Filtrar por gênero

1000 Antworten

1000 Antworten

SWR

Woher stammt die "Quarantäne"? Wie entsteht ein Schwarzes Loch? Warum fallen Wolken nicht vom Himmel? SWR Redakteur Gábor Paál und Gäste aus der Wissenschaft erklären im Wechsel jeden Tag ein kleines Stückchen Welt. Texte unter http://1000-antworten.de Viele Episoden dieses Podcasts stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz. Ihr könnt diese Episoden unter Angabe der Quelle und der Lizenz unverändert in Eurem eigenen Digitalangebot dauerhaft veröffentlichen. Die Episoden dürfen dabei nicht verändert oder kommerziell genutzt werden. Die Lizenz lautet CC BY-NC-ND 4.0.

5809 - Woher kommt der Begriff "Seemannsgarn"?
0:00 / 0:00
1x
  • 5809 - Woher kommt der Begriff "Seemannsgarn"?

    Taue wurden von Seeleuten repariert

    Mein Vater war selbst Seemann; deshalb weiß ich sehr genau, woher das kommt. Mein Vater hat nämlich Taue spleißen müssen. Das tut man auf dem Festland eher selten. Es geht dabei darum, Taue in einer komplizierten Art und Weise der Flechttechnik wieder zu verbinden. Diese Taureparatur oder neue Taue flechten hat man miteinander an Bord gemacht und sich dabei Geschichten erzählt – Döntjes, wie man im Norden sagt. Es war also genau wie in den Spinnstuben. Deshalb hat man auch auf dem Festland "Garn spinnen" gesagt und meinte genau das Gleiche: irgendwelche Geschichten erzählen, die zwar nicht immer wahr waren, aber jedenfalls nett.

    Abenteuerliche Geschichten sorgten für Unterhaltung bei der Arbeit

    Bei den Seeleuten war das natürlich noch viel mehr. Man fuhr ja früher nicht in Urlaub, sondern war hauptsächlich daheim. Die Seeleute kamen aber viel rum und erzählten dann manchmal ganz unglaubliche Geschichten, wie sie eben auch beim Spleißen oder Taureparieren erzählt und ausgedacht wurden. Und so sagt man dann eben auch "Seemannsgarn spinnen".
    Mon, 23 Jun 2025 - 01min
  • 5808 - Warum nimmt man den eigenen Körpergeruch nicht wahr?

    Adaptation: Wir gewöhnen uns an Gerüche

    Hier gilt das gleiche wie für alle Düfte, die man permanent um sich hat: Man nimmt sie irgendwann nicht mehr wahr. Das ist auch beim Parfüm so: Man trägt es auf, riecht es nach ein paar Minuten schon gar nicht mehr, sprüht nach – und am Schluss stinkt man wie ein Iltis. Die anderen merken es, man selber nicht. Wie alle Sinnessysteme hat unsere Nase die Fähigkeit, sich an bestimmte Reize zu gewöhnen und abzuschalten. Sie meldet dann dem Gehirn gar nicht mehr, dass Düfte in der Luft sind. Denn was die ganze Zeit da ist, muss dass Gehirn nicht ständig erfahren, sonst wird es völlig überlastet. Man nennt das Adaptation. In mancher Hinsicht ist das ein Geschenk, denn wenn es besonders stinkt, kann man sicher sein, dass man sich mit der Zeit auch daran gewöhnt und man diesen Duft nicht mehr riecht.

    Hunde laufen Zickzack, um die Spur nicht zu verlieren

    Hunde können das übrigens auch. Wenn sie einer Beute folgen, laufen sie irgendwann Zickzack. Denn wenn sie immer in der Duftspur blieben, würden sie sich ebenfalls an den Geruch gewöhnen und den Hasen nicht mehr riechen können. Sie laufen also ein Stückchen raus, nehmen eine Prise frische Luft und kommen wieder zurück. Wenn wir einen Raum, in dem es stinkt, verlassen und wieder zurückkommen, bemerken wir auch den Geruch wieder.
    Sun, 22 Jun 2025 - 01min
  • 5807 - Warum krähen Hähne bei Sonnenaufgang?

    Hahnenschrei: Inbegriff des Tagesbeginns

    Hähne krähen nicht nur bei Sonnenaufgang, sondern über den Tag hinweg immer wieder. Nur nachts legen sie eine Krähpause ein. Deshalb fällt es morgen umso mehr auf; zu Sonnenaufgang ist ja noch nicht viel los. Hähne krähen somit in die Stille hinein. Deshalb ist das Krähen zum Inbegriff des Tagesbeginns geworden. Das Krähen dient dabei hauptsächlich als Imponiergehabe. Die Hähne markieren auf diese Weise ihr Revier, signalisieren ihren potentiellen Rivalen ihre Kampfbereitschaft und den Hennen, wie stark und toll sie sind. Gockel-Verhalten eben.

    Hähne folgen ihrer inneren Uhr und nicht dem Tageslicht

    Lange glaubte man, dass die Tiere mit dem Krähen beginnen, wenn sie die ersten Sonnenstrahlen registrieren. Aber offenbar brauchen sie die Sonne gar nicht. Tatsächlich fangen sie oft ja auch schon vor der Dämmerung, also vor den ersten Sonnenstrahlen an zu krähen. Es gab 2013 eine Studie japanischer Wissenschaftler. Die haben Hähne unter Laborbedingungen beobachtet. Einige dieser Hähne haben sie einem konstanten Dämmerlicht ausgesetzt, sodass sie objektiv gar nicht mehr die Tageszeit erkennen konnten. Und trotzdem haben sie zuverlässig frühmorgens gekräht. Das deutet darauf hin, dass sie hauptsächlich ihrer inneren Uhr folgen – das funktioniert sogar über Wochen hinweg.

    Bei hellerem Licht wird häufiger gekräht

    Natürlich wird diese Innere Uhr wie bei Menschen auch regelmäßig durch das Tageslicht geeicht – aber die Hähne brauchen am jeweiligen Morgen kein Licht als Startsignal. Trotzdem hat das Licht insgesamt einen gewissen Einfluss. Die Forscher haben geschaut, was passiert, wenn sie die Lichtverhältnisse variieren, es also mal ein bisschen heller, mal ein bisschen dunkler werden lassen. Da zeigte sich schon, dass die Hähne bei hellerem Licht häufiger krähten. Ein Hahn wird offenbar auch dann zum Krähen animiert, wenn er einen anderen Hahn krähen hört. Das kann durchaus auch früh morgens der Fall sein. Auf dem Land fällt das auf: Wenn einer anfängt, kräht bald der zweite hinterher. Aber einer muss ja den Anfang machen – und das funktioniert offenbar über die innere Uhr, also den biologischen Tag- und Nachtrhythmus.
    Sat, 28 Jun 2025 - 02min
  • 5806 - Weinen Tiere vor Schmerz oder Rührung?

    Da gehen die Meinungen auseinander. Die meisten Verhaltensbiologen sagen eher, dass Tiere zwar durchaus Schmerz und Gefühle empfinden und auch so etwas wie Trauer fühlen können, dass sie aber deswegen nicht weinen. Das „Heulen“ vor Schmerz oder Rührung ist nach gängiger Lehrmeinung eine spezifisch menschliche Eigenschaft.

    Krokodilstränen: kein Ausdruck von Trauer

    Es gibt Krokodilstränen – also nicht nur in der Redensart, wo die Krokodilsträne ja der Inbegriff der Heuchelei ist – sondern Krokodile produzieren tatsächlich Tränen. Das war lange nicht klar, weil sich Krokodile ja viel im Wasser bewegen und deshalb immer wieder irgendwelche Tropfen an ihnen herunterkullern. Vor ein paar Jahren haben Forscher den Nachweis erbracht, dass das, was man schon seit Jahren für Krokodilstränen hielt, tatsächlich welche sind. Die entscheidende Frage ist aber: Was löst diese Tränen aus? Das hat wahrscheinlich nichts mit Trauer oder Schmerz oder sonstigen Gefühlsausbrüchen zu tun, sondern mit Druck. Die Krokodile produzieren die Tränen nämlich beim Fressen. Da sperren sie bekanntlich ihr Maul weit auf. Dies drückt nach hinten aufs Auge bzw. die dort befindlichen Tränendrüsen.

    Tränen: Auge befeuchten, reinigen, mit Nährstoffen versorgen

    Tiere haben also Tränendrüsen, aber hauptsächlich, um die Augen zu befeuchten, zu reinigen und um die Hornhaut mit Nährstoffen zu versorgen – wie beim Menschen auch. Wir produzieren ja auch ständig Tränenflüssigkeit, ohne dass wir gleich weinen. Die Wissenschaft unterscheidet übrigens zwei Arten von Tränen. Das eine sind die sogenannten reflektorischen Tränen. Die produzieren wir, wenn wir z. B. Schmutz im Auge haben oder beim Zwiebelschneiden. Das ist die ganz normale Tränenflüssigkeit. Wenn wir aber weinen, dann sind das emotionale Tränen. Die haben eine etwas andere chemische Zusammensetzung; insbesondere enthalten sie mehr Proteine, mehr Mineralstoffe und eine erhöhte Konzentration an Serotonin. Das ist ein Botenstoff im Gehirn, der unter anderem bei Schmerz ausgeschüttet wird. Man kann Tränen also chemisch unterscheiden.

    Emotionale Tränen bei Tieren?

    Standardlehrmeinung ist, dass Tiere keine emotionalen Tränen produzieren. Aber beweisen kann man es nicht. Denn nur weil man es noch nie wissenschaftlich beobachtet hat, kann man ja nicht ausschließen, dass es solche Tränen in ganz bestimmten Situation nicht doch gibt. Es gibt einen schönen Film: "Die Geschichte vom weinenden Kamel". Das ist ein ganz ruhiger, halb fiktiver, halb dokumentarischer Film, der in der Mongolei spielt – eine deutsch-mongolische Produktion. Es geht um Nomaden in der Wüste Gobi. Die haben ein Kamel, das ein Fohlen zur Welt bringt, allerdings unter so starken Schmerzen, dass es das Fohlen verstößt und nicht säugen will. Das Fohlen droht also zu verhungern. Am Ende gelingt es mithilfe von Musik, speziell einer mongolischen Geige, die Kamelstute in eine Stimmung zu versetzen, die dazu führt, dass sie ihr Junges doch wieder annimmt. Und in dem Moment kullert der Kamelmutter tatsächlich eine Träne aus dem Auge. Das ist ein sehr rührender Moment. Natürlich ist das ein Film, aber eben mit einem hohen dokumentarischen Anteil. Die Regisseure beteuern, dass diese Reaktion des Kamels, diese Tränen echt waren. Das sei nicht inszeniert gewesen – also keine Zwiebel oder sonst was –, sondern eine authentische Reaktion. Insofern: Wer weiß? Früher haben die Wissenschaftler gesagt, Tiere haben keine Gefühle. Heute sieht man das anders. Und möglicherweise ist auch bei den Tränen der Tiere das letzte Wort noch nicht gesprochen.
    Sat, 21 Jun 2025 - 03min
  • 5805 - Wirkt es sich emotional auf das Kind aus, wenn die Mutter in der Schwangerschaft singt?

    Das Kind im Mutterleib kann ab der 21. Schwangerschaftswoche hören und das erste, was das Kind hört, ist die Stimme der Mutter. Fühlt sie sich gut, wirkt sich dieses Wohlbefinden körperlich direkt auf das Kind aus, es wird besser wachsen und bessere Anlagen haben. Nicht umsonst bemüht man sich weltweit, nett zu Schwangeren zu sein. [...]

    Thu, 12 Mar 2015 - 02min
Mostrar mais episódios