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Fairness, Feminismus und die Frage, wie Gesellschaft wachsen kann. Ich möchte euch jede Woche zu einem spannenden Gespräch mitnehmen, das sich um diese drei Dinge dreht und euch, aber auch mich, am Ende vielleicht ein bisschen schlauer macht. In diesem Podcast gibt es nicht nur Lösungen, sondern auch Kritik am System, aber der Weg zu mehr Fairness und Geschlechtergerechtigkeit ist richtig. Ich freu mich, wenn ihr dabei zuhören mögt. Alles Liebe, Barbara
- 138 - #138 Mari Lang: Ruinieren uns die Tradwives den Feminismus?
Muttertag und Tradwives - wie passt das zusammen? Erst mal gar nicht. Und dann quasi perfekt. Ich hab mit Podcasterin von "Frauenfragen" und Journalistin Mari Lang über das Phänomen der Retraditionalisierung von Frauen gesprochen, das vor allem über Instagram und TikTok zu uns schwappt. Und weil Mari und ich je zwei Kinder haben, wollten wir auch dem Muttertag auf den Zahn fühlen und haben uns gefragt, was uns an dem Tag gefällt und was eigentlich 2024 weg müsste.
Und ganz zu Beginn haben wir eine Runde über Lena Schilling gesprochen. Das war eine kleine Reflexion, jedoch keine Einordnung und schon gar kein Urteil. Wir haben am Mittwoch, dem 8. Mai, aufgenommen. Da war die ganze Geschichte frisch und sie hat uns beschäftigt. Das nur als kleiner Disclaimer.
Sat, 11 May 2024 - 48min - 137 - #137 Maike van den Boom: Ist Glück eine Entscheidung?
Nimmt man Wien als zugleich lebenswerteste und unfreundlichste Stadt der Welt einmal als kleines Kuriosum aus, dann sieht es in Österreich insgesamt nicht sehr rosig aus in Sachen Glücksgefühl. Im aktuellen World Happyness Reportsind wir vom elften auf den 14. Platz abgerutscht, angeführt wird die Wertung von Finnland, das bereits zum siebten Mal in Folge auf Platz eins gelandet ist. Und alle oberen Plätze kriegen skandinavische Länder, also Dänemark, Schweden und Island. Woran liegt es, dass sich Österreich so schwertut beim Glücklichsein? Das versuche ich rauszukriegen. Und zwar mit der Glücksforscherin Maike van den Boom, die in Schweden lebt und für ihren Bestseller „Wo geht`s denn hier zum Glück?“ die 13 glücklichsten Länder der Welt bereist hat.
Sun, 5 May 2024 - 42min - 136 - #136 Marina Hoermanseder: Warum polarisierst du so?
Wir starten in diese Episode mit einem Kleid, in dem Marina Hoermanseder nur rückwärts gehen konnte. Damals waren wir beide auf einem großen Event in London und heute kann sie darüber lachen. Nicht lustig allerdings findet sie die extrem untergriffigen Kommentare, die sie unlängst kassiert hat, nur weil sie von Models mehr Professionalität gefordert hatte. Marina ist eine starke Frau, eine höchst erfolgreiche Designerin und nebenbei auch noch eine, für die Leistung etwas sehr Gutes ist. Ein Gespräch rund um das Business, die Kraft von Emotionen und ihre Rolle als zweifache Mama, die sie eher "freestyle" anlegt.
Hierfindet ihr die Mode von Marina und hierihren sehr unterhaltsamen Instagram-Account.
Sat, 27 Apr 2024 - 44min - 135 - #135 Ist das Millionen-Projekt von Marlene Engelhorn eine "Schatten-Demokratie", Alexandra Wang?
Halbzeit im Bürgerinnen-Rat von BASF-Erbin Marlene Engelhorn. 25 Millionen sollen von 50 Menschen aus Österreich verteilt werden. Mit Projektleiterin Alexandra Wang werfe ich einen Blick ins Projekt und frage sie auch, was sie von der Kritk hält, die ganze Aktion sei eine "Schatten-Demokratie". Zum Hintergrund: Die 31-jährige Millionen-Erbin Marlene Engelhorn fordert seit Jahren, besteuert zu werden. Doch in Österreich gibt es weder Erbschafts-noch Vermögenssteuern und daher hat sie zu Beginn des Jahres ihr Projekt „Guter Rat“ gestartet. In einem bis zum 9. Juni dauernden Prozess sollen50 Menschen aus ganz Österreich (darunter auch Steirerinnen, wie Elke Niederl und ein Ersatzmitglied aus Kärnten) versuchen, die besten Ideen für das Erbe von 25 Millionen Euro zu finden.
In Österreich sind übrigens zwei Drittel aller Menschen für eine Vermögenssteuer.
Hiererzählt Marlene Engelhorn, warum sie ihr Geld nicht einfach spendet.
Fri, 26 Apr 2024 - 17min - 134 - #134 Julia Brandner: Warum sich Frauen für ein Leben ohne Kind nicht rechtfertigen müssen
Live-Podcast vom Podcastfestival im Grazer Schauspielhaus am 13. April 2024. Die Comedienne Julia Brandner polarisiert. Manche bezeichnen sie als "Männerhasserin"und tatsächlich sind viele ihrer Witze oft sehr generell an toxische, heterosexuelle männliche, weiße Menschen gerichtet. Das mag an manchen Stellen verstören oder aber den Blick fokussieren. Denn wer ihre Karriere verfolgt, weiß, dass die heute 28-Jährige sich schon vor vielen Jahren mit der ungleichen Bewertung von Frauen und Männern beschäftigt hat, in dem sie etwa Klischees verdrehte. Das fanden viele noch witzig. Als sie dann aber beschloss, sich sterilisieren zu lassen, stieg die Ablehnung gegen sie. Wie könne das eine junge, gesunde, weiße Frau machen? Ganz so, als müssten Frauen Kinder gebären, weil sie es eben können. Sie hat sich jetzt aber doch sterilisieren lassen und wird dafür immer noch angefeindet. Hört hier ein kurzes Stand-Up von Julia und danach unser Gespräch vom Podcastefstival der Kleinen Zeitung 2024.
Ihr aktuelles Buch "Das L in Frau steht für lustig" könnt ihr hiereuch ansehen.
Und hiergibt es noch eine kurze Zusammenfassung, welche Podcasts beim Festival mit dabei waren.
Sun, 21 Apr 2024 - 20min - 133 - #133 Karl Markus Gauß: Warum wir die Langsamkeit wieder feiern sollten
Nehmt euch Zeit für dieses Gespräch!Ich habe den vielfach ausgezeichneten Autor und Essayisten Karl-Markus Gaußin seiner Wohnung in Salzburg getroffen und mit ihm über Langsamkeit, Zeit und Möglichkeiten gesprochen, wie man in einer sehr gehetzten Zeit wieder zu sich und damit zu besseren Entscheidungen findet. Warum der Zufall so gut ist und Verzweiflung für Gauß "zu billig" scheint und wie er es mit der Suche nach sich selbst hält, das alles haben wir besprochen. Es ist eine kleine gemeinsame Gedanken-Reise geworden, die mir großen Spaß gemacht hat. Auch seine Antwort auf die Frage, ob er denn Feminist sei. "Da würde ich mich als angepasster Schleimer fühlen, denn es wimmelt ja heutzutage vor Feministen."
Sein aktuelles Buch "Schiff aus Stein" ist bei Zsolnay erschienen und
Karl Markus Gauß feiert in diesem Jahr seinen 70. GeburtstagSun, 14 Apr 2024 - 1h 12min - 132 - #132 Lena-Marie Glaser: Wie retten wir uns vor der künstlichen Konkurrenz?
Klaut die KI meinen Job, während ich mir nur kurz einen Kaffee hole? Diese Befürchtung geistert durch viele Köpfe, seit mit dem Programm ChatGPT die Macht der künstlichen Intelligenz für viele Userinnen und User so sehr greifbar geworden ist. ChatGPT sagt übrigens auf die Frage, in welchen Bereichen KI am schnellsten derzeit wächst, dieses: „Die am schnellsten wachsenden Anwendungen von Künstlicher Intelligenz sind derzeit in den Bereichen Gesundheitswesen, Finanzwesen, Einzelhandel, Automobilindustrie und Cybersicherheit zu beobachten.“ Die Autorin Lena Marie Glaserhat sich mit dieser Antwort aber nicht zufriedengegeben, sondern mit ihrem Buch „Künstliche Konkurrenz“versucht, nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen zu ergründen. Und die gibt es. Aber vielen Jobs wird es dennoch an den Kragen gehen, sogar solchen, die bis vor kurzem noch als „Zukunft“ gesehen wurden, wie etwa Programmierern, denn seit Kurzem gibt es auch den ersten KI-Softwareentwickler. Wo aber die Chancen liegen und dass es viele Bereiche gibt, die immer Menschen besser könnenwerden, das erzählt sie hier.
Sun, 7 Apr 2024 - 40min - 131 - #131 Malentschi: Wie viel Verantwortung trägst du als Influencerin?
Malentschiist eine der größten und einflussreichsten Influencerinnen Österreichs. Auf TikTok und Instagram hat sie hunderttausende Follower und heute, mit 20 Jahren, hinterfragt sie auch erstmals ihre eigene Verantwortung auf den Sozialen Medien, denn sie bemerkt, dass sich Beauty-Standards immer mehr verschieben und möchte für jene jungen Mädchen und Frauen auch ein Rolemodel sein und nicht nur schön und perfekt. Im Gespräch geht es später auch um das Leben "nach" einer Influencerinnen-Karriere, um Ziele, aber auch um Druck, der vom "always on" sein des Smartphones ausgeht. Wer mehr über Malentschi wissen will, kann sich auch unsere erste Begegnung anhören, die fand vor eineinhalb Jahren hiersatt.
Sun, 31 Mar 2024 - 38min - 130 - #130 Wie wird eine Frau zur Mörderin, Anna Badora?
Orange is the new black?Netflix bringt uns Frauen-Knast leicht konsumierbarnäher. Aber: Wie kann es sein, dass eine liebende Mutter tatsächlich und in echt ihr Kind umbringt? Was war, bevor die Ehefrau hochgfiftigen WC-Reiniger in den Hals einer anderen Frau hat laufen lassen? Fragen, die nicht nur eine Antwort kennen. Die polnische Theaterregisseurin Anna Badora hat sich mit kriminellen Frauen in den österreichischen und deutschen Gefängnissen getroffen. Hat sich ihre Geschichten angehört. Die Gründe für ihre teils erschreckenden Taten sind gesellschaftspolitisch relevant. Und zwar mehr, als individuell.
In ihrem Buch "Vom Stürzen und Wiederaufstehen" (Ueberreuter) hat sich die ehemalige Intendatin des Grazer Schauspielhaus auf die Suche nach dem Scheitern gemacht.
In eigener Sache: Am 14. April 2024 findet das Podcastfestival im Grazer Schauspielhaus statt. Hiergeht es zum Line-Up und zu den Tickets. Ich hoffe, wir sehen uns da!
Sun, 24 Mar 2024 - 53min - 129 - #129 Sex & Streit - warum können das Juden besser, Mirna Funk?
Das Wichtigste zuerst: Im Judentum haben Frauen besseren Sex, weil sie quasi ein Recht auf Befriedigung haben. Das ist auch jedem jüdischen Mann klar, es gibt nämlich ein Gebot dazu. Wie das in der Praxis aussieht, bespreche ich in dieser Episode mit der Autorin, Feministin und Jüdin, Mirna Funk. Und noch ein Thema wird besprochen: Nämlich das lustvolle Streiten. Da geht es darum, ein Spiel aus dem Streiten zu machen. Das ist vielleicht ein nützlicher Tipp für aktuelle Debatten. Am Ende reden wir auch noch über das Thema Nr. 1 seit dem 7. Oktober, nämlich darum, wie Frauen in Israel den Krieg erleben. Dazu gibt es die notwendige Frage: Ist Kritik an Israel immer antisemitisch oder auch notwendig?
Das alles hat Mirna in ihrem aktuellen Buch "Von Juden lernen" verarbeitet - es ist lehrreich. Und lustig.
Wer mehr von Mirna hören mag, dem sei auch noch die Episode über Emanzipation und Teilzeit hier bei "fair&female" empfohlen. Die gibt es hier.
Und noch etwas in eigener Sache: Am 13. April 2024 findet in Graz das Kleine Zeitung Podcastfestival statt. Tickets und Line-Up gibt es hier. Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen!
Sun, 17 Mar 2024 - 44min - 128 - #128 Barbara Fleißner: Job weg, und dann? Wie gelang dir der Perspektivenwechsel?
Barbara Fleißner ist Moderatorin, und zwar schon seit ihrem 19. Lebensjahr, seit 2018 war sie bei Puls4 und zwar in der quotenstarken Frühstücks-Show "Cafe Puls", dann im September 2023 hieß es: „Aus für Cafe Puls Moderatorin Barbara Fleißner“ – beim Kleine Zeitung Podcast-Festival in Klagenfurterzählt sie, was in dem Moment des Anrufs aus dem Sender mit ihr passierte und wie ihr danach ein Wechsel ihrer Perspektive gelungen ist.
Und beim Live-Podcast im Klagenfurter Konzerthaus schildert die alleinerziehende Mutterauch von einer Zeit, die schlimm und gruselig für sie war, als sie nämlich von Stalkern verfolgt wurdeund erkannte, dass man gegen diese Art der Belästigung quasi nichts tun kann.
Wer mehr von Barbara und ihrem neuen Leben wissen möchte, dem sei ihr Podcast Perspektivenwechselempfohlen. Nicht nur für Einblicke in das Leben von Barbara, sondern auch um vielleicht für das eigene Tun und die eigenen Entscheidungen ein paar gute Vibes zu kriegen.
Und noch was! Am 13. April 2024gehen wir wieder live, diesmal im Grazer Schauspielhaus und zwar auf zwei Bühnen. Mit dabei sind "Schwarz&Rubey" "Couchgeflüster" "Wer nichts weiß, muss alles essen", "Presse Play - was wichtig wird", "Lunch Break Storys", Malarina, Julia Brandner, Georg Gfrerer, Christiane Stöcklerund natürlich auch alle Podcasts der Kleinen Zeitung. Es wird ein Fest und hiergibt es die Tickets dafür. Line-Up in ganzer Schönheit ist auch dabei.
Sun, 10 Mar 2024 - 34min - 127 - #127 Toxische Pommes: Wie wurdest du zum Pick-Me-Girl der Integration?
Sie war das "schöne Ausländerkind", mit ihren blauen Augen, ihrer hellen Haut und ihrem guten Deutsch. So wurde die Juristin, die zugleich ein sehr erfolgreicher satirischer TikTok-Star ist, als Kind genannt. Toxische Pommes nennt sich Irina auf den Sozialen Medien und bezeichnet sich als "linken Troll", also sie verschont niemanden: weder die rechten Konservativen, noch die linke Hafer-Chai-Latte Partie aus dem Wiener 7ten Bezirk. In ihrem ersten Roman "Ein schönes Ausländerkind" (Zsolnay) geht es aber nicht um lustige 15-Sekunden-Social Videos, sondern um eine sehr berührende Geschichte, nämlich die ihrer Familie und die von sich. Nach Wr. Neustadt gekommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, beschreitet Irina den "richtigen" Integrationsweg, während ihr Vater einen Nicht-Integrationsweg geht. Absichtlich? Man kann es nicht beurteilen, denn die Lesart lässt viel offen. Und Toxische Pommes erzählt authentisch einen Lebensweg, den sich viele in Österreich nicht vorstellen können, obwohl ihn so viele Menschen gehen oder gegangen sind. Die Fragen: Was ist richtige Integration?Und warum scheint immer so schnell klar, wer sich wie zu integrieren hat?
Hierfindet ihr mehr von Toxische Pommes und hierkann man auch ihr Programm noch live sehen.
Fri, 8 Mar 2024 - 48min - 126 - #126 Let`s talk about die 7 Todsünden Österreichs, Gabriel Schaffler und Jacob Moss!
Das ist die erste zweisprachige Episode. Und weil Jacob so schön spricht, sehr gut verständlich.Es wird um Grant, Neid, Geiz, Trägheit, gute und schlechte Ausländer gehen und um die österreichische Seele. Ein Wiener und ein Australier haben sich auf die Suche nach dem Herzen Österreichs gemacht. Und einiges gefunden. Etwa, dass es eben gute und schlechte Ausländer gibt, Jacob als Australier eindeutig zu den Guten gehört (alle lieben Australien, niemand verlangt Integrationsarbeit), während seine Partnerin, die aus Rumänien kommt, ganz andere Reaktionen erlebt. Den Witz mit dem Finanzamt kann ich dabei nicht spoilern, den muss man hören.
Gabriel und Jacob haben ein Buch über ihre Suche nach der österreichischen Seelegeschrieben, es heißt "Schau ma mal" und ist schon kurz nach Erscheinen ein Bestseller. Es ist übrigens wirklich lustig und beschreibt dennoch mit satirischer Schärfe ein Stück Wahrheit über die Mentalität unseres schönen Landes.
Und hier könnt ihr mehr über Jacobs Business erfahren: The Vienna Würstelstandist seine Agentur, und man kann auch auf den Sozialen Medien den lustigen Expats-Videos folgen, Gabriel ist gelernter Zuckerbäcker, verdient sein Geld allerdings als Kulturjournalist bei Ö1. Sie beide hosten einen Podcast, der ist auch bilingual. Und den könnt ihr hierhören.
Sun, 3 Mar 2024 - 52min - 125 - #125 Ricardo Leppe: Bist du ein gefährlicher Bildungs-Esoteriker?
Ist er eine Alternative zum Bildungssystem oder ein gefährlicher Sektierer? Ricardo Leppe gilt als rechts-esoterischer Bildungs-Influencer, steht auf den Listen der deutschsprachigen Sektenbeobachtung und über seinen Verein "Wissen schafft Freiheit" sagt Ein Monitoring der Amadeu Antonio Stiftung Sachsen und des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts: „‚Wissen schafft Freiheit‘ ist ein Knotenpunkt in der rechts-esoterischen und verschwörungsideologischen Vernetzung und Teil der Anastasia-Bewegung.“ Dennoch laden ihn viele heimische Schulen für Vorträge ein, auch wenn er gar keine pädagogische Ausbildung hat und eigentlich Zaubererist.
Warum gibt er dem österreichischen, rechtspopulistische Medium Auf1 Interviews, warum erzählt er gemeinsam mit seinem Bruder in einem Video, dass die Hauptursache für Autismus Fremdinjektionen im Kindesalter wären? Ist dieser Mann verrückt, gefährlich oder sollte man ihn ignorieren? Ich bin bei meinen Recherchen zur Anastasia-Bewegungerstmals auf ihn aufmerksam geworden und er ist im gesamten DACH-Raum in diese Szene ein großer Name. Daher hab ich mit ihm Kontakt aufgenommen, ihn auf Thailand erreicht und ihn zu all den Vorwürfen gefragt.
Die beiden anderen Episoden zur Anastasia-Bewegung könnt ihr hierund hiernachhören.
Sun, 25 Feb 2024 - 55min - 124 - #124 Robert Palfrader: Würde ein Matriarchat alles besser machen?
Er ist der Kaiser. Klar. Aber Schauspieler, Kabarettist und Neo-Autor Robert Palfrader ist auch ein feinsinniger Mensch, der in seinem ersten Roman "Ein paar Leben später" (Ueberreuter)über Familie nachgedacht hat. Über die Kraft, die sie auf uns ausübt und was diese mit dem Leben der Nachkommenden zu tun hat. Wir reden in dieser Episode über Epigenetik, denn was unsere Vorfahren erlebt haben, das beeinflusst – und wir sprechen auch darüber, wie es ist, als Mann in einer Familie groß geworden zu sein, in der es fast so etwas wie ein Matriarchat gab und gibt. Spannend und auch lustig ist es geworden, unser Gespräch. Und am Ende kommt noch ein Überraschungsgast vorbei, denn wir haben imRabenhof-Theatergeplaudert und da kommen halt interessante Menschen vorbei.
Und mit den Worten von Robert Palfrader abzuschließen, der natürlich auch Werbung für sein Buch machen möchte: "Kaufen`S den Schaß anfoch!"
Schnitt:audiofunnel
Fotocredit:Christoph Kleinsasser
Sun, 18 Feb 2024 - 33min - 123 - #123 Elvira Welzig: Was tut Wissenschaft gegen Wissenschafts-Skepsis?
Wo kommt Wissenschaftsfeindlichkeit her und was kann die Wissenschaft selbst dagegen tun? Es geht in dieser Episode um Vertrauen in Wissenschaften, die wir seit der Aufklärung doch so hoch gehalten haben und es geht um die Frage, wie das alles wieder besser wird. Bespreche darf ich das mit einer sehr schlauen Frau - sie ist als Wissenschaftlerin und Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaftnatürlich immer für einen wissenschaftlichen Diskurs zu haben und heißt Dipl. Ing. Dr. Elvira Welzig.
Am 11. Februar ist internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft - das nur so nebenbei.
In eigener Sache: Am 1. März ist das Podcastfestival der Kleinen Zeitung in Klagenfurt - wer Tickets dafür möchte, kann hierwelche checken. Auch bei diesem Event werde ich mit einer tollen Frau live auf der Bühne sein, nämlich mit Barbara Fleißner, die in den letzten Monaten persönlich gespürt hat, was passiert, wenn man die eigene Perspektive wechselt. Das gesamte Line-Up könnt ihr hiersehen.
Sun, 11 Feb 2024 - 37min - 122 - #122 Manisha Joshi und Hermann Sporrer: Warum ist Feminismus ein Business-Boost?
Sie ist eine steirische-indische Managerin, er ein Gründer und Feminist. Gemeinsam habenManisha Joshiund Hermann Sporrer eine Analyse zum heimischen Arbeitsmarkt verfasst und ihr Fazit ist: Noch viel zu tun. Männer sehen sich nicht als Feministen, aber alle wünschen sich mehr Solidarität am Arbeitsplatz. Warum diese Vision aber nicht nur ein "soft skill" ist, sondern einfach bessere Ergebnisse für Unternehmen, also mehr Geld, mehr Innovation und damit eine bessere Zukunft bedeuten, darum geht es in dieser Podcast Episode. Manisha Joshi ist Business Director und Head of Diversity, Equity & Inclusion bei Ketchumund Hermann Sporrer ist Co-Gründer von Sheconomyund gemeinsam mit Ketchum Initiator von We-Conomy.
Wer mehr zum Thema Fairness am Arbeitsplatz wissen möchte, kann sich gerne hier das Dossier der Kleinen Zeitung ansehen.
Sun, 4 Feb 2024 - 43min - 121 - #121 Elias Hirschl: Warum wird mich Nr.7 zum Weinen bringen?
"Die Top 10, um sie vor dem Weltuntergang noch ein letztes Mal zu machen. Und die Nr. 7 dann so: Erstelle eine Liste von Dinge, die du in deinem Leben nie erreichen konntest und Erlebnissen, die du nie hattest und lies sie dir durch. Das wird dich beruhigen." Das ist natürlich angesichts des Weltuntergangs nicht wirklich beruhigend. Eigentlich verarscht mich dieser Artikel, aber im Titel heißt es, Nr. 7 wird mich zum Weinen bringen. Was will dieses Listicle von mir? Fragen, die ich mir nach der Lektüre von "Content" und einem spannenden Gespräch mit Autor und Bachmannpreisträger Elias Hirschl stelle. Wie viel "content" jagen wir durch unser Hirn? Und wer sind die Leute, die sich das alles ausdenken? Sind das denn noch echte Menschen? Nach seinem Erfolg "Salonfähig" kommt mit "Content" eine neue Politsatire des Autors im Verlag Zsolnayheraus. Und wie soll man sagen? Wenn die Welt schon untergeht, kann man auch eine liebevolle Satiredraus machen. Wir haben über die Bedeutung von Inhalt, von kreativer Energie und von politische Manipulation durch "Troll Fabriken" gesprochen und sind der Frage nachgegangen, warum wir Menschen einfach so gerne Geschichten haben, dass uns die Zerrung der Wirklichkeit dafür irgendwie oft egal zu sein scheint. Das Buch erheitert letztendlich, unser Gespräch hoffentlich auch.
Wenn ihr meinen Podcast mögt, dann seid doch so lieb und nominiert ihn beim Ö3 Podcast-Award. Hierwäre das dann.
Und es gibt drei (!) Podcast-Festivals der Kleinen Zeitung in diesem Jahr: Klagenfurt, Graz und Wien - hiergeht es zu den Tickets.
Sun, 28 Jan 2024 - 42min - 120 - #120 Eva Poleschinski: Kann eine Feministin auch Prinzessin sein?
Man sieht das Bild zum Podcast-Cover und denkt sich: Genau, die Eiskönigin. Oder es fällt einem Cinderella oder sonst eine Prinzessin ein. Eva Poleschinski ist eine der erfolgreichsten und zugleich opulentesten Modedesignerinnen und hat auch für die Grazer Opernredoute 2024 die Krönchen der Debütantinnen entworfen. Doch passt dieses "Prinzessinnen-Image"denn überhaupt noch in einer Zeit, in der Frauen selbstbestimmt und emanzipiert sein wollen und eben nicht, einer Prinzessin gleich, quasi ein "Preis" für den tapferen Prinzen darstellen? Darüber habe ich mit Eva Poleschinskigesprochen. Und dazu noch über ein paar andere Themen, wie genderfluide Mode, wie sie Harry Styles vorlebt, und wir haben uns den Wahnsinn der Fashion-Industrie gemeinsam angesehen. Und natürlich war auch ihre neue Rolle, die einer Mama, ein Thema - eh klar.
Und weil ich am Ende unseres Gesprächs die Bitte ausspreche, fair&femaledoch beim Ö3-Podcast-Award zu nominieren, hiergibt es den link dazu.
Und noch ein paar News, die für euch interessant sein könnten: Wir gehen wieder live und zwar bei den Podcast-Festivals 2024in Grazund in Klagenfurtund hiergibt es bereits Tickets zu buchen. Also: Vielleicht sehen wir uns auch dort oder da :)
Fri, 26 Jan 2024 - 34min - 119 - #119 Warum sollten wir uns vor KI fürchten, Ursula Poznanski?
Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Eine Zahl? Mehr als vier Millionen verkaufter Bücher. Ursula Poznansikischreibt zwei Romane im Jahr und ihr aktuelles "Die Burg"ist ein Thriller und kein Sachbuch, doch die Geschichte trifft einen Nerv und eine Sorge: Was, wenn die viel gelobte und gehypte künstliche Intelligenz was tut, das Menschen schadet? Darum geht es im Buch und darüber haben wir in der Episode gesprochen. Und Ursulas Recherchen haben sie selbst auch zumindest zum Teil skeptisch gemacht: "Forscher, die auf KI spezialisiert sind, sagen: Die jetzige Generation ist für uns Menschen noch verständlich, doch die dananch wird uns so vorkommen, als würden wir es mit Aliens zu tun haben."Ja, also es geht hier um Fiction, um das Schreiben, um das Menschliche, das Kreative und um das, mit dem wir alle umgehen lernenmüssen: die künstliche Intelligenz. Es ist aber keine vollständige Antwort, ich werde daher in den nächsten Wochen eine wissenschaftliche KI-Expertin zu mir einladen und dann einige der Gedanken weiterverfolgen. Es gibt viell zu besprechen.
"Die Burg" ist hiererhältlich und kommt mit 1. Februar 2024 auf den Markt.
Sun, 21 Jan 2024 - 50min - 118 - #118 Ingeborg Kuca: Introvertiert zu sein ist gut - aber warum?
Introvertierte Menschen können sich nicht durchsetzen, sind nach innen gerichtet, werden stets übersehen und sind zu "leisen" Jobs, wie IT-Nerd oder Controllerin verdammt. Stimmt das? Ja und nein. Ich spreche mit Coachin und Autorin von "Stille Stärken"Ingeborg Kuca über den großen Lärm unserer Welt, der uns gesellschaftlich umgibt und warum genau deshalb jetzt vielleicht die Stunde der Introvertierten schlagen sollte. Also jenen Menschen, die vorsichtig und besonnen die Welt betrachten und statt der lauten Ansage auf analytische Lösungen fokussiert sind. Wir sprechen heute also über die Introsund die Extros.
Sun, 14 Jan 2024 - 39min - 117 - #117 Part 2: Sind wir allein im Universum, Lisa Kaltenegger?Sun, 14 Jan 2024 - 21min
- 116 - #116 Sind wir alleine im Universum, Lisa Kaltenegger?
Einfache Frage: Wie kommen wir am schnellsten zu einem zweiten bewohnbaren Planeten, wenn wir den ersten erfolgreich vernichtet haben? Tja, diese Frage treibt nicht nur Elon Musk um, sondern auch Lisa Kaltenegger. Die Österreicherin ist Astrophysikerin, Astronomin und forscht genau an sogenannten Exoplaneten und Supererden und sie macht das extrem erfolgreich in den USA. Genau dort sitzt sie auch bei unserem Gespräch und man merkt ihr den amerikanischen Wissenschafts-Charme an, denn sie kann sehr gut und unterhaltsam wirklich komplizierte Dinge erklären. Was bringt es denn überhaupt, in die Sterne zu schauen, wann genau wird klar sein, ob es außerirdisches Leben gibt und warum fahren diese Marsmobile in so einem unfassbaren Schneckentempo über den Mars? Kann sie erklären und hat sie auch. Zuletzt in einer Neuauflage ihres sensationellen Buches. "Sind wir allein im Universum?"ist nicht nur feinste Wissenschaft, es besticht vor allem auch mit Comics, deren Botschaft einfach hängen bleibt. Ein Gespräch, das klar macht, wie groß das Privileg auf der Erde zu leben eigentlich ist. Und kleiner Spoiler: ca. bei Minute 30 passiert etwas Peinliches.
Sun, 7 Jan 2024 - 31min - 115 - #115 Humor hilft ja gegen alles - aber wie aktiviert man ihn, Malarina?
Das hätte ich nicht tun sollen. Mit Comedy-Star und x-fach Kabarett-Preisträgerin Malarinaein Spiel spielen. "Für oder gegen Silvester?" war das überlegte Thema und sollte eine Anspielung auf ihren aktuellen Podcast mit Bernie Wagner "Fact Fighters" sein - aber sie ist zu gut und zu witzig. Ich bin demnach spektakulär untergegangen. Aber dann reden wir über Humor als Überlebensfaktor, als gesellschaftliches Schmiermittel, als Stressbewältigungs-Methode, als Superkraft, die alle haben. Eigentlich. Malarina, eigentlich Marina Lacković ist gebürtige Serbin, kam mit fünf Jahren nach Tirol, ist ein Sprachengenie und mit ihrem Programm "Serben sterben langsam"enorm erfolgreich. warum Sprache und Ausdruck so relevant für ihre Entwicklung war, warum sie für HC Strache und seine serbischen Nationalisten 2019 sogar etwas Besonderes gewidmet (hier zu sehen) hat und wie wichtig es in der Comedy und im Kabarett ist, nach "oben zu treten" statt nach unten, darüber reden wir in dieser Folge.
Sun, 31 Dec 2023 - 56min - 114 - #114 Heitere Gelassenheit trotz aller Krisen - wie gelingt das, Jürgen Wiebicke?
Was ist der Sinn des Lebens?Der Sinn unseres Lebens als Menschen? Darüber sprechen ich mit dem Philosophen und Journalisten Jürgen Wiebicke, der meint, dass wir uns gerade an einer Art Schwelle in der Geschichte befinden und bei diesem Übergang wird es wichtig sein, die kleinen Erfolge zu feiern und überhaupt kleine Schritte zu machen, weil wir für einen großen Wurf gerade alle keine Energie haben. Und er empfiehlt eine heitere Gelassenheit, um dem Dauerfeuer der schlechten Nachrichten geschickt auszuweichen. Was das alles mit dem Sinn des Lebens zu tun hat? Mehr, als man denkt. In Wiebickes Buch "Emotionale Gleichgewichtsstörung - Kleine Philosophie für verrückte Zeiten" (Kiepenheuer&Witsch)geht er unserer "Gesellschaft der Singularitäten" genauso auf den Grund, wie einem "Moralismus, der nicht selten getarnte Aggression" ist und nimmt uns als Spezies, die sich für so schlau hält, ganz schön auseinander. Das Ziel also ist: heitere Gelassenheit. Ich hoffe, es glingt. Viel Spaß beim Hören!
Und auf diesen Sketchnehme ich Bezug: "Der Sinn des Lebens" und die Frage, wie es sein kann, dass alle zugleich gestorben sind...
Produktion: audiofunnel
Sun, 24 Dec 2023 - 38min - 113 - #113 Wie kann ich mein Potenzial entfalten, Nathalie Karrè?
Eine Episode, die die Welt retten kann? Ja. Die Welt im Kleinen, die Welt von dir als Frau. Die These: Wenn Frauen stärker führen und gestalten würden, dann wäre die Welt nämlich friedlicher, kooperativer und weniger toxisch. Trotzdem dauert es laut World Economic Report noch 131 Jahre, bis echte Gleichstellung der Geschlechter erreicht ist. Was hilft? Die Unternehmerin, Business Angelina, Autorin und Female Empowerment Aktivistin Nathalie Karrè weiß es. "Weil Frauen systematisch Kraft geraubt wird, muss man Wege finden, sie ihnen wieder zurückzugeben." Stärkung, also Empowerment, kann dabei auf ganz unterschiedliche Weisen passieren. Doch ehe man den "Power-Effekt", wie ihr neues Buch heißt, erreicht, muss es einen Blick in die Kräfte raubenden Ecken geben. Und damit sind nicht nur alle möglichen "Gaps" gemeint, also Lücken beim Gehalt etwa, sondern auch der Umstand, dass Frauen aus der Medizin, den Daten und der wissenschaftlichen Forschung noch immer über weite Strecken herausgehalten werden. Sicherheitstechnik, die auf männliche Körper ausgerichtet ist, oder Medikamente, die noch nie von einem Zyklus gehört haben, um zwei Beispiele zu nennen. Diese Episode ist vielleicht ein bisschen anders als andere, weil sie manchmal wie ein Ratgeber klingt, aber das Ziel ist, wie sonst auch: eine geschlechtergerchte Welt. Und die braucht informierte Frauen und auch Gemeinschaft. Ein Aspekt, der für Karrè ebenfalls wichtig ist. Sisterhood. Denn wer stark ist, kann andere stärker, kann andere Frauen hervorheben und damit sagen: Es ist gut, wenn es viele starke Frauen gibt. Denn: "Wer auf Frauen setzt, setzt auf Erfolg!"
Diese Bücher haben wir gestreift oder in der Diskussion besprochen:
Unsichtbare Frauen - Caroline Criado-Perez
Pick me Girls - Sophie Passmann
4000 Wochen - Oliver Burkeman
Sun, 17 Dec 2023 - 1h 06min - 112 - #112 Feiert der Schlankheitsterror gerade ein Comeback, Saralisa Volm?
"Nichts schmeckt so gut, wie es sich anfühlt, dünn zu sein. Ein Satz von Kate Moss, Ikone meiner Jugend, eingebrannt in mein Gehirn und unser kollektives Gedächtnis." Sagt Saralisa Volm, heute 38 Jahre alt, Regisseurin, Autorin, Mutter von vier Kinder und lange Zeit auch Bulimikerin. In guter Gesellschaft, Lady Di zeigt es gerade wieder in der vierten Staffel von "The Crowm". In Volms Buch "Das ewige Ungenügend - eine Bestandsaugnahme des weiblichen Körpers" geht sie dem Gefühl auf die Spur, warum der weibliche Körper eben dieses ständige Ungenügend hat. Haben soll. Und heute, nach 15 Jahren scheinbarer "Bodypositivity"scheint der Satz von Kate Moss wieder Aufwind zu bekommen. Victoria Secrethat wegen Umsatzeinbußen wieder die alten, bekannten, dünnen Models losgeschickt. Daneben bekommen "Fit-Fluencerinnen" den Status, das Beste aus allen Welten zu vereinen. Dünn zu sein, aber definiert, "gesund" zu wirken und damit attraktiv. Was steht dahinter? Warum sollen Frauen ständig zu hungern und parallel Geld ausgeben, um zu einem niemals erreichbaren Punkt zu kommen? Mit Saralisa bespreche ich die Marktmechanismen.
Produktion/Schnitt: audiofunnel/Georg Gfrerer
Sun, 10 Dec 2023 - 28min - 111 - #111 Wieso brauchen wir bessere Schimpfwörter, Barbara Sima-Ruml?
Sie nennt sich "Vierrad-Diva" und ist ein Rolemodel für Menschen mit Behinderung. Barbara Sima-Ruml nutzt einen Rollstuhl, nachdem sie mit 19 Jahren durch einen Unfall querschnittgelähmt wurde. Wie ist das Leben einer "Vierrad-Diva"? Warum sagen immer noch so viele Leute, dass etwas "voll behindert" ist und warum ist die "Notting Hill-Szene" rund um den "letzten Brownie" so empowernd? Barbara arbeitet beim Land Steiermark und sie unterrichtet an der TU Graz, sie hat zwei kleine Kinder und sie spricht sehr klar aus, worum es Menschen mit Behinderung geht. Spoiler: Nicht darum, dass jemand sagt: "Kann ich Ihnen helfen"?
Hiergehts zum Podcast von Barbara und hier, aber auch hiersind noch zwei Geschichten mit und von Barbara verlinkt, die sie für die Kleine Zeitung geschrieben hat.
Am 3. Dezember ist der internationale Tag für Menschen mit Behinderungen, in Österreich sind 1,3 Millionen Menschen davon betroffen - es ist also absolut kein Nischenthema.
Sun, 3 Dec 2023 - 54min - 110 - #110 Raphaela Scharf: Was kommt nach #MeToo?
„Ich war eigentlich da schon angewidert, denn es ging viel um mein Äußeres und es war klar, dass Wolfgang Fellner ein Machtmensch ist, einer, der alles bestimmt“, erinnert sich die Journalistin zurück. Das war 2019, bei ihrem Vorstellungsgespräch. Vier Jahre später, im Frühling 2023, waren dann alle gerichtlichen Belange erledigt. Scharf klagte Wolfgang Fellner und gewann bzw. verglich sich. Es ging um Machtmissbrauch und es ging um sexuelle Belästigung. Dass sie überhaupt klagen konnte, hatte sie ihrer Rechtsschutzversicherung zu verdanken, dass ihr geglaubt wurde, ihrer peniblen Dokumentation von Chats und einer Art Zufall, denn ein entscheidendes Tondokument hatte ein Kollege in der Regie erstellt. Er hatte den Ton mitlaufen lassen, während Fellner die noch voll verkabelte Scharf in seinem Büro "zur Sau gemacht hat" (Scharf).
Wie es zu all dem kam, was im Prozess passiert ist, wie es ihr psychisch und danach auch beruflich im sehr kleinen österreichischen Medien-Arbeitsmarkt ging, das habe ich mit ihr besprochen.
Und auch, wie es konstruktiv nach diesem Trauma weitergehen kann. Scharf, und auch andere betroffene Journalistinnen, haben sich in den letzten Monaten viele Gedanken gemacht, welche Strukturen Frauen helfen könnten, und sind zu einem Ergebnis gekommen. Es soll eine Vertrauensstelle geben, die weiterhilft. Und ein erster Schritt dahin ist bereits gesetzt, der Verein „Columna V“hat sich gegründet, Scharf ist die Vorstandsvorsitzende. Eine bereits durchgeführte Online-Umfrage zeigte, dass es sich bei diesem Thema nicht um ein spezielles „Fellner-Problem“ handelt, mehr als 220 Frauen schilderten darin ihre Erlebnisse.
Sun, 26 Nov 2023 - 1h 05min - 109 - #109 SUVs und Schlingensief - Warum wir auf Protest nicht verzichten dürfen! (Live-Podcast)
Warum nerven die "Klimakleber"eigentlich so viele? These: Weil sie nicht im stillen, akademischen Kulturumfeld ihren Aktionismus zeigen, sondern im öffentlichen Raum. Unter dem Titel "Aktivismus in der Kunst. Muss das sein?" machte ich einen "fair&female" Live-PodcastimGrazer Kunsthaus (am 14. Novemberf 2023). Mit dabei Annette Rainer (Graz Museum, Co-Kuratorin der Ausstellung "Protest"), Leonhard Rabensteiner(IG Kultur, werbefrei, Forum Stadtpark) und David Kranzelbinder(Pavelhaus). Wir haben über eine Klimaaktivismus, aber auch darüber gesprochen, ob es wirklich zulässig ist, wegzuschauen, oder wie Leonhard meinte "wir uns das leisten können". Wir haben in einem "TV-Beitrag" Kinder gesehen, die lernen, wie man SUVs die Luft aus den Reifen lässt und wir haben auf die lange aktivistische Tradition von Graz geblickt und uns gefragt, ob der große Provokateur und Theatermacher Christoph Schlingensief , der Graz mehrfach in Schnappatmung versetzte, heute überhaupt noch so ungehindert provozieren und aufzeigen könnte, wie damals.
Diese Diskussion ist Teil einer Kooperation zwischen dem Grazer Kunsthaus und der Kleinen Zeitung
Sun, 19 Nov 2023 - 47min - 108 - #108 Wie kann eine Feministin gegen Wokeness sein, Zana Ramadani?
„Mit den Pseudowissenschaften, wie Genderwissenschaften, wird unsere Gesellschaft gespalten und wer nicht mitmacht, wird diffamiert und exekutiert!“ Das sagtZana Ramadani(39). Puh, also es geht gegen Wokeness und die Frau, die das sagt, ist selbst linke Feministinund eine migrantische Frau, die als Femen-Aktivistin mit nacktem Busen bei „Germanys next Topmodel“ gegen die sexistische Show auftrat. Und dann sagt sie auch noch, dass woke an sich schon gut sei, weil man ja nicht nicht gegen Rassismus, Sexismus oder klimaschädliches Verhalten sein kann. Aber heute würde eine Minderheit, die sich vor allem an den Universitäten und in einer Klasse befände, die von den Lebensrealitäten ohnehin keine Ahnung habe, sich als moralisierende Mehrheit generieren. Und das würde, so Ramadani, unsere Gesellschaft nachhaltig zersetzen. „Man darf nur noch was sagen, wenn man ausreichend Opfer-Punkte auf der Opferkarte hat.Erst dann ist es einem erlaubt, was zu sagen. Und sonst soll man seine Privilegien checken und ruhig sein.“ In ihrem aktuellen Buch „Woke“hat sie sich gemeinsam mit ihrem Co-Autor Peter Köpf zu all den Kampfbegriffen und Entwicklungen Gedanken gemacht. Eine muslimisch-migrantische Feministin und ein »alter weißer Mann« fürchten: Unsere Demokratie ist in Gefahr. Und ich habe mit ihr im aktuellen fair&female-Podcast darüber diskutiert, ob es wirklich eine so große Gefahr ist, wenn die Perspektiven von Minderheiten stärker wahrgenommen werden.
Hiergehts zum Buch.
Sun, 12 Nov 2023 - 54min - 107 - #107 Henrike von Platen: Eine "Wurf-Prämie" für Väter - nicht dein Ernst?!
131 Jahre. So lange dauert es also noch, bis wir eine Gleichstellung zwischen Mann und Frau haben. Das sagt zumindest das Weltwirtschaftsforum, das Österreich heuer auf den 47. Platz herabgestuft hat. Aber was wäre, wenn es vielleicht gar nicht so lange dauern würde, weil wir eben nicht gleich weitermachen wie bisher, sondern schneller oder anders? Diese Hoffnung hat zumindest die Unternehmensberaterin und Ökonomin Henrike von Platen, die im „Fair-Play“-Monat der Kleinen Zeitung ihre Expertise via fair&female-Podcast teilt.
Aber sie hat nicht nur Hoffnung im Gepäck, auch schaurige Begriffe, wie „Wurf-Prämie“, die vor Kurzem noch in einem Unternehmen bezahlt wurde, wenn ein Mann Vater wurde. Im fair&female-Podcast analysiert von Platen die historischen Gründe für die ungleiche Bezahlung und schildert anschaulich, was auch die aktuelle Wirtschaftswissenschaften-Nobelpreisträgerin Claudia Goldin skizziert: dass es nämlich drei Faktoren gibt, die Frauen daran hindern, gleichwertig bezahlt zu werden. Durch die Mutterschafts-Strafe, die Vaterschafts-Prämie und den Preis dafür, einfach eine Frau zu sein.
Sun, 5 Nov 2023 - 56min - 106 - #106 Miriam Beller: Was müssen Frauen in diesem Krieg alles aushalten?
Eine junge Russin, die gegen den Krieg auftritt, während sie von ihrer Familie als „Verräterin“ bezeichnet wird, eine ukrainische Frau, die durch den Krieg ihr ungeborenes Kind verloren hat und nach Russland flüchten muss, um medizinische Hilfe zu bekommen. ORF-Korrespondentin Miriam Bellererzählt von Schicksalen, die im Krieg oft keinen Platz haben.
Jene Frau, die am 14. März 2022 als erste gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Fernsehen auftrat, wurde mittlerweile zu acht Jahren Haft verurteilt. Sie hielt ein Plakat in die Kamera, auf dem„No War“ stand. Nur ein Schicksal, das die Dynamik des Krieges verdeutlicht. Miriam Beller (34) hat zwei Jahre in Moskau von diesem Krieg, aber vor allem auch von diesem Land berichtet, das durch permanente Propaganda von der Wirklichkeit des Krieges ferngehalten wird. Im aktuellen fair&female-Podcast erzählt sie von Geschichten, die in erster Linie Frauen seit dem 24. Februar 2022 betreffen.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen, Paul Krisai, hat sie das Buch „Russland von innen“geschrieben. In der Kleinen Zeitung haben beide über ihre Erfahrungen erzählt - nachzulesen hier.
Sun, 29 Oct 2023 - 55min - 105 - # 105 Barbara Albert: Wie kann eine Mutter nur ihr Kind verlassen?
Was unter dem Begriff Regretting Motherhoodfür viel Diskussion gesorgt hat, ist in Wahrheit ein Tabu, das bis heute ganz fest an Frauen und vor allem Müttern klebt. Nicht Mutter werden zu wollen, ist eines, aber als Mutter das eigene Kind zu verlassen, ist ein Move, der von einer überwiegenden Mehrheit bei uns nicht einmal denkbar scheint. Umso stärker wirkt natürlich genau diese Geschichte in einer Zeit, die sich Regisseurin Barbara Albert nun in "Die Mittagsfrau"(hierein Trailer - extrem famos übrigens Mala Emde) vorgenommen hat. Der Film, angelehnt an den Romanbestseller von Julia Frank, zeigt die Geschichte einer Frau, einer Halbjüdin, einer Mutter. Und das in einer Zeit, in der sie das eine nicht sein durfte und das andere nicht sein wollte. Mit der fantastisch schlauen Barbara Albert habe ich im Podcast versucht, dieses Gefühl und die gesellschaftliche Ablehnung zu ergründen und auch versucht zu besprechen, was Film und Kino als gesellschaftlicher Hebel hier verändern kann. Und wir sprechen über Feminismus über Frauenrechte, über die #MeToo Entwicklungen in der Filmbranche und wo es berechtigte Hoffnung auf ein besseres Miteinander gibt.
Schaut euch den Filman - er läuft ab 25. Oktoberin den heimischen Kinos, das Buchist sowieso lesenswert.
Sun, 22 Oct 2023 - 53min - 104 - #104 Birgit Fenderl: Was ist eine Freundschaft wert?
Was ist eine Freundschaft wert? Wie wählen wir Freund:innen aus und was passiert, wenn die Distanz zu groß wird? Mit uns persönlich, aber auch gesellschaftlich? In dieser Episode geht es also darum, was uns als Menschen verbindet. Es geht um darum, warum es sich lohnt gerade in Zeiten, wo alles oft nur noch schwarz oder weiß scheint, an Freundschaften dran zu bleiben. Und dann klären wir auch noch die Frage, warum Freundschaften früher offenbar reine Männersache waren und weshalb man Frauen diese Fähigkeit kategorisch abgesprochen hat.Und freundschaftlich besprochen habe ich das mit ORF-Moderatorin und AutorinBirgit Fenderl.
Wer mehr wissen mag, kann in ihrem Buch "Was uns zusammenhält"13 schöne Freundschaftsgeschichten lesen.
Und alle fair&female Episodengibt es hierzum Nachhören oder auf dem Player eurer Wahl.
Sun, 15 Oct 2023 - 48min - 103 - #103 Helga Kromp-Kolb: Wo sind die Good News beim Klima?
Helga Kromp-Kolbist Österreichs führende und wohl auch die am längsten aktive Klimawissenschaftlerin. Und sie ist aufgrund ihres Alters vielleicht eine Brücke zwischen den oft gescholtenen "Boomern", die für die aktuelle Situation verantwortlich gemacht werden und jener "Letzten Generation", die mit ihren Aktionen oft Unverständnis auslösen. Beim "female future meet up"am 28. September in Graz habe ich sie in dieser Live-Podcastfolgegefragt, wo denn eigentlich die guten, zuversichtlichen Nachrichten in Sachen Klima sind, wie wir zu einem anderen Bild von Utopien kommen, was positive Anreize sein könnten und wie sich Arbeit, Klima und ein gutes Leben vereinbaren lassen können. Spoiler: Es gibt viele reizvolle Ausssichten. Und nicht immer ist das Wort "Verzicht" dabei.
Am 12. Oktober 2023 erscheint ihr aktuelles Buch im Molden Verlag. Es heißt "Für Pessimismus ist es zu spät"
Sun, 8 Oct 2023 - 27min - 102 - #102 Herbert Lackner: Woher kommt eigentlich die "cancel culture"?
Der Meinungskorridor wird immer enger, die "cancel culture" greift um sich, sobald eine Ansicht ein bisschen weniger woke ist. Hört man. Aber ist das eine wirklich belegbare Tatsache? Der Journalist und Autor Herbert Lackner hat sich genau angesehen, was es mit cancel culture im letzten Jahrhundert auf sich hatte, wer warum und vor allem in welcher Form aus dem Diskurs geworfen wurde und wie Politik, aber auch Kirchemit Menschen verfahren sind, deren Ansichten sie als "gefährlich" einstuften. Es geht um antisemitisches und moralisches "Canceln" und angesichts dessen ist die heutige Debatte durchaus in einem anderen Licht zu sehen. Warum es trotzdem nicht geht, Indianer zu sagen oder das N-Wort zu benutzen, darüber diskutiere (und streite) ich mit Herbert. Sein Buch heißt "Als Schnitzler mit dem Kanzler stritt"und ist im Ueberreuter-Verlag erschienen.
Am 20. Oktober kommt Herbert Lackner in den Grazer Skyroom der Kleinen Zeitungund wird mit Ernst Sittingeraus der Chefredaktion live diese historisch spannenden Beispiele diskutieren. Eintritt ist frei. Anmeldungen bitte an mich: barbara.haas@kleinezeitung.at
Sun, 1 Oct 2023 - 53min - 101 - #101 Lisz Hirn: Wieso überschätzt sich der Mensch so konsequent?
Leben wir in einem "stupid age", also in einem Zeitalter, das man rückblickend nur als "dumm" bezeichnen kann? Mit der Philosophin Lisz Hirn habe ich über den Ursprung des "überschätzten Menschen "gesprochen, der den Ast, auf dem er sitzt, so genüsslich abschneidet. Sie hat sich in ihrem neuen Essay "Der überschätzte Mensch"(Zsolnay) philosophische Gedanken zum Selbstbild des Menschen gemacht und im Gespräch kommen wir auf interessante Aspekte. Dass nämlich das Essen und was wir essen genauso in diese egozentristische Weltsicht passt, wie unser Umgang mit Ressourcen in anderen Bereichen. Im Grunde brauchen wir die Umwelt und die Natur und wir gehören auch voll und ganz dazu. Gleichwertig, nicht darüber stehend. Diese Einsicht, so Lisz Hirn, würde uns enorm in der Beurteilung helfen, um zu wissen, was jetzt zu tun ist, um unsere Existenzgrundlage nicht weiter zu vernichten.
Sun, 24 Sep 2023 - 59min - 100 - #100 Aglaia Szyszkowitz: Wie fühlt es sich an, plötzlich nicht mehr zu "funktionieren"?
Die strahlend schöne und humorvolle Frau, die erfolgreiche Grazer Schauspielerin, die im deutschsprachigen Raum mit vielen eigenen Formaten Furore gemacht hat. Selbstverständlich bedeutet das Film- und TV-Preise, eine glückliche Familie, ein tolles Leben. Und dann sagt Aglaia Szyszkowitz: "Es ging mir echt beschissen und ich wusste nicht, dass ein so großer Anteil in mir nicht strahlend und auch nicht selbstbewusst ist." Ein Break-Down, ausgelöst durch Rückenschmerzen, zwingt Szyszkowitz zu einer Pause, in der sie ihr gesamtes Leben in Frage stellt. Angstzustände, Schlafstörungen und Schmerzen, deren Ursache nicht gefunden werden können, sind Auslöser einer Erkenntnis, die Szyszkowitz 30 Jahre lang nicht kannte: Rollen abzusagen und sieben Monate auf die Stopp-Taste zu drücken. In der aktuellen Episode spreche ich mit Aglaia Szyszkowitz über die Momente, die dunkel waren und den langen und mühsamen Weg zurück ins Leben.
Wer sie live erleben möchte, sie präsentiert ihr erste Buch "Von der Rolle"(Molden Verlag)am 17. September in Wien und am
19. September bei Moser in Graz.Und hier noch ein Podcast-Tipp für alle, die neugierig auf unser erstes Gespräch geworden sind: Hierkönnt ihr hören, was sie sagte, als es ihr schon sehr schlecht ging, sie aber weiterhin die Fassade aufrecht erhalten wollte.
Sat, 16 Sep 2023 - 46min - 99 - #99 Christina Tropper: Wie viel Humor braucht die working mum?
Christina Tropper ist Zwillings-Mama, Bloggerin, Autorin und hat jetzt das Thema aller arbeitender Mütter: Drum schnauft sie lachend ins Mikro: "Puh, das Leben als Mama, die arbeitet, ist anstrengend!" Was genau es aber auch toll macht, warum Mütter oft aus Unsicherheit andere beurteilen und wieso sie aber zugleich ins mittlere Management gehören, das klären wir in diesem Gespräch. Es ist teils politisch, es geht um Kinderarmut und um ungleiche Startbedingungen für Kinder, aber es ist auch lustig und genau deshalb ist Christinas Blog: "Einer schreit immer"wohl auch so erfolgreich. Den betreibt sie übrigens gemeinsam mit ihren Co-Autorinnen: Lisbeth Koch, Barbara Kranz-Ulz und Jennifer Baro.
Die „Süddeutsche Zeitung“ findet: „Troppers Spitzen können jeden treffen: ihre Kinder, andere Eltern, ihren Mann oder sie selbst." Dem kann ich mich nur anschließen.
Viel Spaß - und für alle Eltern, die schon die erste Woche hinter sich haben, oder ab morgen ins Semester starten:
Fingers crossed!
Sun, 10 Sep 2023 - 31min - 98 - Doris Knecht: Warum werden Frauen, die alleine leben, als unvollständig punziert?
Doris Knecht ist genervt. Davon, dass immer nur Frauen diskutieren, wenn es um Gleichstellung und Feminismus geht. "Wo sind die Männer, die diesen Diskurs vorantreiben und sich wirklich für Frauenrechte einsetzen?", fragt die Autorin und Kolumnistin in unserem Gespräch, das wir aufgrund ihres aktuellen Buches "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe"(Hanser) geführt haben. In ihrem autofiktionalen Roman geht es um eine Frau, die viele feministische Themen streift, aber es ist so schön und geschmeidig zu lesen, dass die Härte dabei gut zu tragen ist. Eine Frau, die alleine Dinge schafft, alleine Kinder aufzieht, alleine wohnt und darin Freiheit erlebt. Nicht nur, aber auch. Wir reden also auch über diese Freiheit, darüber, dass das "empty nest"-Syndrom nicht automatisch kommt, sobald die Kinder ausziehen. Und wir sprechen auch darüber, was wir alle mit unseren Erinnerungen machen, warum wir sie in unserem Sinne überschreiben und warum das Vergessen oft einfacher ist als das Verzeihen.
Im Oktober kommt übrigens eine neue Buch-Verfilmung von Doris Knecht ins Kino. Elisabeth Scharang hat "Wald"filmisch neu umgesetzt. Auch in dieser Erzählung steht die Entscheidung einer Frau im Mittelpunkt.
Sun, 3 Sep 2023 - 38min - 97 - Christl Clear: Warum ist das Patriarchat die Wurzel allen Übels?
Egal, ob küssende Fußball-Chefs, Schlankheits-Spritzen oder die Verteilung von Care-Arbeit. Das beherrschende Gesellschafts-System benachteiligt Frauen und weiblich gelesene Personen. Und das heißt weiter: "Das Patriarchat ist die Wurzel allen Übels". So beschreibt es die österreichischen Influencerinund Autorin Christl Clear(40) und mit ihr geht es in dieser Podcastfolge von "fair&female" um viele Diskriminierungen und darum, warum man genau deshalb Feminismus intersektional denken muss, also mehr Menschen mitnehmen sollte.
Was noch? Die Frage, warum Österreich ein Kommunikationsproblem hat, wo das herkommt und dann geht es auch noch um ein sehr persönliches und emotionales Thema: Kinderwunsch. Nämlich den von Christl Clear und warum sie als 40-jährige Frau mit dem Tabu eines IVF-Prozesses aufräumen möchte.
Noch mehr von der höchst charismatischen Wienerin: ihr Buch "Let me be Christl Clear"
Save the date: 28. September. Wer nämlich da zum Female Future meet up in Graz möchte, kann genau hier Tickets gewinnen. Ich mache dort zum Thema "Her mit den Utopien" einen Live-Podcast mit Dr. Helga Kromp-Kolb und verlose 2x2 Tickets für das gesamte Meet up. Wie gehts? Einfach mir schreiben an barbara.haas@kleinezeitung.at - Freu mich auf euch!
Sun, 27 Aug 2023 - 47min - 96 - #96 Andrea Stift-Laube: Wieso macht Ehrgeiz süchtig?
„Let me know when your whole life goes up in smoke. Means it`s time for a promotion“. Das ist ein Zitat aus dem sehr erfolgreichen und auch durchaus ironischen Film "Der Teufel trägt Prada". Doch dieser Satz beschreibt nicht nur ein System, das Menschen genüsslich ausbeutet, sondern auch, dass Ehrgeiz gerne toxisch sein darf. Mit dem Phänomen "Ehrgeiz" beschäftigt sich die Autorin und Publizistin Andrea Stift-Laube in ihrem neuen Buch "Ehrgeiz" (Verlag: Kremayr&Scheriau, Edition übermorgen, ET 28.8.2023). Warum macht Ehrgeiz süchtig, wieso steht Ehrgeiz in Unternehmen, im Privatleben und auch in unserer kapitalistischen Gesellschaft noch immer so hoch im Kurs und wie soll man sich aber andererseits überhaupt entwickeln, wenn man immer schön zufrieden ist? In der Episode versuchen wir einen ehrlichen und reflektierten Blick auf das Thema und ich stelle Andrea die Frage, ob uns Ehrgeiz wirklich unsere Zufriedenheit vergiftet.
Andrea Stift-Laube ist mit ihrem Buch Ehrgeiz auch auf Lesetour. Hierkönnt ihr sie live in den kommenden Monaten beobachten.
Sun, 20 Aug 2023 - 43min - 95 - #95 Eva Reisinger: Bekämpft man Femizide am besten damit, die Männer zu ermorden?
Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind.Das ist die simple Formel hinter einem gesellschaftlichen Phänomen, das sich um Besitzanspruch, Machtmissbrauch und Kränkung dreht. Die Verliererinnen: immer Frauen. Und in Österreich ist man hier leider an der Spitze, bei uns werden mehr Frauen als Männer getötet und auch in diesem Jahr steigt die Zahl der Opfer - aktuell 15 Femizide und 29 Mordversuche. Journalistin und Autorin Eva Reisinger hat nun versucht eine Art Gegenerzählung zu finden. In ihrem Debütroman "Männer töten"geht es in der Doppeldeutigkeit des Titels genau darum. Warum Eva durch eine journalistische Femizid-Recherche auf diesen Erzähl-Plot gekommen ist und ob sich die Gewalt des Patriarchats wirklich nur durch neue Gewalt eindämmen lässt, darum geht es in der aktuellen Podcast-Folge von "fair&female".
Sun, 13 Aug 2023 - 44min - 94 - #94 Clara Luzia: Warum ist es so schwer, Entscheidungen zu treffen?
FürClara Luzia ist es keine leichte Sache, sich zu entscheiden. Dennoch hat das bei der erfolgreichen Singersong-Writerin nichts mit der Social Media Krankheit FOMO (fear of missing out) zu tun. In dieser Episode geht es also erst mal darum, wie man den eigenen Weg findet in einer Welt, die so viele Möglichkeiten offen hält.
"When the world ends"ist ein schönes Lied und Teil des neuen Albums von Clara Luzia. Aber "das Ende der Welt" ist ja eigentlich keine so schöne Botschaft. Trotzdem können traurige Lieder ein Trost sein. Unser Hörsinn ist sehr eng mit dem limbischen System verknüpft – das sich für unsere Gefühle und unser Triebverhalten verantwortlich zeichnet. Wenn wir also ein trauriges Lied hören, wird sofort der emotionale Teil unseres Gehirns angesprochen. Und auch darum geht es in diesem Gespräch.
In ihrem neuen Album „Howl At The Moon, Gaze At The Stars!“beschreibt Clara Luzia aber nicht nur schöne Popmusik, sondern sie verhandelt dabei auch ihren großen Schmerzpunkt: Den rücksichtslosen Umgang mit Umwelt und Natur. Und deswegen reden wir auch noch über die ganz schirchen Bezirksstädte - in der Steiermark und in Niederösterreich (wo Clara wohnt).
Wer Clara Luzia live hören mag, kann das am 9. August in Minimundus in Klagenfurt.
Sun, 6 Aug 2023 - 51min - 93 - #93 Melanie Wolfers: Wie nimmt man der Ohnmacht ihre Macht?
Melanie Wolfers ist Bestseller-Autorin, Philosophin, Podcasterin, aber auch Ordensfrau und damit Geistliche. In der aktuellen Episode spreche ich mit ihr über Selbstwirksamkeit in Zeiten von Unsicherheit.
"Nimm der Ohnmacht ihre Macht!" Das propagiert die Geistliche und Bestseller-Autorin Melanie Wolfers nicht nur in ihrem aktuellen Buch, sondern auch im fair&female-Podcast, der sich in dieser Woche ganz um ein Gefühl dreht, das gerade in unsicheren Zeiten viel Raum einzunehmen scheint: Es geht um Ohnmacht.
Warum führe ich so ein Gespräch mit Melanie? Es geht darum, zu sehen, was wir Menschen tun können, um unmittelbar wirksam zu werden. Denn vielleicht geht dann die Welt doch nicht den Bach runter geht.
Sun, 30 Jul 2023 - 49min - 92 - #92 Tristan Horx: Warum ist jetzt die alte weiße Frau im Visier der "woken" Generation?
Als Sohn von Zukunftsforscher Matthias Horx hat Tristanschon in der eigenen Familie einen waschechten Generationen-Konflikt, doch der junge Zukunftsforscher versucht eigentlich zu erklären, warum die Generationen generell heute an so vielen Punkten aneinandergeraten. In dieser Episode schauen wir zu Beginn, was es denn mit der "alten, weißen Frau"auf sich hat und ob es wirklich stimmt, dass sie das Pendant zum gescholtenen alten, weißen Mann ist. Doch damit nicht genug. Wir klären außerdem, wie wir die großen Themen generationenübergreifend angehen könnten: Arbeitsmarkt und Klima-Debatte. Es wird hitzig in unserem Gespräch, Tristan als Vertreter der Millennials und ich als Generation X - wir feiern die Reibepunkte und bleiben dennoch sehr freundlich miteinander. Denke ich zumindest.
Zwei Literatur-Empfehlungen von Tristan Horx: "Unsere fucking Zukunft"und "Sinnmaximierung" - einen Blick darauf gibt es hier
Und hiernoch ein Interview mit ihm, das meine Kollegin Manuela Tschida-Swobodageführt hat
Sun, 23 Jul 2023 - 1h 04min - 91 - #91 Katharina Körber-Risak: Warum geht bei #MeToo so wenig weiter?
"Das Patriarchat gibt es nicht mehr!Und wenn Frauen nicht vorkommen, dann haben sie sich zu wenig angestrengt!" Genau so sehen es noch immer viele Männer, und zwar nicht automatisch jene Männer, die schon im ersten Moment verdächtig sexistisch sind. Das erzählt die Arbeitsrechtlerin Dr. Katharina Körber-Risak, die schon eine ganze Menge #MeToo Fälle auf ihrem Schreibtisch hatte. Wir reden in dieser Episode über den Status Quo von #MeToo in Österreich, über die fehlenden Namen in der Filmbranche, die fehlenden Kosequenzen in der Medienbrancheund warum der Fall Rammstein hier noch einmal in einer ganz anderen Liga spielt. Unterschiedliche settings und doch geht es in allen Situationen um Machtmissbrauch. Es geht nämlich so gut wie nie um Sex, sondern darum, dass dort, wo Geld und Macht geparkt sind, auch Besitzansprüche erhoben werden.
Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Aufnahme stand noch nicht fest, dass es einen neuen Verhandlungstermin im Fall Teichtmeistergibt, daher wurde darauf nicht eingegangen.
Hierfindet ihr Anlaufstellen, wenn ihr von sexueller Belästigung oder anderer sexualisierter Gewalt betroffen seid.
Im Fall der Anlaufstelle für Frauen in den Medien, gibt es noch keine Stelle, sie wird aber gerade von Raphaela Scharfund auch dem Frauennetzwerk Medien aufgebaut. Hierkönnt ihr - wenn ihr Frauen in einem Medienberuf seid - an einer anonymisierten Umfrage teilnehmen, um zu helfen, die Situation und die Brennpunkte gut einzuschätzen.
Sun, 16 Jul 2023 - 1h 08min - 90 - #90 Ana Wetherall-Grujic: Warum ist Kinderhass in Wahrheit einfach Frauenhass?
Heute nehme ich mir ein großes, oft unbesprochenes Thema vor, denn es geht um die Frage, warum Kinderhass in Wahrheit Frauenhass ist. und darum, wie sich dieser Kinderhass gesellschaftlich so schön fortpflanzt, dass Frauen, die von den Anstrengungen und Diskriminierungen der Mutterschaft berichten, vielfach als langweilig abgestempelt und in der Diskurs-Hierarchie brav nach unten durchgereicht werden. Ich freue mich, dass die Autorin des Buches "Das Baby ist nicht das verdammte Problem" zu Gast ist. Ana Wetherall-Grujic.
Sun, 9 Jul 2023 - 1h 14min - 89 - #89 Julia Franz Richter & Franziska Pflaum: Warum braucht Emanzipation einen Schmerzpunkt?
Zuerst geht es um einen Film. Der heißt "Mermaids don't cry" - Regie führt Franziska Pflaum und Julia Franz Richterspielt Karo, eine der beiden großen weiblichen Rollen (neben Hauptdarstellerin Stefanie Reinsperger). Doch dann geht es in unserem Gespräch schnell um Grenzen, um Selbstbestimmung, um Schmerzen in der Emanzipation. Um das Leben als Frau. Als Mutter. Als Schauspielerin oder Regisseurin in einer Welt, in der es #MeToo gibt, aber gerade bei uns in Österreich noch immer nicht offen darüber gesprochen wird. Und es geht auch um andere Grenzziehungen, und folglich Grenzen hin zu Lebensrealitäten, die man vielleicht nicht so gerne sehen mag. Weil sie am Rand stehen. Wie jene der Protagonist:innen im Film. Unser Gespräch geht tief hinein und versucht ehrlich mit all den Schichten zu sein, die vor einer gelingenden Selbstermächtigung abgetragen werden müssen.
Den Trailer zum Film, der mit30. Juni 2023 in den Kinos angelaufen ist, könnt ihr hieransehen
Sun, 2 Jul 2023 - 48min - 88 - #88 Michael Neulinger: Gewalt in schwulen Beziehungen - warum man das Tabu endlich brechen muss
Michael Neulinger ist Filmemacher, Schauspieler und Missbrauchs-Opfer. Über viele Jahre hinweg erlebt er in seiner homosexuellen Beziehung emotionale, sexuelle und körperliche Gewalt. Doch thematisieren wird er es erst jetzt, Jahre später. Warum? "Ein Grund ist sicher, dass man die Angst hat, die Community schlecht darstellen zu lassen. Wir erleben täglich Diskriminierung und Homophobie, das ist einfach Fakt und würden wir jetzt sagen, dass wir in Beziehungen dasselbe Gewaltproblem haben, wie in heterosexuellen Beziehungen, dann würden wir noch mehr Gründe liefern, warum man uns diskriminieren kann." Sozialisiert mit alten Männlichkeitsideen erleben schwule Männer in ihren Beziehungen oft genau dasselbe Muster, wie Frauen in heterosexuellen. Kontrolle, Macht, Minderung des Selbstwertgefühls und den gefährlichsten Moment - nämlich den, wenn man sich trennen will. Genau so einen erlebt Michael auch - jetzt hat er mit einer künstlerischen Arbeit versucht, das wörtliche Zitat seines Ex-Freundes zur Verarbeitung seines eigenen Missbrauchs neu zu betrachten. Sein Film "I will break your face" erzählt in Form eines Tanz-Kurzfilms von all den Schmerzen und all den psychischen Verletzungen.
In der Episode blickt Michael aber auch sehr kritisch auf der queere Community, erzählt von Chem-Drogen-Partys in Wien, bei denen unterschiedlichste Drogen und Sex als Programm gelten und auch viele Übergriffe passieren und findet generell, dass es nicht reicht, den Pride Month in harmonischen Regenbogenfarben zu feiern, wenn man gleichzeitig höchst problematische Entwicklungen unter den Teppich kehrt.
Am 30. Juni 2023 um 18 Uhrwird sein Film im Wiener Schikaneder-Kino Premiere haben.
I WILL BREAK YOUR FACE & HEIMAT BIST DU TOTER TÖCHTER
Lesung: Yvonne Widler liest aus ihrem Buch „Heimat Bist du Toter Töchter“
Screening: „I Will Break Your Face“ - experimenteller Tanzfilm von Michael Neulinger
Diskussion zum Thema Partnergewalt - es sprechen:Beatrice Frasl, Autorin, Podcasterin, Kulturwissenschaftlerin/Geschlechterforscherin (Moderation)
Maria Rösslhumer, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
Peter Peinhaupt, Männerberatung Wien
Yvonne Widler, Journalistin Podcasterin Autorin
Michael Neulinger, Filmemacher
Lian Quintana-Abraham, gendersensible Jugendarbeit Hil-Foundation.Sun, 25 Jun 2023 - 1h 09min - 87 - #87 Nunu Kaller: Verbrennen Chanel & Co. tatsächlich Luxus-Mode?
"Wir haben auf unserem Planeten aktuell Kleidung für die nächsten vier Generationen. Alles schon fertig genäht." Das sagt Aktivistin, Feministin und Autorin Nunu Kaller, die Ende Juni/Anfang Juli 2023 die Konsumdialoge Textilien in Hallein organisiert und inhaltlich verantwortet. Weil: Trotz dieser enormen Mengen, produziert die weltweite Textilindustrie wie verrückt weiter. Weil es so billig ist. Was nicht verkauft wird, wird teilweise verbrannt. Aber nicht nur die 3-Euro Shirts, auch Luxusmarken ließen schon Mode und Taschen verbrennen, weil es ihre Marken beschädigen würde, wenn so ein Teil irgendwann am Wühltisch landet. "Burberry" hat das sogar zugegeben, aber durch die massive Intransparenz der gesamten Brancheist es nie ganz nachvollziehbar, wer wie mit den ganzen Produktionsschritten umgeht.
Was die Autorin des Buches "Kauf mich!"in dieser Episode sagt, ist teilweise erschütternd, teilweise sehr hilfreich und jedenfalls ist es enorm wichtig, mehr Details zu einer Industrie zu wissen, die wir tagtäglich mit unserem Konsum füttern - auch wenn ja oft nicht klar ist, warum wir eigentlich so viel kaufen. Deshalb sprechen wir später im Podcast auch über den "guten Konsum" und darüber, wie wir dem näher kommen können.
Sun, 18 Jun 2023 - 47min - 86 - #86 Elisabeth Sechser: Können nur glückliche Menschen in der Arbeit kreativ sein?
Glück. Oft ein Versprechen, manchmal aber auch schon ein Imperativ. Dann nennt man es #ToxicPositivity. Die sozialen Medien sind voll von Sprüchen, die scheinbar glücklich machen. Man muss es nur wollen. Dann kommt die Zufriedenheit von selbst. Auch und gerade im Job. Statt #QuietQuittingkommt jetzt also #QuietThriving - also das "stille Aufblühen" statt des frustrierten Dahinarbeitens im Job. Aber ist das wirklich so? Die OrgansiationsentwicklerinElisabeth Sechsersagt, dass Glück eine öffentliche Angelegenheit ist und dass sich Chef:innen viel zu wenig Gedanken um das Glück ihrer Mitarbeitenden machen - ein Fehler, ähnliche einem Bumerang. Ich hab mir in dieser Episode mit Elisabeth angesehen, was es mit dem Glück auf sich hat, denn ich persönlich kann mit diesem Begriff gar nicht so viel anfangen. Aber neugierig bin ich schon, ob das Glück, die Kreativität und die Zufriedenheit im Job nicht doch zusammenhängen.
Sun, 11 Jun 2023 - 56min - 85 - #85 Vera Steinhäuser: Wieso wird weibliche Macht sexualisiert?
"Wenn von den "Waffen der Frauen" die Rede ist, denkt man meist nicht an eine durchsetzungsstarke Chefin, die den Laden schmeißt, sondern an eine Frau, die einen erfolgreichen Mann um den Finger wickelt. Für gewöhnlich mit verführerischen Mitteln." Das sagt Vera Steinhäuser (46) Die gebürtige Kärnterin war lange selbst in internationalen Konzernen tätig, auch auf Geschäftsführungs-Ebene und ist seit einigen Jahren selbstständige Business-Coachin mit einem Fokus auf Frauen.
Im aktuellen "fair&female"-Podcast spreche ich mit ihr über den Status-Quo, aber es geht auch um Sex und Macht und wir fragen uns, ob Inputs aus der SM-Szene eine neue Perspektive auf Macht-Positionen geben können.
In ihrem Buch "die Macht Zentrale" geht sie der Frage auf den Grund, warum zwischen Macht und Frauen so eine große Distanz ist, warum Frauen einen so hohen sozialen Preis für einen "Platz am Tisch" zahlen und warum Frauen immer unsympathischer wahrgenommen werden, je mehr Macht sie haben. Dazu gibt es auch ein Experiment der Harvard University, das sehr treffend zeigt, wie stark sich die gesellschaftliche Zuschreibung auswirkt.
Vera Steinhäuser hat zudem einen Podcast, der heißt ebenfalls "Macht Zentrale" und ist hier nachzuhören.
Sun, 4 Jun 2023 - 42min - 84 - #84 Veronika Bohrn-Mena: Wieso nützt ein Lieferkettengesetz vor allem Frauen?
Konzerne an die Kette!Das fordert sie. Veronika Bohrn-Menaist Autorin, Publizistin & Arbeitsmarktexpertin. Außerdem ist sie Gründerin und Vorsitzende der Gemeinwohlstiftung COMÚN und wir zwei sprechen über die Notwendigkeit, Lieferketten transparent zu machen. Warum? Weil besonders Frauen auf der ganzen Welt unter dem kapitalistischen Credo leiden, so zu produzieren, dass Konzerne maximal gewinnen und Menschen maximal ausgebeutetwerden. Was Frauen bei uns von so einem Gesetz haben würden? Entscheiden zu können, ob man Mädchen-Ausbeutungdurch einen Produktkauf mitfinanziert geht nur, wenn genau diese Prozesse transparent gemacht werden. Außerdem würde so ein Gesetz auch Strafen für Konzerne mit sich bringen. Am 1. Juni 2023 wird in der EU über das Lieferkettengesetzabgestimmt.
Sun, 28 May 2023 - 1h 04min - 83 - #83 Candy Licious & Miss Gloria Hole: Wie gefährlich sind Dragqueens?
Echt? Kinder werden sexualisiert, wenn man ihnen Geschichten für Kinder vorliest? Klingt komisch. Ist trotzdem ein Thema. Denn in Österreich gab es in den letzten Wochen immer wieder groß abgelegte Proteste (vor allem von rechtsnationaler Seite) gegen Kinderbuch-Lesungen. Der Knackpunkt: Die Vorlesenden sind keine Omis, sondern Dragqueens. Aber was sagen die Männer in Drag selbst dazu? Beim ersten Podcast-Festival der Kleinen Zeitung im Grazer Schauspielhaus habe ich am 13. Mai mit betroffenen Dragqueens gesprochen. Candy Licious wurde vor Ort und online extrem hart kritisiert und erzählt, was tatsächlich dort abgelaufen ist, wie Kinder auf bunte Perücken und Einhörner reagieren und wie es jetzt weitergeht. Und Miss Gloria Hole, eine bekannte Grazer Dragqueen, hat sich die teils schwer nachvollziehbare Argumentation der Kritiker:innen angesehen und genau deshalb jetzt auch in Graz eine solche Lesung organisiert. Sie findet am 21. Mai statt.
Wie gefährlich sind also Dragqueens? Diese Frage war der Auftakt des Grazer Festivals und am 22. Junigibt es bereits das nächste Live-Podcast Event, nämlich die Crime-Night in Klagenfurt. Hiergeht es zum Gewinnspiel.
Sun, 21 May 2023 - 29min - 82 - #82 Sissi Vogler: Frauen werden die Welt retten - ist das vielleicht der beste Plan für die Zukunft?
Sissi Vogler ist überzeugt: "Jetzt sind wir mal dran!" Und damit meint sie, dass patriarchale Systeme unsere Welt vielfach an den Rand gedrückt haben. Was sie dazu beitragen kann, um es zu verändern? 2012 gründete sie Refished, ein Start-Up, das aus Meeresplastik-Müll Taschen macht. Aber eben nicht irgendwie, sondern von Menschen mit Behinderung, die in Kambodscha für ihre Arbeit fair bezahlt werden. Das Start-Up ist erfolgreich, aber eben langsam gewachsen. Sissis Maxime: "Ich möchte niemandem in der Produktionskette Schaden zufügen. Ich denke, das sollte normal sein, denn nur so funktioniert es."
Im Unternehmen der studierten Betriebswirtin arbeitet auch Sissis Mama. Sie macht die Designs und auch ihre kleine Tochter, Felicitas, lernte von Beginn weg, wie es ist, wenn Mama arbeitet. Sie war nämlich dabei. Jetzt geht Feli (zweieinhalb Jahre) in den Kindergarten, die Care-Arbeit und die Organisation der Familie teilt sie mit ihrem Partner.
Hierist der hübsche Store von Refished in Wien, wer schmökern möchte.
Ein Gespräch über die Möglichkeit, unsere Zukunft mit Empathie und Sorge (auch um den Planeten) nachhaltig und lebenswert zu gestalten. Aber auch ein Gespräch übers Mutter-Sein, über Rollen-Zwänge und der Perspektive, die wieder Lust auf ZUkunft macht.
Und ja, dieses Gespräch ist anders, weil eben die kleine Felicitas auch mit dabei ist. Auch das ist Vereinbarkeit. Auch das darf gehört werden.
Sun, 14 May 2023 - 48min - 81 - #81 Heinz Wegerer: Die vergessenen Frauen des Jahrhundert-Erdbebens - wie leben sie heute?
Gedankenexperiment: Wie ist es, 90 Sekunden die Hand auf eine heißen Herdplatte zu halten? "So kann man sich vielleicht vorstellen, was Millionen von Menschen am 6. Februar 2023 erlebt haben." Heinz Wegerer ist Nothilfekoordinator des Hilfswerk International und gerade zurück aus der Erdbebenregion in der Türkei und Syrien. Konkret aus einem Dorf, das alle vergessen hatten, mit Menschen, die drei Monate lang keine Hilfe bekamen.Was hat er erlebt, wie ist vor allem die Situation der Mädchen und Frauen? Wenn sich 50 Familien eine Toilette teilen müssen, nicht vor Übergriffen geschützt sind, es keine Hygieneprodukte gibt, Frauen schwanger sind, Babys stillen und durch so viele Nachbeben die heiße Herdplatte noch immer nicht abgekühlt ist?
Ein sehr persönlicher Einblick in eine Normalität, die bei uns längst wieder aus dem medialen Fokus verschwunden ist. Am 6. Mai ist die Katastrophe, bei der 60.000 Menschen ums Leben kamen und mehr als 23 Millionen Menschen betroffen sind, drei Monate her. Das Schöne: Es gibt in diesem Gespräch auch gute Momente, lustige Situationen, viel Empathie und eine Geschichte, warum ein kleiner Spiegel manchmal Wunder wirkt.
Wer spenden will, kann das hiermachen.
Achtung, Achtung! Und ich hab noch 1x 2 Tickets für das Podcast-Festival am 13. Mai in Graz. Wer die will, schreibt mir einfach eine Mail. barbara.haas@kleinezeitung.at
Wir hören uns!
Sat, 6 May 2023 - 36min - 80 - #80 Daniela Brodesser: Was hat die Armut aus dir gemacht?
Daniela Brodesserweiß, wie es ist, keine 4 Euro Bastelgeldmehr für das Kind übrig zu haben oder wie sich Beschämung anfühlt, wenn der Vermieter sich vor allen in der Gemeinde lustig macht, weil die Betriebskosten nicht bezahlt wurden. Ich spreche heute über das Stigma von Armut, darüber, was Arbeit damit zu tun hat und auch, warum wir uns als Gesellschaft in diesen beiden Bereichen wirklich entwickeln müssen, weil Armut kein Zufall oder ein Zeichen von persönlicher Faulheit ist, sondern weil es sich viel systematischer in das Leben von immer mehr Menschen einwebt.
Und es geht auch um Lösungen, wie etwa eine jetzt gerade neu diskutierte Reichensteuer. Nachzuhören übrigens auch bei Millionenerbin Marlene Engelhorn,und zwar hier.
Hiergeht es zum Buch von Daniela Brodesser: Es heißt Armut und ist bei Kremayr&Scheriau erschienen.
Sun, 30 Apr 2023 - 46min - 79 - #79 Ana Milva Gomes: Denken weiße Menschen wirklich, sie seien etwas Besonderes?
Sich ewig in der Badewanne schrubben, weil man ein bisschen weißer werden will. Genau das hat Ana Milva Gomes als Kind getan, denn sie hat nicht verstanden, warum ihr Haut "kacka" sein soll. Zu leben mit anderer Hautfarbe hat aber nichts mit ästhetischem Empfinden, sondern mit Rassismus zu tun und darüber sprechen wir in dieser Folge. Wie ist das Leben, wenn man schwarz, eine Frau, eine Migrantin ist und alleinerziehende Mama. Und gleichzeitig eine erfolgreiche Bühnenpersönlichkeit. Es geht also um Rassismus, aber es wird vielmehr um ein paar blinde Flecken gehen, die weiße Menschen haben. Ana Milva Gomes lebt seit 2011 in Österreich, geboren und aufgewachsen ist sie in den Niederlanden, ihre Familie kommt ursprünglich von den Kapverden in Westafrika.
In ihrem Buch "Look at me" (Amalthea Verlag)hat die erfolgreiche Musicaldarstellerin vieles von ihrem Leben, ihrem Schmerz, aber auch von der Selbstverständlichkeit, Dinge immer wieder aufs Neue hinnehmen zu müssen, aufgeschrieben. Und sie erzählt vom Moment ihrer persönlichen Politisierung, im Sommer 2020 als George Floydzu Tode kam und #BlackLivesMatter um die Welt ging.
In eigener Sache: Wenn ihr beim ersten Podcast Festival der Kleinen Zeitung dabei sein wollt, dann macht einafch bei unserem Gewinnspiel mit - hiergehts zum Line-Up und zum Gewinnspiel. Ist am 13. Mai imGrazer Schauspielhaus und es sind supercoole Podcaster:innen dabei. Tickets kann man nur gewinnen, nicht kaufen :)
Sun, 23 Apr 2023 - 44min - 78 - #78 Precious Nnebedum: Fühlst du dich am Rande der Gesellschaft?
Diese Episode von fair&female ist bereits die zweite in Kooperation mit dem Grazer Kunsthaus, in der aktuell die Ausstellung „Von weit weg sieht man mehr“ zu sehen ist mit Arbeiten von Ingrid Wiener und Martin Roth. Wir wollten im Podcast und in der Diskussion die Frage stellen, wie die Welt vom Rand her gedacht aussieht und haben dazu unterschiedliche Perspektiven eingeladen. Den Beginn macht die junge #BlackLivesMatter Aktivistin und Autorin Precious Nnebedum, die unser Gespräch mit einer performativen Lesung eröffnet. Sie wird später auch darüber sprechen, warum es wichtig ist, als Person of Colour eine eigene Stimme zu erheben, während der zweite Gast, die Grüne Gemeinderätin Zeynep Aygan Romaner als Frau mit türkischen Wurzeln mit dem Rand überhaupt nichts zu tun haben will und auch diese Perspektive ist interessant und dann gibt es noch die Wildbiologin Veronika Grünschacher-Berger, die uns erzählt, welche Perspektive denn Wildtiere auf uns Menschen, also ihrem Feind, so haben.
Und wer es noch nicht mitbekommen hat: am 13. Mai findet das erste Podcast Festival der Kleinene Zeitung im Grazer Schauspielhaus statt. Wer dabei sein mag, kann Tickets gewinnen, und zwar hier.
Sun, 16 Apr 2023 - 53min - 77 - #77 Fürchten wir uns bald zu Tode, Constanze Dennig?
Ist es nicht verrückt, dass wir uns vor so vielen Dingen fürchten? Klima, Krieg, Krisen überall, wo man hinblickt? Ja, es ist verrückt, sagt Dr. Constanze Dennig. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, aber auch Autorin, Regisseurin und Produzentin zahlreicher Theaterprojekte, auch Theaterleiterin des Theater am Lend, Mitglied der Grazer Autorenversammlung und der IG Autor:innen Österreich. Und – finally - seit 2016 auch Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark. Und sie hat jetzt ein Buch geschrieben, das eine Umarmung unserer Angst empfiehlt. Es heißt "Willkommen Angst"und ist im Ueberreuter Verlag erschienen. In unserem Gespräch geht es darum, warum Angst gut ist, warum sie auch vererbbar ist und wie wir ein vernünftiges Maß dieses lebensrettenden Gefühls entwickeln können, damit wir uns eben nicht zu Tode fürchten.
Wie man mit sozialen Ängsten umgeht und wann aus einer Angst eine Angststörung werden kann, haben meine Kolleginnen von KLZ next recherchiert. Zum Video geht es hier.
Und: Das Kleine Zeitung Podcast Festival hat nun seine Ticket-Tore geöffnet. Ab sofort kann man Tickets gewinnen. Ja, man kann sie nicht kaufen, so ist das bei uns. Line-Upist super und am 13. Mai rocken wir das Schauspielhaus Graz mit lauter guten Sachen zum Hören. Also, mitmachen, gewinnen und dann Teil der Show sein. Hiergehts zum Gewinnspiel!
Sun, 9 Apr 2023 - 37min - 76 - #76 Warum denkst du, dass sich der Feminismus gerade selbst zerfleischt, Gertraud Klemm?
Es rumort im Feminismus. Zwischen "gendern" und ganz realer Altersarmut von Frauen scheint eine große Lücke im aktuellen Diskurs um Frauenrechte entstanden zu sein. Die einen sind laut und wütend auf den sozialen Medien und fordern mehr Diversität und eine Einbindung aller "weiblich gelesenen Personen", die anderen sehen die Gleichberechtigungs-Chancen bei so viel Zersplitterung gegen Null gehen. Eine, die sich seit 40 Jahren feministisch engagiert und auch darüber schreibt, ist die österreichische Autorin Gertraud Klemm. Ihr aktuelles Buch "Einzeller" (Kremayr&Scheriau)beschreibt genau, worum es ihr geht. "Einzeller können keine Solidarität aufbauen", so Klemm im aktuellen "fair&female"-Podcast. Die Feministin geht mit den Frauen im aktuellen Feminismus-Diskurs hart ins Gericht und kreidet den jungen Netz-Feministinnen vor allem an, dass sie sich um Lebensrealitäten kümmern, die Frauen "bei uns in Österreich einfach nicht haben." Aber stimmt das wirklich?
Hiergeht es zur aktuellen Rezession von Klemms Buch Einzeller.
Sun, 2 Apr 2023 - 47min - 75 - #75 Wo liegt der Unterschied zwischen Aktivismus und Zivilcourage, Katharina Stemberger?
Courage, Zivilcourage und Aktivismus. Alle drei Dinge sind wesentlich für das Leben von Schauspielerin Katharina Stemberger. Und doch erkennt sie Unterschiede, fordert auch von einer jungen Generation Taten ein, denn "klicken ist gut, aber man muss sich bewusst sein, dass man dadurch noch nichts verändert. Da bin ich streng". Doch streng ist die Autorin des Buches "Courage" (Molden Verlag) auch mit der Politik, sie kritisiert das Verwenden von Sündenböcken und von Positionen, die es den handelnden Politiker:innen "leicht machen, nicht ihren Job zu tun, sondern nur auf die nächste Umfragen zu schielen." Unser Gespräch beginnt bei der Tugend "Menschlichkeit", die heute nicht mehr "en vouge" zu sein scheint und durchforstet viele Bereiche, in denen Zuwendung und MItmenschlichkeit heute dringend gezeigt werden müsse.
Und hier noch ein ganz geheimes Save the Date: Am 13. Mai 2023findet das 1. Podcast-Festival der Kleinen Zeitungim Schauspielhaus Graz statt. Wer Tickets möchte, kann sie gewinnen, es gibt sie nicht zu kaufen. Aber treue Hörer:innen haben natürlich pole position. Meldet euch bei mir, ich hab ein paar special Plätze unter barbara.haas@kleinezeitung.at- ein erstes Line-Up wird demnächst präsentiert.
Sun, 26 Mar 2023 - 50min - 74 - #74 Warum sind Menschen mit Down Syndrom eigentlich glücklich, Evelyne Faye?
Beeindruckend. In einer Welt voll scheinbarer Fehler, Optimierung und Schönheitsidealenzeigen sich Menschen, die sich selbst ziemlich gut, schön und attraktiv finden. Was sie eint? Sie haben eine kleine Chromosomen-Besonderheit. Oder anders gesagt: das Down Syndrom. Die Autorin Regisseurin Evelyne Fayespürt der besonderen Kraft von Trisomie 21 nach, auch ihre Tochter Emma Lou (11) hat das Down Syndrom. Wir beide lernen uns vor vielen Jahren kennen, meine Kinder sind quasi gleich alt wie Emma Lou und interessanterweise stellen sich die Kinder nie gegenseitig in Frage. Das kommt offenbar erst im Konformismus des Erwachsenenlebens. Was die Frage aufwirft: Muss das sein? Oder geht Inklusion einfach besser, wenn man sich kennt. Als Mensch. Evelye hat jedenfalls einen Film gemacht, er heißt"Lass mich fliegen" und läuft seit 17. März in den österreichischen Kinosund auch auf der diesjährigen Diagonalein Graz. Genau in diesem Film erlebt man auch die Szene, die ich anfangs beschrieben habe. Ein wirklich nachhamenswürdiges Zeichen an Body Positivity.
Hört rein und schaut euch "Lass mich fliegen"an.
Sun, 19 Mar 2023 - 48min - 73 - #73 Liegt die Lösung der Klimakrise vielleicht näher als gedacht, Marc Elsberg?
Was wäre wenn? Das ist ein Gedankenspiel, mit dem sich Bestseller-Autor Marc Elsberggern und auch ziemlich erfolgreich beschäftigt. In seinem aktuellen Buch "Celsius"geht es um die Klimakrise. Und mit dabei ist nicht nur ein gewohnt spannender Plot aus dem Genre Climate-Ficition, sondern es gibt auch ein paar Lösungsansätze, wie man wissenschaftlich der echten Klimakrise begegnen könnte. Im "fair&female"-Podcast spricht er über diese Überlegungen und er nimmt auch Stellung zu den Aktionen der "Letzten Generation". Den jungen Menschen rät er eine gute Werbekampagne und meint, dass der Aktivismus insgesamt mehr Humor vertragen könnte, damit er auch Wirkung entfaltet. Doch er geht auch kritisch mit gehypten Maßnahmen, wie etwa der Elektro-Mobilität um, denn "Elektroautos retten nicht das Klima, sondern die Autoindustrie". Ein spannendes Gespräch rund um die Frage, ob Literatur vielleicht die Kraft hat, Gesellschaft zu verändern.
Eine Besprechung zum Buch findet ihr in der Kleinen Zeitung.
Sun, 12 Mar 2023 - 1h 01min - 72 - #72 Was soll das bringen, eine "feministische Außenpolitik", Kristina Lunz?
"Feministische Außenpolitik" ist durch die deutsche Außenministerin Baerbock Thema. Aber ist sie eine gute Idee? Autorin Kristina Lunz antwortet.
Ihr Buch "Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch"zeigt, dass Gesellschaft und eben auch die Außenpolitik feministisch sein sollte.
Den Schwerpunkt zum Frauentag und explizit die Frauen in der heimischen Klimabewegung auf der Kleinen Zeitung könnt ihr hier nachlesen.
Wed, 8 Mar 2023 - 29min - 71 - #71 Warum ist es auch als Mann herausfordernd, Feminist zu sein, Paul Pizzera?
Paul Pizzera ist Feminist. Und sagt: "Ich will nicht wegen dem Pop-Phänomen Feminist sein, sondern weil es gerecht ist". Zum Weltfrauentag habe ich den Musiker und Autor zum Live-Podcast in den Skyroom der Kleinen Zeitung geladen, viele Frauen (und ein paar Männer) sind gekommen, um gemeinsam mit uns die Themen: "Schwäche", Klischees und was Männer mit Feminismus zu tun haben, zu besprechen. Eine Episode, die zwischen Ernsthaftigkeit beim Thema Suizid und viel Humor beim Thema "politische Korrektheit" schwankt. Fazit: Männer sind wichtig im feministischen Diskurs.Und Rolemodels sind willkommen, gerade für eine lebhafte Debatte, denn nur so kann Gesellschaft konstruktiv entwickelt werden.
Gerade ist sein neues Buch erschienen: Am Donnerstag, 16. März 2023, präsentiert Paul Pizzera um 19.00 Uhr sein neues Buch "Der König der Möwen"in der Buchandlung Moser in Graz.
Wed, 8 Mar 2023 - 56min - 70 - #70 Wie fühlt es sich an, wenn einem die eigene Sexualität wegtherapiert wird, Verena?
Konversionstherapie. So nennt sich jene Methode, die aus "kranken" Menschen wieder "normale" machen soll. Homosexualität als Fehler, das hat Verena Bauer bei einer monatelangen Recherche am eigenen Leib erfahren. Durchgeführt von einer Grazer Einrichtung. Das alles darf doch nicht wahr sein? Stimmt, aber es ist leider wahr. Gemeinsam mit ihrer Kleine Zeitung-Kollegin Daniela Breščaković hat sich Verena auf diese Erfahrung eingelassen. Was sie erlebt hat, wodurch sie arg getriggert wurde und warum es insgesamt völlig unverständlich ist, dass es in Österreich noch immer kein Gesetz gegen solche Methoden gibt, das habe ich mit Verena und Daniela in dieser Episodebesprochen.
Sun, 5 Mar 2023 - 31min - 69 - #69 Wieso sind wir uns selbst so wenig wert, Hannes Royer?
Was regt die Bauern auf? Der Wolf, die "Hafermilch" oder die Tatsache, dass Lebensmittel nimmer noch billiger sein sollen? Und stimmt es wirklich, dass die heimisch Kuh der ärgste Klimasünder ist? Der Schladminger Landwirt Hannes Royer gibt wichtige Antworten, denn über allem steht die zentrale Frage, wie viel Wert wir unserem Lebensraum und unseren Lebensmitteln und damit auch uns selbst geben.
Sun, 26 Feb 2023 - 53min - 68 - #68 Wie viel Doppelmoral steckt in der Klimakrise, Lena Schilling?
Beim heurigen Opernballhat es Lena Schilling wieder getan. Sie hat, unterstützt vom steirischen Schauspieler Michael Ostrowskiam Red Carpet mit ihrer Protestaktion für eine radikale Klimawende für viel Aufsehen gesorgt. Und damit jene adressiert, die tatsächlich auch für Klimapolitik zuständig sind - immerhin tanzt am Staatsball fast die ganze Regierung. Mit ihrem Plakat "Ihr tanzt, wir brennen" hat sie jenen Platz gewählt, der traditionell mit Protest belegt ist. Der Opernball wurde immer wieder für Demonstrationen genützt.
Lena Schilling (22) ist aber mehr als eine, die öffentlich gegen die lasche Klimapolitik Österreichs auftritt, sie ist auch Projektionsfläche. Als junge Frau reiht sie sich unter jenen ein, die global den Klimaprotest anführen. Greta Thunberg, Luisa Neubauer und in Österreich eben sie. Warum sind es denn ausgerechnet Frauen, die hier so lautsind und wie moralisch ist denn nun der Protest unter den Aktivistinnen selbst? Ein Fall zweier Aktivist:innen, die statt vor Gericht zu erscheinen nach Bali flogen, hat das Thema "Doppelmoral" aufgeworfen und auch die "Klimakleber"sorgen bei vielen Menschen für Kopfschütteln. Was hält sie davon?
Alle aktuellen News zum Thema Klima könnt ihr im Klimaressort der Kleinen Zeitung nachlesen.
Wer sich für Lena Schillings Buch interessiert, hierkann man lesen, wann sie wieder damit zu hören sein wird.
Sun, 19 Feb 2023 - 34min - 67 - #67 Warum rasierst du dir am Valentinstag die Haare ab, Aiko Kazuko Kurosaki?
Keine Blumen, sondern ein gewaltfreies Leben für Mädchen und Frauen. Darum geht es Aiko Kazuko Kurosaki. Die österreichische Künstlerin mit japanischen Wurzelnwird daher am 14. Februar, am Valentinstag, mit einer künstlerischen Performance aus dem Valentinstag einen Victory oder auch Vagina-Tag machen. Sie ist Obfrau von One Billion Rising Austriaund One Billion Rising, also übersetzt eine Milliarde erhebt sich, hat Tradition. Mit dieser Milliarde sind weltweit all jene Frauen gemeint, die schon einmal Gewalt erfahren haben – die Zahl geht aus einer Statistik der Vereinten Nationen hervor. Die Initiative One Billion Rising wurde von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler2013 ins Leben gerufen und feiert damit 2023 ihr zehnjähriges Bestehen. Es gibt diese Kampagne in mehr als 200 Ländern, vor allem in Asien und Afrika.
Aiko wird aber in diesem Jahr noch etwas Besonderes machen, sie wird sich ihre langen Haare abrasieren - warum sie das tut und wie mit einer Kunstperformace gesellschaftspolitisch gegen Gewalt eintreten will, das hört ihr im Podcast.
Und wer Aiko dabei zusehen will, kann das gerne tun.
Event: 14. Februar 2023, 17:30, Platz der Menschenrechte, Mariahilfer Straße 1, 1070 Wien Künstlerische Leitung und Gesamtkoordination: Aiko Kazuko Kurosaki, Moderation: Petra Unger, MA
Sun, 12 Feb 2023 - 20min - 66 - #65 Wie bist du der rechten Öko-Sekte "Anastasia" entkommen, Swetlana?
Als Swetlana auf Youtube ein Anastasia-Video findet, ist die Entscheidung schnell getroffen: Sie will auch so leben, wie die Menschen, die sie lachend und zufrieden durch das Video hüpfen sieht. Wir haben das Jahr 2017, Swetlana ist überarbeitet, mutet sich nach ihrem Studium zu viel zu und schrammt am Rande eines Burn-outs. Aber die Inhalte, die ihr diese Videos zeigen, nämlich völlig harmonisch im Einklang mit der Natur zu leben, das verspricht Rettung. Sie bucht also ein Yoga-Retreat in Russland und ist begeistert von all den lieben Menschen, die „mich so wertgeschätzt und umsorgt haben, als wären wir schon lange beste Freunde.“
Heute ist Swetlana, deren Eltern in den 1990er-Jahren aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, auf der anderen Seite. Sie vergleicht die Sekte, die auch im aktuellen steirischen Extremismusbericht vom Dezember 2022auftaucht, mit einer „toxischen Beziehung. Erst wirst du mit Aufmerksamkeit überschüttet, also wie love bombing und dann, wenn du etwas hinterfragen willst, spricht man dir gleich ganz deine Realitätssicht ab, das wäre dann gaslighting.“
Die Anastasia-Bewegung gibt es seit 2012 in Österreichund fußt auf einer Fantasy-Roman-Reihe des russischen Autors Wladimir Megre. Anastasia ist - salopp formuliert - eine Waldfee, die in der Taiga lebt, nur Blätter und Gräser ist und hellseherische Fähigkeiten hat. In zehn Bänden erzählt Megre von Begegnungen mit dieser weißen, blonden Frau und diese Beschreibung ist ein Grund, weswegen die Anhänger aus Kärnten, Tirol und Oberösterreich unter Beobachtung des „Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung“ stehen. Der „Dokumentationsfonds von religiös motiviertem Extremismus“ hat der „Bewegung“ jetzt sogar einen kompletten Bericht gewidmet. Der Vorwurf: Die Anhänger seien antisemitisch, antifeministisch und antidemokratisch. In der Corona-Pandemie habe „Anastasia“ einen Boom erfahren, dokumentieren die Extremismusstellen.
Was aber genau ist denn so antisemitisch bei Menschen, die einfach gut zur Natur sein möchten?„Es ging oft um Rassentheorie, also dass jüdische Menschen die arische Rasse unterwandern würden. Und dann gab es natürlich auch die Erzählung, die Elite und die Pharma-Lobby würde alles steuern und auch eine Translobby wurde erfunden, die uns die Weiblichkeit und Männlichkeit nehmen wolle.“
Mehr zur Anastasia Bewegung in Österreich und Deutschland findet ihr hierund hier.
Sun, 12 Feb 2023 - 42min - 65 - #66 Sind Sie als Anastasia-Fan auch Antisemit, Bruno Weihsbrodt?
Das Gespräch mit dem Anastasia-Jünger fängt so an. Ja, klar können wir über Anastasia sprechen, aber nicht lange. Er ist gerade auf einem strahlungsfreien Platz und muss zum Telefonieren erst auf einen weit entfernten Hügel wandern. So beginnt die Kontaktaufnahme mit Bruno Weihsbrodt, einem Anhänger der Anastasia-Bewegung in Österreich. Er ist Softwareentwickler, seine Homepage heißt www.issgras.atund genau das macht er auch. Seine Ernährung besteht aus Gräsern, Blättern und Früchten, wer auf seinem „Familienlandsitz“ leben möchte, ist gerne eingeladen. Voraussetzung: impffrei. Wieso ihn das so relevant erscheint? „Ich kann es riechen, weil geimpfte Menschen eine ganz andere Ausdünstung haben, aber Leute haben diese Sensibilität verloren.“ Dass die Anastasia-Bewegung antisemitisch sei, kann Weihsbrodt nicht nachvollziehen. Konfrontiert mit einer Stelle aus den Büchern, in der Juden selbst schuld an Vertreibungen hätten, weil sie „versuchen, so viel Geld wie nur möglich in ihren Händen zu konzentrieren“, meint er, man könne sich doch auch auf Passagen konzentrieren, die man für gut befindet, die anderen müsse man ja nicht lesen. Aber „Es gibt schon Parallelen, wenn man sich die ganzen reichen Familien, wie die von Bill Gates ansieht.“
Mehr zur Anastasia-Bewegung könnt ihr auf der Kleinen Zeitungnachlesen und ich lege euch auch die Episode #65ans Herz mit Swetlana, die aus der Sekte aussteigen konnte.
Sun, 12 Feb 2023 - 48min - 64 - #64 Live-Podcast - Wie hast du dich aus den verdammten Rollen befreit, Mari Lang?
Diese verdammten Rollen. Frau, Journalistin, Mama und dann auch immer noch gut gelaunt und wenn man aus einer dieser Rollen fällt, dankt es einem die Gesellschaft mit einer extrastrengen Bewertung. Mari Langkennt all die Stereotype, die Klischees und weiß, wie schwer es ist, Rollen loszuwerden. Aus dem Status Quo hat sie den erfolgreichen Podcast "Frauenfragen"gemacht und "grillt" dort regelmäßig Männer ohne dabei verletzend zu sein, im Gegenteil: Wertschätzung prägen ihre Gespräche, egal ob mit Armin Assinger oder Richard Lugner. Diesmal hat sie die Rolle gewechselt und war bei mir zu Gast. "Gar nicht so leicht, einmal nicht die Interviewerin zu sein", meinte sie im Anschluss zu mir. Raus kam ein gut gelauntes und doch ehrlich nachdenkliches Gespräch bei der "Langen Nacht der Podcasts" und wir haben nix ausgelassen: Karriere, Kinder, Mutterrollen, gesellschaftliche wie persönliche Veränderungen und - eh klar - das dringend zu verändernde Stereotyp der "schönen" Frau. Viel Spaß! Und, ach ja, bald startet die 5. Staffel von "Frauenfragen" - Falter-Chef Florian Klenk ist dann in der für ihn ungewohnten Rolle, persönliche Fragen zu beantworten.
In eigener Sache: Heute könnt ihr "fair&female"noch für den Ö3-Podcast Awardnominieren. Wär sehr lieb, wenn ihr das tun würdet. Hiergehts zur Seite. Merci!
Sun, 5 Feb 2023 - 29min - 63 - #63 Zeitmangel! Sind wir süchtig nach Stress, Teresa Bücker?
"Na, wie gehts? Keine Zeit, aber sonst ganz gut..." Gestresst zu sein, ist ein Normalzustandin unserer Gesellschaft geworden. Und auch ein Merkmal von Erfolg, Anerkennung und sozialem Status. Denn reiche Menschen sind tatsächlich oft noch mehr gestresst, als weniger Wohlhabende. Die haben dafür etwas anderes, das nennt man "Zeitarmut". Die deutsche Feministin und Autorin, Teresa Bücker, analysiert in ihrem erfolgreichen Buch "Alle Zeit - eine Frage von Macht und Freiheit"die unterschiedlichen Varianten von dieser Zeitarmut und bringt einen Begriff ins Spiel, über den ich mit ihr im Podcast gesprochen habe: Zeitgerechtigkeit. Wie die unbezahlte Sorgearbiet hier mit hineinspielt, warum der 8-Stunden-Tag ein "Konstruktionsfehler" ist und wie sehr wir uns von der "fear of missing out" noch zusätzlich durchs Leben treiben lassen, darum geht es in diesem Gespräch. Kleiner Tipp: Nehmt euch ein bisschen Zeit, es gibt ein paar Aha-Momente in dem Podcast. Hat es zumindest für mich gegeben.
Sun, 29 Jan 2023 - 50min - 62 - #62 Was hilft gegen eine patriarchale Belastungsstörung, Beatrice Frasl?
Das Patriarchat macht krank. Und zwar alle. Aber Frauen stärker. Vor allem psychisch. Das ist die Grundthese von Beatrice Frasl, mit der ich in dieser Episode über "patriarchale Belastungsstörungen" gesprochen habe. Die Geschlechterforscherin und Podcasterin ("Große Töchter") hat sich tief in diese Materie begeben, auch, weil sie selbst als Betroffene einer Depression gemerkt hat, wie ungleich psychische Erkrankungen - im Gegensatz zu beispielweise einem Beinbruch - anerkannt und behandelt werden. Daher gibt es hier noch eine Zahl als Spoiler: 80 Prozent aller Psychotherapiestunden werden in Österreich privat bezahlt. Das Thema hat also nicht nur einen feministischen, sondern auch einen Klassenaspekt. Beatrice Frasl hat sich diesen vielen Ungleichheiten in ihrem aktuellen Buch "Patriarchale Belastungsstörung - Geschlecht, Klasse und Psyche" (Haymon Verlag) angenommen. Und wühlt sich, durch "die Eingeweide unseres kranken Gesundheitssystems".
In eigener Sache: Am 27. Jänner findet die Lange Nacht der Podcasts in Wien statt. Bea und ich werden mit unseren Podcasts dort auch on stage sein. Hierkriegt ihr alle Infos und Tickets. Freu mich, wenn ihr vorbei schaut!
Thu, 19 Jan 2023 - 45min - 61 - #61 Woran scheitern Ehen, Helene Klaar?
Die rennomierte und auch gefürchtete Scheidungsanwältin Dr. Helene Klaarspricht Dinge gerne unverblümt aus. Ehen scheitern, wenn das zweite Kind kommt. "Ein zweites Kind in einem kurzen zeitlichen Abstand macht die Lebensqualität der Eltern zunichte", sagt Klaar. Was würde helfen, um länger und glücklicher in einer Ehe zu sein? "Die 30 Stunden Woche, zumindest für Eltern von Kindern unter 15 Jahre." In unserem Gespräch geht es aber auch um einen feministischen Rückschritt, gerade was die Sorgerechtsdebatte betrifft, denn Klaar findet, dass es den "pseudobewegten Vätern" sehr gut gelungen, ist, Stimmung zu machen, um 2001 das geteilte Sorgerecht zu erwirken. Ein Gespräch mit vielen Hintergründen, warum Ehen scheitern, aber auch, warum es besser sein kann, sich "durchzugfretten" und auf eine Trennung zu verzichten.
In eigener Sache: Die "Lange Nacht der Podcasts" geht am 27. Jänner im Wiener Palais Eschenbach live. Ich eröffne um 18 Uhr die second stage mit der wunderbaren Mari Lang. Hiergibt es Tickets und alle Infos zu den Podcaster:innen on stage. Freu mich, wenn wir uns "in echt" sehen.
Sun, 15 Jan 2023 - 1h 17min - 60 - #60 Matthias Horx: "Wir werden uns durch Irrtümer nach vorne stolpern"
Leben wir in der schlimmsten Welt aller Zeiten?Die Frage beantwortet Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx mit einem Blick in die Vergangenheit. "Was haben unsere Eltern und Großeltern eigentlich erlebt und wenn Sie mal hundert oder tausend Jahre zurückgehen – ich glaube, es ist ein gesellschaftliches Konstrukt, das auch eine sehr große Jammerbereitschaft mit sich trägt. Wenn es schwierig wird, dann neigen wir als mediale Gesellschaft dazu, wirklich die Nerven wegzuschmeißen und das ist auch sehr narzisstisch. Ich glaube, diese Art und Weise mit Schwierigkeiten umzugehen, das ist nicht sehr gesund. Wenn Sie das in ihrem persönlichen Umfeld machen, dass Sie nur jammern und es beklagen, wenn es mal schwierig wird und es wird ja auch mal schwierig, dann kann man das machen, aber es bringt halt nicht so viel."
Was aber viel bringt, ist sich einen optimistischen oder konstruktiven Zugang zur Zukunft zu überlegen und darum geht es in unserem Gespräch, das Teil einer Serie zum Jahresstart ist. Denn Horx ist überzeugt: "Wir stolpern durch unsere Irrtümer nach vorne."
Alles Teile könnt ihr bei uns auf Kleine Zeitung nachlesen und auch nachhören - es gibt einige Podcasts dazu.
Sun, 8 Jan 2023 - 1h 01min - 59 - #59 Woher nehmen die Iranerinnen die Kraft um durchzuhalten, Nava Ebrahimi?
Wird 2023 das Jahr der Befreiung im Iran? Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimiweiß, woher die Wut der Frauen kommt, die seit September 2022 ihr Kopftuch ablegen. Aber was gibt ihnen Kraft, durchzuhalten? In dieser Folge, die auch Teil der Zuversichts-Serie 2023in der Kleinen Zeitungist, spreche ich mit der in Graz lebenden Autorin über die Anfänge des Protestes und warum es diesmal anders ist, als bei allen anderen Aufständen seit 2009. Frauenrechte sind weltweit in Gefahr, sagt Ebrahimi und genau das erzeugt die große Solidarisierung. Auch die Sozialen Medien sind Motor dafür. Und eines kommt entscheidend hinzu. Nicht nur Frauen lehnen sich gegen das menschenverachtende Mullah-Regime auf, tausende Männer im ganzen Land, sämtliche ethnische Gruppen und auch die LGBTQ-Bewegung tragen den Protest mit.
Kleine Live-Empfehlung: Wenn ihr fair&female live erleben wollt, dann kommt doch zur Langen Nacht der Podcasts am 27. Jänner in Wien. Ich spreche dabei mit der wunderbaren Mari Lang. Alle Infos und Tickets dazu gibt es hier
Fri, 6 Jan 2023 - 32min - 58 - #58 Alles Bitcoin oder alles Bullshit? Live-Podcast aus dem Grazer Kunsthaus
Unter dem Titel "Alles Bitcoin oder alles Bullshit?" wurde der erste Live-Podcast von "fair&female" aufgezeichnet.Sorry bitte jetzt schon, ich konnte mich noch nicht recht entscheiden, ob ich eine Moderation für Publikum mache oder doch einen Podcast für euch. Ich hab es aber genau so gelassen, wie es eben war. Das Intro hat Katrin Bucher Trantow gemacht. Sie ist Chefkuratorin im Kunsthaus Graz. Die gebürtige Schweizerin studierte in Basel Kunstgeschichte und lebt seit 2003 in der steirischen Hauptstadt.
Inhaltlich ging es um die große Frage, ob Blasen wichtig oder gefährlich sind, ausgehend von der noch bis 8. Jänner laufenden Ausstellung im Grazer Kunsthaus von Hito Steyerlhaben wir uns die Blase der Kryptowährungen, aber auch die Kryptomöglichkeiten für den Kunstmarkt angesehen. Als Impuls lief vor dem Podcast eine Dokumentation über Bitcoin Mining in Georgien. "The Harvest". Im Gespräch nehmen wir aber wenig Bezug darauf.
Das Panel - am Bild von links nach rechts.
Christa Sommerer, Künstlerin (Laurent Mignonneau & Christa Sommerer) und Professorin am Interface Culture Department, Institut für Medien, Kunstuniversität Linz
Klaus Billinger, Geschäftsführer, Bakerhouse Gallery, Graz
Dirk Raith, Soziologe und Wirtschaftsethiker, Nachhaltige Wirtschaft - Ethik und Transformation, Universität GrazMehr zur Ausstellung gibt es hierund mehr zu steirischer und nationaler Kultur lest ihr hier
Sun, 1 Jan 2023 - 40min - 57 - #57 Wie schaffen wir es, radikal offen zu sein, Minusgold?
An einem Sommermorgen im Jahr 2016 geschieht etwas, das das Leben der 23-jährigen Jaqueline Schreiber in ein davor und danach teilt. In der aktuellen Folge von "fair&female" erzählt "Minusgold" (so heißt sie als Internetperson) über den Moment, in ein tiefes Loch zu fallen, aber auch darüber, wie sie es geschafft hat, sich bei aller Trauer ihre Verletzlichkeit zu behalten. Wie man wieder Mut schöpfen kann, das ist ein Thema mit dem die junge Frau sehr viele Menschen in Österreich inspiriert. Vor allem auf Instagram hat sie aufgrund ihrer poetischen Texte zehntausende Follower und sie ist auch Autorin. Am 23. Jänner 2023erscheint ihr neues Buch, es heißt "Ungeschönt" (Piper). Sie spricht im Podcast auch über Themen aus dem neuen Buch. Über Tabus, Selbstliebe und warum sich Gesellschaft wandeln muss, um resilienter zu werden.
Noch was von mir: Ich wünsch euch allen ein paar feine, ruhige Tage mit guten Gesprächen.
Und zum Start 2023 gibt es eine Live-Podcastfolge, die mitte November im Grazer Kunsthausaufgezeichnet wurde.
Sun, 25 Dec 2022 - 47min - 56 - #56 Können Sie der Öffentlichkeit den ganzen Hass verzeihen, Natascha Kampusch?
Sie ist kein perfektes Opfer.Natascha Kampusch, jene Frau, die mit zehn Jahren entführt und dann acht Jahre lang in einem Verlies in Niederösterreich gefangen gehalten wurde, hat sich selbst befreit und dann beschlossen, nicht aus der Öffentlichkeit zu verschwinden, sondern ihre Geschichte selbst zu erzählen. Mit Büchern, in Interviews und Vorträgen. Seltsamerweise passt sie damit nicht in die Kategorie "Opfer", denn sie ist nach ihrer Selbstbefreiung gerade durch die Öffentlichkeit auch zu einer Projektionsfläche geworden, die bei vielen Menschen Hass ausgelöst hat. Aber warum eigentlich? Und wie hat die heute 34-Jährige es geschafft, auf ihre innere Stärke zu setzen und sich mit ihrer Geschichte, mit ihrem Entführer, aber auch mit dem öffentlichen Umgang auszusöhnen? Das erzählt sie in dieser Episode.
Natascha Kampusch hat gerade ein neues Buch geschriebe.„Stärke zeigen – Bewältigungsstrategien für ein kraftvolles Leben“
Sun, 18 Dec 2022 - 39min - 55 - #55 Heimat bist du toter Töchter. Wann hört das Morden endlich auf, Yvonne Widler?
Femizid. Dieses Wort müssen wir uns leider immer besser merken. Österreich ist ein Land der Frauenmorde. Die Autorin und Journalistin Yvonne Widlerhat dazu ein Buch geschrieben, dass traurigerweise "Heimat bis du toter Töchter"heißt (Kremayr&Scheriau) und aktueller kaum sein könnte. Während nämlich die Kriminalität insgesamt seit vielen Jahren rückläufig ist, bleiben die Morde an Frauen konstant hoch. In Österreich werden mehr Frauen als Männer getötet und diese Morde sind zudem auch noch sehr grausam. "Overkill" nennt das die Wissenschaft. Männer, die ihre Frauen nicht nur töten, sondern regelrecht auslöschen. Was Gesellschaft und die fehlende Gleichstellungdamit zu tun hat, habe ich mit Yvonne besprochen.
Triggerwarnung:In diesem Gespräch kommen explizite Schilderungen von Gewalt vor. Wenn ihr von diesem Thema negativ angesprochen seid, solltet ihr die Folge lieber nicht alleine hören.
Falls ihr Hilfe braucht, vielleicht selbst Opfer von Gewalt seid (physisch oder psychisch) oder in eurem Bekanntenkreis Gewalt vermutet, dann wendet euch an die Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555(24/7, kostenfrei, anonym).
Hierkönnt ihr die aktuellen politischen Maßnahmen nachlesen.
Sun, 11 Dec 2022 - 43min - 54 - #54 Warum macht uns das Ehrenamt glücklich, Nora Tödtling-Musenbichler?
Wer ehrenamtlich arbeitet, ist zufriedener. Führt also irgendwie ein besseres Leben. Auch so kann man karitative Arbeit sehen. Eine ganz dem "Sinn des Lebens" gewidmete Podcast-Episode mit Caritas Direktorin Nora Tödtling Musenbichler, die seit Kurzem auch Vizepräsidentin der Caritas Österreich ist.
Am Montag, dem 5. Dezember, ist der internationale Tag des Ehrenamtes. Sich für andere zu engagieren oder einfach nur nett zu sein, macht zufrieden und vielleicht auch glücklich. Der deutsche Glücksforscher Karlheinz Ruckriegelvon der Technischen Hochschule Nürnberg definierte das "glücklich sein" in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung einmal so: "Bei der Frage, was einen glücklich macht, sind bestimmte Glücksfaktoren entscheidend. Zentral dabei ist, dass man sich anderen gegenüber so verhält, wie man selbst möchte, dass sich andere mir gegenüber verhalten. Das ist die goldene Regel in der Ethik, das findet sich schon in der Bibel und das findet sich bei Kant."
Weitere Geschichten rund ums Helfen findet ihr auf der Kleinen Zeitung unter Steirer helfen Steirern (sorry, nicht gegendert).
Sun, 4 Dec 2022 - 33min - 53 - #53 Wird Kapitalismus besser, wenn Frauen die Startup-Millionen kriegen, Lisa Fassl?
Feministische Wirtschaft? Und guter Kapitalismus durch Frauen? Fragen, die wir in der heutigen Episode besprechen. Und zwar mit Lisa Marie Fassl. Sie ist Gründerin des Startup-Netzwerks Female Founders. Dort geht es seit 2016 um Vernetzung, das Netzwerk ist seit einigen Jahren sehr international geworden, es gibt mehr als 60.000 Personen, die dabei sind und jetzt haben Lisa und ihre Co-Gründerin Nina Wöss einen Venture Capital Fondsaufgesetzt, er heißt Fund Fund hat 20 Millionen Euro. Aber ist das nicht ein Widerspruch, diese schnell wachsende Startup-Welt und der Anspruch, nur in Start-Ups zu investieren, die einen gesellschaftlichen Mehrwert haben?
Weitere spannende Podcasts rund um Start-Ups und new economy hört (und lest) ihr bei uns auf der Kleinen Zeitung.
Fotocredit: Christoph Kleinsasser
Produktion/Schnitt: Audiofunnel
Sun, 27 Nov 2022 - 32min - 52 - #52 Wie anständig ist unser Journalismus, Daniela Kraus?
Rainer Nowak und Matthias Schromsind weg. Der eine war Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse", der andere Chefredakteur im ORF. Beide Männer sind über Chats gestolpert und haben jetzt keinen Job mehr. Doch die Debatte über eine ungesunde Nähe zwischen Journalismus und Politik ist damit nicht vom Tisch. Und das ist gut. Das Vertrauen in Medien und Politik sinkt und die Frage ist: Wie anständig ist denn unser Journalismus noch? Darüber habe ich ein selbstkritisches Gespräch mit Daniela Kraus geführt. Sie ist Generalsekretärin des Presseclub Concordia. Und eines vorweg: Wenn wir Journalist:innen das nicht auf die Reihe kriegen, sieht es finster aus. Für die gesamte Gesellschaft.
Transparenzerklärung: "Die Presse" gehört, so wie auch die "Kleine Zeitung", zur Styria Media Group.
Dassagt Kleine Zeitung Chefredakteur Hubert Patterer zur eigenen Unabhängigkeit und hiergehts zu den Ergebnissen des Reuters Digital News Report 2022
Sun, 20 Nov 2022 - 34min - 51 - #51 Warum kriegt man Freiheit nicht auf Vorrat, Anna Schneider?
Sie polarisiert und sie liebt es (behaupte ich). Sie gilt als rechts, manchmal dann aber auch als links, sie selbst sieht sich in erster Linie als liberal. Anna Schneider (32) löst auf Twitter (absichtlich?) Shitstorms aus, pocht vehement auf Eigenverantwortung und ist überzeugt, dass jeder und jede erst mal selbst alles im Leben steuern kann. Die gebürtige Kärntnerin arbeitet für die deutsche Zeitung "Welt" und ist dort "Chefreporterin Freiheit". Wir sprechen über gesellschaftliche Entwicklungen und streiten darüber, wo die Freiheit eines einzelnen Menschen endet, denn Anna findet, dass die Freiheit immer beim ich beginnt. Genau so heißt übrigens auch ihr erstes Buch, das genau jetzt bei dtv erscheint. Es ist ein rasantes Gespräch und ich muss schon mal sorry sagen, denn Anna gendert konsequent gar nicht und ich hab mich von ihrer Sprechweise dort und da ein bisschen mitnehmen lassen. So ist das halt auch manchmal. Ich hoffe aber, die Debatte gefällt euch trotzdem und nächstes mal bin ich hoffentlich wieder ein bisschen konsequenter in meiner Sprechweise.
Ach ja, und noch eine Info: Wir haben das Gespräch Anfang September aufgezeichnet. Falls sich also politische Rahmenbedingungen (in Deutschland oder Österreich) verändert haben, konnten wir darauf nicht im Detail Bezug nehmen.
Sun, 13 Nov 2022 - 53min - 50 - #50 Was hat Landwirtschaft mit Feminismus zu tun, Theresa Imre?
Schon mal "Female EmBAUERment"gehört? Darum geht es hier. Die Theresa Imre (32) hat mit markta.at einen sehr erfolgreichen digitalen Bauernmarkt gegründet und möchte darüber hinaus die versteckten Winkel in unserer Landwirtschaft beleuchten. Wie etwa die Frage, warum zwar Bäuerinnen ganz selbstverständlich engagiert auf den Höfen arbeiten, aber sehr oft nur Bauern die Höfe besitzen. "Die Situation in Österreich ist meistens so, dass die Höfe vom Vater an den ältesten Sohnweitergegeben werden. Historisch ist das Eigentum auf männlicher Seitegeblieben." Wenn es aber um die Arbeit geht, dann "sind die Frauen wieder am Zug". Diese fehlende Gleichberechtigung sei, sagt Imre, aber sehr wenig beleuchtet und diskutiert. Tatsächlich, so ist die Gründerin überzeugt, sind aber feministische Zugänge, etwa wenn es um einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen oder mehr Fairness in der Preisgestaltung geht, ein gesamtgesellschaftlicher Hebel, der uns sowohl in der Versorgungssicherheit, als auch im Bereich Klimaschutzenorm helfen könnte.
Sat, 5 Nov 2022 - 47min - 49 - #49 Können wir aus unserem Narzissmus noch aussteigen, Isolde Charim?
Alle bewerten alles und jeden. Alle wollen Likes und setzen sich der Konkurrenz ganz freiwillig aus. Der Narzissmus ist das neue Normal und er zersetzt Stück für Stück unsere Gesellschaft. So lautet ihre Analyse. Die österreichische Philosophin und Autorin Isolde Charim geht mit gesellschaftlichen Phänomenen hart ins Gericht. Wir alle würden uns freiwillig diesem Narzissmus unterwerfen, weil wir an das falsche Versprechen glauben, irgendwann von der Konkurrenz erlöst zu werden. In der aktuellen Episode von "fair&female"bespreche ich mit Isolde Charim ihre Gegenwartsbeschreibung und frage kritisch nach: Stimmt es wirklich, dass wir alle Narzisstinnen und Narzissten sind? Wie kann es dann aber sein, dass Ehrenamt und Solidarität trotzdem so hoch bewertet werden und wie sieht, sollte Charim recht haben, ihre Prognose für unser gesellschaftliches Miteinander aus?
Das aktuelle Buch von Isolde Charim heißt "Die Qualen des Narzissmus: Über freiwillige Unterwerfung" und ist im Paul Zsolnay Verlag erschienen.
Sun, 30 Oct 2022 - 44min - 48 - #48 Wie kann Ungewissheit sexy sein, Rainer Petek und Katja Porsch?
Ok, es ist gerade viel auf einmal und trotzdem wird es Wege raus geben. Aber Krise durchstehen, innovativ denken und mutig entscheiden - das geht? Ja. Warum gerade Unsicherheit jetzt ein Turbo sein kann, erklärt Extrembergsteiger und "Primus Wissensforum" Keynote-Speaker Rainer Petek. Danach geht es mit der Bestseller-AutorinKatja Porsch noch um den sehr entscheidenden Unterschied zwischen Wissen und Machen und dem Moment von Freiheit, der genau dann kommt, wenn das Leben über einem zusammengebrochen ist.
Das Primus Wissensforum 2022 wird von der Kleinen Zeitung präsentiert und findet am 10. November in Graz statt. Alle Infos dazu findet ihr hier.
Sat, 22 Oct 2022 - 30min - 47 - #47 Warum wünschen Sie sich mehr Trotz in der Gesellschaft, Lukas Resetarits?
Lukas Resetarits ist eine Instanz im heimischen Kabarett. Immer gegen Hetze, immer klar, wenn es um Rassismusoder Frauenfeindlichkeitgeht und immer in einer Sprache, die verstehbar und berührbar bleibt. Sprache ist dem Wiener und Stinatzer immer wichtig gewesen, denn als er mit vier Jahren nach Wien kam, konnte er kein Wort Deutsch und in seinem Haus riefen alte Nazis: "Krowoden raus!". Ein Gespräch über den nicht ungefährlichen Heimatbegriff, über seine Zeit als Landstreicher und Obdachloser und wir besprechen auch die gesellschaftliche Frage, wann Trotz kindlich-narzsisstisch ist und wann vielleicht wirklich eine Chance auf Veränderung.
Lukas Resetarits ist am 14. Oktober 75 Jahre alt geworden, sein jetzt erschienenes Buch "Krowod" (Ueberreuter Verlag). Er hat es seinem verstorbenen Bruder Willi gewidmet.
Sun, 16 Oct 2022 - 55min - 46 - #46 Hat dir Tinder schon die Liebe ausgetrieben, Oliver Polak?
Also, richtig Lust auf Online-Dating macht dieses Buch echt nicht. Der deutsche Comedian, Podcaster und Musiker Oliver Polak(46) beschreibt in "L'amour numèrique - und täglich grüßt die Liebesgier"(Suhrkamp) quasi ausnahmslos fürchterliche Dates - und das auf der ganzen Welt. Da gehts einmal ums Auspeitschen, dann wird er in Brasilien fast entführt und mache Frauen erscheinen erst gar nicht - obwohl der Protagonist gerade für das Date nach Paris gereist war. Doch was sagt uns diese oberflächliche Welt, in der es nicht mehr um Beziehung und noch nicht einmal um eine kleine Verbindlichkeit geht? Das habe ich mit dem deutsch-russischen Juden, der vor allem durch seinen Brachial-Humor was Antisemitismus betrifft, bekannt geworden ist, im "fair&female"-Podcast besprochen.
Und Oliver Polak kommtmit seinem Episodenroman auch nach Österreich. Aber nur zu einem einzigen Termin. Am 2. Novemberwird er aus "L'amour numèrique - und täglich grüßt die Liebesgier" im Wiener Rabenhoflesen.
Sun, 9 Oct 2022 - 29min - 45 - #45 Warum findest du das Mittelmaß so erstrebenswert, Matze Hielscher?
1,2 Millionen Menschen hören monatlich den Podcast von Matze Hielscher. Sein "Hotel Matze"ist damit der erfolgreichste Interview-Podcast im deutschsprachigen Raum. Und doch sagt er, dass er es erstrebenswert findet, "so mittel" zu sein. Ist das kokett? Wir reden in diesem Gespräch über die Kraft des Zuhörens, über einfache Antworten, die es halt irgendwie nicht gibt und auch darüber, warum ihn vielleicht gerade seine männliche Sensibilität so erfolgreich gemacht hat. Er hat gerade jetzt sein neues Buch herausgebracht. Es heißt "Akademie meines Lebens", ist im Piper Verlag erschienen und da liest man spannende Dinge von "Tote Hosen Frontman" Campino, Autorin und Richterin Juli Zeh, Transformationsexpertin Maria Göpel oder Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach.
Und für alle, die zwar wissen, dass es keine einfachen Antworten gibt, sich aber über gut recherchierte Nachrichten freuen, sei hier noch die Kleine Zeitung empfohlen. Viel Spaß beim Hören und Lesen.
Sun, 2 Oct 2022 - 47min - 44 - #44 Rettet uns die 4-Tage-Woche aus der Krise, Lena Marie Glaser?
Die einen nennen es #QuietQuitting, die anderen sagen Dienst nach Vorschrift, die dritten kündigen ihre Jobs einfach ohne Alternative und immer mehr sind sich sicher, dass es ein gutes Arbeitsleben für möglichst viele nur mit "New Work" geben kann. Also einem Arbeitsmodell, das sich den Bedürfnissen der Menschen angleicht und nicht auf unbedingtes und ständiges Wachstum ausgelegt ist. Aber kann das denn wirklich funktionieren? Und wie sieht es mit der "faulen" Generation Z aus? Sind die jungen Menschen alle verwöhnt oder in Wahrheit einfach sorgsamer mit den eigenen Ressourcen, weil sie bei ihren Eltern schon zu oft ein "Burn Out" erlebt haben? Die Wahrheit ist: Es tut sich viel. Und das beinahe zeitgleich. Lena Marie Glaser ist keine Generation Z, sie ist ein Millennial, aber in erster Linie New Work Expertin (ihr Buch "Arbeit auf Augenhöhe" ist kürzlich bei Kremayer&Scheriau erschienen). Selbst hat sie ihren "sicheren" Job als Juristin in einem Ministerium gekündigt und nun als Gründerin ihrer eigenen Firma festgestellt, dass das neue Arbeiten viel mehr Vorteile hat, als gemeinhin bekannt. Wir nähern uns den Fragen: Kann uns eine 4-Tage-Woche aus der persönlichen Krise retten? Vielleicht sogar aus der Kapitalismus/Klima/Life-Work-Balance-Krise? Spannende Einblicke in eine Welt, die auf Eigenverantwortung und Kooperation statt strenger Hierarchie baut.
Sun, 25 Sep 2022 - 44min - 43 - #43 Wieso macht Hass so viel Lust, Konrad Paul Liessmann?
Jemand, der hasst, will zerstören.So sieht Philosoph Konrad Paul Liessmann ein gefährliches Phänomen unserer Gesellschaft. Der viele Hass, vor allem in den sozialen Medien, ist aber auch ein vielschichtiger Ausdruck dessen, was wir alle gemeinsam aktuell erleben. Es geht um Unsicherheit, um einfache Antworten und um die Lust an der Empörung, die uns gut gefällt. In der Empörung kann man angenehm verweilen, da muss man nämlich keine Entscheidung treffen, sich also nicht für Lösungen einsetzen. Unser Gespräch ist herausfordernd, denn es soll nicht nur darum gehen, was Hass oder Wut in uns Menschen auslöst, sondern auch einen Versuch beschreiben, wie man diesen destruktiven Zustand auch wieder verlassen könnte. Als einzelner Mensch und auch als Gesellschaft. Tatsächlich kommen wir nicht nur auf die Lust am Hass, sondern auch auf die Lust, uns mit Hilfe von Ästhetik aus dem Schlamassel der reinen Gefühls-Gesellschaft wieder ein bisschen zu befreien.
Von 20. bis 25. September 2022 findet bereits zum 25. Mal das Philosophikum Lech statt, das Konrad Paul Liessmann kuratiert und leitet. Und das Thema ist eben genau dieser Hass. Man geht ihm nach mit dem Untertitel "Anatomie eines elementaren Gefühls".
Ebenfalls dazu erschienen ist das Buch "Der Geist im Gebirge"(Zsolnay Verlag). Es ist eine Essay-Sammlung von vielen Philosophinnen und Philosophen, die in ihren Beiträgen die unterschiedlichsten Themen des Philosophikums umreißen.
Sun, 18 Sep 2022 - 56min - 42 - #42 Wie viel Privatsphäre hast du noch, Malentschi?
Malentschi kennt beide Seiten der Social Media Medaille. Cyber Mobbing und den Ruhm, als 18-jährige Schülerin von fast 400.000 Jugendlichen auf TikTok angehimmelt zu werden. Doch wie viel Privatsphäre bleibt ihr wirklich und was sagen wichitge Kooperationspartner zu ihren queeren Outing? Ein Gespräch mit einer jungen, selbstbewussten Frau, die sich durch Mobbing nicht unterkriegen hat lassen und just auf den Sozialen Medien jetzt ein Vorbild für tausende Jugendliche geworden ist. Ich war sehr beeindruckt von der Klarheit (und ein bisschen hat sich auch meine Vorstellung von Influencerinnen verändert, ehrlich gesagt).
Dasist der InstagramAccount von malentschi und der hierführt zu TikTok
Und das ist der TikTok Account der Kleinen Zeitung- weil auch News wollen mal anders erzählt werden.
Wer es gemütlicher mag: hiergehts zur Homepage der Kleinen Zeitung
Sun, 11 Sep 2022 - 36min - 41 - #41 Geflüchtete ganz pragmatisch als Arbeitskräfte einsetzen? Wie soll das gehen, Judith Kohlenberger?
Wie schutzbedürftig muss ein geflüchteter Mensch sein? Wie soll er sich verhalten, was fordern, wo sich unterordnen? Die Erwartungen der "Aufnahmegesellschaft" sind schwer zu erfüllen. Das meint MigrationsexpertinJudith Kohlenbergerund erklärt es sehr differenziert in ihrem gerade erschienenen Buch"Das Fluchtparadox - über unseren widersprüchlichen Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen"(Kremayr&Scheriau). Der Umgang mit Geflüchteten ist immer auch ein demokratiepolitischer Seismograph. „Sie werden in der Forschung oft als Kanarienvögel in der Kohlemine bezeichnet. Bergleute hatten Kanarienvögel mit um zu sehen, ob es noch genug Sauerstoff gibt. Wenn der Vogel umkippt, wird es auch bald für die Bergleute eng.“
Wie unterschiedlich Geflüchtete bewertet werden, zeige, so Kohlenberger, die Ukraine versus 2015. „Jetzt sind es jene, die man sich 2015 gewünscht hätte. Mütter, Kinder, alte Menschen. Die Gruppe wird sich aber nicht als erstes in den Arbeitsmarkt integrieren. 2015 wären es demographisch gesehen genau jene gewesen, die man für den Arbeitsmarkt benötigt. Junge, fitte Männer.“
Ist es in Ordnung, so pragmatisch zu denken? Die Expertin ist sich sicher, dass Arbeitsmigration und Fluchtmigration zusammengedacht werden müssen. „Wir wissen doch - spätestens seit Corona - wie abhängig wir von ausländischen Arbeitskräften sind. In der links geführten Debatte darf man Geflüchtete nicht als Humankapital sehen. Ich sehe das anders.“
Alle aktuellen Entwicklungen in der Flucht- und Asyldebatte könnt ihr direkt auf der Kleinen Zeitung lesen
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Sun, 4 Sep 2022 - 53min - 40 - #40 Wo kommt dein Neid her, Manuel Rubey?
Erst kommt der Selbstzweifel, dann der Neid. Und so richtig groß werden diese Gefühle, wenn sie mit vielen schönen Filtern durch die Sociel Media Maschine geschleudert werden. Schauspieler und Kabarettist Manuel Rubey kennt diese Dynamik und er spricht auch darüber. In seinem aktuellen Buch "Der will nur spielen" (Molden Verlag)beschreibt er viele dieser Gefühle genau, im Gespräch gehts dann aber noch einen Schritt weiter. Oder besser gesagt tiefer. Wie nah ist Rubey an einer bipolaren Störung, was passiert, wenn die "Dementoren", wie er sie nennt, von ihm Besitz ergreifen und wie hilft ihm Alkohol dabei, die Lautstärke im Inneren zu reduzieren. Ein sehr persönliches Gespräch. MIt einigen heiteren Momenten.
Leseempfehlung: "Der will nur spielen"
Tourdaten von Manuel Rubey (Lesungen und Kabarett-Abende) findet ihr hier
Aktuell sieht man ihn auch im Kino. Corsagevon Marie Kreutzer
Sun, 28 Aug 2022 - 45min - 39 - #39 Wieso ist Freiheit eine schwer auszuhaltende Zumutung, Lisa Eckhart?
Lisa Eckhart (29) ist die umstrittenste Kabarettistin Österreichs. Rassismus, Sexismus, Antisemitismus – vieles wir ihr vorgeworfen. Im "fair&female"-Podcast spricht sie über Freiheit als Zumutung, empört sich über politische Korrektheit und über die "ständige Suche der Menschen nach Kränkungen".
Die in Leoben geborene Kabarettistin und Autorin lässt so gut wie niemanden kalt. Vor allem Lisa Eckharts Kabarettprogramme sorgen immer wieder für emotionale Debatten, denn der Vorwurf ist oft: Diese Frau bedient Vorurteile und befeuert Antisemitsimus, Rassisimus und Sexismus. Sie selbst sagt im "fair&female"-Podcast: "So wie ich jeden Applaus aus jeder Ecke nehme, so trete ich auch in jede Ecke.Es braucht sich wirklich niemand vernachlässigt fühlen." Ihre eigene Empörung richtet sich gegen die politische Korrektheit und sie ortet eine regelrecht Sucht nach Mikroaggressionen und Kränkungen. "Dass Menschen so leicht gekränkt sind, kann man vielfach deuten. Sie fordern immer Sensibilisierung von Anderen, doch eigentlich betreiben sie Selbstsensibilisierung, bei der man immer weiter nach Kränkungen sucht."
Was die 29-Jährige, die nun auch Mutter ist, über Satire und Freiheit denkt und warum ihr das das exhibitionistische Zeigen ihrer Brüste beim Stillen so viel Lust bereitet, bespreche ich mit ihr in dieser Episode.
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Sun, 21 Aug 2022 - 42min
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