschaftler und Osteuropa-Experte Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er rechnet im Interview mit Host Kai Küstner nicht damit, dass sich die Russen gegen Putin und den Krieg wenden. Viele würden den Krieg einfach ausblenden. Auf den Krieg hätten wirtschaftliche Probleme erst mal geringe Auswirkungen, sie würden „Russland nicht kompromissbereiter machen.“
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Interview mit Guido Steinberg zur Lage in Aleppo:
https://www.tagesschau.de/ausland/interview-syrien-steinberg-100.html
Interview mit Wirtschaftswissenschaftler Janis Kluge:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1767510.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Deutscher Reporterpreis: Podcast des Jahres (Rammstein Row Zero):
https://1.ard.de/Rammstein_Row_Zero_PodcastTue, 03 Dec 2024 - 43min - 586 - Wie weit geht Putin noch? (Tag 1010 mit Carsten Breuer)
Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, warnt vor einem möglichen Austesten der NATO-Bestandsgarantie. Russland bereite sich auf einen Krieg gegen den Westen vor, sagte der BND-Präsident in dieser Woche vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. "Mit dem umfassenden Einsatz der hybriden Methoden und Mittel durch Russland steigt auch das Risiko, dass sich irgendwann die Frage eines NATO-Bündnisfalls stellt."
Carsten Schmiester berichtet, dass Putin mit dem Einsatz der Mittelstreckenrakete "Oreschnik" gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht habe. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, gibt im Podcast ausführlich Einblicke, wie sich Deutschland militärisch auf die aktuelle Lage vorbereitet. Die Ukraine führe im Moment ein Verzögerungsgefecht durch. Militärisch bedeutet das, Raum aufzugeben und sich dafür Zeit zu kaufen. "Diese Zeit wird uns für den Westen im Moment gekauft." Damit die russischen Geländegewinne nicht weiter zunehmen, müsse der Westen weiter Waffen liefern, sagt er im Interview mit Anna Engelke. Deshalb unterstützt die Bundeswehr auch weiter mit Flugabwehr und Kampfpanzern wie dem Gepard. Nicht nur aus Beständen der Bundeswehr, sondern auch aus der Produktion der Industrie. Ziel sei es, den Krieg so zu beenden, dass Putin eben nicht recht behält. Auch zur Rolle der USA unter dem zukünftigen Präsidenten Donald Trump äußert sich Breuer: "Es wird sicherlich an der einen oder anderen Stelle eine andere Kleiderordnung geben."
Trumps Mann für das Ende des Ukraine-Kriegs
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-ukraine-kellogg-100.html
Das Interview mit Generalinspekteur Carsten Breuer:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1765134.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipp: Agenten der Angst – Fereydoun und der iranische Geheimdienst
https://1.ard.de/fereydoun-podcast?p=susFri, 29 Nov 2024 - 48min - 585 - Deutschlands Bunkerplan - was steckt dahinter? (Tag 1007 mit Julia Weigelt)
Ein "Bunkerplan" hat es in den vergangenen Tagen in die Nachrichten geschafft. Angesichts der "sich verschärfenden internationalen Bedrohungslage" soll es wieder mehr Schutzräume für die Bevölkerung geben. Um Schutz geht es auch in der Lage mit Kai Küstner. Schutz der kritischen Infrastruktur, Schutz der Ukraine und Schutz europäischer Staaten. Und um ungemütliche Tage für Verteidigungsminister Pistorius: Die Kanzler-Kandidaten-Frage ist zu seinen Ungunsten geklärt, nun sorgt eine Debatte um teure neue "Ausgehuniformen" für Wirbel. Im Schwerpunkt widmen sich Host Carsten Schmiester und Julia Weigelt dem Thema Verteidigungsdiplomatie. Streitkräfte werden nicht nur zum Kampf eingesetzt, sondern können auch im diplomatischen Auftrag unterwegs sein. So wie zwei deutsche Kriegsschiffe im Indopazifik. Der Podcast beleuchtet diese Reise und fragt, ob die Mission erfolgreich war. Greg Kennedy, Professor für strategische Außenpolitik am Londoner King’s College, betont: "Verteidigungsdiplomatie sollte angesichts der anderen Dinge, mit denen Deutschland gerade beschäftigt ist, ziemlich weit unten auf der Prioritätenliste stehen. Es gibt eine ganze Reihe von Voraussetzungen für erfolgreiche Verteidigungsdiplomatie, nämlich militärische Glaubwürdigkeit, Kompetenz und erarbeitete Autorität. Da müssen sie sich also zuerst drum kümmern."
Streitkräfte und Strategien zum Zivilschutz in Deutschland
https://www.ardaudiothek.de/episode/13063341/
Schwedische Zivilschutzbroschüre "Om krisen eller kriget kommer"
https://rib.msb.se/filer/pdf/30874.pdf
Machtkampf auf dem Meer: China rüstet auf - und droht den Nachbarn
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/china-ruestung-104.html
Verteidigungspolitische Richtlinien 2023 (Verteidigungsministerium)
https://www.bmvg.de/resource/blob/5701724/5ba8d8c460d931164c7b00f49994d41d/verteidigungspolitische-richtlinien-2023-data.pdf
Europas Resilienz gegenüber China mit Helena Legarda (Merics)
https://merics.org/de/podcast/europas-resilienz-gegenueber-china-mit-grzegorz-stec-und-helena-legarda
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Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
TV-Tipp: Zeitenwende hautnah
https://1.ard.de/doku-zeitenwende-hautnahTue, 26 Nov 2024 - 52min - 584 - Putins Warnschuss mit Oreschnik-Rakete (Tag 1003 mit Franz-Stefan Gady)
Die Diskussion über Raketen und Marschflugkörper hat die Woche rund um den 1.000 Kriegstag bestimmt. Die US-Regierung hat der Ukraine erlaubt, amerikanische Raketen vom Typ ATACMS gegen Ziele in der russischen Region Kursk einzusetzen. Am Donnerstag antwortete der russische Präsident Putin mit dem Einsatz einer neuartigen Mittelstreckenrakete auf Ziele in der ukrainischen Großstadt Dnipro. Was über diese Raketen bekannt ist und welche Reaktionen es gab, das fasst Carsten Schmiester zusammen. Im Gespräch mit Host Anna Engelke erklärt der Militärexperte und Buchautor Franz-Stefan Gady, dass die Rakete eingesetzt wurde, „um dem Westen eine klare Botschaft zu schicken, eine Botschaft der Abschreckung.“ Denn theoretisch kann die Rakete auch mit einem nuklearen Sprengsatz versehen werden. Gady schlägt vor, dass Europa und Deutschland mit einer Mischung aus Abschreckung und militärischer Stärke gepaart mit Dialog und Diplomatie reagieren sollten. Im deutschsprachigen Europa sei man zu sehr auf letzteres fokussiert, so der Militärexperte. Im Interview spricht Gady auch über die Mängel der Bundeswehr, über langfristige Ziele Russlands und er betont, dass man der Bevölkerung klar machen muss, warum die Unterstützung für die Ukraine wichtig ist.
Putin kündigt Serienproduktion von Oreschnik-Rakete an:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/krieg-ukraine-neue-raketen-rutte-nato-100.html
Putins Videoansprache und Reaktionen Selenskyjs:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-oreschnik-100.html
Buch von Franz Stefan Gady - "Die Rückkehr des Krieges" - Warum wir wieder lernen müssen, mit Krieg umzugehen:
https://www.luebbe.de/quadriga/buecher/politik/die-rueckkehr-des-krieges/id_10507815
Das Interview mit Franz Stefan Gady:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1760416.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
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Podcast-Tipp: Becoming the Beatles
https://1.ard.de/beatles-podcast?cpFri, 22 Nov 2024 - 50min - 583 - 1000 Tage Krieg (mit Kai-Olaf Lang)
Am 24.2.2022 überfiel Russland die Ukraine, seit fast drei Jahren tobt dort der Krieg. In den vergangenen Tagen folgte eine Eilmeldung auf die nächste. Scholz telefoniert mit Putin, die US-Regierung erlaubt der Ukraine, Langstreckenraketen auch auf russischem Gebiet einzusetzen. Und die Ukraine hat diese Erlaubnis auch gleich genutzt, heißt es aus Moskau. Über die aktuellen Entwicklungen spricht Host Carsten Schmiester bei Streitkräfte und Strategien mit Kai Küstner. Themen sind auch das Schicksal der Kinder in der Ukraine und die Aussichten auf den weiteren Kriegsverlauf. Vieles deute darauf hin, dass der Krieg keinen guten Ausgang nehmen werde, zumindest keinen, der einen stabilen Frieden bringe, sagt Kai-Olaf Lang von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Der Osteuropa-Experte benennt im Podcast die Schwachpunkte der NATO an der Ostflanke, spricht über die Vorbereitungen Polens und der baltischen Staaten auf verschiedene Szenarien und äußert seine Skepsis über den Willen der EU-Mitgliedstaaten, einen großen Verteidigungsfonds einzurichten.
Recherche zur russischen Bedrohung Polens und des Baltikums:
https://vsquare.org/russia-military-bases-threat-europe-nato/
Was war/ist in ATACMS-Reichweite? ISW-Karte von Ende August:
https://www.understandingwar.org/backgrounder/interactive-map-hundreds-known-russian-military-objects-are-range-atacms
Defektes Datenkabel: Pistorius vermutet Sabotage
https://www.ndr.de/glasfaser252.html
Streitkräfte und Strategien zu kritischer Infrastruktur:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Die-Nato-ist-staerker-Tag-951-mit-Jens-Stoltenberg,audio1725834.html
Alle Folgen des Podcasts:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
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Podcast-Tipp: Von Föhr nach New York - eine Auswanderergeschichte:
https://1.ard.de/Foehr_NewYork?c=strategienTue, 19 Nov 2024 - 50min - 582 - Kein Frieden in 24 Stunden (Tag 996 mit Christian Freuding)
In den USA nimmt das Kabinett des kommenden Präsidenten Trump Formen an. Minister werden gemeinsam am Tisch sitzen, die sich in der Vergangenheit nicht immer einig waren - etwa mit Blick auf die Beziehungen zur NATO. Viel gesprochen wird derzeit auch über die Auswirkungen der US-Wahl auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Trump will den innerhalb von 24 Stunden beenden. Das hält der Generalmajor und Leiter des Ukraine-Sonderstabs im Bundesverteidigungsministerium, Christian Freuding, für “sehr anspruchsvoll”. Denn Verhandlungsbereitschaft auf russischer Seite sieht er derzeit nicht. Freuding fordert im Interview mit Kai Küstner, die Ukraine weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen. Nach fast drei Jahren Krieg sei klar, dass Putin und Russland nur die Sprache der Stärke verstehen. Für die NATO und für Deutschland sei Russland auf absehbare Zeit die größte Bedrohung. „Es geht darum, den Westen und all das, für das wir stehen, für eine freiheitliche Ordnung zurückzuwerfen, die Demokratie und die Kohäsion in den westlichen Gesellschaften zu unterminieren.“
Hinweis in eigener Sache:
Nachdem wir diesen Podcast veröffentlicht haben, hat uns die Meldung über das Telefonat von Olaf Scholz mit Wladimir Putin erreicht. https://www.tagesschau.de/inland/scholz-telefonat-putin-100.html
Wir anlysieren das Telefonat in unserer nächsten Ausgabe am 19.11.24
Alle Infos im NDR Info Podcast Krieg und Terror:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
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Das Interview mit Generalmajor Christian Freuding:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1755520.html
Podcast-Tipp: Dark Matters - Der Auftragskiller und der Deal mit Putin
https://1.ard.de/dark-matters-podcastFri, 15 Nov 2024 - 46min - 581 - Nordkorea bringt NATO in Zwickmühle (Tag 993 mit Prof. Rüdiger Frank)
Laut einer aktuellen Umfrage der Körber-Stiftung lehnen zwei Drittel der Deutschen eine militärische Führungsrolle in Europa ab. Ist das noch vereinbar mit einer Welt, in der sich eine neue autoritäre Achse herausbildet und in der die USA unter Trump Europa deutlich mehr zumuten werden, fragt Kai Küstner im aktuellen Podcast. 57% der Deutschen (Vorjahr 66%) wollen der Ukraine weiter militärisch helfen.
Außer Frage steht die Unterstützung für Kaja Kallas. Die ehemalige Ministerpräsidentin Estlands soll neue EU-Außenbeauftragte werden. Bei einer Anhörung im Europaparlament hat sie betont, dass ein Sieg der Ukraine Priorität für die EU haben müsse, Europa müsse seine Verteidigung ausbauen. Carsten Schmiester hat Kallas zugehört und berichtet in der aktuellen Ausgabe von Streitkräfte und Strategien auch über die schlechte Lage, in der sich die Ukraine befindet. Russland wiederum erhält auch Unterstützung - von Nordkorea. Das Land liefert nicht nur Artilleriemunition, sondern schickt auch Bodentruppen. Nordkorea-Experte Professor Rüdiger Frank von der Universität Wien sieht im Gespräch mit Kai Küstner in dieser Allianz Anzeichen für einen neuen Kalten Krieg und eine neue "Systemkonfrontation". Wie bedrohlich die Entsendung der Truppen für Europa wird, hänge auch davon ab, wie genau sie eingesetzt werden, erklärt Frank. Sollte Nordkorea reguläre Soldaten in eigenen Uniformen auf ukrainisches Gebiet schicken, könnte dies im schlimmsten Fall sogar zum dritten Weltkrieg führen. Weil Nordkoreas Machthaber Kim die NATO damit zu einer Reaktion zwingen könnte. In jedem Fall hält der Ostasien-Experte und Politikberater die Kooperation von Kim und Putin für einen "Win-win-Deal" mit Vorteilen für beide Länder. Stärker jedoch für Nordkorea, das in seiner Rolle als internationaler Akteur aufgewertet wird, wirtschaftlich profitieren kann und künftig - wegen Russland - keine Sanktionen mehr des UN-Sicherheitsrats fürchten müsste. Den Europäern rät Professor Rüdiger Frank angesichts der neuen Konfrontation zwischen autoritären und liberalen Staaten, sich zu einem eigenständigen, unabhängigen Akteur zu entwickeln, um handlungsfähig zu werden.
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Deutsche wollen mehrheitlich keine stärkere militärische Rolle. Repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung:
https://koerber-stiftung.de/projekte/the-berlin-pulse/
Das Interview mit dem Nordkorea-Experten Prof. Rüdiger Frank:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1753078.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Wo Bist Du? Verschollen auf der Flucht
https://1.ard.de/wo_bist_duTue, 12 Nov 2024 - 49min - 580 - Trump da, Ampel weg - und die Ukraine? (Tag 989 mit Jana Puglierin)
Der Mittwoch dieser Woche geht in die Geschichte ein. In den USA wird Donald Trump zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt. Am Abend kommt dann das Aus für die Ampel-Koalition in Berlin. Eine monatelange Hängepartie droht - auch mit möglichen Folgen für die Unterstützung der Ukraine. Dort macht der Krieg keine Atempause. Russland terrorisiert die Bevölkerung wieder mit stundenlangen Drohnenangriffen, fasst Host Kai Küstner die aktuelle Lage zusammen. Der neue US-Präsident Trump hat im Vorfeld der Wahl immer wieder behauptet, den russischen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Nur wie, hat er bislang nicht verraten. Die Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, Jana Puglierin, sagt im Gespräch mit Anna Engelke: "Ich glaube nicht, dass Trump international als Putins Pudel dastehen will, der ihm quasi alles gibt, was er will und was er militärisch nicht erreichen konnte." Es sei möglich, dass eine Dynamik entsteht, in der Trump anders Druck auf Putin ausübt, als das die Biden-Administration getan habe.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Vortrag von Oberst und Wissenschaftler Markus Reisner:
https://www.youtube.com/watch?v=PhJfEAmtO28
Erläuternder Text zur neuen Wehrpflicht:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wehrdienst-bundeswehr-reform-100.html
Das Interview mit Jana Puglierin:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1750752.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Enke:
https://1.ard.de/Robert-Enke_Podcast-NDR-mc
11km – der tagesschau Podcast mit Anna Engelke über das Aus der Ampel:
https://1.ard.de/11KM_AmpelaFri, 08 Nov 2024 - 50min - 579 - Kommt die Ukraine durch den Kriegswinter? (Tag 986 mit Andrea Beer)
Im Podcast "Streitkräfte und Strategien" geht es um die Situation in der Ukraine vor dem dritten Kriegswinter. Gemeinsam mit Andrea Beer aus dem ARD-Studio Kiew thematisieren Carsten Schmiester und Kai Küstner die aktuelle Lage in der Ukraine nach fast 1.000 Tagen Krieg. "Wir sehen eine Zunahme der Nordkoreaner, aber wir sehen keine Zunahme der Reaktion unserer Partner - leider", kritisiert der ukrainische Präsident Selenskyj den Westen. Die systematische Zerstörung der Infrastruktur hat die Lebensbedingungen im Land erheblich verschlechtert, was vor allem den Winter zu einer besonders schwierigen Herausforderung macht. Größte Sorge der Menschen ist dabei die Energieversorgung: Ohne Strom und Gas wird das Überleben in vielen Regionen schwer. Anstatt den Mut zu verlieren, zeigt die Ukraine aber beeindruckende Widerstandsfähigkeit und Kreativität, beispielsweise mit Balkonkraftwerken. Angesichts der Zerstörung wird auch die Frage von Hörer Frank Eismann beantwortet, ob mit einer neuen Flüchtlingswelle zu rechnen sei und wie Ukrainer darüber denken.
Fragen gerne per Mail an streitkraefte@ndr.de
Was kostet die (Nicht-)Unterstützung der Ukraine? (IfW-Studie):
https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/was-kostet-es-die-ukraine-nicht-zu-unterstuetzen-33411/
Interview mit John Bolton, Ex-Trump-Sicherheitsberater:
https://www.youtube.com/watch?v=aCCtrR5d9w0
Alle Folgen des Podcasts Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlTue, 05 Nov 2024 - 39min - 578 - Von wegen "Zeitenwende"... (Tag 982 mit Christian Schweppe)
Anna Engelke spricht mit dem Journalisten und Buchautor Christian Schweppe. Er schreibt über sicherheitspolitische Themen und hat ein Buch mit dem Titel "Zeiten ohne Wende" veröffentlicht. Darin kritisiert er das Konzept der "Zeitenwende" von Olaf Scholz und Deutschlands Unterstützung für die Ukraine. "Zu wenig, zu langsam", fasst Schweppe zusammen und erklärt, warum viele Entscheidungen zu spät getroffen wurden: Olaf Scholz wolle stets als besonnen gelten, aber sein zögerliches Handeln koste Zeit und Vertrauen.
Ein weiteres Gesprächsthema ist die innere Zeitenwende, speziell die Umstrukturierung der Bundeswehr. Laut Schweppe sind die Soldaten frustriert. Die Bundeswehr schrumpfe, werde aber teurer. Das sei ein paradoxer Zustand, der durch fehlende Koordination und mangelnden politischen Willen verschlimmert werde. Schweppe kritisiert weiterhin zu komplexe Beschaffungsprozesse, die effiziente und schnelle Aus- und Aufrüstung der Bundeswehr verhinderten.
In der Ukraine bleibt die Lage für die Verteidiger kritisch, aber auch Russland stößt an Grenzen. Carsten Schmiester erläutert die unterschiedlichen Deutungen der Entwicklungen an der Front, wo Russland zwar aktuell größere Geländegewinne macht, aber unter extrem hohen Verlusten, während der Krieg weiterhin im Wesentlichen ein Stellungskrieg bleibe. Daran dürfte auch der Einsatz Tausender nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite wenig ändern, mit dem die US-Regierung dennoch in wenigen Tagen rechnet und der nicht nur aus Sicht der Nato das Eskalationsrisiko erheblich vergrößern würde.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit Christian Schweppe:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1746088.html
Das Buch "Zeiten ohne Wende - Anatomie eines Scheiterns. Ein Report" von Christian Schweppe im C.H. Beck Verlag. Zur Bestellung:
https://www.chbeck.de/schweppe-zeiten-wende/product/36959122
Podcast-Tipp: “10 Minuten Wirtschaft” immer montags bis freitags neu
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcasts/podcast5840.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/Fri, 01 Nov 2024 - 53min - 577 - Kims Kämpfer - Nordkorea bald Kriegspartei? (Tag 979 mit Julia Weigelt)
Nach Südkorea und der Ukraine bestätigen nun auch USA und NATO: 10.000 nordkoreanische Soldaten sollen sich mittlerweile in Russland befinden. Einige von ihnen wurden offenbar bereits in die Region Kursk verlegt. Von einer "erheblichen Eskalation” spricht NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Doch die Frage ist: Wie soll man darauf reagieren, wenn Soldaten aus Fernost in Europa Krieg führen? Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl erscheinen Teile des Westens bisweilen wie gelähmt, analysiert Kai Küstner. Mindestens genauso spannend aber ist die Frage, was nun das einer zunehmenden Bedrohung ausgesetzte Südkorea unternimmt: Noch diese Woche soll eine Delegation aus Seoul Kiew besuchen, um “Gegenmaßnahmen” zu besprechen. Fällt das südkoreanische Tabu, der Ukraine keine schweren Waffen zu liefern? Im Schwerpunkt geht es um “Wargames”. Im Gespräch mit Carsten Schmiester beschreibt Julia Weigelt, wie Bundeswehr-Offiziere in sehr komplexen, aber eben “gespielten” Kriegsszenarien an fachliche und emotionale Grenzen geführt werden, ohne Sorgen haben zu müssen, als “loser” abgestempelt zu werden. Denn, so sieht es die Bundeswehr in ihrem Wargaming-Handbuch selbst: “Verlierer haben grundsätzlich die steilere Lernkurve”!
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Das gesamte Interview mit Professor Simon Koschut:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1744150.html
Wargaming - Handbuch der Bundeswehr:
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5833530/fcce347642d690f89ba698c1d988fd4d/handbuch-wargame24-data.pdf
Lernen aus den Erfahrungen von militärischen Wargames (Wirtschaftsinformatik & Management):
https://link.springer.com/article/10.1365/s35764-023-00494-y
Wargaming for Peace in Asia (Modern War Institute/West Point):
https://mwi.westpoint.edu/wargaming-for-peace-in-asia/
Podcast-Tipp: kino.to - die verbotene Streamingrevolution
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13769851/
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” zum Nachhören:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/Tue, 29 Oct 2024 - 41min - 576 - Putins hybrider Krieg (Tag 975 mit Gerhard Conrad)
Falschinformationen, Sabotage, Anschläge: Im hybriden Krieg geht es darum, einen Gegner nicht direkt militärisch anzugreifen, sondern ihn wirtschaftlich und gesellschaftlich zu schwächen und ihm so die Widerstandskraft zu nehmen. Geheimdienstexperten wie Gerhard Conrad sehen, dass Russland schon seit Jahren mit diesen Mitteln gegen den Westen, gegen Europa und damit auch gegen Deutschland vorgeht und sorgen sich um unsere Resilienz.
Conrad war hochrangiger Mitarbeiter des Bundesnachrichtdienstes und berät nach seiner Pensionierung unter anderem die Münchner Sicherheitskonferenz in nachrichtendienstlichen Fragen. Im Gespräch mit Carsten Schmiester analysiert er Putins hybride Kriegsführung und beschreibt Wege zur Stärkung der deutschen Dienste und zur Härtung unserer kritischen Infrastruktur: Etwa durch ein zentrales Lage- und Analysezentrum und eine bessere “begleitende” Kontrolle der Dienste, die ihnen wichtige Aufklärungsoptionen nicht von vornherein nimmt und sie damit schwächt.
Gestärkt werden soll die russische Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine, und zwar mit Hilfe aus Nordkorea, berichtet Kai Küstner. Hinweise verdichten sich, dass die nordkoreanischen Soldaten bald schon in die Kämpfe bei Kursk eingreifen werden. Wie aber reagiert der Westen, den die Meldungen zu einem ungünstigen Zeitpunkt erreichen, wie Küstner berichtet? Weiter geht es im Podcast unter anderem um die scharfe Kritik am Gutteres-Auftritt beim BRICS-Gipfel in Russland und das neue deutsch-britische Sicherheitsabkommen.
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Doku über Vitali Klitschko:
https://www.ardmediathek.de/video/klitschko-der-haerteste-kampf/klitschko-der-haerteste-kampf/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9jNjJkNTk0Mi1kZmFkLTQyMjktYWNhOS1iNmM4NzZjNTAyYmVfZ2FuemVTZW5kdW5n
Deutsch-britische Militärkooperation:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/deutschland-grossbritannien-militaerkooperation-100.html
Einigung auf 50-Milliarden-Kredit für Ukraine:
https://edition.cnn.com/2024/10/23/politics/us-g7-ukraine-loan-package/index.html
Das Interview mit dem Geheimdienstexperten Gerhard Conrad:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1741990.html
Alle Podcasts zum Nachhören:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 25 Oct 2024 - 53min - 575 - Putins "Achse der Autoritären" (Tag 972 mit Elina Valtonen)
China, Iran, Nordkorea – in seinem imperialistischen Feldzug gegen die Ukraine kann sich Russlands Machthaber Putin auf eine Reihe von Unterstützern verlassen. Nordkorea hilft ihm dabei mutmaßlich sogar mit tausenden Soldaten. Diese Staaten lassen sich zwar nicht gleichsetzen, sie entstammen aber doch alle dem „autoritären“ Lager. Was den Verdacht nährt, wie Kai Küstner analysiert, dass wir es mittlerweile mit einem fast weltweiten „Kulturkampf“ zu tun haben. In dem Russland auch versucht, unsere liberal-demokratische Lebensweise mit Desinformation „von innen“ auszuhöhlen. Doch hat man im Westen den Ernst der Lage wirklich verstanden?
Schon Ende des Jahrzehnts, warnen Sicherheitsdienste und auch Verteidigungsminister Pistorius, sei Russland in der Lage, einen NATO-Staat anzugreifen. Im Exklusiv-Interview mit Anna Engelke mahnt die finnische Außenministerin Elina Valtonen, solche Warnungen gerade wegen der russischen Zusammenarbeit mit China, Iran und Nordkorea ernst zu nehmen: „Wir müssen endlich verstehen, dass dies uns alle betrifft“, sagt Valtonen.
Carsten Schmiester analysiert im Blick auf die aktuelle Lage die Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Was dazu führen könnte, dass Südkorea sich stärker engagiert – Waffenlieferungen an die Ukraine schließt Seoul nicht aus. Parallel versucht Russlands Präsident Putin mit der Ausrichtung des BRICS-Gipfels den Beweis zu erbringen, dass er international keineswegs isoliert ist.
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Rede von Anne Applebaum bei der Friedenspreisverleihung:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2FyZC1zb25kZXJzZW5kdW5nLzIwMjQtMTAtMjBfMTAtNDUtTUVTWg
Berichte über nordkoreanische Truppen in Russland:
https://edition.cnn.com/2024/10/19/asia/north-korea-ukraine-russia-troops-uniform-intl/index.html
Das Interview mit Finnlands Aussenminister Elina Valtonen:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1739278.html
Alle Podcasts von streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlTue, 22 Oct 2024 - 41min - 574 - Time to say Good-Biden (Tag 968 mit Alex Drost)
Im Podcast “Streitkräfte und Strategien” analysieren Carsten Schmiester und Kai Küstner das Treffen von Bundeskanzler Scholz und US-Präsident Biden in Berlin. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, so lange wie das nötig ist. Putin hat sich verrechnet, er kann diesen Krieg nicht aussitzen“, sagte Scholz. Die USA und Deutschland setzen sich weiter gemeinsam für die Souveränität und die Integrität der Ukraine ein, damit Russland sie nicht gewaltsam unterjochen kann. Präsident Biden bezeichnete Deutschland als "engsten und wichtigsten Verbündeten" Amerikas. Deutschland sei nach der brutalen Invasion Russlands aufgestanden und habe sich dem Augenblick gestellt. Dafür dankte er dem Kanzler: "Sie haben die Entschlossenheit aufgebracht, die deutsche Außenpolitik auf die neuen Realitäten einzustellen und der Ukraine stark und unerschütterlich zur Seite zu stehen."
Am Donnerstag hat der ukrainische Präsident Selenskyj am Rande des EU-Gipfels in Brüssel für Aufsehen gesorgt, als er seinen „Siegesplan“ vorstellte. Weil er dafür eine klare Absage der EU und NATO bekommen hatte, drohte er mit einer nuklearen Aufrüstung. „Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben, oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein.“ Im Schwerpunkt geht es um die „Multinational MRTT Unit“ der NATO. Alex Drost erklärt, wie medizinische Evakuierungen und Luftbetankungen in Krisengebieten funktionieren.
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Biden sagt zum Abschied Danke:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/scholz-biden-treffen-berlin-100.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Mission Klima mit Maja Göpel
https://1.ard.de/MissionKlima_PodcastFri, 18 Oct 2024 - 33min - 573 - Von Russland nicht einschüchtern lassen (Tag 965 mit Constanze Stelzenmüller)
Im Podcast Streitkräfte und Strategien geht es um den für Freitag geplanten Besuch von US-Präsident Biden in Deutschland. Washington und Berlin dürften hart bleiben in ihrer Haltung, dass die Ukraine im Krieg keine NATO-Mitgliedschaft erhalten soll. Auch die Reichweitenbeschränkungen für westliche Langstreckenwaffen werden nicht aufgehoben. „Deshalb hätten wir auch keine Nachrichten aus Ramstein bekommen, die die Ukraine sonderlich glücklich gemacht hätten.“ So schätzt die Expertin für Außen- und Sicherheitspolitik, Constanze Stelzenmüller von der Denkfabrik Brookings Institution in Washington, rückblickend die Absage des Treffens wegen des Wirbelsturms ein. Im Interview mit Kai Küstner kritisiert Stelzenmüller, Europa gebe bei der Ukraine-Unterstützung ein „trübes Bild“ ab. Mit Blick auf russische Sabotage, Desinformation und Mordversuche in Deutschland sei es Zeit, sich zu wehren. „Gerade weil die russische Einflussnahme immer dramatischer wird, sollte das ein Motiv für uns sein, uns das nicht bieten zu lassen.“
Im Podcast analysiert Carsten Schmiester auch einen Bericht von Präsident Selenskyj, wonach Russland Soldaten aus Nordkorea in der Ukraine einsetzt.
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Was braucht es für Verhandlungen mit Russland?
https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-friedensverhandlungen-114.html
Angriffe auf Viktor Orban in Rede von EU-Kommissionspräsidentin:
https://www.facebook.com/EuropeanCommission/videos/551771107233395
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Der talentierte Mr.Vossen
https://1.ard.de/podcast_vossenTue, 15 Oct 2024 - 40min - 572 - Russland hat nichts erreicht in der Ukraine (Tag 961 mit Nico Lange)
Der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz wirft im Podcast "Streitkräfte und Strategien" einen nüchternen Blick auf die Lage in der Ukraine: "Russland hat eigentlich nichts erreicht in diesem Krieg in zweieinhalb Jahren." Die Verlustraten seien für Russland nicht durchhaltbar und deshalb sei das Militär auch nicht in der Lage, große Städte einzunehmen oder in der Ukraine durchzubrechen. Sein Fazit: Trotz militärischer Probleme der Ukraine stehe kein Sieg der russischen Streitkräfte bevor, auch nicht die Eroberung der Ukraine. Das ist das eigentliche Ziel von Wladimir Putin gewesen. Im Interview mit Anna Engelke teilt Nico Lange deshalb auch die Hypothese von Wolodymyr Selenskyj, dass es gar nicht so viel bräuchte, um den russischen Angriff aufzuhalten.
In der Folge geht es also auch wieder um Waffenlieferungen, den Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten, die abgesagte Reise des US-Präsidenten und den Friedensnobelpreis, der an die japanische Organisation Nihon Hidankyo verliehen wurde. Seit fast 80 Jahren hat es keinen Einsatz von Atomwaffen gegeben. Doch das nukleare Tabu steht auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg unter Druck, warnt Carsten Schmiester, der die Begründung des Nobelkomitees in Oslo beobachtet hat.
Friedensnobelpreis für japanische Organisation
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/friedensnobelpreis-194.html
Interview mit Nico Lange:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1732404.html
Podcast-Tipp: 11KM über den US-Wahlkampf
https://1.ard.de/11KM_Podcast_USA
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien
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Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deFri, 11 Oct 2024 - 52min - 571 - Zeit für Verhandlungen? (Tag 958 mit Ulrich Kühn)
Militärisch läuft es weiterhin nicht gut für die Ukraine, weshalb immer häufiger über mögliche Verhandlungen spekuliert wird. Im Podcast Streitkräfte und Strategien gehen Carsten Schmiester und Kai Küstner auch auf das geplante, diesmal mit US-Präsident Biden hochrangig besetzte, Ramstein-Treffen am kommenden Wochenende ein. Dort will der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Friedens- bzw. “Siegesplan” erläutern: “Frieden durch Stärke”, so lautet ein Kernbestandteil. Das heißt: Die Ukraine dringt auf mehr Waffenlieferungen aus dem Westen, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Wie aber lässt sich Schluss machen mit dem Krieg? Dr. Ulrich Kühn vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg verweist auf Sicherheitsgarantien und bilaterale Lösungen. Bei der Patt-Situation sei unklar, wie sich der Krieg im kommenden Winter entwickelt. Dabei sei entscheidend, wie viel Personal Russland bereit ist, an der Front zu "verfeuern". Eine nukleare Eskalation ist zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch, schätzt Kühn Putins Drohungen ein. Russland wäre dann international komplett isoliert.
Zur US-Haltung gegenüber Israel:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-einfluss-israel-100.html
das Interview mit Sicherheitsexperte Dr. Ulrich Kühn:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1729944.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Hörspiel-Serie Kalkar 81
https://1.ard.de/kalkar-hoerspielTue, 08 Oct 2024 - 47min - 570 - Israel wird militärisch gewinnen (Tag 954 mit Daniel Gerlach)
Im Podcast "Streitkräfte und Strategien“ geht es um den Jahrestag des verheerenden Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober. Israel kämpft inzwischen an vielen Fronten: gegen die Hisbollah im Libanon, die Hamas in Gaza und im Westjordanland und die Huthis im Jemen. Eine weitere Bedrohung sind die Angriffe mit Drohnen und Raketen aus dem Iran. "Die Amerikaner haben erheblichen Einfluss verloren", sagt Daniel Gerlach im Interview mit Anna Engelke. Der Chefredakteur des Magazins "Zenith" kritisiert auch Deutschland, das seinen Einfluss in der Region zusammen mit anderen europäischen Staaten nicht voll ausschöpft. Viele Länder im Nahen Osten würden sich durch die beeindruckende Machtdemonstration Israels eher unwohl fühlen und jetzt vermutlich auch mit Hilfe Chinas und Russlands aufrüsten, vermutet Gerlach. "Ich glaube, Israel wird militärisch obsiegen, politisch aber großen Schaden nehmen und langfristig geschwächt werden", fasst Gerlach die angespannte Lage zusammen. Der Nahe Osten werde langfristig durch die Ereignisse verändert und destabilisiert
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Das Interview mit Daniel Gerlach:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1727940.html
Zenith - das Magazin für den Orient
https://magazin.zenith.me/de
Alle Folgen Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Weltspiegel Podcast über Nahen Osten
https://1.ard.de/Nahost_WeltspiegelPodcast?cp=SuSFri, 04 Oct 2024 - 48min - 568 - Die Nato ist stärker (Tag 951 mit Jens Stoltenberg)
"Die Welt ist gefährlich, aber die NATO ist stärker", sagt Jens Stoltenberg zum Abschied als NATO-Generalsekretär im Podcast Streitkräfte und Strategien. Im Exklusiv-Interview mit Kai Küstner schaut der Norweger zurück auf die vergangenen zehn Jahre, in denen das Militärbündnis massiv aufgerüstet hat. Kernaufgabe sei es aber, nicht zu kämpfen, sondern Krieg zu verhindern, dies sei die größte Errungenschaft seit der Gründung vor 75 Jahren. Mit Blick auf die Aggressionen Russlands sei es zwar schwierig gewesen, in seiner Amtszeit einen sinnvollen Dialog zu führen. Man müsse jetzt aber ein unkontrollierbares Wettrüsten verhindern. Es sei Sache der Ukrainer, mit Russland zu verhandeln. Die stärkste Garantie für einen dauerhaften Frieden sieht Stoltenberg in einer NATO-Mitgliedschaft und Artikel 5, also dem Bündnisfall. Auch sein Nachfolger Mark Rutte stellt bei der Amtsübergabe am 1. Oktober klar: "Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Ukraine als souveräne, unabhängige und demokratische Nation behauptet."
Im Schwerpunkt des Podcasts geht es um russische "Forschungsschiffe" in der Nord- und Ostsee. Offenbar spioniert Russland auch die kritische Infrastruktur aus. Das ist das Ergebnis des internationalen Rechercheprojekts "Russian Spy Ships". Die NDR-Reporter Benedikt Strunz und Andreas Schmidt berichten von ihrer Recherche und warum Pipelines, Daten- und Stromkabel gefährdet sind.
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Jens Stoltenberg im Interview über 10 Jahre bei der NATO
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1725686.html
Systematische Spionage in der Nord- und Ostsee
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/russland-ostsee-spionage-100.html
Rechercheprojekt "Russian Spy Ships" ("Putins Flotte – Russische Spionage in der Ostsee")
https://1.ard.de/putins_flotte
Tagesschau-Podcast 11km mit NDR-Reporter Antonius Kempmann über spannende Einblicke in das Internationale Rechercheprojekt "Russian Spy Ships"
https://1.ard.de/11KM_Ostsee_Spionageflotte
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategie:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Wendehausen - Heimat im Todesstreifen
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13704179/Tue, 01 Oct 2024 - 39min - 567 - Für Putin ist die Ukraine nur der Anfang (Tag 947 mit Michael Kimmage)
Boris Pistorius hat bei seiner Rede vor dem Parlament in Litauen vor den imperialen Plänen Russlands gewarnt. Das Land würde seine Waffenproduktion rapide steigern und seine Streitkräfte dramatisch vergrößern. „Die Ukraine war ein Weckruf, vielleicht der letzte, den wir bekommen.“ In dieser Folge geht es also wieder darum, wie die Ukraine langfristig unterstützt werden kann und wie gefährlich Russlands neue Nukleardoktrin ist. Präsident Putin betont: „Eine Aggression gegen Russland durch eine Nicht-Atommacht, aber mit Unterstützung einer Atommacht, ist als gemeinsamer Angriff auf die Russische Föderation zu betrachten." Anna Engelke und Kai Küstner waren in dieser Woche mit Olaf Scholz und Boris Pistorius unterwegs und konnten dabei auch für den Podcast „Streitkräfte und Strategien“ wichtige Fragen stellen. Anna war als Korrespondentin mit dem Kanzler in New York, wo er den Journalisten vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten sagte, er sei dagegen, die Reichweitenbegrenzung für deutsche Waffen aufzuheben. „Wir werden das nicht machen und dafür haben wir auch gute Gründe“, so Scholz. Im ausführlichen Interview schätzt Michael Kimmage den Siegesplan für die Ukraine ein, den Wolodymyr Selenskyj in den USA vorgestellt hat. Der Professor für Geschichte an der Katholischen Universität in Washington DC hat unter anderem von 2014 bis 2017 im Planungsstab des US-Außenministeriums gearbeitet. Der Deutschland-Kenner und Richard C. Holbrooke Fellow an der American Academy in Berlin sagt im Gespräch mit Anna Engelke: „Russland hat Deutschland den Pazifismus geraubt“. Kimmage verweist auf die Zeitenwende und die neue geopolitische Rolle Deutschlands. An der langfristigen Unterstützung der Ukraine führt deshalb für Kimmage kein Weg vorbei. „Man muss diese Geduld haben und Russland zeigen, dass man langfristig die Ukraine unterstützen kann.“
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Putin erweitert Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-putin-atomdoktrin-100.html
“Amerikas Strategie für die Ukraine funktioniert” - Artikel des US-Historikers Michael Kimmage im Wall Street Journal vom 13.09.2024
https://www.wsj.com/world/ignore-the-defeatists-americas-strategy-is-working-inukraine-f13ba4ef
Michael Kimmage - Richard C. Holbrooke Fellow der American Academy in Berlin
https://www.americanacademy.de/person/michael-kimmage/
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 27 Sep 2024 - 49min - 566 - Kanzler mit beschränkter Reichweite (Tag 944 mit Andrea Beer und Julia Weigelt)
Wolodymyr Selenskyj hat aus Deutschland erneut eine Absage bekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz wird die Reichweitenbeschränkung für Präzisionswaffen nicht aufheben. Die Ukraine will die russische Logistik angreifen und Militärflugplätze der Luftwaffe weit hinter der Frontlinie zerstören. Aber Deutschland erlaubt nur den Einsatz solcher Waffen gegen Ziele auf russischem Boden nur für ein begrenztes Gebiet rund um Charkiw. Andrea Beer aus dem ARD Studio Kiew berichtet im Gespräch mit Carsten Schmiester, dass die russische Logistik laut ukrainischer Militärbeobachter weiterhin intakt sei, obwohl zuletzt Drohnen ein russisches Lager mit 30.000 Tonnen Munition zerstört haben sollen. Unklar ist weiterhin, wie der neue Friedensplan von Präsident Selenskyj aussieht, der am Donnerstag US-Präsident Biden vorgestellt werden soll. Vieles sei noch schwammig, sagt Andrea Beer. Aber aus Sicht der Ukraine gehe es um eine große Systemauseinandersetzung. Demokratie gegen Autokratie. Die Menschen in der Ukraine seien aber wirklich erschöpft und fühlten sich im Stich gelassen, weil sie nur so viele Waffen bekämen, dass sie nicht untergingen. Deshalb sei die Erwartung auch groß an den Westen, sagt die Korrespondentin. „Macht ihr jetzt mit, ja oder nein?"
Im Schwerpunkt geht es um die Rolle der Bundeswehr in Schulen. Julia Weigelt hat einen Jugendoffizier beim Besuch in einer Schule begleitet. Sie berichtet von ihren Eindrücken, über Schüler- und Lehrerreaktionen und über die grundsätzliche Kritik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
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Artikel über Jugend und Bundeswehr aus dem Jahr 1982 “Aus Politik und Zeitgeschehen”
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/archiv/532267/jugend-und-bundeswehr/
Jahresbericht Jugendoffiziere 2023 (Bundeswehr)
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5808806/d5cf753896d38fbc4c6c9e9e088792f2/jahresbericht-2023-data.pdf
Übersicht Beutelsbacher Konsens (Bundeszentrale für politische Bildung)
https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/1793_Beutelsbacher_Konsens_ba.pdf
Alle Folgen des Podcasts Streitkräfte und Stragien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: So Long, Cohen. Beautiful Loser und Weltstar Leonard Cohen
https://1.ard.de/So_Long_Cohen_PodcastTue, 24 Sep 2024 - 44min - 565 - Selenskyjs "Victory Plan" (Tag 940 mit Christian Mölling)
In dieser Folge von "Streitkräfte und Strategien" geht es um die Militärhilfe und die Frage, wie lange die Ukraine noch unterstützt werden kann. Wolodymyr Selenskyj will in der kommenden Woche angeblich seinen Plan des Sieges vorstellen, bislang ist aber wenig über diesen Victory Plan bekannt.
Es könnte sein, dass der ukrainische Präsident erneut mit leeren Händen aus Amerika zurückkommt, ähnlich wie bei seinem letzten Besuch im Frühjahr. So schätzt es zumindest Christian Mölling ein, der Sicherheitsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung und dort Direktor des Programms "Europas Zukunft". Im Podcast stellt er eine Studie vor, wie teuer die Verteidigung in den nächsten Jahren für Deutschland vermutlich wird.
Anna Engelke und Carsten Schmiester fragen sich in dieser Folge, wie Deutschland weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben kann. Immerhin haben Außen- und Finanzministerium weiteres Geld beschafft. Der ukrainische Botschafter Makeiev sagt im Podcast: "Wir brauchen dieses Geld für die Unterstützung unserer Streitkräfte." Diese kommt jetzt auch überraschend aus Indien. Bisher war das Land ein enger Partner Russlands, allerdings soll Indien trotz Moskaus Einwände Artilleriegranaten über dritte Länder in die Ukraine geliefert haben. Obwohl das indische Außenministerium dementiert, zeigt die Meldung, wie komplex das geopolitische Unterstützungsnetz für die Ukraine ist.
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Diese Waffen liefert Deutschland an die Ukraine:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514
das Interview mit Christian Mölling:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1718882.html
Podcast-Tipp: Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste
https://1.ard.de/dark_matters
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 20 Sep 2024 - 46min - 564 - Krieg in den Köpfen (Tag 937 mit Roland Abold)
Hat dieser Krieg seinen Schrecken verloren, fragt sich Carsten Schmiester angesichts der Tatsache, dass deutsche Nachrichtenredaktionen immer öfter andere Themen wichtiger finden. Mit Blick auf die Landtagswahl in Brandenburg geht es auch um die Frage, wie der Krieg die Wählerinnen und Wähler beeinflusst. AfD und BSW stellen sich gegen die Ukraine-Politik der Bundesregierung. "Ganz viele Menschen haben Angst davor, dass Deutschland sich in diesen Krieg hineinziehen lässt", behauptet beispielsweise Sahra Wagenknecht. Meinungsforscher widersprechen. Roland Abold von Infratest DIMAP stellt im Podcast fest, dass eine deutliche Mehrheit Waffenlieferungen an die Ukraine weiter unterstützt. 57 Prozent der Befragten sagen, das sei entweder angemessen oder gehe sogar nicht weit genug. 36 Prozent geht die Unterstützung zu weit. Kai Küstner schaut im Podcast auf die Lage im Donbass und angesichts der schweren Kämpfe auch auf die Frage, ob die Ukraine mit westlichen Waffen Kampfjets auf russischen Flughäfen angreifen darf. Darüber gibt es offiziell jedoch weiter keine Erlaubnis aus Washington. Aus dem Kreml gibt es unterdessen Meldungen, dass Putin die russischen Streitkräfte weiter ausbauen will - ein Hinweis auf einen länger anhaltenden Konflikt mit dem Westen.
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Interview mit Roland Abold von Infratest dimap:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1716548.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
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Podcast-Tipp: Synapsen über Bio- und konventionelle Landwirtschaft
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1712744.htmlTue, 17 Sep 2024 - 37min - 563 - Raketen hinter roten Linien (Tag 933 mit Wilfried Jilge)
Seit Monaten wartet die Ukraine auf die Erlaubnis, weitreichende Waffen aus dem Westen auch für Angriffe tief auf russischem Gebiet nutzen zu dürfen. In den letzten Tagen gab es Anzeichen, dass sich die USA in der Frage bewegen könnten, berichtet Carsten Schmiester. Vor einem wichtigen Treffen von US-Präsident Biden und dem britischen Premierminister Starmer hatte Russlands Präsident Putin dem Westen gedroht: Eine solche Freigabe würde eine direkte Beteiligung von NATO-Staaten am Krieg in der Ukraine bedeuten. Moskau werde darauf reagieren.
Gleichzeitig wird aktuell auch viel über Frieden im Ukraine-Konflikt gesprochen. Aus Deutschland kommen Forderungen für einen Stopp der Waffenlieferungen, insbesondere von der AfD und dem BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht). Doch will Putin wirklich ernsthaft verhandeln? Wilfried Jilge, Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, DGAP, warnt im Gespräch mit Kai Küstner nach seiner Ukraine-Reise vor Naivität im Umgang mit Russland und vor zu hohen Erwartungen: „Putin wird allenfalls aus taktischen Gründen verhandeln wollen, um die westliche Unterstützung zu schwächen.“ Gespräche seien wichtig, sie fänden hinter den Kulissen auch statt, erklärt Jilge. Ebenso wichtig sei es aber, die militärische Unterstützung der Ukraine noch auszuweiten, um ernsthafte Verhandlungen realistischer werden zu lassen.
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Freigabe für Einsatz weitreichender Waffen auf russischem Gebiet?
https://www.nytimes.com/2024/09/12/us/politics/biden-ukraine-weapons.html
Nachrichten zur Ukraine auf tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/thema/ukraine
Das Interview mit Wilfried Jilge, Experte der DGAP:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1714402.html
Alle Podcast-Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Messner – ein extremes Leben
https://www.ardaudiothek.de/sendung/messner-ein-extremes-leben/13686069/Fri, 13 Sep 2024 - 42min - 562 - Singen zu Sirenen (Tag 930 mit Achim Gutzeit)
Host Carsten Schmiester geht im Gespräch mit Kai Küstner auf die Resilienz der ukrainischen Zivilbevölkerung ein. Besonders beeindruckt hat ihn ein virales Video einer jungen Sängerin, die während eines Luftalarms singt. Die zunehmenden Angriffe auf zivile Infrastruktur verschärfen die humanitäre Lage. Russland soll ballistische Raketen aus dem Iran erhalten haben, die in den kommenden Wochen gegen die Ukraine eingesetzt werden könnten. Die USA vermuten eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern, das Verhältnis des Westens zum Iran dürfte sich damit rasant weiter verschlechtern.
Bei der Bundeswehr schrillen unterdessen die Alarmglocken. Der Verfassungsschutz beobachtet zunehmend, wie Russland deutsche Kasernen und NATO-Einrichtungen ausspioniert. Vor allem die zunehmenden Drohnen sorgen für Beunruhigung. Achim Gutzeit erläutert im Podcast den "Operationsplan Deutschland" – eine umfassende Strategie zur Koordination von militärischer und ziviler Verteidigung im Falle eines Angriffs. Die Befragung von Soldaten und Nachrichtendiensten zeigt ein Bild, das von der Friedensphase zu einer hybriden Kriegsführung übergeht. Dabei steht die Bundeswehr vor enormen Herausforderungen und muss zwischen Bund, Ländern und kommunalen Einrichtungen viel koordinieren, damit unter anderem lebenswichtige Infrastrukturen geschützt werden. Im Ernstfall müssen NATO-Truppen versorgt, Kasernen geschützt und Transportwege abgesichert werden.
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NPR-Radiobeitrag über Sängerin aus Kiew (englisch)
https://www.npr.org/2024/09/05/nx-s1-5088655/the-sound-of-air-raid-sirens-in-ukraine-have-been-turned-into-music
Iranische Raketen für Russland:
https://www.ft.com/content/135732cf-d5b8-4bbe-930d-8b55236f4894
https://www.youtube.com/watch?v=tZijbxcNqy0
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast mit Ingo Zamperoni "Amerika, wir müssen reden!"
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenTue, 10 Sep 2024 - 34min - 561 - Ukraine fordert in Ramstein Waffen (Tag 926 mit Gustav Gressel)
Die Ukraine braucht zusätzliche Waffenlieferungen, um sich gegen Russland verteidigen zu können. "Wir leiden unter einem Mangel an Raketen und wir brauchen Langstreckenfähigkeiten, auch für den Einsatz auf russischem Territorium", forderte Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen auf dem deutschen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Der ukrainische Präsident kritisierte, dass ein beträchtlicher Anteil versprochener Luftabwehrsysteme noch nicht an die ukrainischen Streitkräfte geliefert worden sei. Er forderte auch die Bereitstellung weiterer F-16 Kampfjets.
Die Ukraine leide "derzeit unter den stärksten Luftangriffen seit Kriegsbeginn", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe und sagte dabei die Lieferung von 12 Panzerhaubitzen zu. Im Gespräch mit Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations bespricht Anna Engelke, warum militärische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine auch dauerhaft wichtig ist.
„Die westliche Unterstützung, die jetzt schon nur am Minimum die Ukraine im Kampf gehalten hat, die ist alles andere als sicher im nächsten Jahr“, warnt Gressel. Der Militärexperte glaubt, dass die ukrainische Stadt Pokrowsk aufgrund gut ausgebauter Verteidigungslinien nicht so schnell fallen wird. In anderen Gebieten sei die Situation dagegen kritisch.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit Militärexperte Gustav Gressel:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1709770.html
Alle Podcast-Folgen:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Cut – beste Reportage beim Deutschen Radiopreis
https://1.ard.de/CUTFri, 06 Sep 2024 - 51min - 560 - Tödlichster Raketenangriff seit Kriegsbeginn (Tag 923 mit Julia Weigelt)
In der Ukraine sind laut Präsident Selenskyj mindestens 41 Menschen bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Mehr als 180 weitere wurden bei dem Angriff auf die Stadt Poltawa verletzt. Die Raketen seien auf dem Gelände einer Hochschule und eines Krankenhauses eingeschlagen, hieß es am Dienstag aus Kiew. Es wird vermutet, dass eigentlich ein militärisches Ausbildungszentrum in der Stadt getroffen werden sollte.
Kai Küstner fasst zusammen, was er bislang über den Angriff erfahren hat. Er schaut im Podcast auch auf den Verlust eines ukrainischen F-16-Kampfjets und geht auf die Vermutung ein, dass es sich um "friendly fire" handelt, also einen irrtümlichen Beschuss der eigenen Streitkräfte. Die Meldungen kommen in einer schwierigen Phase, weil Russland im Osten der Ukraine weiter auf dem Vormarsch ist. Schwerpunkt im Podcast ist die zivile Wehrverwaltung der Bundeswehr und die Debatte, ob diese nach der "Zeitenwende" noch zeitgemäß ist. Im Gespräch mit Host Carsten Schmiester berichtet Julia Weigelt von ihrer Recherche. Kritiker bemängeln die bürokratische Hürde und ineffiziente Verwaltung, während Befürworter die zivile Kontrolle als Schutzmechanismus gegen eine Machtkonzentration im Militär betonen.
Mindestens 41 Tote bei russischem Angriff auf Poltawa
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-poltawa-100.html
tagesschau.de über den neuen Führungsstab im Verteidigungsministerium
https://www.tagesschau.de/inland/verteidigungsministerium-pistorius-fuehrungsstab-101.html
Analyse zur Trennung zwischen Streitkräften und Bundeswehrverwaltung (Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages) https://www.bundestag.de/resource/blob/959758/92abfdf4201b14ac6450222e9a572561/WD-2-034-23-pdf.pdf
Wie bedroht ist unser Rechtsstaat? 11KM: der tagesschau-Podcast
https://1.ard.de/11KM_Wehrhafte_Demokratie
Sollen wir der Ukraine weiter Waffen liefern? - Darüber diskutiert Carsten Schmiester bei "Politik & wir" am 3.9. ab 20:15 Uhr auf dem ARD-Twitch-Kanal: https://1.ard.de/puw_waffen-ukraine?p=susTue, 03 Sep 2024 - 39min - 559 - Warum Flugabwehrsysteme nicht ausreichen (Tag 919 mit Botschafter Makeiev)
Die Beschränkungen für weitreichende Waffensysteme des Westens in der Ukraine müssen aufgehoben werden. Das fordert der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev im Podcast. "Es wäre doch richtig, den Bogenschützen zu töten und nicht nur zu versuchen, die Pfeile abzufangen."
Im Interview mit Anna Engelke erklärt Makeiev, warum russische Militärflughäfen, Munitionsdepots und Kampfflugzeuge angegriffen werden müssten, damit nicht wieder hunderte Raketen in einer Nacht auf die Ukraine geschossen werden, wie Anfang der Woche. "Ein Fußballteam wird nie gewinnen, wenn dem Verteidiger verboten wird, den Ball nach vorne zu spielen." Man könne einen Krieg nicht mit einem Fußballspiel vergleichen, aber ohne Verteidigung würde sein Land jeden Tag Männer und Frauen an der Front und Zivilisten im Land verlieren. In Sachen Militärhilfe ist er aber weiter oprimistisch und äußert die Hoffnung, im nächsten Jahr doch mehr Militärhilfe aus Deutschland zu bekommen.
In der Folge geht es auch um die Stimmung vor den Landtagswahlen und die Suche nach den Attentätern der Nord-Stream-Pipelines. "Es gab kein Diplomaten-Auto der ukrainischen Botschaft, das da irgendwie verwickelt werden konnte", weist Makeiev den jüngsten Vorwurf zurück.
Ukraine-Korrespondentin Andrea Beer vermittelt aus erster Hand ihre Eindrücke aus dem Donbass, und Carsten Schmiester beobachtet unter anderem die Offensive in Kursk.
Fragen, Lob oder Kritik an: streitkraefte@ndr.de
Interview mit Botschafter Oleksii Makeiev:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1705158.html
Alle Folgen Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
“Politk & wir” Live-Diskussion auf twitch
https://1.ard.de/puw_waffen-ukraine?p=susFri, 30 Aug 2024 - 41min - 558 - Schwerste Luftangriffe seit Kriegsbeginn (Tag 916 mit Vassili Golod)
Nach der Feier zur Unabhängigkeit ist die Ukraine massiv bombardiert worden. Russland hat am Montag mit 127 Raketen und 109 Drohnen angegriffen und hauptsächlich auf Kraftwerke gezielt. Teilweise dauert es Monate oder bei einem Staudamm auch Jahre, bis die kaputte Infrastruktur wieder repariert ist, berichtet Vassili Golod. Der ARD-Korrespondent ist auch in Kiew in der vergangenen Nacht mehrfach aufgewacht durch die lauten Explosionen. "Irgendwann kannst du nicht bei jedem Luftalarm in den Keller oder in den Flur rennen. Das heißt, du bleibst dann liegen und dann knallt es plötzlich laut." In der Nacht waren erneut 81 Drohnen unterwegs. In Kriwyj Rih wurde auch ein Hotel angegriffen. Russland versucht mit dieser Strategie gezielt Orte anzugreifen, an denen sich Journalistinnen und Journalisten aufhalten. Präsident Selenskyj sorgt sich wegen der Angriffe auf die Stromversorgung jetzt schon vor der nächsten Angriffswelle. "Dieser
anstehende Winter wird sehr heftig für die Bevölkerung", befürchtet auch Golod im Gespräch mit Carsten Schmiester und rechnet deshalb mit einer größeren Fluchtbewegung.
Aus Neu-Delhi meldet sich ARD-Korrespondentin Charlotte Horn und berichtet über die Rolle von Indiens Premierminister Modi, der gerade erst Kiew besucht hat, nachdem er im Juli bei Putin in Moskau war. Obwohl Indien militärisch noch immer stark von Russland abhängig ist, hat Modi gute Kontakte in den Westen, wurde aktuell von US-Präsident Biden für seine Friedensbemühungen gelobt und gilt als potenzieller Vermittler zwischen den Kriegsparteien.
Modi fordert Verhandlungen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/modi-ukraine-besuch-102.html
Podcast-Tipp: 15 Minuten. Der tagesschau-Podcast am Morgen
https://1.ard.de/15MinutenTue, 27 Aug 2024 - 30min - 557 - Warum Putin nicht zurückschlägt (Tag 912 mit Margarete Klein)
Wie reagiert Russland auf den ersten Einmarsch fremder Truppen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs? Bislang zögert Wladimir Putin. Das bedeute nicht, dass vielleicht doch noch eine harte Reaktion komme, sagt Margarete Klein von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Für die Ukraine sei der Angriff in der Region Kursk militärisch riskant, weil man jetzt an drei Fronten kämpfe, so Klein im Interview mit Anna Engelke. Für mögliche Friedensgespräche im Herbst sei der Schritt aber nachvollziehbar, weil Kiew nun weitere Gefangene und besetztes Gebiet als Verhandlungsmasse habe. Außerdem gehe es der Regierung in Kiew auch darum, zu zeigen, dass die Ukraine ein Momentum nutzen und in die Offensive gehen könne. Gleichzeitig habe man gezeigt, dass ein Überschreiten mutmaßlich “roter Linien” nicht automatisch zur Eskalation führe. Das könne ein wichtiges Argument für neue Waffenlieferungen sein. Im Interview geht es auch darum, wie Russland langfristig Soldaten rekrutiert. Aus dem Donbass melde Russland Erfolge bei der Offensive, berichtet Carsten Schmiester. Laut amerikanischem Geheimdienst zeichne sich dennoch eine Pattsituation an der Front ab.
Wie Russland für einen langen Krieg rekrutiert
https://www.swp-berlin.org/10.18449/2024A26/
das Interview mit Margarete Klein (SWP):
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1700602.html
Podcast-Tipp:
Mal angenommen, ...der Osten bleibt anders
https://www.ardaudiothek.de/episode/13657239/
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Alle Folgen: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 23 Aug 2024 - 38min - 556 - Wo steckt der Nord-Stream-Taucher? (Tag 909 mit Michael Götschenberg)
Erstmals nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines vor zwei Jahren gibt es einen europäischen Haftbefehl – gegen einen Ukrainer. Der Verdächtige Wolodymyr Z. soll sich Anfang Juli aus Polen in Richtung Ukraine abgesetzt haben. Die ukrainische Regierung bestreitet eine Beteiligung an der Sabotage. Wer steckt also hinter den Anschlägen und was bedeutet das für das Militärbündnis und weitere Waffenlieferungen? Darüber spricht Carsten Schmiester im Podcast mit dem ARD-Terrorexperten Michael Götschenberg, der den Fall mit Kollegen von der ZEIT und der Süddeutschen Zeitung recherchiert. In einem weiteren Schwerpunkt geht es um die Sahel-Region und eine schwere militärische Niederlage der russischen Wagner-Söldner in Mali. Kai Küstner erklärt, welche Rolle dabei die Ukraine gespielt hat und warum das für diplomatische Verwerfungen gesorgt hat. In der Analyse geht es auch darum, welchen Einfluss Deutschland in der Region hat.
Nord-Stream-Recherche von Michael Götschenberg
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/nordstream-172.html
Podcast „Tatort Ostsee“ - Wer sprengte die Ostsee-Pipelines?
https://1.ard.de/Tatort_Ostsee_Podcast
Podcast-Empfehlung: SPRINGERSTIEFEL – die 90er sind zurück
https://1.ard.de/springerstiefel_S2Tue, 20 Aug 2024 - 33min - 555 - Angriff mit hohem Risiko (Tag 905 mit Rebecca Barth und Frank Aischmann)
Der ukrainische Vorstoß auf russisches Gebiet hat sich verlangsamt, zitiert ARD-Korrespondentin Rebecca Barth einen hohen ukrainischen Offizier. Sie meldet sich aus dem Grenzgebiet und berichtet im Gespräch mit Host Carsten Schmiester über die Stimmung der Menschen dort: Viele Soldaten und Zivilisten seien sehr zufrieden mit der Offensive. Andere, die vor den fortgesetzten russischen Raketen- und Bombenangriffen hätten fliehen müssen, litten darunter, während gefangen genommene überwiegend junge russische Soldaten, mit denen sie in einem Gefängnis sprechen konnte, nur darauf hofften, bald wieder in ihre Heimat entlassen zu werden.
Einstweilen kümmere sich das Rote Kreuz um sie. Was das Ziel des Vorstoßes angeht, ist sie weiter unsicher. Stärkung der Moral und Verhandlungsposition, Schwächung Moskaus? Es gäbe noch viele Unbekannte – aber ganz sicher ein hohes Risiko des Scheiterns. Zumal es in Russland nicht danach aussieht, als führe der Überraschungsangriff zu einem Stimmungsumschwung gegen Präsident Putin - aber auch nicht zur erhöhten Gefahr eines russischen Gegenschlages mit Atomwaffen, schätzt Moskau-Korrespondent Frank Aischmann die Lage ein.
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Shownotes:
Unser Podcast-Tipp:
Kunstverbrechen - True Crime meets Kultur:
(https://1.ard.de/kunstverbrechen-cp )Fri, 16 Aug 2024 - 39min - 554 - Kursk - Putin kalt erwischt (Tag 898 mit Ralph D. Thiele)
Mit ihrem Angriff auf die russische Region Kursk hat die Ukraine Russlands Armee und Präsident Wladimir Putin verblüfft. Und hat damit den Beweis angetreten, dass in diesem Stellungskrieg weiter Überraschungen möglich sind. Trotzdem ist zweifelhaft, ob der Angriff der Ukraine strategisch wirklich nützt und ob das Kalkül aufgeht, dass Russland Truppen aus anderen umkämpften Regionen zur Verteidigung von Kursk abziehen muss, analysiert Kai Küstner. Doch Kiew könnte auch politische und symbolische Ziele damit verfolgen: Die Initiative in diesem Krieg zurückzugewinnen sowie den Menschen in der Ukraine und den Verbündeten erneut zu beweisen, dass Russland verwundbar und die Ukraine zu Erfolgen in der Lage ist. Russlands Rolle im aktuell gefährlich zugespitzten Nahost-Konflikt ist einer der Aspekte im Schwerpunkt: Carsten Schmiester spricht mit Oberst a.D. Ralph D. Thiele über die Gefahr einer weiteren Eskalation nach dem gewaltsamen Tod führender Vertreter von Hamas und Hisbollah, für den unter anderem der Iran Israel verantwortlich macht. Russland, die USA und China haben eigene Interessen in der Region, aber eine Lösung des Konfliktes könne nicht von außen kommen - und sei derzeit nur schwer vorstellbar.
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Shownotes:
Analyse der ukrainischen Gegenoffensive in Kursk:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kursk-106.html
Ukraine wollte dutzende russische Jets ausschalten, USA sagten ‘No’:
https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2024/08/05/ukraine-had-a-chance-to-blow-up-russias-best-warplanes-on-the-tarmac-the-white-house-said-no-and-now-its-too-late/
US-Vize-Präsidenten-Kandidat Tim Walz und seine Beziehung zu China:
https://www.bbc.com/news/articles/cvgewpzyd91o
Das Interview mit Oberst a. D. Ralph D. Thiele:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1691712.html
Unser Podcast-Tipp:
Tagesschau in 15 Minuten am Morgen:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13340453/Fri, 09 Aug 2024 - 40min - 553 - Pakt mit dem Teufel? (Tag 891 mit Julia Weigelt)
Nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg sind die Freigelassenen in Deutschland und den USA angekommen. Unter ihnen waren der in Russland inhaftierte US-Reporter Evan Gershkovich, aber auch der aus deutscher Haft entlassene sogenannte Tiergarten-Mörder Wadim Krassikow. Gerade seinetwegen gibt es in Deutschland Kritik an dem "Deal". Für die einen ist er ein Pakt mit dem Teufel/Putin - für andere schlicht pragmatische Politik.
Im Podcast mit Host Carsten Schmiester geht es dazu um die weiterhin für die Ukraine schwierige militärische Lage, auch wenn die ersten F-16-Kampfjets im Land angekommen sein sollen.
Weitere Themen sind die drohende Eskalation im Nahen Osten und im Schwerpunkt das Problem sexualisierter Gewalt in der Bundeswehr.
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Gefangenenaustausch:
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/gefangenenaustausch-russland-spione-100.html
Berichte der Wehrbeauftragten:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/105/2010500.pdf
Podcasttipp: Weltspiegel
https://www.ardaudiothek.de/sendung/weltspiegel-podcast/61593768/Fri, 02 Aug 2024 - 41min - 552 - Putins Truppen rücken vor (Tag 884 mit Franz-Stefan Gady)
Der US-Wahlkampf beherrscht die Schlagzeilen. Was etwas davon ablenkt, dass die russischen Truppen im Osten der Ukraine stetig Geländegewinne erzielen. "Die nächsten Wochen werden sehr kritisch für die Ukraine", warnt der Militäranalyst Franz-Stefan Gady. Russland versuche, den derzeitigen Personalmangel der Ukrainer auszunutzen und werde seine Offensive in den kommenden Tagen noch verschärfen, so der Politikberater im Gespräch mit Host Kai Küstner.
Trotz der China-Reise des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba - die Chancen auf einen baldigen Verhandlungsfrieden schätzt Gady als eher gering ein: "Russland hat kein Verlangen nach Verhandlungen", so der Experte. Moskau glaube weiter daran, seine Ziele auf dem Schlachtfeld erreichen zu können. Und auch bei China dürfe man nicht naiv sein: Peking habe kein Interesse daran, den Konflikt zu beenden.
Auch über die geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland spricht Kai Küstner ausführlich mit Franz-Stefan Gady: Der beklagt eine "fehlende Kommunikation" der Politik zu dem Thema und erläutert, warum die Stationierung für die Pläne der NATO und der USA eine so wichtige Rolle spielen.
Schließlich berichtet Korrespondent Andreas Schmidt von der gemeinsamen Übung deutscher Eurofighter mit japanischen Kampfjets in Fernost. Und beantwortet die Frage, warum China von diesem Manöver ganz und gar nicht begeistert ist.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Rede von Kamala Harris bei MSC 2024:
https://www.youtube.com/watch?v=cRtSGii-Dcg
Was bedeuten Harris, Trump, Vance für Europa- und Ukraine-Politik?
https://www.tagesschau.de/ausland/uswahl/abhaengigkeit-usa-100.html
Nachschubprobleme für Russland?
https://www.economist.com/europe/2024/07/16/russias-vast-stocks-of-soviet-era-weaponry-are-running-out
das Interview mit dem Militäranalyst Franz-Stefan Gady:
https://www.ndr.de/audio1682982.html
Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenFri, 26 Jul 2024 - 58min - 551 - Triumphaler Trump - Desaster für Ukraine und Europa? (Tag 877 mit Tobias Dammers)
Die Republikaner haben Donald Trump auf einem pompösen Parteitag offiziell zum US-Präsidentschaftskandidaten gekürt. Der wiederum stellte Senator JD Vance als seinen potenziellen Vize-Präsidenten vor. Ein deutliches Signal an Deutschland, Europa und die Ukraine, analysiert Kai Küstner, der für den Podcast zahlreiche Reden, Auftritte und Texte von Vance durchforstet hat. Darin wird deutlich: Von weiterer Hilfe für die Ukraine hält der einstige Gegner und heutige Buddy von Trump wenig. Statt sich mit Waffenlieferungen zu überfordern, solle die USA lieber auf Diplomatie setzen, findet Vance. Der im übrigen auch nicht glaubt, dass Russlands Präsident Putin eine existenzielle Bedrohung für Europa darstellt.
Was Deutschland und die Europäer angeht, so lautet die klare Botschaft des Trump-Teams: Die Zeit der "Freifahrtscheine" ist vorbei, sie sollen selbst für Sicherheit sorgen. Die USA müssten sich China und Asien zuwenden. Droht Europäern und Ukrainern gleichermaßen also ein Desaster, während Putin jubilieren kann?
Im Schwerpunkt widmet sich ARD-Reporter Tobias Dammers dem Mobilisierungsproblem der Ukraine und berichtet über jene Männer, die Angst davor haben, an die Front zu gehen oder keinen Sinn darin sehen. Die sogenannten "Kriegsdienstverweigerer" fürchten ständig, entdeckt zu werden. Trotzdem ist es Dammers gelungen, mit ihnen zu sprechen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Rede von JD Vance im US-Senat April 2024 – zu Ukraine, Deutschland, Europa:
https://www.c-span.org/video/?535093-11/senator-jd-vance-ukraine-aid-bill
Ukrainer, die nicht an die Front wollen:
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/ukraine-mobilisierung-soldaten-100.html
Umfrage in Ukraine zu Siegchancen über Russland und Diplomatie:
https://www.kiis.com.ua/?lang=eng&cat=reports&id=1372&page=1
Podcast-Tipp:
https://www.ardaudiothek.de/episode/zehn-minuten-wirtschaft/13504145/Fri, 19 Jul 2024 - 30min - 550 - Biden verwechselt Selenskyj mit Putin (Tag 870 mit Claudia Major)
Auf dem NATO-Gipfel ist Joe Biden bei jedem Auftritt besonders genau beobachtet worden. Ausgerechnet am Schluss unterlief ihm ein peinlicher Versprecher. Während der Vorstellung des ukrainischen Präsidenten nannte Biden ihn versehentlich „Präsident Putin“ statt „Präsident Selenskyj“. Selenskyj reagierte schlagfertig und versuchte, die Situation zu entschärfen. Trotzdem geht die Debatte über die Gesundheit des US-Präsidenten weiter.
In Deutschland wird dagegen über die konventionelle und nukleare Abschreckung diskutiert. Am Rande des NATO-Gipfels ist nämlich auch bekannt geworden, dass die USA ab dem Jahr 2026 in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Damit reagiert Europa auf die Stationierung russischer Raketen, die auch auf Deutschland zielen. Vorgesehen sind Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Außerdem sind auch Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen vorgesehen.
Bundeskanzler Scholz bezeichnet die Entscheidung als notwendig zur Schließung einer Fähigkeitslücke und zur Abschreckung. Kritiker befürchten, dass Deutschland damit zum Kriegsschauplatz wird. Die Öffentlichkeit sei zudem nicht ausreichend vorbereitet worden. Die Sicherheitsexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, Claudia Major, sagt im Interview mit Anna Engelke: „Ich wäre ganz ehrlich glücklich, wenn diese Systeme bei uns nicht stationiert werden müssten, wenn wir sie nicht bräuchten." Gleichzeitig sieht sie die Notwendigkeit, gegenüber Russland aufzuholen und auch den Bedarf an einer US-Präsenz in Europa: „Denn nur dann kann die NATO einen konventionellen Krieg abschrecken.“
Im Podcast berichtet Kai Küstner auch über einen russischen Anschlagsplan auf Rheinmetall-Chef Papperger und über Ungarns Regierungschef Orban, der bei NATO und EU für noch mehr Ärger sorgt.
NATO-Gipfel-Erklärung:
https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_227678.htm
Rheinmetall-Chef Papperger: Wie konkret war die Bedrohung?
https://www.tagesschau.de/inland/rheinmetall-anschlagsplan-papperger-100.html
Desinformation zum russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ukraine-kiew-krankenhaus-russland-100.html
Podcast-Tipps:
Was tun Herr General? (MDR Aktuell)
https://1.ard.de/general
Krieg und Terror - Die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine (NDR Info)
https://1.ard.de/Krieg_und_Terror
Alle Folgen von „Streitkräfte und Strategien“.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deFri, 12 Jul 2024 - 43min - 549 - Russische Rakete zerstört Kinderkrankenhaus in Kiew (Tag 867 mit Vassili Golod)
ARD-Korrespondent Vassili Golod meldet sich für den Podcast aus Lwiw, von wo er den Angriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew einschätzt. Auch ohne abschließende Untersuchung des Kriegsverbrechens ist sich die UN ziemlich sicher, dass der Marschflugkörper vom Typ Kh-101 in Russland abgefeuert wurde. Damit drängt sich auch erneut die Frage auf, ob der Westen die Ukraine nicht stärker unterstützen müsste.
„In der Ukraine empfindet man es als sehr zynisch, wenn im Westen gesagt wird: ‚Ist das nicht die nächste Eskalationsstufe, wenn die Ukraine eine militärische Einrichtung in Russland trifft‘“, so Golod. Der Angriff auf ein Krankenhaus für krebskranke Kinder zeige, wie brutal Russland diesen Angriffskrieg führe. Kai Küstner ordnet in dieser Folge die Rolle der NATO zum 75. Geburtstag ein. Das Bündnis sei so groß und stark wie nie, aber gleichzeitig auch so bedroht wie selten – von außen und von innen. Er geht dabei auch auf die Frage ein, ob Ungarns Regierungschef Orban mit seinen Reisen nach Russland und China der NATO schadet. Kai erinnert sich auch an seine Begegnung mit Donald Trump beim NATO-Gipfel 2018 in Brüssel, wo dieser kurz davor war, die NATO auseinanderzunehmen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Untersuchungen nach Angriff auf Kinderkrankenhaus
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-klinik-102.html
11km-Podcast zum NATO-Jubiläum und Donald Trump
https://www.ardaudiothek.de/episode/11km-der-tagesschau-podcast/75-jahre-nato-bedrohter-kraftprotz/tagesschau/13284511/
Als Trump 2018 fast die NATO auseinandernahm:
https://www.ft.com/content/8985b970-0015-479f-9585-7a9b234715a4
Befragung: Ukrainer glauben weiter an Sieg gegen Russland:
https://www.kiis.com.ua/?lang=eng&cat=reports&id=1372&page=1
ARD-Dokuserie über Angela Merkel:
https://1.ard.de/Merkel-SerieE1Tue, 09 Jul 2024 - 34min - 548 - Ampel spart an Zeitenwende (Tag 863 mit Martin Erdmann)
Für die Bundeswehr soll im kommenden Haushalt deutlich weniger zusätzliches Geld bereitgestellt werden. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte für die Zeitenwende und die Aufrüstung sechseinhalb Milliarden Euro mehr gefordert, weil das Sondervermögen bald ausgeschöpft ist. Bundeskanzler Olaf Scholz will trotzdem das Zwei-Prozent-Ziel der NATO auch langfristig erfüllen: "Wir stellen mehr Mittel zur Verfügung für die Sicherheit unserer Städte und Dörfer. Für ein Land, in dem sich niemand fürchten muss." CDU-Chef Merz kritisierte den Verteidigungsetat: "Der große Verlierer ist die Bundeswehr."
Unterdessen hat sich die ukrainische Armee hat sich aus der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk zurückgezogen. Die Stadt wurde monatelang bombardiert und ist strategisch wichtig. Russlands Präsident Wladimir Putin hat beim Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit erneut betont, dass er zu Friedensverhandlungen bereit sei, jedoch unter der Bedingung, dass die Ukraine auf besetzte Gebiete verzichtet.
Im Schwerpunkt spricht Anna Engelke mit dem früheren NATO-Botschafter Martin Erdmann über 75 Jahre des Verteidigungsbündnisses. Dabei geht es vor dem Gipfel in der kommenden Woche um die Herausforderung, die Ukraine weiter zu unterstützen. Auch mit Blick auf eine erneute Wahl von Donald Trump.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Interview mit dem ehem. NATO-Botschafter Martin Erdmann:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1669484.htmlFri, 05 Jul 2024 - 43min - 547 - Putin profitiert von Populisten (Tag 860 mit Reiner Schwalb)
In Frankreich haben die Rechtspopulisten den ersten Wahlgang gewonnen. Was wird sich in Europa ändern, wenn die Partei Rassemblement National den Premierminister ernennen darf? Ähnlich wie die AfD in Deutschland zeigen die französischen Rechtspopulisten Sympathien für den russischen Präsidenten. 2014 nahm die Partei einen Millionenkredit von einer russischen Bank auf und Marine Le Pen erklärte, die Krim gehöre zu Russland. In letzter Zeit versucht Parteichef Jordan Bardella ein gemäßigteres Image aufzubauen. Bardella bezeichnete Russland als Bedrohung und versprach Unterstützung für die Ukraine. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Versprechen im Falle eines Wahlsiegs eingehalten würden. Die französische Verfassung teilt die Macht zwischen Präsidenten und Parlament, was zu Interessenkonflikten führen könnte. Ein Sieg der Rechtspopulisten könnte die französische Unterstützung der Ukraine und die Zusammenarbeit mit Deutschland erschweren.
Im Gespräch mit dem Ex-Militärattaché an der deutschen Botschaft in Moskau, Reiner Schwalb, geht es um die Balance zwischen militärischer Hilfe und Diplomatie. Aus seiner Zeit und Erfahrung in Russland weiß Schwalb, dass militärische Abschreckung oft wirksam ist, aber auch diplomatische Verhandlungen notwendig sind. Schwalb fordert deshalb eine umfassende Diskussion über die zukünftige europäische Sicherheitsarchitektur und weist darauf hin, dass Sicherheit vor Russland eine zentrale Rolle spielt. Der Brigadegeneral a.D. glaubt, dass die Bevölkerung bereit ist, diese wichtigen Fragen zu diskutieren.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Das Interview mit dem Militärttaché a.D. Reiner Schwalb
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1667174.html
Hier gibt es alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: 11km - Russische Spione in Deutschland
https://1.ard.de/11KM_Russlands_Spione=?cpTue, 02 Jul 2024 - 46min - 546 - Frieden durch Diplomatie (Tag 856 mit Julia Weigelt)
Mehr als zwei Jahre nach dem Abbruch der Gespräche zwischen Moskau und Kiew sind die Gräben tiefer denn je. Wer kann also wieder zwischen Russland und der Ukraine vermitteln? Vielleicht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)?
Der amtierende Vorsitzende, Maltas Außenminister Ian Borg, betonte im April vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Notwendigkeit, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine prominent auf der Agenda zu halten und die Prinzipien der OSZE zu verteidigen. Das Verhältnis innerhalb der OSZE ist derzeit allerdings von Spannungen geprägt, insbesondere durch Russlands Vorwürfe, die Organisation sei ein Anhängsel der NATO und der EU.
Im Podcast erklärt Julia Weigelt, wie nach dem Kalten Krieg aus der KSZE die OSZE entstand, um Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu fördern. Die heutige OSZE hat ein breites Aufgabenspektrum: Menschenrechte, Demokratisierung und Rüstungskontrolle. Die Bundesregierung sieht in der OSZE weiterhin einen wichtigen Dialog- und Kooperationsrahmen. Es sei die Aufgabe der Diplomatie, nachhaltige Lösungen zu finden, mit denen alle leben können, so das Fazit der Recherche.
Kai Küstner analysiert wichtige Personalentscheidungen von EU und NATO sowie das erste TV-Duell im US-Wahlkampf. Amtsinhaber Joe Biden verhaspelte sich, verwechselte Namen und Begriffe. Und befeuert damit die Debatte über seine Eignung. Beispiel: Als der Ukraine-Konflikt angesprochen wird, konnte Trump behaupten, wenn es einen Präsidenten gäbe, der von Putin respektiert würde, wäre Russland nicht in die Ukraine einmarschiert. Bidens Konter, dass Trump während seiner Amtszeit Putin ermutigt habe, in der Ukraine zu handeln, wie er wolle, lief aber ins Leere – weil der Präsident die Namen verwechselte.
Analyse zum TV-Duell Biden vs. Trump
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/us-wahl-tv-duell-102.html
Interview mit Matthias Dembinski vom Leibnitz-Instituts für Friedens‒ und Konfliktforschung
https://www.ndr.de/audio1664664.html
Beiträge zur OSZE der Tagesschau
https://www.tagesschau.de/thema/osze
OSZE-Analyse des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg
https://ifsh.de/news-detail/kann-die-osze-bruecken-zu-russland-bauen
OSZE-Analyse der Online-Zeitschrift “Internationale Politik und Gesellschaft”
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/kurz-vor-dem-wachkoma-7140/
Homepage der OSZE
https://www.osce.org/
Podcast-Tipps:
Weltspiegel über Wahlen in Großbritannien
https://1.ard.de/WeltspiegelPodcast_GB_UpperClass_cp_SuS
Ingo Zamperoni über das TV-Duell
https://1.ard.de/AWMR_TV_Duell
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deFri, 28 Jun 2024 - 44min - 545 - Trump oder Biden (Tag 853 mit Ingo Zamperoni)
Wenn Joe Biden nicht Präsident der USA gewesen wäre, dann säße Wladimir Putin mit seinen Offizieren in Kiew. So schätzt der USA-Kenner Ingo Zamperoni die Unterstützung aus Washington für die Ukraine ein. Der Moderator der ARD-Tagesthemen erklärt im Gespräch mit Carsten Schmiester, warum die beiden Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November in den USA so unbeliebt sind. Das liegt an ihrem Alter und an ihrer Vergangenheit. Viele Wähler interessieren sich zudem mehr für ihre eigenen Probleme und sind der Meinung, die USA sollten sich aus Europa lieber zurückziehen. Trotzdem wird die US-Sicherheitspolitik auch beim ersten TV-Duell zwischen Biden und Trump am Donnerstag eine Rolle spielen, vermutet Zamperoni. Sein amerikanischer Schwiegervater streitet sich mehr denn je mit seiner Tochter darüber, welche Rolle die USA in Zukunft spielen soll: weltoffen, multikulturell und progressiv oder lieber konservativ. Russland wirft unterdessen den USA vor, an einem Raketenangriff auf die Krim beteiligt gewesen zu sein, bei dem auch Zivilisten getötet wurden. Die Ukraine bestreitet das und erklärte, dass Angriffsziel sei militärischer Natur gewesen. Auch bei russischen Angriffen in Odessa und Charkiw hat es Opfer gegeben. Anna Engelke wirft einen Blick auf die Militärhilfen des Westens für die Ukraine. Die EU hat erstmals Zinseinnahmen aus eingefrorenen russischen Zentralbankgeldern zur Verfügung gestellt.
Ausnahmezustand für Sewastopol verhängt
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sewastopol-ausnahmezustand-angriff-100.html
Podcast-Tipp:
Ingo Zamperoni und Jiffer Bourguignon über TV-Debatte Trump vs. Biden
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden
Die Anschlags - Russlands Spione unter uns. ALLE Folgen hier:
https://1.ard.de/dieanschlags_kTue, 25 Jun 2024 - 42min - 544 - Putin bei Kim - ziemlich dicke Freunde (Tag 849)
Russlands Präsident Putin hat während seines Besuchs in Nordkorea erneut mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Beide Länder haben gegenseitigen Beistand vereinbart, sollten sie angegriffen werden. Nordkorea und Russland unterstützen sich trotz internationaler Sanktionen mit Waffenlieferungen. Unterdessen ist die Nachfolge von NATO-Generalsekretär Stoltenberg geklärt. Im Oktober soll der Niederländer Marc Rutte neuer Chef des Verteidigungsbündnisses werden. Im Schwerpunkt der Folge geht es um die deutsche Brigade in Litauen. Genau vor einem Jahr hatte Verteidigungsminister Pistorius viele in Deutschland mit seiner Ankündigung überrascht, eine Brigade der Bundeswehr mit 4.800 Soldatinnen und Soldaten dauerhaft in Litauen zu stationieren. Es war eine Art Überrumpelungsaktion des Ministers. Auch wenn viele Fragen wie z.B. die Finanzierung der Brigade noch ungeklärt sind, hat Pistorius mit dieser Entscheidung einen Pflock eingeschlagen. Erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte soll nun ein Militärverband der Bundeswehr permanent im Ausland stationiert werden. Und zwar ab Ende 2027. Anna Engelke war in Litauen und hat sich angeguckt, welche Fortschritte die Vorbereitungen dort für die deutsche Brigade machen. Die Bevölkerung scheint den deutschen Beitrag zur kollektiven Verteidigung zu begrüßen, auch wenn noch viele Herausforderungen und Unsicherheiten bestehen – nicht nur in Litauen, sondern auch in Berlin.
Fragen und Anregungen zum Podcast: streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipps:
Weltspiegel über Rechtsruck in Europa und Ungarn
https://1.ard.de/Weltspiegel_Ungarn_Hoffnung_gegen_Rechts_SuS
Was tun, Herr General? Die Bundeswehbrigade in Litauen
https://www.ardaudiothek.de/was-tun-herr-general-der-podcast-zum-ukraine-krieg/221-die-litauen-brigade-der-bundeswehr/13498547/Fri, 21 Jun 2024 - 36min - 543 - Ukraine kämpft gegen Niederlage (Tag 846 mit Denis Trubetskoy)
Die Fußball-Europameisterschaft ist nach über zwei Jahren Krieg für viele Menschen in der Ukraine eine gute Gelegenheit, um sich abzulenken. Weil der Strom wegen russischer Luftangriffe bis zu 12 Stunden am Tag abgeschaltet wird und viele Leitungen zerstört sind, ist das Zuschauen eine große technische Herausforderung. Gleichzeitig lastet ein enormer Druck auf der Mannschaft, erzählt der Journalist und bekennende Fußball-Fan Denis Trubetskoy in Kiew. Weil die Ukraine ein sehr emotionales Volk ist, so Denis, gibt es zwar große Freude über die EM, aber eben auch riesige Enttäuschung nach der Niederlage gegen Rumänien. Im Gespräch mit Anna Engelke berichtet Denis Trubetskoy von den Sorgen über die Zukunft seines Landes. Die Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz habe jedoch gezeigt, dass mit der Türkei und Saudi-Arabien nun Länder an Bord seien, die über gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine verfügten und bei Verhandlungen mit Moskau hilfreich sein könnten. Carsten Schmiester erzählt, dass Deutschland in diesem Jahr erstmals das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreicht hat. Die NATO-Mitgliedstaaten haben insgesamt ihre Verteidigungsausgaben gesteigert, gleichzeitig hat auch Russland sein Militärbudget deutlich erhöht. Unterdessen ist die Zahl der einsatzbereiten Atomwaffen wieder gestiegen. Im neuen Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI heißt es, dass weltweit mehr als 3.900 atomare Sprengköpfe auf Raketen und Flugzeuge stationiert seien.
SIPRI-Bericht: Mehr Atomsprengköpfe weltweit einsatzbereit
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sipri-atomwaffen-108.html
Interview mit dem früheren deutschen Botschafter in Russland, Rüdiger von Fritsch, zur Schweizer Friedenskonferenz im ARD-Bericht aus Berlin - ab Minute 24:25
https://www.daserste.de/bericht-aus-berlin-video-520.html
Militärische Lage in der Ukraine – Institute for the Study of War (ISW)
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-17-2024
Podcast-Tipp: Lost in Nahost - Die Story
https://1.ard.de/lost-in-nahost?cp=streitTue, 18 Jun 2024 - 40min - 542 - Brennpunkt Ostsee (Tag 842 mit Michael Paul)
Während des Kalten Krieges wurde die Ostsee als "Meer des Friedens" bezeichnet. Der Warschauer Pakt betonte seine Kontrolle über die Ostsee, während die NATO westlich von Fehmarn bis zur norwegischen Küste das Sagen hatte. Nach dem Beitritt von Schweden und Finnland zur NATO gibt es immer wieder russische Provokationen bei See-Manövern. Schweden und Finnland fühlen sich bedroht und haben aufgerüstet, während Deutschland trotz Zeitenwende noch nicht ausreichend in die Bundeswehr investiert hat, findet der Sicherheitsexperte Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Podcast. "Da wird Deutschland allmählich zur Sicherheitsgefahr für Europa. Insofern müssen wir dringend nachlegen, und es ist zu hoffen, dass unser Finanzminister mal vielleicht eine schlaue Idee hat, wie er endlich diese Schuldenbremse überwindet und tatsächlich aus einem Wahlkampfschlager herausfindet zu einer soliden sicherheitspolitischen Finanzierung."
In der Schweiz findet am Wochenende eine "Konferenz zum Frieden" statt. Politiker aus der ganzen Welt suchen bei dem Spitzentreffen Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Bei dem Treffen ohne Russland und China wird über Nahrungsmittelsicherheit und humanitäre Fragen wie dem Austausch von Soldaten diskutiert. Wladimir Putin versucht offenbar das Treffen durcheinanderzubringen und hat am Freitag überraschend Bedingungen für Friedensgespräche mit der Ukraine formuliert. Demnach sei sein Land bereit die Kämpfe einzustellen und Gespräche aufzunehmen, wenn sich die ukrainischen Streitkräfte aus den östlichen Regionen zurückziehen, die die Regierung in Moskau bereits annektiert hat. Und außerdem sollte die Ukraine nicht der Nato beitreten.
Beim G7-Gipfel in Italien hat unterdessen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bilaterale Sicherheitsabkommen mit den USA und Japan unterzeichnet. Als "historisch" bezeichnete Selenskyj eine Kreditzusage der G7-Staaten über 50 Milliarden Dollar für sein Land. Der Kredit ist abgesichert durch Zinserträge aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen.
Wladimir Putin hat diese Entscheidung als "Diebstahl" bezeichnet.
ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet von der Front in der Region Charkiw:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-drohneneinheit-100.html
SWP-Studie zur veränderten Lage im Ostseeraum:
https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-im-ostseeraum
Podcast Tipps:
11KM - der tagesschau Podcast zur schwedischen Wehrpflicht
https://www.ardaudiothek.de/episode/13479311/
Die Anschlags – Russlands Spione unter uns
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13420611/Fri, 14 Jun 2024 - 36min - 541 - Kein Frieden in Sicht (Tag 839 mit Markus Reisner)
In der Ukraine sterben jeden Tag weiterhin Soldaten. Aus der Region Charkiw gibt es keine guten Nachrichten, sagt der österreichische Militärexperte Oberst Markus Reisner und erklärt, was der Einsatz von westlichen Waffen in Russland bedeutet. Die Strategie würde von den USA vorgegeben, um den Einsatz von taktischen Atomwaffen zu verhindern. Russland werde in die Schranken verwiesen, aber nicht in die Enge getrieben oder vernichtet, weil ein instabiles Russland ein sehr großes Risiko für den Westen sei. "Wer kontrolliert dann all diese Atomwaffen?" Der Konflikt werde deshalb im Moment moderiert, um eine Eskalation zu vermeiden. "Faktisch hat es der Westen in der Hand, durch den Ressourcen-Einsatz steuert er die Möglichkeiten der Strategie-Entwicklung für die Ukraine", so sein Fazit.
Im Podcast geht es auch um die Ukraine-Konferenz in der Schweiz. Ursula Schröder vom Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik: "Es sind keine formalen Friedensverhandlungen, sondern da geht es darum, dass sich die Lager innerhalb der Allianzen sortieren und überlegen, wie man später zu einer echten Verhandlung kommen könnte."
Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unterdessen in Berlin zur Wiederaufbaukonferenz und spricht dort auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz über Unterstützung. Die von Russland verursachten Schäden in der Ukraine werden von der Weltbank auf mindestens 486 Milliarden Dollar geschätzt. Auf der Konferenz wird auch über militärische Hilfe diskutiert, einschließlich der Erlaubnis, deutsche Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen.
Anregungen, Fragen, Lob oder Kritik auch an: streitkraefte[at]ndr.de
Friedensgutachten 2024:
https://friedensgutachten.de/2024/ausgabe
Das ganze Interview mit Oberst Markus Reisner:
https://www.ndr.de/audio1653036.html
Podcast-Tipps:
15 Minuten. Der tagesschau-Podcast am Morgen
https://1.ard.de/15Minuten
Sahra Wagenknecht - der Podcast
https://www.ardaudiothek.de/sendung/sahra-wagenknecht-der-podcast/13468743/
Mitreden! Deutschland diskutiert
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/mitreden/index.htmlTue, 11 Jun 2024 - 42min - 540 - Kann sich Deutschland verteidigen? (Tag 835 mit Uwe Nerger)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP fordert die Aktivierung von hunderttausenden Reservisten, um die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands zu erhöhen. Der Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, sieht dies als Bestätigung seiner langjährigen Anregungen. In der Vergangenheit wurden sie wenig beachtet, aber seit dem Einmarsch Russlands stehen sie zunehmend im Fokus. Darum geht es im Schwerpunkt des Podcast mit einer Recherche von Julia Weigelt. Reservisten sind in drei Kategorien eingeteilt: territoriale Reserve, Truppenreserve und allgemeine Reserve. Die territoriale Reserve koordiniert mit zivilen Krisenstäben und schützt wichtige Infrastruktur. Es gilt: Wer gedient hat, ist ein Leben lang Reservist. Rund 900.000 Personen sind unter 65 und unterliegen der Dienstleistungsüberwachung. Wie die Bundeswehr diese Reserve künftig effektiver ausbilden und auch mobilisieren kann, darum geht es im Interview mit Brigadegeneral Uwe Nerger. Außerdem berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester über die D-Day Feierlichkeiten in der Normandie. Zum ersten Mal seit 80 Jahren wurde des D-Day gedacht, während in Europa wieder ein Krieg herrscht. Im Mittelpunkt standen die letzten Veteranen, aber auch der ukrainische Präsident Selenskyj. Frankreichs Präsident Macron hat der Ukraine französische Kampfflugzeuge vom Typ Mirage 2000 in Aussicht gestellt und die Menschen in der ostukrainischen Stadt Charkiw werden von Russland aus etwas weniger angegriffen. Offenbar eine Folge der Entscheidung in Berlin und Washington, dass die ukrainischen Streitkräfte auch mit westlichen Waffen militärische Ziele auf russischem Territorium angreifen dürfen.
ARD-Doku über den D-Day
https://1.ard.de/24-h-d-day?ig=ndrdokus
Zusammentreffen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit einem amerikanischen Veteranen
pic.twitter.com/Ac7JP6GT4F
Interview mit Brigadegeneral Uwe Nerger, Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern
https://www.ndr.de/audio1649822.html
Analyse des aktuellen Reservewesens, German Institute for Defense and Strategic Studies
https://gids-hamburg.de/wp-content/uploads/2023/08/GIDSresearch2023_03_Muehle_230717.pdf
Operationsplan Deutschland, Bundeswehr
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5761202/5101246ca9de726f78c4d988607532fc/oplan-data.pdf
Zur Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr im Kalten Krieg, in der Nachwendezeit und nach Aussetzung der Wehrpflicht, Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages
https://www.bundestag.de/resource/blob/557648/28772b11fdd91217dfcdfdac83cce9fc/WD-2-032-18-pdf.pdf
Auftrag der Reserve, Bundeswehr
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/auftrag-der-reserve-der-bundeswehr
Podcast-Tipps:
27 - Der Podcast zur Europawahl
https://1.ard.de/27-podcast
London-Korrespondent Christoph Prössl aus der Normandie zum D-Day
https://www.ardaudiothek.de/gaensehautfeeling-beim-d-day/13459923Fri, 07 Jun 2024 - 51min - 539 - NATO setzt auf Friedenskonferenz (Tag 832 mit Jens Stoltenberg)
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Absage Chinas für die Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz bedauert. Im Interview mit Host Kai Küstner ist er trotzdem zuversichtlich für das Treffen Mitte Juni. „Ich glaube, dass die Friedenskonferenz eine wichtige Plattform ist, um den Weg zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erörtern“, so Stoltenberg im Podcast. Bei dem Treffen könne man über „Bausteine“ sprechen, die einen langfristigen und gerechten Frieden in der Ukraine sicherstellen: „Dazu gehören die nukleare Sicherheit, der Wiederaufbau der Ukraine und Fragen wie der Getreideexport.“ Im Exklusiv-Interview geht es auch darum, warum die Ukraine jetzt mit westlichen Waffen Ziele in Russland angreifen darf. Deutschlands Zeitenwende bei der Unterstützung der Ukraine und beim Zusammenhalt Europas und Nordamerikas lobt Stoltenberg einerseits und mahnte aber auch, Deutschland müsse dauerhaft mehr Geld in die Verteidigung investieren, um den Frieden zu sichern.
Neben der aktuellen Entwicklung geht es im Gespräch mit Anna Engelke auch um den der 80. Jahrestag des D-Day. ARD-Korrespondentin Katrin Brand berichtet über die Ghost Army, eine spezielle US-Einheit im Zweiten Weltkrieg.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Exklusiv-Interview mit Jens Stoltenberg
http://www.ndr.de/audio1648116.html
Lage in der Ukraine – Institute for the Study of War
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-3-2024
Artikel der Washington Post über den Einsatz von US-Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Gebiet (Paywall):
https://www.washingtonpost.com/national-security/2024/06/01/us-ukraine-weapons-kharkiv-biden/
WDR Podcast-Empfehlungen:
Sönke Neitzel bei Jörg Thadeusz
https://www.ardaudiothek.de/soenke-neitzel-professor-fuer-militaergeschichte/13440315/
Der Meinungspodcast Politikum
https://www.ardaudiothek.de/politikum-der-meinungspodcast-von-wdr-5/46798088/Tue, 04 Jun 2024 - 56min - 537 - Ziel Russland - Scholz gibt Waffen frei (Tag 828 mit Vassili Golod)
Die Ukraine darf jetzt doch deutsche Waffen gegen bestimmte Ziele auf russischem Territorium verwenden. Nach der Zustimmung der USA am späten Donnerstagabend hat auch die Bundesregierung am Freitag ihren Kurs geändert. Man habe sich an die Lage angepasst, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. ARD-Reporter Vassili Golod hatte den deutschen Verteidigungsminister in Odessa getroffen und skizziert im Podcast die neue Strategie des Westens. Im Gespräch mit Carsten Schmiester erzählt Anna Engelke, wie die Stationierung von Bundeswehrsoldaten in Litauen ab dem Jahr 2027 in dem baltischen Land aufgenommen wird. Die Brigade soll 4.800 Soldatinnen und Soldaten sowie 200 Zivilangestellte umfassen. Anna Engelke hat zusammen mit weiteren Journalisten u.a. den litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis in Vilnius getroffen. Gegenüber den deutschen Journalisten bezeichnet Landsbergis die Brigade der Bundeswehr als “historischen Markstein”. Im gleichen Atemzug verweist der litauische Außenminister auf die erheblichen Kosten von etwa einer Milliarde Euro, die sein Land für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur aufbringen muss. Trotz der hohen Kosten für das 2,8-Millionen-Volk unterstützt die litauische Bevölkerung laut Umfrage mit einer großen Mehrheit von 80 Prozent die Stationierung der Bundeswehr zum Schutz ihrer nationalen Sicherheit. Im Gespräch mit einem in der Ukraine kämpfenden litauischen Soldaten wird deutlich, wie dominierend Drohnen in dem ukrainischen Verteidigungskrieg gegen Russland sind. Auch wegen der nach wie vor fehlenden Munition aus dem Westen. Der Soldat namens Arunas kritisiert die Unterstützung mit angezogener Handbremse durch den Westen und warnt: “Die roten Linien, die wir für uns ziehen, sind nicht richtig. Wir sollten roten Linie für die Russen ziehen”.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Litauische Hilfsorganisation “Blue Yellow”
https://blue-yellow.lt/
Podcast-Tipp: Ingo Zamperoni - Amerika, wir müssen reden!
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenFri, 31 May 2024 - 38min - 536 - Inside Taurus (Tag 825 mit Alex Drost)
Nach dem grausamen Gleitbomben-Angriff auf einen ukrainischen Baumarkt in Charkiw kommt neue Bewegung in die Debatte um den Einsatz westlicher Waffen gegen militärische Ziele auch auf russischem Gebiet. Die Ukraine bittet seit langem um die bisher verweigerte Freigabe dafür. Während Kanzler Scholz weiter dagegen ist, berichtet Kai Küstner, hat sich Nato-Generalsekretär Stoltenberg jetzt dafür ausgesprochen. Die Ukraine könne sich mit einer auf den Rücken gebundenen Hand nicht wirklich gegen Angriffe wehren, die von russischem Territorium oder vom russischen Luftraum ausgingen, sagte er. Küstner vermutet, dass diese Stoltenberg-Äußerung ein Umdenken auch in den USA signalisiert, die bisher wie Deutschland auf diesen Waffen-Beschränkungen bestehen. Es geht unter anderem um den "Taurus"-Marschflugkörper, der vom Rüstungskonzern MBDA hergestellt wird. Alex Drost hatte die seltene Gelegenheit, sich im bayrischen MBDA-Standort Schrobenhausen genauer umzusehen. Was wird dort alles produziert und was denkt man dort über das deutsche "Nein" zur Taurus-Lieferung an die Ukraine?
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
ARD-Doku über den Rüstungskonzern Rheinmetall:
https://1.ard.de/inside-rheinmetall
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zur Debatte um Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet (ganze Rede und Q&A):
https://www.youtube.com/watch?v=cP16PEh6ycY
Podcast-Tipp: 10 Minten Wirtschaft - 5G - mit oder ohne China - das ist die Frage
https://www.ndr.de/audio1640462.htmlTue, 28 May 2024 - 30min - 535 - Mehr Milliarden für die Bundeswehr?! (Tag 821 mit Marcel Schlepper)
Marcel Schlepper vom Münchner Ifo-Institut guckt auf das Geld, das die Ampel-Regierung für Sicherheit und Verteidigung ausgibt - in diesem Jahr und in den nächsten Jahren. Sollte die Bundesregierung die Ukraine in diesem Jahr mit zusätzlichen 3,8 Milliarden Euro unterstützen, wie von Verteidigungsminister Pistorius vorgeschlagen, werde das auch Auswirkungen auf das 2-Prozent-Ziel der Nato haben, so Schlepper im Gespräch mit Anna Engelke. Für dieses Jahr erwartet er, dass Deutschland dann 2,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für sicherheitsrelevante Aufgaben aufwendet. Das wäre ein leichter Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber der bisherigen Aussage der Bundesregierung. Auch im nächsten Jahr werde die Ampelkoalition das 2-Prozent-Ziel erreichen. Nach Ansicht des Ifo-Fachmanns erschwert das die Ausgangsposition von Verteidigungsminister Boris Pistorius für die Verhandlungen über seinen Etat für das nächste Jahr. Dass die Bundeswehr insgesamt mehr Geld braucht, davon ist Marcel Schlepper überzeugt. Er sieht große Finanzierungsprobleme auf die Bundeswehr zukommen, wenn das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden € spätestens 2028 ausgegeben ist. Deshalb plädiert er dafür, bereits jetzt jedes Jahr den Verteidigungshaushalt zu erhöhen. Carsten Schmiester berichtet über anhaltende schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine, russische Grenzprovokationen in Estland und Moskaus neuestes Atom-Manöver.
Kritik, Anregungen oder auch Lob – bitte per E-Mail an: streitkraefte[at]ndr.de
Das Interview mit Marcel Schlepper:
http://www.ndr.de/audio1641308.html
Podcast-Tipp: Human Minded über das Leben von Anna Politkowskaja
https://1.ard.de/Human-MindedFri, 24 May 2024 - 48min - 534 - GPS-Sabotage durch Russland? (Tag 818 mit Martin Möller)
Russland führt einen hybriden Krieg gegen den Westen, einschließlich gezielter Desinformation und digitaler Sabotage. Ein konkreter Verdacht: Mehrfacher GPS-Ausfall in der Nähe des estnischen Flughafens Tartu. Zwei finnische Passagierjets konnten deshalb nicht landen und mussten nach Helsinki zurückkehren. NDR-Redakteur Martin Möller hat mit einem Team aus dem NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin dazu recherchiert und erläutert im Podcast die Auswirkungen dieser immer wieder auftretenden GPS-Ausfälle in der gesamten Ostseeregion.
Im Podcast beleuchten Anna Engelke und Carsten Schmiester außerdem gemeinsam die jüngste Offensive Russlands im Raum Charkiw und die widersprüchlichen Aussagen aus Kiew und Moskau dazu. Die Diskussion um den Einsatz von westlichen Waffen durch die Ukraine gegen militärische Einrichtungen auf russischem Territorium und die mögliche Beteiligung von NATO-Staaten am Schutz des ukrainischen Luftraums reißt nicht ab. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von NATO-Staaten eindringlich, mit ihren Luftverteidigungssystemen und sogar Kampfflugzeugen den Luftraum über der West-Ukraine zu schützen. Werden in diesem Jahr noch zusätzliche deutsche Militärhilfen für die Ukraine benötigt? Nach Ansicht von Verteidigungsminister Pistorius von der SPD offenbar ja. Die Lage in der Ukraine ist und bleibt angespannt. Welche geopolitische Bedeutung hat das für unsere Sicherheit?
“An der Front“: Gespräch mit ARD-Korrespondentin Rebecca Barth (3. Mai 2024):
https://www.ndr.de/nachrichten/audio1627680.html
Marc Dugge: “Fünf Jahre und kein Ende in Sicht” (20. Mai 2024):
https://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-190430.html
“GPS über der Ostsee gestört: Flugzeuge mussten umkehren“ (2. Mai 2024)
https://www.ndr.de/nachrichten/balticjammer102.html
Podcast-Tipp: “Rammstein – Row Zero“:
https://1.ard.de/Rammstein_Row_Zero_Podcast
Podcast-Tipp: “Deep Doku“:
https://1.ard.de/deep_doku
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: Streitkraefte@ndr.deTue, 21 May 2024 - 33min - 533 - Wie groß ist die Atomgefahr? (Tag 814 mit Moritz Kütt)
Russlands Präsident Wladimir Putin droht wieder verstärkt mit taktischen Atomwaffen, was Ängste vor einem nuklearen Krieg bei uns schüren soll. Moritz Kütt, Physiker und Kernwaffenexperte vom IFSH der Uni Hamburg erläutert, warum ein Einsatz von Kernwaffen in der Ukraine eher unwahrscheinlich ist: Die könnten auch russische Truppen gefährden, zudem würden Bilder vom Atompilz um die Welt gehen. Nach diesem Tabubruch könnten sich weitere Staaten von Putin abwenden.
Die Drohungen zielen zweifelsohne darauf, die Unterstützung des Westens für die Ukraine kleinzuhalten. Trotzdem rät Kütt dazu, diese ernst zu nehmen. Langfristig ließen sich die Gefahren eines Einsatzes nur durch Gespräche über eine Reduzierung von Kernwaffen erreichen.
Gesamte Interview mit Moritz Kütt:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Moritz-Kuett-Atomwaffeneinsatz-in-Ukraine-waere-militaerisch-nutzlos,audio1638580.html
Zu nuklearen Drohungen Russlands:
https://www.nytimes.com/2024/03/09/us/politics/biden-nuclear-russia-ukraine.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipp: Synapsen - ein Wissenschaftspodcast
https://1.ard.de/SynapsenFri, 17 May 2024 - 42min - 532 - Front in Gefahr (Tag 811 mit Björn Blaschke)
Die russische Offensive bei Charkiw hat die ukrainischen Truppen offenbar überrascht und stellt sie militärisch vor eine große Herausforderung. Die Armee führt zwar nach Angaben von Präsident Selenskyj Einheiten zur Abwehr der Angriffe nach, hat aber dennoch zu wenig Soldaten und immer noch viel zu wenig Munition. Dabei könnte diese Offensive ein Täuschungsmanöver Moskaus sein, um möglichst viele ukrainische Kräfte in der Gegend um Charkiw zu binden, berichtet Kai Küstner. Experten halten es für möglich, dass Moskau in Wahrheit daraufsetzt, weiter südöstlich von Charkiw in der Region Donezk die – jetzt gefährlich geschwächten - ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Unterdessen hat Russlands Präsident Putin den schon länger als angeschlagen geltenden Verteidigungsminister Schoigu entlassen und den Wirtschaftsexperten Beloussow als Nachfolger benannt. Im Gespräch mit Carsten Schmiester deutet ARD-Russlandkorrespondent Björn Blaschke dies als Zeichen für den Versuch Putins, Korruption und mangelnde Effizienz im Sicherheitsapparat zu bekämpfen. Weiter solle die Rüstungsindustrie des Landes gestärkt und unabhängiger von Waffenkäufen im Ausland gemacht werden.
Ist es eine Offensive, oder nicht? FAQ auf tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-angriff-region-charkiw-100.html
Podcast-Empfehlung: Rammstein - Row Zero
https://www.ardaudiothek.de/sendung/rammstein-row-zero/13382699/Tue, 14 May 2024 - 32min - 531 - Putins geopolitischer Machthunger (Tag 807)
Die russische Armee hat offenbar einen Großangriff nahe der ukrainischen Stadt Charkiw gestartet. Ist das die befürchtete Offensive, mit der Moskau die ukrainischen Verteidigungslinien durchbrechen will? Carsten Schmiester berichtet auch von neuen Atomdrohungen durch Russlands Präsident Putin und von möglichen Anschlagsplänen auf den ukrainischen Präsidenten Selenskij.
Kai Küstner widmet sich im Schwerpunkt dem Systemkonflikt "autoritär" gegen "liberal", der weltweit ausgetragen wird, sich aber besonders anschaulich in Westafrika beobachten ließe: Vor wenigen Wochen landeten erstmalig russische Militärs im gigantischen Sahel-Staat Niger. Die dortige Militärregierung wirft die noch rund 1000 US-Truppen hingegen aus dem Land, genau wie sie es zuvor mit den Franzosen getan hatte. Das heißt: Moskaus Fußabdruck in Afrika wird immer größer, der europäische und amerikanische Einfluss schwindet. Was bedeutet das für Deutschland und den globalen Systemkonflikt? Verteidigungsminister Pistorius erklärte auf seiner US-Reise, Deutschland wolle im Sahel weiter engagiert bleiben.
Zum Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in den USA:
https://www.tagesschau.de/ausland/pistorius-washington-100.html
Zum Einfluss Russlands in Westafrika:
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sahel-soeldner-russland-100.html
https://www.reuters.com/world/africa/russian-troops-enter-base-housing-us-military-niger-us-official-says-2024-05-02/
Podcast-Tipp:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/wir-weltmeister-auf-der-suche-nach-2014/13360445/Fri, 10 May 2024 - 31min - 530 - Putin droht wieder mit Atombombe (Tag 804 mit Ralf Raths)
Russland will den Einsatz von Atomwaffen üben. Ausgerechnet in der Nähe zur ukrainischen Grenze. Wie reagieren die westlichen Staaten auf diese psychologische Kriegsführung? Carsten Schmiester und Kai Küstner diskutieren über die neuen Einschüchterungsversuche Wladimir Putins. Im Podcast geht es auch darum, wie und mit welchen Waffen ein Krieg geführt wird. Welche Rolle spielen Kampfpanzer? Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges stellt sich die Frage, ob traditionelle Panzer in einer Zeit, in der Drohnen und Anti-Panzerwaffen die Überhand gewinnen, noch eine Zukunft haben. Das ambitionierte MGCS-Projekt (Main Ground Combat System) ist ein deutsch-französisches Rüstungsvorhaben, das die Landkriegsführung durch die Integration von Panzern in einem vernetzten Datennetzwerk mit Drohnen und unbemannten Systemen revolutionieren könnte. Der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Panzermuseums in Munster, Ralf Raths, erklärt im Interview, ob Panzer ihre Rolle als "Gewaltmaschinen" behalten oder in der Kriegsgeschichte neu positioniert werden müssen.
New York Times über Putins Nukleardrohungen:
https://www.nytimes.com/2024/03/09/us/politics/biden-nuclear-russia-ukraine.html
Streitkäfte-Folge über Mini-Nukes
https://www.ndr.de/audio1228142.html
Diskussion um Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet (6. Mai 2024)
https://www.ndr.de/nachrichten/audio1628844.html
Das Interview mit dem wissenschaftlichen Direktor des Panzermuseums Ralf Raths:
http://www.ndr.de/audio1629908.html
“Der Panzer der Zukunft im Krieg der Drohnen”
https://www.youtube.com/watch?v=BXkCL70jGtw
„Kleine Zeitwende“ im Panzermuseum Munster (10. Februar 2023)
https://www.ardmediathek.de/video/ndr-info/kleine-zeitenwende-im-panzermuseum-in-munster/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8wY2VmOTdlMC02YjI0LTQxNjUtYmM4Mi02NzM1NzIxOWIyZDM
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: Streitkraefte@ndr.deTue, 07 May 2024 - 40min - 529 - An der Front (Tag 800 mit Rebecca Barth)
ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet in dem Podcast von ihrer Recherchereise in die Region Donezk. Dort hat sie eine ukrainische Artillerieeinheit besucht und selbst das nahe Donnern russischer Kanonen gehört. Mit einem jungen Kommandeur war sie unterwegs in einem Waldgebiet. Acht Männer einer kleinen Einheit kämpfen da seit einem halben Jahr, eingebuddelt in Schützengräben, weit weg jeglicher Zivilisation. Umgeben von Eichhörnchen, viel zu vielen Mücken und ständig unter Beschuss. Sie sehen auf Bildschirmen, wo sich der Feind bewegt, wie er stirbt. Darüber und wie der Personalmangel die Division lähmt, was die Soldaten an der Front denken, erzählt Rebecca sehr eindrucksvoll im Gespräch mit Carsten Schmiester. In ihren Interviews und Gesprächen hört sie auch immer wieder Kritik an der Regierung. Auch zwei Jahre nach Kriegsbeginn gebe es immer noch kein transparentes Verfahren, um herauszufinden, wo in der Ukraine Männer leben, die grundsätzlich bereit wären, das Land zu verteidigen.
Im zweiten Teil des Podcast spricht Anna Engelke mit Claudia Major, Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik über das schwierige deutsch-französische Verhältnis.
Radio-Tipp: "Mitreden! Deutschland diskutiert".
Sollte Deutschland die Wehrpflicht wieder einführen?
https://www.ndr.de/sendung1441330.htmlFri, 03 May 2024 - 41min - 528 - Mehr Munition ist unterwegs (Tag 797 mit Patrick Heinemann)
Jens Stoltenberg hat bei seinem Besuch in Kiew dem Westen Versäumnisse bei Waffenlieferungen vorgeworfen. "NATO-Verbündete haben nicht geliefert, was sie versprochen haben", kritisierte der NATO-Generalsekretär. Das habe für die Ukraine "schwerwiegende Folgen auf dem Schlachtfeld". Während die erschöpften Soldaten auf neue Munition und Waffensysteme warten, erhält Russland Waffen aus dem Iran und Nordkorea. Trotz taktischer Erfolge Russlands bei der Einnahme von Awdijiwka sei kein operativer Vorteil erzielt worden, berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester. Die Situation an der Front bleibt also sehr schwierig. Im Schwerpunkt beleuchtet „Streitkräfte“-Autorin Julia Weigelt die deutsche Rechtslage bezüglich der Mobilisierung der Bevölkerung und Wirtschaft im Krisenfall. Mit dem Fachanwalt für Verwaltungsrecht Patrick Heinemann geht es um die Bedeutung der sogenannten Sicherungs- und Vorsorgegesetze für Bereiche wie Kommunikation, Arbeit und Ernährung.
Stoltenberg: NATO hat "nicht geliefert wie versprochen"
https://www.tagesschau.de/stoltenberg-ukraine-nato-100.html
Was Deutschland in die Ukraine schickt:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514
Podcast-Tipp: Weltspiegel Podcast über 20 Jahre Osterweiterung
https://1.ard.de/WeltspiegelPodcastTue, 30 Apr 2024 - 39min - 527 - Ukrainer wütend und verbittert (Tag 793 mit Gustav Gressel)
Sehr viele ukrainische Soldaten sind so schwer verletzt, dass sie nicht mehr für ihr Land kämpfen können. Die höchsten Verluste gibt es im Moment offenbar bei den Sanitätern. Die Russen würden regelrecht Jagd machen auf die Truppen beim Bergen von Verwundeten. Das sei ohne Schützenpanzer in manchen Frontabschnitten unmöglich, erklärt Gustav Gressel im Podcast. Der Militärexperte vom European Council on Foreign Relations war gerade wieder in der Ukraine und beschreibt, wie sehr die Soldaten unter dem Munitionsmangel leiden.
Viele Ankündigungen aus der EU seien bis heute nicht eingetroffen, die F-16 Kampfflugzeuge kämen wegen Bedenken aus Washington auch verspätet. Mit Blick auf die rasche Unterstützung des Westens in Israel würden sich viele Ukrainer als Staat zweiter Klasse fühlen. Zynisch und frustriert, so das Fazit von Anna Engelke über den Reisebericht. Politisch sei der Krieg eben schlecht gemanagt, antwortet Gressel. Es gebe bei den Hilfspaketen keine langfristige Planung. „Kannst du ein Esel dazustellen? Ich habe schon ein Maultier geschickt.“ - so nimmt der Militärexperte nach zwei Jahren Krieg die Abstimmung unter den westlichen Ländern wahr. Einziger Hoffnungsschimmer bleibe die Kreativität der Ukrainer, mit den Waffensystemen umzugehen. Wegen zunehmender Drohnenangriffe werden die Amerikaner keine Abrams Kampfpanzer mehr liefern. Fünf der 31 Panzer seien bereits russischen Angriffen zum Opfer gefallen, berichtet Carsten Schmiester im Podcast.
Anna Engelke im DLF-Politikpodcast „Bundeswehr – Was ist uns Verteidigung wert?”
https://www.ardaudiothek.de/bundeswehr-was-ist-uns-verteidigung-wert-364/deutschlandfunk/13344127/Fri, 26 Apr 2024 - 46min - 526 - Dramatische Phase für die Ukraine (Tag 790 mit Claudia Major)
Wann wird Russland die baltischen Staaten angreifen, wenn der Angriff in der Ukraine nicht gestoppt werden kann? Mit dieser Überlebensfrage wurde Claudia Major bei ihrem Besuch in der lettischen Hauptstadt Riga von Journalisten und Sicherheitsexperten konfrontiert. Nach Einschätzung der Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik werden die nächsten Wochen im russischen Angriffskrieg entscheidend sein. Claudia Major vermutet, dass Russland verstärkt mit Gleitbomben und Luftangriffen die Infrastruktur in der Ukraine zerstören und dabei die Geländegewinne ausbauen wird. Das angegriffene Land ist nämlich weiterhin bei Personal, Ausrüstung, finanzieller und politischer Unterstützung vom Westen abhängig. Dementsprechend groß war die Freude am Wochenende auch in den in den baltischen Ländern über das zugesagte Hilfspaket aus Washington. Bis sich die Ukraine mit den neuen Waffen aber besser verteidigen könne, stehe dem Land noch eine schwere Zeit bevor, so die Sicherheitsexpertin im Interview mit Anna Engelke. Ein besonders heikles Thema ist die Lieferung von Flugabwehrsystemen an die Ukraine durch europäische Länder. Mit dem aus Deutschland gelieferten Patriot-System können auch die gefährlichen Gleitbomben abgeschossen werden. Die ukrainischen Soldaten sind zudem an den Waffensystemen geschult. Allerdings zögern beispielsweise die Niederlande und Schweden mit einer Lieferung, weil sie Lücken in der eigenen Verteidigung fürchten, berichtet Carsten Schmiester im Podcast.
NATO-Übung “Quadriga 2024”
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/schwerpunkte/quadriga-2024-nato-landstreitkraefte-ueben-buendnisfall
Rüstungsausgaben auf Rekordhoch – Bericht des Stockholmer Instituts für Friedensforschung
https://www.sipri.org/media/press-release/2024/global-military-spending-surges-amid-war-rising-tensions-and-insecurity
“Mehr Militär oder mehr Diplomatie?” - Diskussion der Körber-Stiftung in Hamburg
https://koerber-stiftung.de/veranstaltungen/mehr-militaer-oder-mehr-diplomatie/
Podcast-Tipp: https://www.ardaudiothek.de/sendung/gerichtssaal-237-true-crime-aus-dem-strafgericht/13317207/Tue, 23 Apr 2024 - 32min - 525 - Blackbox Iran (Tag 786 mit Cornelius Adebahr)
Der Iran besitzt (noch) keine Atombombe, aber vieles über die Gefahren und die innere Stabiltät des isolierten Landes ist im Moment unklar. Laut Internationaler Atomenergiebehörde wurden bei dem berichteten israelischen Angriff in der Nacht zum Freitag keine Atomanlage getroffen. Das sei ein wichtiges Signal, sagt Cornelius Adebahr. Der Politikwissenschaftler von der deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik vermutet im Gespräch mit Carsten Schmiester, dass sich der Konflikt nach dem “moderaten” Gegenangriff Israels beruhigen könnte. Es gehe auf beiden Seiten um Abschreckung im konventionellen Bereich, um dem Gegner klar zu machen: Wir lassen einen Angriff nicht unbeantwortet. So erklärt es der Iran-Experte im Podcast. Perspektivisch müsse ein Punkt erreicht werden, wo das "Tit for Tat" überwunden werde. Statt permanenter Gegenschläge und Eskalation also Gefangenenaustausch oder Gespräche über ein Atomprogramm. Der amerikanische Ausstieg aus dem Atomdeal 2018 habe die Region nicht sicherer gemacht, so Adebahr. Auch deshalb wüssten wir wenig über die Fortschritte im iranischen Atomprogramm. Eine akute Bedrohung gebe es nicht - das sei ein gutes Zeichen für ein Verhandlungspotential, bilanziert Adebahr.
Davon ist die Ukraine nach den jüngsten Luftangriffen mit neun Toten weit entfernt. Der ukrainische Außenminister Kuleba kritisierte beim Außenminister-Treffen der G7-Staaten: "Die Strategie unserer Partner in Israel scheint darauf abzuzielen, Tod und Zerstörung zu vermeiden. Die Strategie uns gegenüber scheint hingegen zu sein, Hilfe zu leisten, das Zerstörte wieder aufzubauen und uns Beileid für den Tod unserer Zivilisten auszusprechen." Über die Situation in der Ukraine spricht Anna Engelke mit Rebecca Barth. Unsere ARD-Korrespondentin in Kiew erzählt von dem Frust vieler Menschen in der Ukraine über die nicht ausreichende Militärunterstützung aus dem Westen. Viele sagten: "Gebt uns nur die Waffen, wir kämpfen selber." Anlass für das Gespräch mit Rebecca ist ein eingehender Blick auf Wolodymyr Selenskyj, der nun seit bald fünf Jahren ukrainischer Präsident ist. Rebecca beschreibt Selenskyj als einen Präsidenten, der Frieden wollte und der seit inzwischen mehr als zwei Jahren ein Präsident im Krieg ist.
Fragen und Anregungen zum Podcast: streitkraefte[at]ndr.de
Podcast-Tipp: Friedrich Küppersbusch bei Sarah Bosetti
https://1.ard.de/extra-3-bosettis-wocheFri, 19 Apr 2024 - 57min - 524 - Scholz auf Friedensmission in China (Tag 783 mit May-Britt Stumbaum)
Welchen Einfluss hat die Regierung in Peking auf Moskau und Teheran? Die drei Länder arbeiten bereits bei der Entwicklung von Drohnen zusammen. Sie werden von Russland in die Ukraine geschickt, tragen iranische Schriftzeichen und sind mit chinesischen Bauteilen ausgerüstet. Auch wirtschaftlich arbeiten China, Russland und Iran miteinander, um die USA zu schwächen. Sie wollen auf diesem Weg die Weltordnung so verändern, dass sie für autoritäre Staaten wesentlich angenehmer ist, erklärt Dr. May-Britt Stumbaum, Professorin für Sicherheitsstudien und Strategischen Wettbewerb am Marshall Center in Garmisch-Partenkirchen und Direktorin des SPEAR-Instituts. Im Nahen Osten baue China gerade seine „digitale Seidenstraße“ aus und versuche damit seinen Einfluss zu vergrößern. Auch in Europa wolle China strategisch den Zugang zu den Märkten nicht verlieren, was die eigene und am Ende die ganze Weltwirtschaft schwächen würde. China habe kein Interesse daran, dass Russland den Krieg verlier und vielleicht Putin auch als Verbündeten. Deswegen unterstütze Peking Moskau weiterhin und habe kein Interesse als Friedensstifter aufzutreten, sagt die China-Expertin im Gespräch mit Anna Engelke.
Aus Deutschland kommen positive Nachricht: Die Ukraine wird ein drittes Patriot-Flugabwehrsystem erhalten. Das soll bei der Luftverteidigung gegen russische Angriffe auf zivile Infrastruktur helfen. Der ukrainische Präsident Selenskyj wünscht sich vom Westen eine so starke Unterstützung für sein Land, wie bei der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe. Die ukrainischen Streitkräfte bereiten sich trotz Munitionsmangel auf eine russische Großoffensive im Frühsommer vor, berichtet Carsten Schmiester im Podcast. Die Blockade der amerikanischen Hilfsprogramme durch die Republikaner könnte allerdings durch eine Änderung des Kurses von Ex-Präsident Trump aufgelöst werden und für Nachschub sorgen.
Dr. May-Britt Stumbaum ist Professorin für internationale und sicherheitspolitische Studien am George C. Marshal European Center for Security Studies in Garmisch und Direktorin des SPEAR-Instituts. Sie hat in ihrer Funktion als Wissenschaftlerin mit Streitkräfte und Strategien gesprochen und nicht im Namen der Organisationen, für die sie tätig ist.
Podcast-Tipp: Karl-Theodor zu Guttenberg im Gespräch mit Harald Schmidt
https://1.ard.de/raus-aus-der-depressionTue, 16 Apr 2024 - 34min - 523 - Keine Zeitenwende im "Deutschland-Tempo" (Tag 779 mit Frank Sauer)
Bei der Bundeswehr muss sich mehr ändern. „Vielleicht lassen sich ja noch ein paar Dinge beschleunigen, verschlanken oder schneller machen?“ So sieht es der Sicherheitsexperte Dr. Frank Sauer. Im Gespräch mit Anna Engelke nennt der Politikwissenschaftler von der Bundeswehruniversität in München die vielen Generäle als Beispiel. Weil es in unteren Hierarchien zu wenig Personal gebe, müssten hier durch „Ausdünnen“ neue Anreize geschaffen werden. "Es ist eine Zeitenwende. Wir leben in komplett anderen Zeiten," stellt Sauer fest. Er fordert eine intensivere europäische Kooperation in Sicherheitsfragen: “Russland ist Europa in allen Kennzahlen unterlegen”. Der Politikwissenschaftler wünscht sich, künftig wieder mehr zum Thema Rüstungskontrolle und Abrüstung zu forschen. Im Podcast geht es auch um die Militärhilfen für die Ukraine, die weiterhin im US-Kongress feststecken. Der britische Außenminister David Cameron hat während seines USA-Besuchs u.a. bei Donald Trump um Zustimmung geworben. Dass weitere militärische Unterstützung aus dem Westen dringend nötig ist, wie zum Beispiel Luftverteidigung, zeigen die russischen Angriffe mit Raketen- und Drohnen auf Zivilisten und die zivile Energieinfrastruktur in der Ukraine. Carsten Schmiester berichtet über das enorme Ausmaß der Schäden.
“Sicherheitshalber “ - Podcast mit Dr. Frank Sauer
https://sicherheitspod.de/2024/04/11/folge-82-neutralitat-in-europa-ein-auslaufmodell-afghanistan-werden-wir-die-richtigen-lehren-ziehen/
Frank Sauer: "Russland ist Europa in allen Kennzahlen unterlegen"
https://ndr.de/audio1613250
Podcast-Tipp: Die Parrtherapie
https://1.ard.de/paartherapie-podcast?pc=ststFri, 12 Apr 2024 - 52min - 522 - Das Digital-Dilemma der Bundeswehr (Tag 776 mit Falk Steiner)
Ausrüsten, umrüsten, digitalisieren. Das sind seit dem russischen Überfall in der Ukraine die großen Herausforderungen für die Bundeswehr. Deshalb plant Verteidigungsminister Pistorius eine Reform, die eine vierte Teilstreitkraft für den Cyber- und Informationsraum (CIR) vorsieht. Bei der Digitalisierung gibt es noch erheblichen Nachholbedarf. Deshalb ist Reporter Falk Steiner für den Podcast in die Örtzetal-Kaserne nach Munster gefahren. Im Zentrum für Digitalisierung der Bundeswehr wird ausprobiert, was technisch in Panzern und auf dem Schlachtfeld möglich ist. Über die neue Litauen-Brigade der Bundeswehr berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester. Außerdem geht es um die Angriffe auf das AKW Saporischschja und die russischen Angriffe auf Charkiw. Warum sich die Ukraine mit Drohnenangriffen bis in das russische Hinterland verteidigt, erklärt der ukrainische Militärgeheimdienstchef Budanow im Interview mit der ARD: „Diese Operationen führen zu einer Zerstreuung der russischen Kräfte. Dazu kommen Panik, die Unterbrechung der Logistik, der Nachschub von Munition, Treib- und Schmierstoffen wird verlangsamt und das wirkt sich auf Kämpfe direkt an der Front aus.“
Vassili Golod interviewt den ukrainischen Geheimdienstchef Kyrylo Budanow
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1324386.html
Podcast-Tipp SWR2 Wissen - Wie die NATO Europa schützen will
https://www.ardaudiothek.de/swr2/13280851/Tue, 09 Apr 2024 - 38min
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